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Ich gehe mal davon aus, dass es zu deiner Frage so viele Meinungen gibt wie Schweizerinnen und Schweizer.
Ich sehe das ziemlich locker. Wenn jemand Lust, Willen und den Nerv hat, einen schweizerdeutschen Dialekt zu lernen, wunderbar. – Natürlich äfft man unter Schweizern gelegentlich jenen „thütschen“ Akzent nach, mit dem sich Deutsche abmühen, um unsere eigenwillige Aussprache in den Griff zu kriegen – was wohl nur selten gelingt. (Ich nehme mal an, das klinge ähnlich schräg, wie wenn ein Schweizer sich um „Hochdeutsch“ bemüht?)
Ich arbeite in meinem Beruf täglich mit vielen Deutschen zusammen, und die verstanden alle nach sehr kurzer Zeit problemlos „Schwiizerdüütsch“.
Auf jeden Fall erwarte ich von einem Menschen, der hier lebt nach einer gewissen Zeit, dass er die Sprache seines Wohnorts versteht – ganz unabhängig, woher er/sie stammt.
Ich möchte in der Sprache reden können, in der ich denke. Deutsch – wenngleich ich zu behaupten wage, die Sprache auch mündlich sehr gut zu beherrschen – bleibt eine Fremdsprache, die wir erst in der Schule lernen.
Schwiizerdütsch ist übrigens auch nicht einfach ein deutscher Dialekt, sondern verfügt in Teilen über deutliche Unterschiede bezüglich Grammatik und Satzbau (z.B. keine Unterscheidung zw. Akkusativ und Nominativ, oder keine „echte“ Vergangenheitsform), mal abgesehen von den Vokabeln.
Wenn ich also mit einem Deutschen deutsch spreche, weil er mich sonst nicht versteht, rede ich in einer Fremdsprache. In einer Fremdsprache sind die Feinheiten der Ausdrucksmöglichkeiten eingeschränkt und (wenn auch vielleicht nur leicht) der Redefluss behindert. Vielleicht liegt hierin auch das Geheimnis für die unangenehmen Gefühle, die solche Gesprächssituationen bei manchen Schweizern erzeugen?
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Das Schweizer Deutsch ist leider nicht ganz einfach.
Ich habe 6 Monate in der Schweiz gewohnt und hab versucht mich ein bisschen anzupassen.
Aber nachdem die Schweizer immer etwas geschmunzelt haben, wenn ich versucht habe mich der Sprache etwas zu nähern, habe ich irgendwann aufgegeben.
Irgendwie übernimmt man natürlich Wörter in seinen eigenen Wortschatz, aber es hört sich schon manchmal etwas albern an wenn ein Deutscher versucht die Schweizer Sprache zu sprechen.
Im übrigen müsste dann ein Deutscher sämtliche Dialekte kennen und sprechen lernen. Ich weiss auch nicht genau wo genau man jetzt nüd, nid oder nöd sagt 🙂
Immerhin versteh ich euch inzwischen ganz gut und das ist das wichtigste.
Ich dachte lange, ich sollte es lernen.
Lebe jetzt seit Jahren schon in der schönen Schweiz und dachte am Anfang, ich sollte auch schweizerdeutsch lernen
Allerdings haben mir meine Freunde, Kollegen und Bekannten zu verstehen gegeben, das es nicht wirklich gut kommt, wenn ein Deutscher versucht schweizerdeutsch zu reden.
Das mag wohl für andere Ausländergruppen nicht zutreffen, aber halt für uns.
Ich verstehe das schweizerdeutsch und niemand muss wegen mir ins Hochdeutsche wechseln. Allerdings sind die meisten Schweizer sehr nett und versuchen zumindest hochdeutsch zu sprechen
wow…das ist ja eine coole frage???
die armen deutschen!wir mit den verschiedenen dialekten!wir haben ja echt mühe uns untereinander zu verstehen! jeder kanton hat sein eigener dialekt!nein…ich finde es ok,wenn die leute in der sprache sprechen die sie gelernt haben!mit all den dialekten ist es eine unfaire zumutung!ein junger mensch hat weniger mühe die sprache zu erlernen!wenn ein deutscher versucht unser dialekt zu imitieren finde ich es amüsant!!wenn die deutsch schweizer in den tessin kommen,sprechen die wenigen einige worte auf italienisch!übrigens..
da müssten auch einige bundesräte lernen gutes, versteh bares deutsch zu sprechen!wir lernen die sprache ja in der schule!!
saluti aus locarno bei 14 grad und sonne 😉
Meine persönliche Meinung: Ich erwarte von keinem Ausländer, egal welcher Nationalität, in der Schweiz, dass er Schweizerdeutsch sprechen kann. Der Grund ist ganz einfach: Die meisten kriegen es nicht hin (ist kein Vorwurf, ist einfach eine Beobachtung).
Ich erwarte aber, dass er auf Deutsch angemessen kommunizieren und nach einer gewissen Zeit Schweizerdeutsch verstehen kann. Beides ist für einen Deutschen kein Problem.
Ich denke das Problem für Ausländer liegt darin, dass Schweizerdeutsch ’nur‘ eine gesprochene Sprache ist. Man kanne es natürlich auch Schreiben, aber es gibt keine allgmein gültigen Regeln zur Grammatik oder Rechtschreibung. Zudem ändert sich selbst die gesprochene Sprache innerhalb weniger Kilomeer z.T. recht stark.
Ich finde Deutsche die über längere Zeit in der Schweiz leben, sollen mindestens Schweizerdeutsch verstehen können. Vielleicht auch mal Schweizerdeutsche Ausdrücke lernen, die wir verdeutscht haben wie:
Hausmeister – Abwart
Motorrad – Töf
Mofa – Töfli
Fahrrad – Velo
Bahn – Zug
etc.
Ein deutscher soll aber nicht Schweizerdeutsch reden, wenn er es nicht kann und es sich blöd anhört. Wir Schweizer können auch nicht so ein schönes Hochdeutsch sprechen.
Ich rede lieber Schweizerdeutsch als Hochdeutsch, weil es für mich halt doch noch eine Fremdsprache ist. Ich beherrsche sie zwar gut, aber meine Gefühle oder etwas ganz genau Ausdrücken, kann ich nur auf Schweizerdeutsch, es hört sich sonst unecht an.
Gruess us Bärn
So richtig lernen könnt ihr das sowiso nicht. Ich finds nicht schlimm wenn ihr weiterhin euer Deutsch sprecht. Wir Schweizer sind nicht so sturr wie man manchmal denkt.
Ich finde „schwyzer Dütsch“ niedlich.
Ist man in der Schweiz, sollte man zumindest die Sprache verstehen.
ich finde man sollte IMMER die sprache des landes sprechen , in dem man lebt.
alleine schon der höflichkeit wegen.