Was meint Ihr zu der Meldung von dpa? Ist das erst der Anfang und müssen wir dem nicht ein Ende machen?
Donnerstag, 29. April 2010, 19:26
Abgelegt unter: Fotos

Wall-Street-Skandal: Großbanken verlieren Milliarden
New York (dpa) – Von dem mutmaßlichen Milliarden-Betrug an der Wall Street sind laut einem Zeitungsbericht auch große Namen der Finanzwelt betroffen. Diesen Artikel weiter lesen
Ähnliche Fotos/Videos Milliarden-Betrug schockiert Wall Street Bild vergrößern
Aktienpreise bei
AktienpreiseStock prices Name Letzte Kurs
N Y TIMES CL A 7,41 –
So gehörten unter anderem die französische Großbank BNP Paribas und die japanische Nomura über Geschäftsbeziehungen zu den Opfern des Finanziers Bernard L. Madoff, der laut Vorwürfen der Behörden ein gigantisches «Schneeball-System» im Volumen von 50 Milliarden Dollar betrieb, berichtete das «Wall Street Journal» am Samstag. Auch mehrere Unternehmen aus der Hedge-Fonds-Branche und Prominente wie der Eigentümer des Baseball-Teams New York Mets seien betroffen.
Der 70-jährige Madoff selbst hatte den US-Behörden zufolge den Schaden auf 50 Milliarden Dollar beziffert. Das wäre der größte Betrugsfall der Geschichte. Es soll ein klassisches Schneeball-System gewesen sein: Die Anleger bekamen die versprochenen hohen Zinsen – wohl acht bis zwölf Prozent im Jahr – aus dem Geld immer neuer Investoren. Demnach gestand Madoff den Betrug zwei seiner wichtigsten Angestellten – laut Zeitungsberichten waren es seine Söhne -, die anschließend die Behörden einschalteten.
Unter den Opfern des Betrugs sollen neben Hedge-Fonds und Super- Reichen auch kleinere Investoren sein, die erspartes oder geerbtes Geld für den Lebensabend angelegt haben. Laut Zeitungsberichten gehen die Behörden von mehreren hundert Geschädigten aus. Das «Wall Street Journal» zitierte zum Beispiel einen Anwalt von 30 Investoren, deren Verluste eine Milliarde Dollar übersteigen könnten.
In den Golf- und Country-Clubs, in denen Madoff verkehrte, galt er als Investment-Star. Zum Teil vertrauten ihm die Leute laut Medienberichten nahezu ihr gesamtes Erspartes an. Die «New York Times» berichtete von Familien, die alle ihre Rücklagen verloren haben. Eine Wohltätigkeits-Stiftung aus Massachusetts ist vermutlich ihr gesamtes Geld los und muss schließen.
Das wirklich große Geld kam aber aus der Hedge-Fonds-Branche. So habe allein die Fairfield Greenwich Group, ein sogenannter «Hedge- Fonds-Fonds» – ein Unternehmen, dass Geld einsammelt, um es in Hedge- Fonds zu investieren – bei Madoff 7,5 Milliarden Dollar angelegt.
Zugleich wirft das plötzliche Auffliegen des Betrugs die Frage auf, wie ein so großes Schneeball-System über Jahre unentdeckt bleiben konnte. Madoffs Firma legte der Finanzaufsicht SEC alle erforderlichen Berichte vor. Die Investoren bekamen regelmäßig Auszüge mit der Auflistung angeblich ausgeführter Geschäfte. Die SEC hatte bereits 1992 Madoffs Firma mit dem Verdacht auf ein Schneeball- System untersucht, jedoch keine Unregelmäßigkeiten gefunden. Auch Überprüfungen in den Jahren 2005 und 2007 förderten nach offiziellen Angaben keine größeren Probleme zu Tage.
Dabei gab es auch immer wieder Zweifel von Wettbewerbern, denen das Geschäft Madoffs zu glatt lief, um wahr zu sein. Der Mitarbeiter einer Konkurrenzfirma schrieb der SEC schon im Jahr 1999, er glaube, Madoff betreibe ein Schneeball-System. Als Buchprüfer beschäftigte Madoff eine winzige New Yorker Firma. Eine misstrauische Anleger-Beratung will herausgefunden haben, dass der Wirtschaftsprüfer nur drei Beschäftigte hatte: Eine Sekretärin, einen 78-Jährigen, der in Florida wohnte, und einen 47-jährigen Buchhalter.
Das Eingeständnis eines Milliardenbetrugs durch Madoff selbst hat die US-Bundespolizei FBI und die SEC nun offenbar überrascht: Die schriftlichen Vorwürfe enthalten praktisch nur die Angaben, die er selbst im Gespräch mit seinen Mitarbeitern gemacht haben soll.
Madoff war zeitweise auch Verwaltungsratsvorsitzender der Technologiebörse NASDAQ und zählte seit Jahrzehnten zu den einflussreichen Figuren der Wall Street.
Den Behörden zufolge gestand Madoff, dass er nur noch 200 bis 300 Millionen Dollar übrig habe und sein Unternehmen ansonsten pleite sei. «Es war alles eine große Lüge», habe er gesagt. Madoffs Firma Bernard L. Madoff Investment Securities agierte vor allem als Broker an der Börse. Allerdings unterhielt er auch einen Investment-Arm, über den der Betrug gelaufen sein soll. Die Kombination war praktisch, denn so konnte man behaupten, zahlreiche Geschäfte über den eigenen Aktienhandel abgewickelt zu haben.
Presseberichten zufolge sind auch zahlreiche Investoren in Spanien betroffen. Nach Informationen der Madrider Wirtschaftszeitung «Expansión» vom Samstag liegt die Schadenssumme nach ersten Schätzungen bei rund drei Milliarden Euro. Zu den Opfern sollen demnach unter anderem Kunden der Vermögensverwaltungsgesellschaft Optimal und der Privatbank Banif zählen, die zur führenden Großbank Santander gehören. Die betroffenen Gesellschaften in Spanien hätten in Risikofonds investiert, die an Madoffs Wertpapierunternehmen gekoppelt gewesen seien.
Ende Mel


