Sind Aktionaere, Investoren die natuerlichen Feinde der Arbeiter und Angestellten?
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Freitag, 9. April 2010, 06:51
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Investieren schon, aber nur wenn die Rechnung stimmt. Hoher Gewinn ist Voraussetzung (Obama redet da von Gier). Daher wird – kostenbewusst – immer noch frischfroelich menschliche Arbeitskraft wegrationalisiert. Tun die Regierungen genug, um dem Trend entgegenzuwirken ?
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Nein, das kann man nicht grundsätzlich so sehen.
Es ist zwar vom Gesetz her vorgeschrieben, daß eine Aktiengesellschaft Gewinne erzielen soll (und somit den Aktionären eine angemessene Dividende sichern soll), die Verantwortung für überrationalisierte AGen tragen in erster Linie jedoch deren Vorstände.
Jeder Mensch hat die Möglichkeit, Einfluß auf eine Aktiengesellschaft zu nehmen, indem er eine Aktie erwirbt. Damit hat er nämlich Stimmrecht UND Anspruch auf Frage und Rede !
1997 wurde ich von den Aktionären einer AG in den Aufsichtsrat gewählt, ohne selbst Angestellter der AG oder Aktioär gewesen zu sein. Wegen betrügerischer Handlungen des Vorstandes habe ich mit daran gewirkt, daß ein Insolvenzverfahren eingeleitet wurde, um ein weiteres Abziehen von Geldern durch den Vorstand zu vermeiden.
Aus meiner Sicht sollte jeder Mitarbeiter einer AG mindestens eine Aktie des Unternehmens erwerben, um stärker Einfluß nehmen zu können.
Grundsätzlich sehe ich die Beteiligung an einer Gesellschaft als Aktionär als ein hervorragendes Mittel der Rentenschaffung bei gleichzeitiger Förderung von Arbeitsplätzen an sich.
Daß es jedoch Vorstände gibt, die einzig auf eigenen Vorteil bedacht sind (Betrug und Gewinnmaximierung durch ArbeitsplatzWEGrationalisierung), sowie die Tatsache der (aus meiner Sicht zu unterbindenden) Spekulationen auf den Finanzmärkten, bringt die AGen leider sehr in Verruf.
Die Regierungen tun da leider noch viel zu wenig (lediglich Besteuerung der Spekulationsgewinne im Gegensatz zu der früheren Steuerfreiheit nach 6 Monaten).
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@Charline: Was ist daran schizophren, gleichzeitig Arbeiter/Angestellter und Aktionär zu sein ?
Das Schizophrene ist, daß Du es anfangs als schizophren bezeichnest, dann jedoch weiter unten im Text befürwortest.
Aus meiner Sicht ist genau das Gegenteil der Fall: Es ist ein integrativer Prozeß, auch Aktionär einer AG zu werden, wenn man schon Arbeiter bzw. Angestellter dieser AG ist.
Deinen weiteren Ausführungen stimme ich jedoch voll zu.
Ein Problem ist einfach, daß uns eingeprägt worden ist, daß sich Arbeiter und Arbeitgeber in einem dauernden Arbeitskampf befinden und Gegner sind.
Es kann aber durchaus ganz anders so sein, daß man sich tatsächlich gegenseitig unterstützt, ohne daß eine Partei benachteiligt wird. Das setzt jedoch ein hohes Maß an Verantwortlichkeit auf allen Seiten voraus, welches LEIDER LEIDER den Heranwachsenden in Deutschland kaum vermittelt wird.
Zum Thema Mikrokredit möchte ich gerne noch einen Link geben: http://www.grameen.de
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Da mich die Begriffsverwirrung in diesem Bereich hier in Deutschland sehr beschäftigt, möchte ich hier mal etwas klarstellen:
Derzeitige Bezeichnung . . . . . . . . . logische Bezeichnung
* Arbeitgeber . . . . . . . . . . . . . . . . . meist Arbeitsvermittler / Arbeitsorganisator / Geldvermittler
* Arbeitnehmer . . . . . . . . . . . . . . . . Arbeiter / Arbeitgeber / Lohnempfänger
* Kunde (Endabnehmer der Arbeit): Arbeitnehmer / Zahlender
Daß die Begriffe „falsch“ gewählt wurden, hat natürlich mit mentaler Vorteilsverschaffung zu tun: Lieber tritt man (Chef) als (großzügiger) GEBER auf, und drängt den anderen (Arbeiter) in die NEHMER-Position (obwohl es eigentlich umgekehrt ist). Motto: „Wir geben Dir Arbeit, und wir geben Dir Geld… was willst Du denn noch ??“ bloß nicht aufmucken lassen !
Sehr wahrscheinlich ist das MIT ein Grund dafür, daß in Deutschland längst nicht so harte Arbeitskämpfe stattfinden wie z.B. in England oder Frankreich.
1.
Ist es nicht so das auch Du wie schon erwähnt Aktionär bist ?
Wer Geld zu Seite legt (außer unter dem Kopfkissen) ist schon meist
(unwissentlicher) Aktionär oder seine/ihre Bank macht bei diversen
Spekulationsgeschäften mit.
2.
Sind meiner Meinung nach die Arbeiter und Angestellten doch auch selber schuld, es gibt keine Solidarität zwischen ihnen, niemand achtet beim Kauf darauf unter welchen Bedingungen Produkte hergestellt werden das einzige was zählt ist der Preis.
Zum Abschluss eine interessante Studie aus Österreich:
57 % der Österreicher wollen am Sonntag einkaufen aber
82 % der Österreicher will nicht am Sonntag arbeiten !
das sagt doch alles oder ?
