Warum ist die Partnersuche hierzulande so von…?
Freitag, 9. April 2010, 20:01
Abgelegt unter: Regierung

Beruf, Einkommen und dem sozialen Umfeld bestimmt? Warum ist es so schwierig einen Partner zu finden, um richtig glücklich zu werden?
Die besten und schönsten Jahre zur Familiengründung gehen schnell vorbei und diese Jahre werden mit dauerhaften Zweifeln und ewigen Bedenken verschwendet, anstatt sich einfach mal auf jemanden einzulassen, von dem man weiß: das passt ganz gut, das fühlt sich richtig und vernünftig an, der Faktor der Wiedersehensfreude liegt knisternd in der Luft und er belebt alle Sinne der Wärme. Wir könnten es doch mal versuchen, viel zu verlieren haben wir dabei nicht.
Meine Freundin Andrea entschied sich bei der Partnersuche für einen Mann, der ihr viele wirtschaftliche Vorteile zu bieten hatte: er war Regierungsbeamter auf Lebenszeit, fuhr ein tolles Auto und hatte eine gute Wohnung, die er sein Eigentum nennen durfte. Nur er behandelte sie wie einen Feldwebel, mit Brüllen und Herabsetzungen. Sie heulte mir oft die Ohren voll, dass er alles andere als liebevoll und gütig zu ihr sei.
Jetzt sind sie auseinander, haben eine Tochter, 1 Jahr, und er sieht sie 1 Mal im Monat, der 1. Samstag, in der Innenstadt für 2 Stunden. Die Mutter von Andrea mochte diesen Kerl von Anfang an nicht und hat ihm Hausverbot erteilt. Verständlich für mich, denn ich mochte ihn ebenfalls nicht leiden.
Damals hatte sie einen anderen Verehrer, der ihr jedoch außer Hartz 4 nur ein Herz voller Gänseblümchen und Pusteblumen bieten konnte, sie jedoch oft zum Schmunzeln und Lachen brachte und ihr ständig wie ein kleiner Hund hinterherdackelte. Sie redete ab und zu schwärmerisch von ihm, er sei so pflegeleicht und gut im Bett. Nur, wenn sie ausgehen, müßte sie zahlen, ansonsten droht der „Abwasch“ in dieser Gastronomieküche.
Er passte eben nicht in ihr soziales Klischéebild über einen richtigen Mann, der eben viel Knete haben muss und sie gab ihn frei für diesen „Feldwebel“.


11 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Khalid sagt:

    Leider habe ich auch keine gute Antwort auf deine Frage. Ich kann aber auch aus meinem Umfeld bestätigen, dass du mit deiner Beobachtung recht hast.
    Ich könnte mir denken dass ein Grund darin liegt, dass wir das Thema „Gleichberechtigung“ in der beruflichen Praxis versemmelt haben. Frauen verdienen nach wie vor viel weniger als Männer. Deshalb können sie auch oft bei der Partnerwahl nicht einfach darüber hinwegsehen, wenn der Mann weniger verdient als sie.
    Ich glaube aber auch, dass dies nicht speziell an Deutschland liegt. Ich kann dir sagen dass dies z.B. in Algerien sehr viel extremer ausgeprägt ist als hierzulande. Und auch wenn ich nicht so viele Länder näher kenne vermute ich doch, dass es nur sehr wenige gibt welche diese Problematik gut hinbekommen.

  • herzensp sagt:

    wenn man überhaupt einen Partner braucht, um richtig glücklich zu werden, ist schon was faul. (Aber ja, mit einem Partner, der nicht passt, kann man sehr unglücklich werden)
    Ich glaube nicht, dass das ein Problem ist, das „hierzulande“ häufiger auftritt als anderswo. Die zwei, drei Leute, die ich kenne, die standesbewusst auf Partnersuche gegangen sind, haben dennoch auch andere Faktoren berücksichtigt, wie Humor, Zärtlichkeit etc.
    Ich denke, dass das meistens eher auf die Art passiert, dass man sich halt in bestimmten gesellschaftlichen Zirkeln bewegt, in denen man sich wohlfühlt, und dann dort Leute (=potentielle Partner) trifft, denen es ebenso geht.
    Der Gänsblümchenverehrer Deiner Freundin kann jedenfalls froh sein, so einer oberflächlichen Begutachtung entronnen zu sein. Er wird beizeiten eine andere Frau glücklich machen, die seine Qualitäten zu schätzen weiß.

  • jamy1709 sagt:

    Das wichtigste Entscheidungskriterium bei der Partnerwahl sollte natürlich das Herz sein. Aber es liegt nun mal in der Natur der meisten Menschen, dass sie sich nach oben und nicht nach unten orientieren. D.h. wenn ich selbst in Lohn und Brot stehe, wünsche ich mir das von meinem Partner auch. Und selbst wenn er durch irgendwelche Umstände derzeit keiner Arbeit nachgeht, möchte man ein unbedingtes Bemühen erkennen, diesen Zustand zu ändern.
    Denn eine gemeinsame Zukunft, evtl. mit Kindern, will finanziert sein. Ich rede hier nicht von Markenklamotten oder anderen Luxus, sondern von Dingen wie Schulbüchern, Klassenfahrten, eine tolle Geburtstagsparty, einen vernünftigen Schulranzen oder Schuhe, von einer vernünftigen Ausbildung ganz zu schweigen. Für das Alles braucht man nun mal Geld.
    Leider verlassen sich schon viel zu viele Leute auf den Staat (ich spreche nicht von vorübergehender Arbeitslosigkeit oder von allein erziehenden Müttern, hier soll der Staat Hilfe leisten) und das wird zwangsläufig zu einem Kollaps führen, denn der Staat hat heute schon kein Geld.