4 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

Hinterlase deinen Kommentar!

  • JayBee_X sagt:

    Ich finde überhaupt nicht, daß dem „ein Ende gemacht werden sollte“, wie du dich hier auszudrücken pflegst. Denn was hat uns denn das bisherige System gebracht? Für den „Normalverdiener und Normalverbraucher“ rein gar nichts. Die Zeche , für die Verluste die an den Börsen mit „windigen Luftbuchungen“ gemacht wurden, hatte bislang der sogen. „kleine Mann“ auszubaden. Wer gar nicht erst in Aktien und Wertpapieren investiert hat, der ist bei näherer Betrachtung besehen , jetzt „fein raus“ und endlich zahlen diejenigen jetzt die Zeche, die dieses ganze Debakel angerichtet haben. Erst wenn etwas Marodes und Morsches umgehauen und abgetragen wird, dann lässt sich auch der Boden für etwas Neues und Fruchtbares aufbereiten, sieh es vielleicht einmal so!
    Nachtrag zu: …RiesterRente, Rentenfond u.s.w….. alles wird den Bach runter gehen, ist alles nur eine Frage der Zeit!!!!!!!…
    Das habe ich bereits vor vier Jahren kommen sehen. Ich wurde jedoch immer und immer wieder von Banken und Anlagenberater bekniet, derartige Verträge abzuschließen. Immer wenn ich Bedenken in dieser Hinsicht geäußert habe, dann wurde ich verlacht und als „Spinner“ hingestellt. Mein Glück, daß ich mich bislang beharrlich geweigert habe. Die Einzigen, die jemals von Riesterverträgen profitiert haben und werden, sind die Versicherungsgesellschaften (in deren Vorständen und Aufsichtsräten übrigens Leute wie Riester und Rührup vertreten sind!!!), weil sie die Zinsen aus den Einlagen abschöpfen konnten!

  • Litton 72st sagt:

    Es ist eine von vermutlich vielen Meldungen, die noch kommen.
    Die Krise fängt ja gerade erst an!
    Und wem willst du wie ein Ende machen?

  • Bernard sagt:

    …nun hast du extra den ganzen Artikkel abgetippt …das Lustige ist dieses Mal, das eigentlich nur “ Reiche “ betroffen sind ..rausgekommen ist die Sache ja, als einer der “ Anleger “ seine 7 Milliarden ( ! ) zurueck haben wollte …
    hier in Spanien schlaegt das Ding auch Wellen, gerade weil Banco Santander als eine der besten Adressen hier gilt ..
    aber wie sollen wir dem “ ein Ende machen “ ??

  • furballc sagt:

    Es geht in diesem Bericht um einen Mann der ein Betrueger ist. Anscheinend war er sehr gut, sonst haette man das ja frueher gemerkt. Wie willst Du dem eine Ende machen? Willst Du jede Person ueberpruefen, um zu sehen ob er/sie ehrlich ist? Und da faengst Du im Ausland an? Gibt es in Deutschland keine Betrueger, denen Du eine Ende machen kannst?
    Betrueger gibt es immer und ueberall. Leider wurde dieser Mann erst jetzt entdeckt, nachdem er schon so viel Schaden angerichtet hatte. Ich glaube nicht, dass Du Betrug verhindern kannst. Ich verstehe nicht, wieso man jemandem so viel Geld gibt, ohne zuerst eine gruendliche Hintergrund Untersuchung vorzunehmen. Solange es Leute gibt, die auf Schwindler und Betrueger reinfallen, gibt es Schwindler und Betrueger, die das ausnutzen.



Einen Kommentar hinterlassen