Was ist das geringere Übel? Eine korrupte zivile Regierung oder eine Militärdiktatur?
Freitag, 9. April 2010, 02:04
Abgelegt unter: Regierung

Ich habe in einer Group für Erwahsene folgenden Satz gefunden, der über die Mentalität eines fremden Landes beschreiben soll:
…. Laut Teilen der Bevölkerung sei …
„… eine Militärdiktatur … das geringere Übel im Vergleich zu einer korrupten zivilen
Regierung. …“.
Ist das auch auf Europa und Deutschland übertragbar?
Zumindest als akuter temporärer Zustand?
Ich denke, zu Zeiten korrupter deutscher Regierungen eine diskussionswürdige These.
Man muss sich einmal dazu vielleicht vor Augen führen, dass man in der BRD vorhatte, nie wieder Krieg zu machen.
Jedoch seitens der KOMPLETTEN CDU in den letzten 18 Jahren Anstrengungen unternommen worden sind, die eigentlich das Gesetz Deutschlands mit lebenslänglichen Haftstrafen bestraft / die Welt vor neuem Übel nach 1945 aus Mitteleuropa beschützen soll.
Auch der heutige Bundespräsident Horst Köhler hatte nichts besseres zu tun, als jeden Angriffskrieg gegen den Irak finanzieren zu lassen. Schon den ersten.


2 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Cassandr sagt:

    Nach 1933 wurde Deutschland (wie von vielen Leuten
    in der Weimarer Republik befürchtet und prophezeit)
    in einen einzigen Kasernenhof verwandelt. Deutschland
    war im Grunde genommen also eine Militärdiktatur,
    wenn ihr oberster Befehlshaber auch ein ehemaliger
    Gefreiter war..
    Damals glaubten viele Deutsche, die Nazis seien –
    verglichen mit den Kommunisten – das „kleinere
    Übel“. – Weit gefehlt, denn das Regime bediente
    sich derselben patholischen, brutalen terrostisti-
    schen Methoden wie der Bolschewismus Stalins,
    und Hitler brüstete sich sogar um 1934 in einer
    Rede: „Wir haben viel von den Russen gelernt“,
    und er meinte genau die Methoden, mit denen
    das Volk dann 12 Jahre lang terrorisiert wurde.
    Es wurden nur noch „Befehle“ erteilt und wer nicht
    gehorchte, lebte gefährlich.
    Unter einer „kurrupten Regierung“ gibt es natürlich
    viele Mängel.
    Sie taugen beide nichts, sowohl Militärdiktaturen als
    auch Systeme, in welchen sich Korruption breit
    macht. Einen gravierenden Unterschied gibt es aller-
    dings: In einem halbwegs noch demokratisch regier-
    ten Staat dürfen Korruption und Mißstände kritisiert
    werden – in einer Diktatur ist das lebensgefährlich.
    Eine korrupte Regierung läßt sich eventuell abwählen,
    eine Militärdiktatur unterdrückt und erstickt jede
    Opposition und hält sich mit Waffengewalt, Gefängnis-
    sen und – wie gehabt – durch Konzentrationslager
    an der Macht, die politischen Gegner, welche der
    Militärdiktatur gefährlich werden könnten, werden
    oftmals – oder meistens – ermordet.
    1934 diente der – angebliche – „Röhm-Putsch“ (der
    keiner war) als Vorwand, unbequeme Leute zu er-
    morden, welche überhaupt nichts mit Röhm oder
    der SA zu tun hatten, darunter ein ehemaliger
    Reichskanzler (von Schleichter und dessen Ehe-
    frau, sowie der Münchner Oberbürgermeister von
    Kahr).
    Es hängt von dem Grad der demokratischen Gesin-
    nung des Volkes ab, wie weit es korrupte Politiker
    in einem halbwegs demokratischen Staat treiben
    können.
    Während der Diktatur von 1933 bis 1945 in Deutsch-
    land sind alle Versuche, das Regime los zu werden,
    gescheitert.
    Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Dollar ist von jeher
    günstiger gewesen, als das, was man für die Mark
    in Deutschland bekam. Also ist das kein Argument
    für eine undemokratische Regierungsform oder
    für eine Miliktärdiktatur. Und „Lebensraum“ ist eine
    Erfindung von Leuten totalitärer Gesinnung.
    Mißstände, welche in der uns geschenkten Demokra-
    tie eingerissen sind, dürften wohl auf Reste totalitä-
    ren Gesinnung zurückzuführen sein, denn viele Politiker
    sind unter dem Einfluß totalitärer Indoktrination
    aufgewachsen und nach Ende der Diktatur wurde es
    tatsächlich möglich, dass Leute, deren demokrati-
    sche Gesinnung zweifelhaft war, wieder Einfluß auf
    die Politik nehmen konnten.
    Man hat den Deutschen nach 1945 vorgeworfen, sie
    seien unfähig, ihre politischen Angelegenheiten in
    demokratischer Weise zu regeln. Sie lassen sich
    zu leicht mit Schlagworten und verlogenen „Pro-
    grammen“ oder „Reformen“ besoffen reden und
    vergessen meistens am Wahltag, was ihnen die
    Politiker zugemutet haben und wählen dieselben
    korrupten Individuen erneut.
    Man sollte sich ein besseres Gedächtnis zulegen:
    Wenn Politiker verlogene Wahlversprechungen
    machen und sie – wenn sie dann gewählt sind –
    einfach vergessen, dann müßte es eine Selbst-
    verständlichkeit sein, dass sie bei den nächsten
    Wahl keine Chance mehr haben und dürften nie-
    mals wieder gewählt werden.
    Wenn man aber die jetzige Entwicklung betrachtet,
    muß man zu den Schluß kommen,dass diese
    Selbstverständlichkeit von deutschen Wählern
    noch nie begriffen worden sind.
    Wir hatten bisher nur die sogenannte „repräsentative
    Demokratie“ – also die „stellvetretende Volksherr-
    schaft.“ Vielleicht sollte man sich von dem Gedanken
    befreien „wir können ja doch nichts ändern, die machen
    ja doch mit uns was sie wollen.“ Das ist falsch.
    Das Beispiel von Leipzig, den Montags-
    gotttesdiensten in der Nikolaikirche und 70 000
    protestierenden Bürgern beweist: Wir müs-
    sen uns daran ein Beispiel nehmen, uns selber
    bewußt werden, was es heißt: „Wir sind das Volk.“
    Und unsere Politiker müssen die Bedeutung dieses
    Satzes auch noch lernen.
    Zurück zur Frage. Es gibt kein „geringeres“, kein
    „größeres“ oder „kleineres Übel“. Wenn wir nicht
    aufpassen, dann landen wir wieder dort, wo
    wir vor 1945 schon einmal waren.
    Mililtärdiktatur als „temporärer Zustand“? Die
    Nazis wollen 1000 Jahre regieren ! ! ! Eine Dik-
    tatur wird man so schnell nicht wieder los, dazu
    mußte erst das ganze Land in Schutt und Asche
    gelegt werden und 50 Millionen Menschen sterben,
    bevor wir die Nazi-Regierung nach 12 Jahren end-
    lich los wurden.
    Anmerkung: Die hier erfolgte Antwort bezieht sich
    hauptsächlich auf die fett gedruckte Überschrift
    der gestellten Frage.

  • : sagt:

    Es kommt auf den Einzelfall an. In beiden Fällen können ähnliche Auswirkungen auftreten. Sowohl Korruption als auch Diktatur dienen fremden Zielen – und nicht denjenigen des Volkes. Da muss man sich überraschen lassen …



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