Was ist Armut? Armut hat viele Gesichter!?
Samstag, 10. April 2010, 00:35
Abgelegt unter: Regierung

Was bedeutet für Euch Armut?
Wie kann man dagegen tun?
Was sollte die Regierung Ihrer Meinung nach tun?


7 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

Hinterlase deinen Kommentar!

  • Kaktus sagt:

    Ja, Armut hat viele Gesichter.
    Es gibt eine Definition von Armut, die in Zahlen und Fakten formuliert wird. Dies geschieht auf nationaler, aber auch auf internationaler Ebene. In Deutschland zählt dabei nicht nur das materielle Einkommen einer Familier oder Person, sondern auch die Wohnfläche. Es gibt Mindeststandards. In Bangladesch oder China sieht das ganz anders aus.
    Grundsätzlich, und das wird von niemandem bestritten, zählt der als arm, der von seinem Einkommen nicht das Lebensnotwendigste erwerben kann. In Deutschland zählen die auch als arm, die sich keine kulturellen Veranstaltungen leisten kann. Nur wo legt man da die Grenze an? Jemand, der auf Theater verzichtet, weil er für ein Auto oder Urlaubsreise spart, muß nicht gleich als arm gelten.
    Ich spiele gerne Klavier und nehme gerne Unterricht. Ich stoße aber an meine finanzielle Grenze, da mein Unterricht etwas teuer ist. Ich bin auf keinem Fall arm, denn meine Luxusschwelle habe ich selber mit der Zeit hochgesetzt und als völlig normal angesehen.
    Armut ist, wenn sich Menschen nicht weiter entwickeln können. Das heißt, dass der Staat den Bürgern keine Steine in den Weg legen darf, die eine Bildung erschweren oder unmöglich machen. Zum Beispiel ist Armut, wenn ein junger Mensch gleich nach der Schule ins Erwerbsleben gehen muß um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, obwohl er das Interesse und die Fähigkeiten hat zu studieren.
    Die Gesellschaft / Staat kann dafür sorgen, dass jeder der möchte auch studieren kann, ohne sich sorgen um sein täglich Brot zu machen. Der Staat kann dafür sorgen, dass jedem Kind die Möglichkeit hat, in einer Kindertagesstätte zum Beispiel Sozialverhalten zu lernen. Auch kann der Staat dafür sorgen, dass in den Schulen die Ausfallstunden minimiert werden, dass genügend gutausgebildete Lehrer zur Verfügung stehen, Was nützt uns die Schulpflicht, wenn so viele Stunden ausfallen.
    Auch sollte der Staat in all seinen Formen ( Bund, Länder, Kommunen ) eine Auge auf die Geldpolitik seiner Unternehmen haben. Die permanenten Fahrpreiserhöhungen im ÖPNV und Bahn oder Eintrittsgelderhöhung von Theatern, Bädern und Sporteinrichtungen finde ich äußerst kontraproduktiv.
    Das entbindet die Gesellschaft aber nicht von ihrer Pflicht, auch den Menschen zu helfen, die Hilfe brauchen. Der Staat kann nicht dafür gerade stehen, dass die Nachbarn nicht miteinander reden, geschweige den zu helfen.
    Wir arbeiten nicht, um am Existenzminimum zu vegetieren. Ja, jeder der arbeitet, hat ein Anrecht auf Luxus. Wenn er diesen gewünschten Luxus nicht bekommt, heißt das nicht, das er Arm ist. Bewußt durchs Leben gehen, würde uns vieles einfacher machen. Da bin ich wieder bei meinen Klavierstunden. Kämpfen kann sich lohnen.
    Das Schlimme am Thema Armut ist die Gefahr zum Populismus. Schnell wird der staatliche Verzucht auf Inflationsausgleich als Weg in die Armut verschrien. Dabei wird aber vergessen, dass trotz Arbeitslosigkeit der Mensch nicht aufhören darf zu kämpfen. Viele mögen meine Position als kalt bezeichnen, aber ich halte es für ganz wichtig, dass der Mensch nicht verlernt zu kämpfen. Anstelle von Transferleistungen sollte der Staat doch Mittel bereitstellen, den Erwerbslosen eine vernünftige Weiterbildung oder Fortbildung zu ermöglichen.
    Unsere Armut ist nicht mit der Armut in der dritten Welt zu vergleichen. Auf die Ebene dürfen wir uns auch nicht begeben, uns mit Afrika oder Asien zu vergleichen. Wir dürfen uns aber auch nicht selber aus der Pflicht nehmen, wir dürfen keine Rundumversorgung erwarten. Wir müssen kämpfen aber auch den Populismus entgegenstehen. Wir dürfen Faulheit nicht mit Hilflosigkeit verwechseln. Wir müssen uns um uns selber kümmern. Wir müssen bereit sein, anderen zu helfen. Niemand wird diese Aufgaben sonst übernehmen. Denn der Staat ist lediglich der Rahmen der Gesellschaft und die Gesellschaft sind wir alle.

