Stimmt das was in der Türkei gesagt wird ?
Freitag, 9. April 2010, 14:58
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Türkische Ministerin hält Schwulsein für krank
Von Boris Kálnoky 11. März 2010, 13:23 Uhr .
Die türkische Familienministerin hat in der islamisch geprägten Regierung einen Streit ausgelöst, weil sie Homosexualität für eine Krankheit hält, die behandelt werden müsse. Andersartige Sexualität ist in der Türkei ein heikles Thema. Die Intoleranz endete schon mehrmals tödlich.
Seit einigen Tagen streiten türkische Minister um das Wesen der gleichgeschlechtlichen Liebe. Die Familienministerin der islamisch geprägten Regierung, Selma Aliye Kavaf, erklärte in einem Interview mit der Zeitung „Hürriyet“, Homosexualität sei eine „Krankheit“ und müsse „behandelt“ werden.
Der Reporter hatte sie nach ihrer Meinung über Eheschließungen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern gefragt, und dies war ihre Begründung für die Antwort, sie habe „keine positive Meinung“ über solche Ehen.
Istanbul mit großer Schwulenszene
Da sie Schwulsein als Krankheit bezeichnet hatte, fühlte sich ihr Kabinettskollege Recep Akdag angesprochen, der Gesundheitsminister. Denn wenn Homosexualität eine Krankheit ist, dann wäre ja wohl sein Ressort gefragt, um sie zu bekämpfen.
Akdag ließ die Kollegin wissen, dass Homosexualität als gesellschaftliches Problem eher in ihren Bereich gehöre: Es sei ein Fall für „Freiheiten“ – also Toleranz und Gleichberechtigung.
Nun wartet man in der Türkei gespannt, ob sich Ministerpräsident Erdogan in den Streit einschaltet – er hatte Akdag schon früher gemaßregelt, als der zu Impfungen gegen die Schweinegrippe aufrief. Erdogan sprach sich damals dagegen aus und sagte, die Impfstoffe seien zu riskant.
Die Türkei ist ein seltsames Land, wenn es um Homosexualität oder überhaupt „andersartige“ Sexualität geht. Istanbul ist eine der größten und turbulentesten Schwulenszenen Europas. Transsexuelle Showstars erfreuen sich beachtlicher Beliebtheit quer durch alle Gesellschaftsschichten, beispielsweise die Sängerin Bülent Ersoy. Vor zwei Jahren musste sie vor Gericht, aber „nur“ weil sie eine Offensive der Armee gegen die PKK kritisiert hatte.
Weiterführende LinksIdeologische Schlacht um die Zukunft der Türkei „Erdogan kehrt zurück zu muslimischen Instinkten“ Türkei will Verfassung den EU-Normen anpassen Islamisierung – das Ringen um die türkische Seele Verdacht auf Staatsstreich führt zu Verhaftungen EU besorgt über Festnahme türkischer Offiziere
Andererseits toleriert die Gesellschaft solche Menschen in der eigenen Familie nicht, und auch nicht in der Nachbarschaft. Die Probleme wachsen, seit die religiös geprägte Regierungspartei AKP an der Macht ist, deren Anhänger oft so denken wie Familienministerin Kavaf. Nur dass sie es nicht „Krankheit“ nennen, sondern „Schande“. Im Januar kam es zum ersten dokumentierten „Ehrenmord“ an einem Homosexuellen – sein Vater reiste 900 Kilometer aus der Provinz an, um seinen 26-jährigen Sohn Ahmet Yildiz zu erschießen.
Besonders brutal trifft die neue Intoleranz Transsexuelle – acht wurden seit 2008 ermordet, sagt die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, allein zwei im Februar. Offenbar führt die neue Religiosität in der Türkei zu mehr Gewalt gegen Homo- und Transsexuelle.
Der Staat beschäftigt sich bislang höchstens dann mit der Frage, wenn solche Mordfälle vor Gericht kommen, oder die Justiz mal wieder eine Schwulenorganisation schließen will. Insgesamt fünf solche Organisationen mussten bislang vor Gericht um ihr Existenzrecht kämpfen, weil sie laut Staatsanwaltschaft „gegen die moralischen Prinzipien der Türkei“ verstoßen. Es spricht für das Land, dass bislang keiner der Schließungsanträge zum Verbot führte. Nicht alle Verfahren sind abgeschlossen.


