Wieso war es schwer, eine politische Mehrheit im Reichstag und damit eine stable Regierung in der WR zu bilden?
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Freitag, 9. April 2010, 10:44
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mit WR meine ich Weimarer Republik
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Es gab keine 5%-Klausel.
Die extremen Rechten und Linken waren zu stark.
Die Niederlage im ersten Weltkrieg wurde nicht realistisch akzeptiert.
Der Zusammenbruch des Kaiserreichs lag noch nicht so lange zurück, Deutschland war noch nicht demokratisch.
Was heißt politische Mehrheit, heutzutage gibt es ja auch viele Parteien, die für Unterschiedliches stehen, das war damals nicht anders.
Das Problem an der WR war, dass der Reichspräsident, praktisch die Rechte eines Königs hatte, deshalb wurde er auch Ersatzmonarch genannt. Dazu kommt, dass das Volk monarchistisch gesinnt war, da sie ihren Kaiser zurückwollten. Das führte zu einer Unzufriedenheit des Volkes und folglich zu einer instabilen Regierung. 1925 wurde Hindenburg, der General im 1 WK., Reichspräsident.
Hindenburg war allerdings sehr monarchistisch eingestellt, sodass er eigentlich keine Demokratie wollte. Kommen wir zurück zu den Rechten des Reichspräsidenten. Dieser konnte den Reichstag auflösen und die Legislative (Gesetzgebung) übernehmen. Damit war Exekutive und Legislative in einer Person, um kurz zu machen, das ist die absolute Macht. Er konnte sogar Verfassungswidrige Gesetze machen.
Nun kam 32 die NSDAP an die Macht und Hitler wurde Reichskanzler. Dieser konnte durch den Reichstagsbrand und aus demdaraus folgendenn Ermächtigungsgesetz ebenfalls mit seiner Regierung Gesetze verabschieden, selbst wenn diese verfassungswidrig waren. Er brauchte nicht mal Hindenburgs Unterschrift, denn diese setzte er unter dem Ermächtigungsgesetz 23.3.1933
Als Hindenburg, der über 80 war, 34 starb, wurde Hitler zum „Führer und Reichskanzler“
Das war der Anfang vom Ende
Hitler war oberster Heeresführer und oberster Gesetzgeber=absolute Macht
Die WR war an sich nicht so schlecht, bloß hatte sie 2 sehr große Defizite
1. Das Volk war gegen die Regierung( monarchistsiche gesinnt, sogar die Beamten waren Monarchisten, obwohl diese auf die Verfassung schwören).
2. Der Reichspräsident hatte zu viele Rechte vor allem das Recht den Reichstag aufzulösen und selbst Gesetze zu erlassen war das große Problem
Das hatte mehrere Gründe:
1. Es gab sehr viele Parteien.
2. Die größeren davon konnten nicht miteinander koalieren, denn sie vertraten gegensätzlich Auffassungen in sehr vielen Punkten.
3. Die extremistischen Parteien wuchsen in der WR kontinuierlich.
4. Die politisch Verantwortlichen waren es nicht gewöhnt mit Koalitionen umzugehen.
5. Der Staatspräsident konnte den Reichstags auflösen, wenn er wollte.
6. Der Reichspräsident ernannte die Regierung und musste nicht auf Mehrheiten bei der Ernennung achten.
7. Das Parlament konnte die Regierung kalt stellen, aber nicht abwählen.
8…
Es gab zu viele Parteien. Ähnlich wie in Italien (heute noch) konnte Keiner eine stabile Mehrheit bilden, weil die meisten nur wussten, wogegen sie sind. Alternativen waren nicht bekannt oder nicht realisierbar.
@erhardgr:
Natürlich war Deutschland demokratisch! In der Schule etwa nicht aufgepasst?