  • Sky sagt:

    Armut ist ein Zustand, in dem der Betroffene auf Grund der Geringfügigkeit seines Einkommens und des Nichtvorliegens des Vermögens nicht in der Lage ist, sich Grundbedürfnisse zu leisten.
    Folgende Grundbedürfnisse sind von besonderer Bedeutung: Essen, Trinken, Kleidung, Wohnung, Ausbildung, Freizeit bis zu einer bestimmten Grenze, Wohnung …
    Armut ist sicherlich etwas Relatives und kann deswegen nur durch einen Vergleich verdeutlicht werden. Wenn man einen durchschnittlichen Bürger mit einem Spitzenverdiener vergleicht, dann ist der Durchschnittsbürger vergleichsweise ärmer, obwohl er sich Grundbedürfnisse leisten kann.
    Auch wenn es komisch klingt, kann man als Privatperson dagegen nichts tun. Man kann natürlich das Geld spenden, aber es gibt dabei immer noch keine 100%-ige Wahrscheinlichkeit, dass dieses Geld bei der bedürftigen Person ankommt. Außerdem liegt es in der Natur jedes Menschen, seinen Nutzen zu maximieren. Keiner von uns wird bewusst auf ein höheres Einkommen zugunsten anderer Menschen verzichten.
    Regierung versucht dieses Problem auf verschiedene Art und Weiße zu lösen. Meistens durch die Umverteilung vom Einkommen. Es gibt ein progressives Einkommenssteuersystem, welches bestimmte Steuersätze in Abhängigkeit von der Einkommenshöhe festlegt. So werden Besserverdienende mit einem Spitzensteuersatz belastet und Geringverdiener mit einem geringeren Steuersatz entlastet. Außerdem existiert in der Bundesrepublik das Sozialversicherungssystem, bei dem jeder Berufstätige in eine Sozialkasse einzahlen muss, damit unsere Regierung abreislose Menschen finanzieren kann, für die es keine ausreichende Anzahl von Arbeitsplätzen gibt und die dementsprechend von der Armut viel stärker betroffen sind, als Berufstätige.
    Ein Mensch mit viel Geld auf dem Konto kann auch arm sein, und zwar, wenn dieser Mensch über sein Geldvermögen auf dem Konto nicht mehr verfügen kann. Das Geld auf dem Konto ist das so genannte Buchgeld. Wenn eine Bank pleite geht, dann ist sie meistens nicht mehr in der Lage, ihre fälligen Verpflichtungen uneingeschränkt erfüllen zu können, so dass alle Konten erst man eingefroren werden. Für die Kontoinhaber besteht somit keine Möglichkeit mehr das Buchgeld in Bargeld umzuwandeln (z. B.: Bargeldabhebung am Bankautomat) sowie mit dem Buchgeld direkt zu zahlen (z.B.: Electronic-Cash-Zahlung). Der Kontoinhaber besitzt das Geld nur de jure, de facto ist es aber nicht mehr Möglich an dieses Geld ranzukommen, so dass ein dringender Bedarf besteht, das Geld abzuschreiben. Fazit: Die Pleite einer Bank macht aus reichen Menschen, die ihre Konten bei dieser Bank unterhalten haben, wieder arme.

  • loewenp sagt:

    Es gibt auch geistige Armut. Die ist hier bei YC auch zu beobachten, siehe ca. 95% der Beiträge im Link unten.
    In Deutschland gibt es keine Armut im eigentlichen Sinne. Armut bedeutet für mich, dass man nicht genug zu essen hat und sich keine oder nicht ausreichend Kleidung leisten kann, kein Dach über dem Kopf hat. Das einzige, was in Deutschland zu Armut führen kann sind Faulheit, Asozialität und Alkoholismus.
    Ich will nicht bestreiten, dass es zum Teil sehr gravierende soziale Ungleichheiten gibt. Aber dabei von Armut zu sprechen halte ich dann doch für übertrieben. Ich habe als Student auch nicht viel mehr als Hartz IV-Empfänger (wenn man die zusätzlichen Kosten, die das Studium verursacht, abzieht, komme ich mit BAFöG und Unterhalt ungefähr auf den normalen Satz für eine alleinstehende Person mit eigener Wohnung), aber schlecht geht es mir dabei kein bisschen. Natürlich, viel Luxus ist nicht drin.
    @LOT75: Ja das ist ein toller Plan. Da kann ich mir das studieren sparen, wenn ich nach 6 Jahren auch nicht mehr verdiene, als wenn ich keine Ausbildung hätte. Nur noch auf dem Sofa sitzen und mich dick und rund futtern… herrlich.