9 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Tetrazepam diabolical Resurgence sagt:

    Homosexualität als Krank zu bezeichnen, ist Paraphrenie gepaart mit Amathie und Dilletantismus.
    Dieser Sachverhalt ist jedem zu unterstellen, der solche Aussagen über Homosexualität von sich gibt.
    Sicher werden solche Aussagen in der Türkei dadurch getroffen, da es ein Islamisches Land ist und dieser Glaube, wie auch das Christen und Judentum, es als Krank und gegen den angeblichen Willen eines nicht existenten Gottes verbieten.
    Schade finde ich, das gerade von gut und hochgebildeten Menschen, Minister und so, solche Aussagen getroffen werden. Den die sollten durch ihren Bildungsvorsprung und „open Mind“ es mehr als besser Wissen, was Homosexualität ist. Nichts anderes als ein sexuelle Ausrichtung, die gegen die Norm läuft, doch was ist die Norm? Da zeigt sich wieder mal, wie Intolerant alle Glaubensrichtungen sind.
    Man sollte wen man sich für das Enstehen von Homosexualität interessiert, doch mal in der Tierwelt nachsehen, das hier Homosexualität was ganz normales und oft praktiziertes ist. Und was sind wir Menschen? nichts anderes als Tiere, mit ein bisschen mehr Verstand als der Rest. Wir werden und können, unser tierisches Erbe und die dazugehörigen Veranlagungen nicht negieren, die auch das Schwulsein beinhaltet.
    bb

  • Sebastia sagt:

    Prinzipiell eher unrecht.
    Homosexualität ist von Geburt an vorbestimmt, also ist es eine Abweichung von der norm welche man wenn schon als Behinderung hinstellen muss. Nun von der Lebensführung haben diese Personen keine Beeinträchtigungen. Eine Umpolung der Menschen ist ebenso unmöglich und wenn es unter Zwang geschieht auch absolut falsch.
    Die sollten sich eher damit beschäftigen wie die ihr primitives denken abstellen. Intoleranz ist eine Krankheit derer, die ohne große Intelligenz zum selber denken geboren wurden.
    Sie sind ohne jede Kenntnis und voller Hass auf eine Minderheit. Diese Krankheit müsste man mal versuchen unter Zwang bei diesen Menschen zu heilen.

  • petilein sagt:

    Was interessieren mich die Schwulen in der Türkei,
    mir gehen die Einheimischen schon oft auf den Sack!

  • Super Alfred sagt:

    Ja die türkische Familienministerin hat vollkommen recht.

  • DR Eisendraht sagt:

    Die Türkei ist ein Land, welches sich noch immer nicht in der Neuzeit eingefunden hat. Vermutlich hält man dort die Erde auch immer noch für eine Scheibe.
    Ganz offensichtlich ist ein Hohlkopf aber keine rein türkische Erscheinung.
    Mir scheint, dass immer derjenige, der am gröbsten gegen Schwule hetzt, nur von sich selbst ablenken will.

  • bissiger Zatziki sagt:

    gibt es imma noch so viel intoleranten pöbel?
    ****!

  • hulga sagt:

    laßt doch endlich die menschen, so wie sie sind !
    wieviele barrieren muß ein mensch im kopf haben, um sich andersgeartete zu verachten?!
    verachtenswert finde ich diese unsägliche intoleranz, egal woher sie kommt.

  • Politically Incorrect sagt:

    Ich weiß nicht, ob es eine Krankheit ist, dass es schädlich und widernatürlich ist, steht dagegen außer Frage.
    Eine Krankheit hieße, dass man nichts dafür könne, dass man diese Unzucht erworben habe und man sich auch nicht einfach ändern könne. Ich kategorisiere Homosexualität in die Reihe der Paraphilien, genauso wie Pädophilie, Sadomaso oder Zoophilie. Vermutlich spielt die Erziehung eine wesentliche Rolle, wenn zB der Junge nicht gelernt hat, wie Jungen zu sein haben. Naheliegend ist daher auch, dass eine Vaterfigur in der Familie fehlte.
    Für diese Paraphilien hat man sich freiwillig entschieden und es muss im Allgemeininteresse liegen, die Unzüchtigen zur normalen Sexualität zu führen, weil anders die Gesellschaft, die Betroffenen selbst oder das nähere Umfeld der Betroffenen unter dieser Devianz leiden.

  • steintor sagt:

    Das ist vollkommener Schwachsinn.
    Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinung und dazu gehört auch das Schwul sein.
    Krankheit ist außerdem der Gegensatz zur Gesundheit.
    Gesundheit des Menschen ist laut Weltgesundheitsorganisation „ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens.
    Niemand hier kann mir erzählen, das es jedem Schwulen an körperlichem, geistigen und sozialen Wohlergehens mangelt.
    Fazit:
    Homosexuell ist nicht krank, sondern es weicht nur von der Norm ab. Alles, was anders ist, wird mit Misstrauen betrachtet.
    Laut Religion (jede) ist Sex dazu da, um sich zu reproduzieren.
    Laut „gesundem“ Volks empfinden kann da also etwas nicht richtig sein, wenn Menschen des gleichen Geschlechts Sex miteinander haben wollen.
    Dabei kann ja kein Nachwuchs entstehen, also muss es wohl entweder pervers oder krank sein; oder beides.
    Das Problem ist: Religion manipuliert.
    Die Menschen die sagen, das Schwul sein krank sei, sind meist die die auch einer Religion angehören und durch diese Manipuliert wurden.
    Sei es in den Schriften der Religion oder in den Gebets und Gotteshäusern der Religionen.
    Deshalb sollte man auch prinzipiell gegen Religion sein, da diese wie schon gesagt manipuliert und oft auch korumpiert.



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