Warum wird Hartz IV nicht Menschenwürdiger gestaltet?
Freitag, 9. April 2010, 17:47
Abgelegt unter: Regierung

Es wäre doch möglich, da „die meisten“ Hartz IV Empfänger Arbeitsfähig wären und auch Arbeitswillig, dass die Regierung so umgestaltet, dass aus 1€ Jobs und ähnliches reguläre Jobs würden mit einem Verdienst, der einem Mindestlohn gerecht würde. So wäre ein Anreiz da, etwas zu tun, es entspräche der Fairness – „wer arbeitet soll auch mehr haben“ und keine Almosen… und der soziale Status wäre auch besser.
Im Gegenzug müsste ein Mindestlohn verpflichtend für die Arbeitgeber gemacht werden, der über dem HartzIV Satz liegt. Wenn der Staat dies nicht möchte, könnte er es auch so gestalten, dass die Differenz – die der Arbeitnehmer bekommt als sogenannter Aufstocker – an den Arbeitgeber gezahlt wird und dieser als „normalen Lohn“ an den Arbeitnehmer weiterleitet, der damit aus dem Druck kommt als Hartz IVèr zu gelten und jeden Monat Aufstockung bekommen zu müssen.
Es gäbe bestimmt noch viel mehr Möglichkeiten, aus etwas negativem etwas besseres zu gestalten. Doch warum passiert da nichts?


12 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • sagt:

    Man muss Hartz IV komplett abschaffen und dafür das Bürgergeld (nach Götz Werner) einführen. Mit der dazugehörigen Steuerrefom ist das alles finanzierbar.

  • Politically Incorrect sagt:

    Bestimmst du, was menschenwürdig ist? Im Elend lebende Menschen anderswo auf der Welt wären glücklich, hier in D. ALG2 zu bekommen
    Es ist nicht erwiesen, dass „die meisten“ arbeitsfähig wären.
    1€ Jobber verrichten Jobs, für die es in der realen Wirtschaft keine Nachfrage gibt. Also wäre ein Mindestlohn gar nicht rechtzufertigen. Momentan ist Hartz4 & 1€Job ja soetwas wie das Grundeinkommen.
    Arbeit hat nichts mit Fairness zu tun. Arbeit ist ein Menschenrecht. Wenn ich im Lotto gewinne, dann soll ich deiner Meinung nach noch arbeiten gehen?
    Bedenke, ein Mindestlohn ist immer eine Marktverzerrung. Grundsätzlich kostet es Arbeitsplätze. Wenn ein Unternehmen sich hier in D. einem Mindestlohn gegenüber sieht, dann geht er eben ins Ausland.
    Ich unterstütze diese These nicht, aber grundsätzlich müssten die Löhne fallen, damit mehr Arbeitslose wieder eingestellt werden. Andersrum akzeptieren wir es doch auch: ZB sinkt der Milchpreis so tief, dass er Landwirte bankrott gehen lässt.. und was machen wir? Genau, die Milch für 55 Cent kaufen wir, nicht für 1€.
    Wer für Mindestlöhne appelliert, hat unsere Soziale Marktwirtschaft nicht verstanden.

  • m. sagt:

    Immer wieder wird über Hartz IV diskutiert und was bringts nichts als heiße Luft.
    Ich gehe 160 Stunden im Monat arbeiten und verdiene 700.– Euro Netto und davon kann ich nicht Leben. Habe deshalb noch einen Nebenjob der mir etwas “ Luxus “ erlaubt. Würde ich zu meinem Chef sagen er soll mir mehr zahlen, würde er mich entlassen und würde sich jemand anders suchen. Ich bin froh das ich arbeit habe.Ich bin beschäftigt und tu was für mrin Geld und bin nicht auf den Staat angewiesen. Klappe zu, Affe tot.
    Zum Thema Mindestlohn. Wer soll das bezahlen? Wir erholen uns langsam von einer Weltwirtschaftskrise. Selbst wenn es einen Mindestlohn gäbe und die Firmen müßten diesen bezahlen,dann tun sie das mit Zähneknirschen und auf der anderen Seite entlassen sie Mitarbeiter und die Mitarbeiter die übrig geblieben sind, müssen noch mehr schuften und das für einen Hungerlohn, mehr ist der Mindestlohn nämlich nicht.
    So und nun kommst Du.

