Schädigen Einkaufszentren der Fußgängerzone?
Dienstag, 20. April 2010, 06:35
Abgelegt unter: Immobilien

Wir haben seit kürzester Zeit ein Einkaufszentrum IN Lingen mit 50 Geschäften. Meine Freundin meint, dieses sollte konsequent boykottiert werden – da die umliegenden Geschäfte in der Fußgängerzone darunter leiden würden. Sie sieht jetzt schon viele leerstehenden Immobilien mit ihrem geistigen Auge. Durch die zahlreichen Ketten in dem Kaufhaus sieht sie keine Bereicherung.
Wie ist eure Erfahrung? Welche Auswirkungen habt ihr bei Euch vor Ort auf die Infrastruktur bei solchen Vorkommnissen erlebt?


13 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • sinchen sagt:

    Durch die vielen Supermärkte sind die sogenannten „Tante-Emma-Läden“ kaputtgemacht worden. Ist für mich persönlich sehr schade. Allerdings kann es sich heutzutage kaum noch einer leisten, in den überteuerten kleinen Geschäften einzukaufen. Die Qualität mag zwar dort besser sein – aber doch bitte zu einem vernünftigen Preis.

  • Jutta N sagt:

    hier in schleswig holstein sterben auch die kleinen geschäfte aus.
    deine freundin hat im gewissen sinne recht aber seit dem euro geht auch das einkaufen über den inhalt der geldbörse und die großen machen da besonders gute angebote.
    schade das die innenstädte immer mehr aussterben.

  • hansdiet sagt:

    Man muß das sehr differenziert betrachten. Einkaufszentren in Stadtrandlagen schädigen auf jeden Fall die Innenstädte.
    Einkaufszentren in den Innenstädten nicht unbedingt. sie können sogar die Anziehungskraft einer Innenstadt steigern und sich so auch positiv auf die umliegenden Geschäfte auswirken. Diese müssen dann aber selbst für ihre eigene Attraktivitätssteigerung Sorge tragen. Auf keine Fall dürfen aber in die Innenstädte discounter.

  • mausekat sagt:

    Oja- in Oberhausen wurde das Centro gebaut. Jetzt ist die alte Innenstadt tot.

  • heikne sagt:

    Die Einkaufszentren bieten kostengünstige oder kostenfreie Parkplätze und werden deshalb sehr gerne angenommen.
    Die Parkgebühren für die Innenstadt kann man ansonsten kaum bezahlen und das hält viele Einkaufswillige fern.
    Man sollte deshalb nicht unbedingt die großen Ketten oder Einkaufszentren verteufeln, der Fehler liegt meist woanders.
    In Städten, die kostenloses Parken in der Innenstadt anbieten, wurde der Einzelhandel ‚wiederbelebt‘.

  • Lisa P sagt:

    Nicht nur das einkaufen in Einkaufszentren schädigt unsere Innenstädte, sondern viel mehr eigentlich das einkaufen im Internet. Kaufe ich im Einkaufszentrum, kommt das ja zumindest noch den Geschäften der Stadt und somit auch den Leuten in meinem Umfeld zu gute, da dadurch ja auch Arbeitsplätze gehalten werden. Das kaufen im Internet, bei z. T. gleichen Preisen, wie in den Läden der Städte, schädigt allerdings viel mehr, da diese unter Umständen pleite gehen, dadurch natürlich auch die Arbeitsplätze nicht mehr gehalten werden können, keine Lehrstellen zur Verfügung gestellt werden können ect..

  • sandra w sagt:

    Das sagen die Kaufleute immer.
    Einkaufszentrum und Fußgängerzone können durchaus zusammen bestehen.

  • QT sagt:

    Ich glaub, das war früher mal so, als die einkaufszentren noch neu waren – also die idee der americanischen malls in deutschland. damals war ich auch begeistert und bin nach oberhausen ins centro gefahren – aber nie in die innenstadt.
    tja, und heute finde ich innenstädte viel schöner – da merkt man noch, ob es tag oder nacht ist und es ist viel schöner, wenn die sonne scheint. außerdem geht doch nix über eine schöne altstadt zum bummeln, oder?