  • Jasmin sagt:

    Ich denke es kommt ganz drauf an. Ich würde jetzt nicht mit jemanden eine ernste Beziehung eingehen, wenn dieser vollkommen pleite ist. So kann man immer alles zahlen, und er kommt immer für das Geld angerannt. Doch wenn er ein normales Einkommen hat, zwar nicht wirklich Vermögend, doch so, dass er sich gut selber verpflegen kann. Hätte ich nichts einzuwenden mit diesem Mann zusammen zukommen. Eine Partnerschaft mit jemanden reichen einzugehen ist immer schwierig abzuschätzen. Da diese Menschen meist, nicht alle, aber doch meist Arbeitstiere sind, und nicht wirklich auf das Familienleben eingehen, da hat man zwar das Geld, aber nicht den passenden Mann. Am besten wäre doch beides, doch dies ist dann wirklich zu viel verlangt vom Universum.
    Lg

  • Philemon sagt:

    Wir leben in einer materiell eingestellten Gesellschaft und das wirkt sich bis ins Private aus.
    Was lehrt uns deine Geschichte?
    Entscheidend bei der Partnerwahl ist eben nicht der „gute“ Charakter, Gänseblümchen und Pusteblumen. Auch Qualitäten als Unterhalter und Kunstfertigkeiten im Bett stehen nicht allzu hoch im Kurs. Das sogenannte Hundeln (hinterherdackeln) und demütige Unterwürfigkeit sind ebenfalls bis auf wenige Ausnahmen nicht gefragt. Vielmehr stehen Sozialstatus, Hab und Gut ganz vornean in der Wunschliste.

  • Merce201 sagt:

    naja das ist ein einzelfall und nicht jedermanns sache, das muss jeder selber wissen was er will, und jeder ist seines glückes schmied, mir ist egal wer was hat, wenn das herz stimmt.

  • DR Eisendraht sagt:

    Sollte man diese Frage nicht als eine Kapitulation gegenüber Oberflächlichkeit und Dummheit ansehen. Wer Materielles SO in den Vordergrund stellt und sogar hier noch nach Rechtfertigung dafür sucht, sollte sich selbst fragen.

  • Aviatik sagt:

    Was zählt denn in dieser Gesellschaft? Geld, und nichts als Geld. So traurig es ist, die Menschlichkeit ist irgendwo auf der Strecke geblieben.

  • nici15nr sagt:

    Wenn man einen Partner sucht,um mit ihm bis ans Ende seines Lebens glücklich zu sein, gelingt das oft sowieso nicht, da man sich darauf versteift den Richtigen zu finden. Wenn es funkt, dann funkt es…

  • funship sagt:

    Ob man eine tragfähige Beziehung auf Gänseblümchen und Hinterherdackeln aufbauen kann, ist allerdings auch fraglich…

  • evantai7 sagt:

    Hierzulande???
    Ich meine dass in anderen Länder ist es noch krasser…
    Ich war auch lange Zeit der Meinung dass es oberflächlich sei jemanden zu mögen wegen seines Geldes, ich stimme immer noch zu, aber, jetzt, da ich studiert bin und mit einem Akademiker zusammen bin, der noch dazu gut verdient, merke ich wie sich diejenigen die weniger Wissen oder Geld haben von uns unterscheiden. Ehrlich. Ich weiß dass mein Mann gut geguckt hatte dass ich nicht nach Geld gehe, mir war (und ist immer nicht wichtig) dass die Harmonie zwischen uns stimmt.
    Ich bin Schwanger, und die Gewissheit dass mein Mann uns jederzeit (am meisten wo ich nicht arbeiten kann) uns versorgen kann ist unglaublich wichtig. Früher hatte man auf eine gut gebautem Körper geachtet, sodass der Mann gute NAchwuchs und für gute jagt sorgen musste, und heutzutage ist es die soziale Position und das Geld…
    Ich stimme zu dass es quatsch ist ausschließlich nach solche Sachen zu gucken, aber ich bin der Meinung dass die nicht unwichtig sind.
    Ich merke aber auch wie eine Diskussion anders verläuft unter gebildete und weniger gebildete Menschen, und ich bevorzuge mittlerweile zwischen etwas höher studierte Menschen zu sein. Früher hatte ich gedacht dass die hochnäsig sind, jetzt merke ich selber den Unterschied…
    Nach meiner Erfahrung gibt es sehr viele alleinstehende Männer die gut sind, gut verdienen und auf der Suche nach einer anständige Frau sind, wieso gibt es so wenige Frauen die vernünftig sind?
    Nicht alle Männer mit eine gute Position sind Feldwebel…die meisten nicht, nach meinem Wissen.
    Bevor ich mein Mann kennenlernte, hatte ich echt die Wahl, und die meisten waren „gute Ware“, ich war diejenige die auswählen durfte. Die meisten waren Männer die alles hatten, nur eine Frau nicht. Es ist schlimm zu wissen dass man alleine den Don Petition trinken muss, echt…
    Es ist also nicht polarisierend, entweder Feldwebel mit Geld und gute Position oder liebevoller Mann ohne Geld..



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