  • shelly sagt:

    um einen gerechten mindestlohn für diejenigen einzurichten, die die arbeit auch verrichten,müßte man doch erst mal das gehalt derjenigen kürzen,die die arbeit nicht verrichten.das wären dann die manager und aufsichtsräte.da aber über die hälfte unserer lieben politiker in irgendwelchen aufsichtsräten sitzt, würden die sich ja ins eigene fleisch schneiden. ich persönlich weiß zwar nicht, wie es jemand schafft bundeskanzler zu sein( also 24 stunden pro tag für deutschland da) und noch im aufsichtsrat bei gasprom zu sitzen(was als mindestens 12 stunden-job hingestellt wird), aber meiner auffassung nach gehört sowas generell verboten.meiner auffassung nach müßte es einen mindestverdienst und eine höchsteinkommensgrenze geben.aber das wäre wohl eine zu kommunistische einstellung für die heutige weltmarktwirtschaft.

  • smirnoff sagt:

    Wie schon gesagt, die Politiker interessieren sich so ziemlich einen feuchten Dreck, was die Menschen im Staat angeht und wie es ihnen geht. Die sind nur darauf aus, mehr und mehr Geld in ihre eigenen Taschen zu stecken.
    Für Politiker ist das Volk nur vor der Wahl wichtig, denn sie brauchen unsere Stimmen. Danach werden wir wieder links liegen gelassen.

  • Night Wolfe sagt:

    Ganz einfache Antwort: Ihr wehrt euch nicht. Wenn mal alle demonstrieren würden und ein Generalstreik ausgerufen würde, würden die Politiker garantiert neue Gesetze einführen. Aber da nur gejammert und gemeckert wird und es den Großen nicht and den Kragen geht, bleibt alles wie es ist und sogar verdientermaßen.

  • tuxedomoon listen Bollocks sagt:

    dafuer muesste man menschenwuerdig- denkende politiker haben.
    aber die meisten haben eben nur die eigene tasche im sinn. muss man sich mal auf die zunge zergehen lassen, sie bestimmen ihr gehalt selbst.
    was da mancheiner in einen monat einsackt, verdient ein richtiger arbeiter in 2j. nicht. was fuer mich schon ein verbrechen ist. schmierlappen die fuer kohle ueber leichen gehen.
    @jon.d
    richtig, sie lassen sich alle zuviel gefallen. deutsche obrigkeitsgehorsamkeit.

  • hp sagt:

    solange keiner deutsche produckte kauft wird sich nichts ändern Harz 4 ist wie armenspeisung wir bekommen in Zukunft noch weniger nicht mehr Arbeitsplätze ein Euro Jobs sind ebenfalls subventionen die weggehören wenn sich Arbeit nicht verkaufen lässt ist sie sinnlos dieses ganze soziale Getue ist Mist und schafft nur Überbevölkerung weg damit

  • îîÕÆ sagt:

    Ist das eine Frage oder Propaganda ?
    Den Unternehmer gibt es nicht, das ist nur ein politischer Kampfbegriiff
    Was nützt ein Mindestlohn, wenn im Nachbarland ein geringerer gilt.
    Dann wird das Unternehmen halt verlegt.
    Vgl Schlecker – Schlecker XXL

  • sweety86 sagt:

    das ist doch beabsichtigt so das die Leute sich nicht wohl fühlen und was unternehmen um da raus zu kommen… ob es so einfach ist wie sich das mancher vorstellt bleibt mal dahin gestellt.