  • Radiorei sagt:

    um loewenp zu ergänzen: Ja, es gibt auch geistige Armut. Ich kenne eine Menge Leute, sogar Professoren, die in dieser Hinsicht sogar bettelarm sind. Was die materielle Armut angeht, so kann ich sagen, dass ich mich damit arrangiert habe, im unteren Segment zu leben. Irgendwann kommt auch meine Stunde, und wenn nicht, dann kann ich es auch nicht ändern. Andererseits bedeutet reich sein, dass man zu einer Elite gehört, die gewissen Regeln unterworfen ist. Man muss einfach dazu gehören. Ich bin lieber etwas ärmer, aber ich muss nirgendwo dazugehören und mich keinerlei Regeln unterwerfen. Lieber bin ich arm und frei, als reich und unter Gruppenzwang. oder ich kann auch sagen, lieber arm und was im Kopf als reich und doof. (siehe Paris Hilton und Boris Becker, denen die Blödheit aus jeder Pore glotzt)

  • Der Legionär sagt:

    Lot 75 ,
    Da gebe ich dir Völlig recht….Wenn wir alle Bürgergeld erhielten, könnte sich jeder frei entfalten und die Arbeit annehmen, die ihm auch Spaß und vor allem innere zufrieden gibt.
    Theaterkünstler stehen nicht auf der Bühne, wegen des Geldes, oftmals ist der Applaus und Beifall der Zuschauer deren Lohn.
    Studenten könnten in Ruhe studieren und deren Studium würde nicht künstlich verlängert werden. Sie könnten sich voll auf das Studium konzentrieren.
    Ich habe etliche Bekannte, die eine super Geschäftsidee und genügend Eigenkapital haben. Aber diese geben ihre Jobs nicht auf, weil sie falls sie Pleite gehen, sich bei Harz IV wiederfinden würden.
    Wo sollen denn eigentlich neue und vor allem menschenwürdige Arbeitsplätze, die auch noch gut bezahlt werden entstehen?
    Als 1€ Jober bestimmt….nicht!
    In Frankreich gibt es eine Feuerzeug Fabrik (BIC), diese Fabrik besteht nur aus 3 Arbeitern. Diese Produzieren die Feuerzeuge für die ganze Welt.
    Bürgergeld würde für jeden einzelnen bedeuten:
    „Die Freiheit für die persönliche Entfaltung des Individiums zu schaffen um somit neue Lebenskonzepte in sozialen und künstlerischen Bereichen zu ermöglichen“
    Mit diesem Modell würde die Armut, die sich überall ausbreitet gestoppt.
    Wie wäre wohl euer Leben verlaufen, wenn es das Bürgergeld schon seit 20 Jahren geben würde!!??
    „Für mich bedeutet Armut, wenn am Ende des Geldes noch soviel Monat übrig ist, dann zücke ich einfach meine Goldcard“
    Armut darf es nicht mehr geben…Basta
    Und durch das BG würde die Geburtenrate steigen = Verjüngung der Gesellschaft.
    Bürgergeld ist bezahlbar.
    Warum wollen die Politiker dieses BG nicht??
    Antwort: Machtverlust.

  • apfelmus sagt:

    Armut ist einfach, wenn ein Mensch sich nicht das leisten kann, was er sich wünscht auch im Hinblick auf die Versorgung der menschlichen Bedürfnisse wie Brot und Wasser.
    Dies kann man vermeiden, indem man sich bemüht, aus diesem Kreis zu ziehen. Der Staat kann Einzelne dabei unterstützen, indem sie hinreichende Tipps geben ^^

  • sagt:

    Arm ist man in Deutschland mit einem Einkommen bis zu 781 €
    Als Normal gilt man bei einem Durchschnittseinkommen von 1301 €
    Reich ist man mit mehr als 3418 €
    Die Lösung ist das Bürgergeld in Höhe von 1000 € für alle.



Einen Kommentar hinterlassen