Warum ist arnsberg in westfalen regierungsbezirk,wie kam es dazu(Geschichte)???
Freitag, 9. April 2010, 02:52
Abgelegt unter: Regierung

was hat die zeit des klassizismus damit zu tun? wer war der gründer?


2 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Schmette sagt:

    Erstmals urkundlich erwähnt wurde Arnsberg in den karolingischen Urbaren der Abtei Werden an der Ruhr um 800 n. Chr. Bereits im 11. Jahrhundert war Arnsberg Sitz der Grafschaft Arnsberg. Seit dieser Zeit entstand eine erste Burganlage. Im Schutz und zur Versorgung der Burg entstand eine Siedlung. Davon etwas entfernt stiftete Graf Heinrich I. zur Sühne das Prämonstratenserstift Wedinghausen (1170/73). Die Siedlung Arnsberg erhielt vermutlich in den ersten Jahrzehnten des 13.Jahrhunderts Stadtrechte. (Erste schriftliche Bestätigung 1238). Der letzte Graf von Arnsberg, Graf Gottfried IV., übereignete seine Grafschaft im Jahre 1368 an den Kurfürsten von Köln. Die Stadt war zur Zeit der kurkölnischen Herrschaft Hauptstadt des Herzogtum Westfalen und Tagungsort der Landständeversammlung. Daneben war die Stadt mit Sitz eines „Oberfreistuhl“ ein Zentrum der frühneuzeitlichen Rechtspflege („Feme“). Für eine gewisse (wenn auch eng begrenzte) wirtschaftliche Bedeutung spricht die Zugehörigkeit zur Hanse. Allerdings blieb die ökonomische Entwicklung und mit ihr die Stadtentwicklung eng begrenzt.
    In den ersten Jahrhunderten der kurkölner Herrschaft blieb auch die Residenzfunktion relativ schwach ausgeprägt. Das änderte sich erst als am Ende des 16.Jahrhunderts die Burg in mehreren Bauschritten in ein repräsentatives Schloss umgewandelt wurde.
    In der Zeit der Hexenverfolgungen ab 1621 leitete Hexenkommissar Heinrich Schultheiß die Hexenprozesse in Arnsberg. Er war in Arnsberg an der Gründung des heute noch bestehenden Gymnasiums Laurentianum beteiligt.
    Von den Hexenprozessen war auch der Arnsberger Bürgermeister Henneke von Essen betroffen, der unter der Folter nicht gestand und am 14. August 1631 im Gefängnis starb.
    Im Zuge der Auflösung des „Alten Reiches“ und dem Ende der geistlichen Staaten fiel die Stadt im Jahr 1802 an Hessen-Darmstadt. In dieser Zeit war Arnsberg Granisons- und Regierungstadt. Zusammen mit dem ehemaligen Herzogtum Westfalen fiel die Stadt 1816 an Preußen. Seither war sie Kreisstadt und Sitz des Regierungspräsidenten von Arnsberg.
    Die politische Entwicklung hat auch die Struktur der Stadt entscheident geprägt. Die alte Grafenburg entwickelte sich in mehreren Baustufen zu einem kurfürstlichen Schloss Arnsberg. Dieses wurde während des siebenjährigen Krieges im Jahr 1762 durch Kanonenbeschuss zerstört und ist seither eine Ruine. Dem Prämonstratenserstift Wedinghausen war nicht nur ein geistliches Zentrums sondern auch ein Hort der Gelehrsamkeit. (Gründung des Gymnasium Laurentianum 1643). Die Stadt selbst dehnte sich nur langsam aus und blieb von einigen Bauten („Landsberger Hof“) abgesehen durch Fachwerkskonstruktionen geprägt.
    Erste Veränderungen zeichneten sich bereits am Ende der kurfürstlichen Ära ab. (1784 Bau eines Zuchthauses aus den Steinen des zerstörten Schlosses – später diente das Gebäude als Sitz des Regierungspräsidenten und heute ist es Verwaltungsgericht). Im Zusammenhang mit dem Zuzug preußischer Beamter entstand in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein gänzlich neuer Stadtteil im Stile des an Schinkel orientierten „preußischen Klassizismus“. Dazu gehörte neben einer protestantischen Kirche ein Casino als Treffpunkt der neuen städtischen Elite. In einem weiteren Ausbauschritt überschritt die Stadt noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Ruhr und um das Landgericht herum wurde eine weitere Stadterweiterung angelegt. Im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung kam es zu weiteren Stadterweiterungen. Dazu zählten die Wohngebäude der Eisenbahner, sowie Häuser für Angestellte und Beamte sowie für die Arbeiter der Papierindustrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sich das Stadtwachstum fort. Teilweise entstanden aus ehemaligen Flüchtlingslagern („Gierskämpen“) oder Siedlungsgebieten („Schreppenberg“) neue Stadtviertel mit einem eigenständigen Charakter.
    (Geschichte und städtebauliche Entwicklung bezieht sich ausschließlich auf die „alte Stadt Arnsberg“ zur Entwicklung der übrigen Ortsteile s. die entsprechenden Artikel)
    Bis zum Ende des Herzogtums Westfalen war die Ansiedlung von nichtkatholischen Einwohnern nur in Ausnahmefällen möglich. Erst mit der Übernahme des Gebietes zuerst durch die Hessen und später durch Preußen kamen in nennenswertem Umfang auch Protestanten und jüdische Einwohner hinzu. Zunächst in der Regierungsstadt Arnsberg mit seinen zahlreichen zugewanderten Beamten aus evangelischen Gebieten der neuen Landesherren nahm die Zahl der Protestanten in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts stark zu.
