Sollte man Ärzte, Pfleger und Feuerwehr mit Schlagstöcken gegen Gaffer ausstatten?
Sonntag, 25. April 2010, 02:04
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Bei Notfällen und Unfällen bleibt unweigerlich eines nicht aus: Gaffer. Eine Schar von tumb glotzenden Leuten, die sich um die Unfallstelle drängen. Bei einem schweren Autounfall auf einer Kreuzung in der Nähe hielten Gaffer sogar Kameras in das Unfallauto rein, um die Verletzten zu filmen. Der Unfallort war so von Gaffern belagert, dass Feuerwehr und Ärzte viel Zeit brauchten um sich da durchzukämpfen. Auch auf Bitten des Notarztes half keiner der Gaffer bei der Befreiung der Eingeklemmten, mehrere hielten allerdings ihre Fotohandys oder Digitalcameras auf das Geschehen. Der Notarzt kam bei seinen Bemühungen zweimal zu Fall, weil Gaffer mit Fotohandys dicht hinter ihm standen und das Fotohandy über seine Schulter hielten um den Verletzten zu filmen.
Dem Notarzt wären fast die Nerven durchgegangen und er schubste den, der ihn am meisten im Wegstand weg, was von der tumben gaffenden Herde noch mit Rufen wie „ehhhhy“ begleitet wurde.
Ich finde, das ist ein Unding. Sollten Notärzte und Unfallretter daher mit Schlagstöcken ausgestattet werden, damit sie sich Zugang zum Unfallort verschaffen und sich gegen aufdringliche Gaffer wehren können? Oder habt ihr noch eine andere Idee, was man dagegen tun kann?


8 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Gotland sagt:

    Ich kenne diese netten Herrschaften leider zu genüge aus meiner Arbeit als Rettungsassistent im Rettungsdienst und wenn ich mit der Freiwilligen Feuerwehr „unterwegs“ bin und für so manchen Zeitgenossen ist es wohl TV-Live wenn man einen Unfall aus nächster Nähe sehen kann,wenn dann noch Verletze schreien und das Blut spritzt……,ich habe sogar Zeitgenossen erleben dürfen welche die Leichentücher entfernten (! kein Witz !) um noch einen Schnappschuß zu machen für das Fotoalbum mit Digicam.
    Im ersten Moment packt einen die Wut aber,für soviel Dummheit und Niveaulosigkeit von solchen Zeitgenossen habe ich nur Mitleid dann.Viele berufen sich auf die Versammlungsfreiheit und leider ist die Polizei sehr oft überfordert,leider aber auch,bietet ja Deutschlands dümmste und niveauloseste Zeitung nämlich die BILD-Zeitung den sog.Leserreporter an……….,m.E. müßte der Gesetzgeber da schärfer eingreifen und ich glaube wenn der 1.Prozeß mal gemacht wird mit einer drastischen Strafe,wird das gaffen ganz schnell der Vergangenheit angehören.
    Ich habe nichts gegen die Menschen welche zuerst am Unfallort waren und einem noch Sachen erzählen wie der Unfall sich zugetragen hat,bzw.,was der Patient für Verletzungen hat,ich werde nur im Stillen zum Tier wenn mich Leute behindern an meiner Arbeit.
    Ganz lustig ist es ja schon wenn man mit dem Rettungswagen bzw.,Löschzug unterwegs ist,dabei Martinshorn und Blaulicht an hat……,und sich so mancher an seine Vorfahrtsberechtigung beruft und dann nach 10m rechts ranfährt bzw.,vor einem fährt und später vor Gericht erzählt er/sie konnte uns nicht hören gar sehen im Rückspiegel……….,sehr oft wendent sich dann das Blatt und der Fahrer solch eines Einsatzfahrzeuges bekommt dann die „Retourkutsche“ vom Anwalt solch eines Zeitgenossen,dann beruft sich dieser nämlich auf Nötigung,Gefährdung und Belästigung und bekommt dann leider sehr oft Recht !!!!,
    leider aber sieht sich der Gesetzgeber nicht in der Lage gegen solche Gaffer vorzugehen,für mich müßte da ein Paragraf geschaffen werden nebst die nötige Bestrafung.

  • Sonja G sagt:

    oh ja, ich hasse diese gaffer!! leider gibt es die überall, ich habe da schon die ein oder andere erfahrung gehabt:
    meine schwester (sie war damals ca 12 jahre alt) wollte einem mann helfen und ihn in schocklage bringen (sprich, die beine erhöhen). der mann war erwachsen und schwer, geholfen hat aber nur mein cousin (er war damals 9 jahre). die schaulustigen erwachsenen haben nicht geholfen, obwohl sie wohl eher die kraft gehabt hätten um dem mann die beine hochzuhalten…. krass, oder?
    die nächste erfahrung: meine freundin lag draußen auf dem boden, konnte nicht aufstehen, war kaum noch ansprechbar. der notarzt war schon da, da kam diese bekloppte alte frau in bademantel und hausschuhen (es war nachts) aus dem haus um weisheiten von sich zu geben…
    nächstes beispiel: letzte woche hielt mir ein angehöriger sein handy unter die nase mit den worten „schau mal, vor ein paar tagen war ein unfall an der kreuzung mit motoradfahrer“
    ja! ich bin für schlagstöcke!!! ich finde es wahnsinn wie die menschen sich benehmen! und den leuten wünsche ich mal in die situation zu kommen, wo alle gaffen und keiner hilft!!
    @gotland: das menschen die leichentücher entfernen ist das abartigste, was ich in diesem zusammenhang gehört habe!! hut ab vor dir, ich könnte diesen job nicht machen!!

