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… bzw. in wiefern kann man dann die Risiken kontrollieren?
EU erlaubt Anbau der umstrittenen Genkartoffel Amflora
Nach heftiger öffentlicher Diskussion hat die EU-Kommission der umstrittenen Genkartoffel Amflora die Zulassung erteilt. Die Kommission erlaubt den Anbau zu „industriellen Zwecken“ und die Nutzung von Nebenerzeugnissen als Futtermittel. Umweltschützer kritisierten, die Zulassung berge große Gesundheitsgefahren.
Das Zulassungsverfahren für die Genkartoffel Amflora des deutschen Chemiekonzerns BASF läuft seit 1996. Sie ist nicht zum Verzehr durch den Menschen bestimmt, sondern soll Stärke für die Papierherstellung und andere Industrieprodukte liefern. Amflora wird bereits in Mecklenburg-Vorpommern zu Versuchszwecken angebaut. Die EU-Entscheidung macht den Weg frei für den Freiland-Anbau. Es seien „alle wissenschaftlichen Aspekte und besonders die Sicherheitsbedenken“ berücksichtigt worden, erklärte der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, John Dalli.
Umweltschützer kritisierten, dass die Antibiotika-Resistenz die Wirksamkeit von lebenswichtigen Antibiotika gefährden könne. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnte zudem, die Übertragung des Gens auf Bakterien des Magen-Darm-Trakts sei nicht auszuschließen. Laut Kommission sind die Risiken kontrollierbar. Die Gefahr eines Transfers auf Bakterien sei laut EFSA „gering“. Der Anbau unterliege strengen Auflagen.
Allerdings gab die Kommission Amflora auch für Lebensmittel bis zu einem Anteil von 0,9 Prozent frei. Hintergrund ist, dass diese trotz aller Vorsicht etwa beim Transport unter normale Kartoffeln geraten könnten. Das heißt nach Auskunft von Greenpeace, dass etwa eine unter 100 Pommes Frites aus einer Genkartoffel stammen dürfte. „Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir irgendwann diese Genkartoffeln in unserem Essen haben“, sagte Gentechnik-Experte Martin Hofstetter.
Der Vorteil von Amflora liegt laut BASF darin, dass sie den Stoff Amylopektinstärke rein produziert. In normalen Kartoffeln sei er mit einem anderen Stoff vermischt und eine Trennung unwirtschaftlich. Dank Amylopektinstärke könne etwa Beton länger verarbeitet werden. „Industrielle Prozesse werden so optimiert. Das spart Rohstoffe wie Wasser, Zusatzstoffe und Energie.“
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) erklärte, sie werde „im Dialog mit den Bundesländern und natürlich auch dem Bundestag“ dafür eintreten, „wie wir diese Möglichkeit in Deutschland verantwortungsvoll umsetzen könnten“. Zusammen mit dem Amflora-Anbau genehmigte die Kommission die Verwendung dreier Genmaissorten des US-Konzerns Monsanto als Lebens- oder Futtermittel.
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