Warum ist ausgerechnet das Auto so ein Fetisch für viele Leute?
Sonntag, 18. April 2010, 09:47
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Kann mir das mal einer erklären, bitte?! Versteh ich ehrlich nicht… Die Dinger sind teuer, stinken, verpesten die Umwelt, man findet in der Stadt keinen Parkplatz, bekommt dafür aber Knöllchen und Punkte in Flensburg… Was verursacht da bloß den Ego-Kick?!
Ein Bekannter von mir ist mal mit seinem Auto in die Ferien gefahren – und auf jedem einzelnen seiner zahlreichen Urlaubsfotos war ernsthaft diese Karre abgebildet! Als wäre der Wagen sein Erstgeborener…
Wie war das noch vor 100 Jahren? Machten da die Menschen ein ähnliches Tamtam um ihre Kutschen oder Ochsenkarren?


7 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Alberich sagt:

    Um das zu verstehen, muß man zu den Anfängen des Automobils zurückkehren.
    Vor hundert Jahren und vor noch längerer Zeit war es den „feinen“ Herrschaften vorbehalten, sich per Droschke kutschieren zu lassen. Aus diesem Grunde haftet dem Begriff, „sich kutschieren lassen“ auch bis heute ein leicht hochnäsiger Dünkel an.
    Die ersten Autos waren als pferdeloser Droschkenersatz gedacht. Wohlgemerkt pferdelos, nicht chauffeurlos!
    So hieß es denn auch in einer ersten Einschätzung von Mercedes-Benz zu Beginn des 20. Jahrhunderts, daß der weltweite Bedarf an Automobilen nicht sonderlich groß sein könne, da nicht genügend Chauffeure vorhanden wären. Und auch Kaiser Wilhelm II. sah die Zukunft des Militärs weiterhin auf dem Rücken der Pferde und nicht in den Automobilen.
    Wir wir heute wissen, wurde das Automobil nur zum pferdelosen Droschkenersatz erkoren, sondern auch noch zum chauffeurlosen.
    Wie viele Statussymbole, so ereilte auch das Auto das „Schicksal“ des sozialen Abstiegs. Die Fließbandproduktion des Ford T ermöglichte einen für Viele erschwinglichen Verkaufspreis, und immer mehr erlagen dem Reiz des kutschierens – wobei das „lassen“ aus kostengründen für die meisten Autofahrer bis heute wegfällt.
    Heute ist die gesamte Wirtschaft der westlichen Welt – man mag beinahe schreiben der gesamten Welt – so abhängig von der Automobil- und der damit Hand in Hand prosperierten Öl-Industrie, daß es keinen Weg zurück zu geben scheint.
    Zurück wird essicherlich nicht gehen, aber man darf nicht, wie Mercedes-Benz oder Willi Zwo, den Fehler machen, Entwicklungen linear fortzuschreiben. Öl ist eine zunehmend schwindende Ressource und das Auto wird einen Bedeutungsverlust erleiden.
    Man sollte das als Chance sehen und die Städte wieder menschenfreundlicher gestalten, nachdem jahrzehntelang die auto-mobilität im Mittelpunkt der Städteplanung lag.
    @Notorious BiC…: Die Frage ist das vor dem Fragezeichen. Und wer mich kennt, der weiß, daß ich es nicht nötig habe zu kopieren.
    Alle wesentlichen Informationen meiner Antwort kann man als halbwegs gebildeter Mensch im „Spiegel“, „Focus“, „Stern“ oder jeder besseren Tageszeitung aufschnappen. Das sind die Dinger mit den Buchstaben, die gedruckt werden und wöchentlich bzw. täglich am Kiosk neu zu erwerben sind.

  • schpeide sagt:

    Autos sind aus unserer Zeit nicht wegzudenken, klar riechen die nicht nach Veilchen, wenn aber auf dem Land gewohnt wird, ist es schon angenehm nicht für den Einkauf aufs Pferd steigen zu müssen.
    Ich denke der Fetisch Auto liegt in der Eitelkeit und einem Drang nach Beachtung. Wenn die Kiste flach, breit, tief und laut ist, werden die Blicke der Passanten (fast immer männlich) glänzend vor Bewunderung.
    Sich selbst mit einem Staussymbol in den Vordergrund spielen…. das gibt es schon seit Menschengedenken.
    Das Selbstwertgefühl kann damit in ungeahnten Höhen katapultiert werden. Es gibt aber immer noch die Spezies Mann die ein Auto einfach nur als Fortbewegungsmittel schätzen.

  • Mutter Schagalla sagt:

    Das Auto ist ein Gegenstand, der als Prestigeobjekt einen hohen Rang erreicht hat, das aber als Gebrauchsgegenstand für viele eigentlich längst unerschwinglich geworden ist.
    Waren es erst die Wirtschaftswunderkinder, die das Auto als Beleg für Wohlstand und Fortkommen für sich entdeckten, so sind es heute die wachsende Zahl der Arbeitslosen und der Leiharbeiter, die sich hier mehr un mehr weigern (noch) auf eben dieses Objekt der Begierde zu verzichten.
    Wie oft kommt es vor, dass Kindergeld nicht fürs Kinder sondern fürs (neue?) Auto draufgeht…. und so bleibt es nicht aus, dass man es hegt und pflegt, man gönnt sich ja sonst nichts!

  • Wolfgang S sagt:

    Weil viele Leute glauben, ihre Individualität und ihren sozialen Status durch ihr Auto zur Schau tragen zu können. (Grins -manchmal ist da auch mehr Schein als Sein…..)

  • Notorious BiC the BIGGEST sagt:

    Frueher wurde sehr viel Wert auf ein bombastisches Haus gelegt…
    Ein Auto ist leicht ueberall zu zeigen…..
    @Alberich:Gut kopiert.Beantwortet die Frage aber nicht….

  • Adi G. - what else? sagt:

    hey hey … auto ist erotik pur … lack, leder, gummi … und wers wild will holt sich ein dreier …

  • Alfred l sagt:

    Ein Auto quatscht nicht dauernd und tut stets das, was man will.



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