  • Apricot sagt:

    Wenn sie sogar trotz Bitten nicht geholfen haben, ist das unterlassene Hilfeleistung und strafbar. Genauso wie Rettungskräfte und deren Fahrzeuge behindern. Das mit den Fotohandys ist leider einfach nur geschmacklos.
    Ich finde das furchtbar. Die einen können nicht helfen oder machen viel falsch, weil sie ihren Erste Hilfe Kurs nie aufgefrischt haben, und die anderen wollen nicht, sondern amüsieren sich noch. Ich habe kurz vor Weihnachten letztes Jahr ein Mädchen aus einem in der Leitplanke steckenden Auto befreien müssen, meinst du, mir hätte einer geholfen? Die sind alle nur langsam gefahren, haben geglotzt und uns beinahe überrollt. Das Warndreieck auf der Standspur wurde von einem LKW plattgefahren. Aber es macht ja viel mehr Spaß, einer jungen Frau ohne nennenswerte Muckis beim Tür aufbrechen und aufbiegen zuzusehen, anstatt mal zu helfen.
    Zivilcourage ist eine Tugend und in der heutigen Zeit Luxus.
    @ Sonja: Ich habe etwas ähnliches erlebt, war selbst betroffen. Ich bin eine Treppe heruntergefallen, war benommen, lag am Fuß der Treppe, habe geblutet und hatte Prellungen. KEINER hat geholfen, alle haben nur geguckt und sind dann weitergegangen. Irgendwann konnte ich mich aufrappeln und bin zum Arzt gewankt. Auf dem Weg dahin hat mir auch keiner geholfen, haben nur geglotzt oder sich abgewandt. Es ist einfach nur schlimm.
    Andererseits bekommt man aber noch nicht mal ein Dankeschön, wenn man selbst Zivilcourage beweist und in gefährlichen Situationen hilft. Ich habe schon oft eingegriffen und geholfen, aber gedankt hat es mir höchstens die Hälfte der Betroffenen. Was mich nicht davon abhalten wird, wieder zu helfen, aber schade ist es trotzdem. Ich habe das Gefühl, die Menschen stumpfen immer mehr ab, werden kalt und gleichgültig. Aber nicht nur die Ballerspiel-Generation, auf der so gerne rumgehackt wird, sondern Menschen aller Altersklassen.
    Das krasse Gegenteil habe ich in Japan erlebt. Die Menschen sind bei kleinsten Dingen so hilfsbereit und als ich mal über eine Stufe gestolpert bin, standen da drei Menschen, die mich aufgefangen haben. Wieso geht das dort und nicht hier?

  • Imar sagt:

    Ja gebt den Helfern Schlagstöcke Tränengas und was weiß ich noch alles damit se erst mal sich den weg zum verltzten freischlagen um sich dann um die zu kümmern die im weg standen :-))
    Im ernst man sollte richtig empfindliche bußgelder so um die 700,-€ auf solche gaffer erheben und wenn sie die nicht bezahlen können dann sollten sie ihre strafe absitzen oder gemeinschaftlichen dienst tun
    ich glaub beim nächsten mal kann sich der sanitäter vor helfern nicht mehr retten

  • marybiff sagt:

    Ich finde das müsste geregelt weden über das Strafgesetzbuch unter Notstand. In dem Falle wo sich der Santitäter mit einem Schlagstock wehrt wäre das dann der agressive Notstand §904 StGB.
    Notwehr wäre es ja eigentlich auch wenn man das Gaffen als Angriff sieht. Der Santitäter rettet mit Verhältnis mäßigen Mitteln seinen Patienten…
    Und das sollte der Gesetzgeber klar definieren.

  • brownsna sagt:

    Gewalt ist keine Lösung. Gegen Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens.
    Wenn es absolut nicht anders möglich ist uneinsichtige Gaffer fern zu halten, solle man
    den Ärzten und Feuerwehrleuten „Elektroschocker“ geben.
    Ist es diesen Gaffern nicht bewusst, dass sie sich mit ihrer Verhaltensweise strafbar machen?

  • Alfalpha *feels twelve again* sagt:

    Ich wäre durchaus dafür, aber das ist mit unserer Gesetzgebung nicht vereinbar!
    Diesen tumben Glotzern sollte man trotzdem empfindliche Strafen verpassen! Sozialstunden in der Pathologie und im Unfallkrankenhaus z. B.! Außerdem empfindliche Geldstrafen bishin zu Haftstrafen wären angebracht!

  • Herr Enwald sagt:

    Dafür gibt er keine rechtliche Grundlage, warum auch? Die Erwähnten haben andere Aufgaben und mit deren Erfüllung schon genug zu tun. Hier ist die Polizei gefragt und sollte mal etwas rigoroser vorgehen.



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