  • frank m sagt:

    „Bedingungsloses Grundeinkommen“ ist die einzig vernünftige und gerechte Lösung!
    Soziale Grundsicherung geht auch die etwas an die sie nicht direkt betrifft!

  • trallala sagt:

    Dein Ansatz ist wirklich gut und ich glaube, es gibt ein Modell das genau dem entspricht, was du dir vorstellst.
    Es stammt vom Präsidenten des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans Werner Sinn, und es nennt sich „aktivierende Sozialhilfe“.
    Seiner Meinung nach liegt das Hauptproblem darin, dass verständlicherweise viele nicht gewillt sind zu arbeiten, wenn sie selbst mit einem Vollzeitjob nicht viel besser dastehen als mit Hartz 4.
    Darum schlägt er vor statt einem Lohnersatz wie im Fall von Hartz 4 ein Lohnergänzungssystem zu schaffen. Dabei sollen Menschen, die einen Job im Niedriglohnsektor annhemen, durch ergänzende Zahlungen unterstützt werden, sodass sie mit Arbeit in jedem Fall wesentlich besser gestellt sind als ohne.
    Jedem Arbeitswilligen soll in diesem System von den Kommunen auch eine Stelle angeboten werden, wenn sie ansonsten keine finden. Anstatt einfach so Hartz 4 zu erhalten, würden sie für bestimmte sinnvolle Tätigkeiten bezahlt werden wovon auch die Kommunen profitieren würden.
    Im Gegenzug sollen aber Arbeitsunwillige weniger bekommen um die Motivation zur Arbeit wieder zu erhöhen, was ja momentan nicht immer der Fall ist wenn es sich finanziell nicht lohnt. Es würde im Gegensatz zur viel diskutierten Erhöhung von Hartz 4 helfen, die Dauerarbeitslosigkeit zu überwinden.
    In diesem System profitieren also vor allem die mit sehr niedrigen Löhnen. Durch Ergänzungszahlungen wären sie damit deutlich besser gestellt als jemand, der überhaupt nicht arbeitet.
    Das Ifo-institut hat berechnet, dass sich damit auch langfristig mehrere Milliarden Euro einsparen ließen und bis zu 3 Millionen neue Jobs geschaffen werden könnten.
    Hier kannst du nochmal genauer nachlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Aktivierend…
    Da fragt man sich, wieso es noch nicht längst so gemacht wird. Vor allem am linken Rand unserer Politik würde man lieber ein „bedingungsloses Grundeinkommen“ sehen, das deutlich über dem heutigen Hartz 4 Satz liegt und die Pflicht zur Arbeit ganz abschaffen, also genau das Gegenteil dieses Entwurfs. Wahrscheinlich hätte so ein Konzept daher viele Gegenstimmen kassiert.
    Am nächsten kommt wohl noch die FDP mit ihrem „lieberalen Bürgergeld“ diesem Modell. Dabei sollen zusätzliche Einkünfte durch Arbeit viel weniger als bisher auf die Sozialleistungen angerechnet werden, sodass der Anreiz größer ist, sein Einkommen durch Arbeit aufzustocken. Man müsste keine Angst haben, dass einem dadurch die Sozialleistungen gekürzt werden, getreu dem Motto der FDP – „Leistung muss sich lohnen“ was wohl ziemlich genau deinem „wer arbeitet soll auch mehr haben“ entspricht.
    Vielleicht würde eine Schwarz-Gelbe Regierung ja so eine Reform in Angriff nehmen, aber ich befürchte es wird sich nicht viel tun, auch nach der Wahl nicht.
    Ich denke solche Modelle sind auf jeden Fall eine bessere Lösung als ein Mindestlohn, da die Lohnkosten in Deutschland sowieso schon sehr hoch sind und die Gefahr bestünde, dass weitere Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden würden oder aufgrund der dann erforderlichen Kosteneinsparungen Mitarbeiter entlassen würden.



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