    Etwas später wuchs auch in den dynamischen Industrieorten wie Neheim, Hüsten oder Oeventrop die Zahl der nichtkatholischen Einwohner. Freilich dominierte auch in diesen Gemeinden weiterhin die katholische Konfession. In Arnsberg lebten 1912 neben 82% Katholiken fast 17% Protestanten, in Neheim zählte man etwas mehr als 87% Katholiken und fast 12% Protestanten, in Hüsten gab es 90% Katholiken und knapp 8% Protestanten. In anderen Orten ohne größere Zuwanderung wie Voßwinkel gab es 1912 noch immer 100% Katholiken.
    Diese Konfessionsstruktur änderte sich erst nach dem zweiten Weltkrieg in nennenswerter Weise, als auch kleinere Orte Zuwanderung durch Flüchtlinge und Vertriebene erfuhren.
    Heute sind 65,5% katholisch, 18,7% evangelisch. 15,8% sind konfessionslos oder gehören anderen Glauensgemeinschaften an.
    Eingemeindungen
    Im Zuge der kommunalen Neugliederung in Nordrhein-Westfalen wurden am 1. Januar 1975 die Städte Arnsberg und Neheim-Hüsten sowie die Gemeinden Bachum, Breitenbruch, Bruchhausen, Herdringen, Holzen, Müschede, Niedereimer, Oeventrop, Rumbeck, Uentrop, Voßwinkel und Wennigloh zur jetzigen Stadt Arnsberg vereinigt. Außerdem verlor die alte Stadt Arnsberg ihre Funktion als Kreisstadt.
    Arnsberg hatte im Mittelalter und der frühen Neuzeit nur wenige hundert Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. So starben beim Ausbruch der Pest 1472 und 1635/36 sowie während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) zahlreiche Bewohner. Erst mit der Industrialisierung im 20. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1900 erst 8.500 Menschen in dem Ort, so waren es 1965 bereits 23.000.
    Am 1. Januar 1975 kam es zum Zusammenschluss der Städte Arnsberg (22.112 Einwohner 1974) und Neheim-Hüsten (35.535 Einwohner 1974) sowie von zwölf Landgemeinden zur neuen Stadt Arnsberg mit 81.049 Einwohnern – historischer Höchststand. Seit 1976 liegt die Bevölkerungszahl unter der Grenze von 80.000. Am 30. Juni 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Arnsberg nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 76.303 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
    Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen von Arnsberg nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1835 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes. Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
    Die demographische Entwicklung der Gemeinden und Städte im Gebiet der heutigen Stadt Arnsberg hing im 19. und frühen 20. Jahrhunderts vor allem von den nichtlandwirtschaftlichen Erwerbsmöglichkeiten ab. Neben der Behördenentwicklung in der alten Stadt Arnsberg spielten dabei vor allem die gewerblichen Betriebe eine entscheidende Rolle. Vor allem in Neheim und Hüsten sorgte die industrielle Entwicklung während des Kaiserreichs für erhebliche Zuwanderungsbewegungen.
    In etwas geringeren Umfang gilt dies auch für kleinere Industriegemeinden wie Oeventrop. Auch in Orten, in denen die Möglichkeit zu Pendelarbeit bestand (wie etwa Herdringen), nahm die Bevölkerung zu. Wo diese Möglichkeit (wie etwa in Niedereimer) nur eingeschränkt bestand, blieb die Bevölkerungsentwicklung begrenzt. Insgesamt aber gehörte das Gebiet der heutigen Stadt Arnsberg (dank der dortigen industriellen Entwicklung) für ein für das (katholische) Sauerland vergleichsweise starken Zunahme der Bevölkerungszahlen.
    Das politische Verhalten in der Stadt Arnsberg (vor der kommunalen Neugliederung) wurde im 19. Jahrhundert stark vom sozialen und konfessionellen Gegensatz von katholischen, meist klein- oder unterbürgerlichen Einheimischen auf der einen Seite und der zugewanderten vielfach protestantischen Elite der höheren preußischen Beamten beeinflusst.
    Erste Konflikte zwischen beiden Lagern lassen sich bereits im Vormärz nachweisen. Während der Revolution von 1848/49 standen die katholischen Einheimischen der unteren Schichten (neben der protestantischen Jugend) zu einem Großteil auf Seiten der Demokraten. Die Gebildeten und staatsnahen Gruppen waren konservativ oder vertraten einen gemäßigten Liberalismus.
    In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und insbesondere seit dem Kulturkampf ging die überwiegende Zahl der katholischen Einwohner zum politischen Katholizismus (Zentrumspartei) über. Dagegen stimmte das protestantische Bürgertum je nach Situation entweder für die Liberalen oder Konservativen. Auch wenn einer der bedeutendsten frühen Sozialdemokraten (Wilhelm Hasenclever) in Arnsberg geboren wurde, konnte die SPD bis zum Ende des Kaiserreichs nicht Fuß fassen. Gründe waren u. a. die antisozialdemokratische Haltung der Eisenbahnverwaltung, der relativ geringe Industrialisierungsgrad und die enge Verflechtung der katholischen Arbeiter ins katholische Milieu.
    Erst im Zuge der Revolution von 1918/19 („Novemberrevolution“) konnte sich auch ein sozialis

  • naalso sagt:

    eine wirklich tolle frage,100 punkte sind das wert



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