Gier ist eben nicht auf Vorstände wie Herrn Ackermann beschränkt sondern trifft uns alle …….
Eigentlich wäre es ja gar nicht so schlimm wenn menschliche Arbeitskraft durch Maschinen ersetzt wird. Die Maschinen müßten dafür halt die überflüssigen Arbeitskräfte finanzieren. Wäre auch möglich, weil die Maschine ja mehr leistet als die Menschen und billiger im Unterhalt ist. Aber der Gewinn gehört ja allein der Firma (bis auf die lächerlich wenigen Steuern) und die investiert ihn fleissig – im Ausland und an der Börse. Und wir sind die Dummen, die dazu angestachelt werden aufeinander einzuhacken damit wir nichts merken.
Hier hätte die Politik schon vor über 20 Jahren anders reagieren müssen, damit es erst gar nicht soweit hätte kommen können wie es heute ist:
Immer weniger Arbeitskräfte müssen immer mehr leisten für immer weniger Geld und mit ihren Steuern immer mehr Arbeitslose, Kranke und Alte finanzieren.
Am schlimmsten sind dann die riesigen Konzerne, die von überall Aktien kaufen und wegen der Gier zur Gewinnmaximierung keine Skrupel haben, ganze Firmen zu zerstören weil sie nicht genug Gewinn abwerfen oder wegen Mißmanagement geopfert werden müssen. Jüngstes Beispiel: Arcandor mit Quelle.
Für mich persönlich sind Aktien und die Börse ein einziges Arbeitsplatz-, Firmen- und Geldvernichtungsinstrument.
Was so ein bisschen schizophren ist, dass die meisten Menschen gleichzeitig Arbeiter/Angestellte und Aktionäre sind.
Das geht ganz klassisch, indem Du Dir Aktien/Aktienfonds kaufst.
Aber auch wenn Du Aktien nicht magst, ist es so. Du legst Dein Geld auf dem Sparbuch, die Bank investiert es dann in Aktien von Unternehmen. Du kaufst Dir eine Lebensversicherung, dito.
Die meisten Großaktionäre sind Körperschaften. Also keine „natürlichen Personen“ mehr. Im Prinzip gehören uns die Firmen, in denen wir arbeiten. Im Prinzip werden wir aufgrund unserer eigenen Geldgier (wer möchte keine hohen Zinsen?) arbeitslos.
Das Weltbild das Du hast ist veraltet und exestiert leider lange nicht mehr.
Wir könnten unglaublich viel Druck auf die Firmen ausüben, wenn wir nur wollten. Beispiele?
Als Kleinaktionär hast Du Stimmrechte, die meisten geben diese blind an ihre Bank ab. Sparkassen gehören den Komunen. Also uns. Aber üben wir Einfluss auf sie aus? Nein. Dabei könnten wir das problemlos machen. Man könnte Fonds wählen (die gibt es!) die sozial verträglich arbieten. Man könnte sein Geld als Microkredit kleinen Unternehmen in der ganzen Welt (geht über die Kirchen) zur Verfügung stellen.
Ich weiß, dass es bequemer ist irgendwelchen anonymen Aktionären etc. die Schuld in die Schuhe zu schieben. Aber wenn man mal richtig hinschaut, sich die Sache ins Detail ansieht wird feststellen, dass wir es sind, die die Zügel aus der Hand geben. Freiwillig und aus Bequemlichkeit. Amen.
Es ist traurig, aber wirklich keiner stellt sich die Frage WER Investoren/Aktionäre wirklich sind. Wir denken immer, die exestieren einfach so. Namenlos. Gesichtslos.
jo, kapital gegen arbeit bei ‚minimaler‘ verantwortlichkeit einzelner aktionäre. so teilt man sich verantwortung bis sie so klein wird, dass sie das gewissen nicht mehr belastet. ‚ja, die welt ist schlecht! was will man machen! wir müssen alle sehen wo wir bleiben!‘
eine abwärtsspirale ohne ende und wenn man die umfragen für die nächste wahl sieht, hat’s über die hälfte der bevölkerung immer noch nicht verstanden. ‚leistung‘ muss sich halt lohnen. weg mit diesem unnötigen sozialballast! jeder ist sich selbst der nächste! der sozial- darwinismus lässt grüßen.
Diese Frage verkörpert einen tendenziösen Nonsense. Mit dem Geld, das die Gesellschafter in Anteilscheine anlegen, werden neue Arbeitsplátze innerhalb der Unternehmung geschaffen bzw erhalten.
Die Geldanleger bzw Investoren tragen ebenfalls dazu bei, dass neue Betriebe geschaffen bzw alte am Leben erhalten werden.
Wo ist da eine Gegnerschaft zu den Arbeitern zu sehen?
Ach Quatsch, kein Unternehmen kann ohne Gewinn überleben.
Ein Unternehmen unterscheidet sich durch nichts vom Privatmann, auch der kann auf Dauer nicht mehr ausgeben als er einnimmt.
Selbst Staaten können ohne Konsequenzen auf Dauer keine Schulden machen (Beispiel Argentinien!), nur verschweigt man dies dem für gewöhnlich desinteressierten und ungebildeten Bürger.
Das Klima innerhalb einer AG wird von den Bossen und Bonzen weniger von den Anlegern und Investoren bestimmt. Die Ackermänner werden von denen nur „gewählt“.
Wieso? Viele Arbeitnehmer sind gleichzeitig Aktionäre? Ist doch die einzge Möglichkeit,an Ihrer Firma zu verdienen und evtl Einfluß zu nehmen
nein
hohe dividende
mehr arbeitnehmer und hoeherer lohn
Wo investierst Du Dein Geld, dort wo Du am wenigsten dafür bekommst?