  • Juan sagt:

    Ja. Ist überall das gleiche.

  • arnulf sagt:

    Deine Freundin hat Recht. Zuerst beginnt das Sterben der Kleinen mit den entsprechenden Arbeitsplätzen, oder dieses setzt sich noch weiter fort!
    Neue Besen kehren gut, sagt man. Ich gehe bei allem Pessimismus allerdings davon aus, daß sich der Zulauf zu diesen neuen, in kurzer Zeit aus dem Boden gestampften innerstädtischen Einkaufszentren schon bald wieder legen wird, und sich der Reiz des Neuen dieser städtebaulich und gestalterisch weniger interessanten Standorte, schnell wieder totläuft.
    Es ist aus Erfahrung einfach attraktiver, z.B. bei schönem Wetter durch die Altstadt und die Fußgängerzonen einer gewachsenen Stadt zu bummeln, als sich mit dem Auto in die mehrgeschossige Tiefgarage eines solchen baulich eher anonym daherkommenden Molochs zu quälen, um dann anschließend ein paar „Schnäppchen“ hinterher zu jagen.
    Was zudem ärgerlich ist: Das Verschleudern von Kapital, angesichts der absehbaren Leerstände solcher Bauwerke in der Zukunft – geht natürlich ebenfalls zu Lasten des Steuerzahlers!
    In jedem Fall kann es nicht schaden, wenn sich die Alteingesessenen zusammentun und für attraktive Konkurenz in diesem Marktsegment sorgen! Ein oder zwei Kaffes mit zur Öffentlichkeit hin orientiertem, sonnigem Außenbereich können für alle anliegenden Geschäfte einer Sraße manchmal wahre Wunder bewirken! (für mich entscheidet deshalb immer noch das Flair eines Standortes!)

  • emir sagt:

    Na klar solche Einkaufszentren sind eine große Konkurrenz für Einzelhandelsgeschäfte in den Innenstädten. Aber man sollte auch nicht übertreiben. Sicher wird das eine oder andere Geschäft diesen Konkurrendruck nicht standhalten und schließen müssen. Dafür kommen dann mit der Zeit neue Geschäfte. Auch werden die Ladenmieten vielleicht etwas sinken müssen.
    Nach meiner Erfahrung hilft ein einzelner Boykott nur wenig, da er eh nur kurzfristig durchzuhalten ist.
    Aufgabe der Stadtplaner ist es, die Innenstadt trotzdem attraktiv zu erhalten. Die Planer müssen wichtige Objekte, wie Bibliothek, Bürgeramt usw. in der Innenstadt belassen. Die Innenstadt muss einen unverwechselbaren Flair bekommen. Zur Attraktivtät gehören auch viele Veranstaltungen sollten tagsüber, abends in der Fußgängerzone stattfinden.
    Die Geschäfte in den Innenstädten müssen ihre Qualität an Waren und vorallem an Service deutlich verbessern. Das Personal muss freundlicher sein. Nur so haben diese eine Chance.
    Wichtig ist auch, dass die Innenstadt eine gute ÖPNV-Anbindung hat. Denn gerade der ÖPNV bringt die Menschen in die Innenstadt, während das Auto eher die Menschen in die Einkaufszentren bringt.

  • cosmea sagt:

    Bei uns gibt es kein Einkaufzentrum, wir fahren immer 50 km zum nächsten preisgünstigeren Bekleidungsgeschäft einer großen Kette. Oder gleich nach München, 100 km, da wir hier zu hause nur noble teure Geschäfte haben, die für Familien unintereressant sind. Eben aus Angst, dass diese Geschäfte leiden würden werden bei uns die Versuche ein Einkaufzentrum zu bauen verhindert. Ich denke aber in Zentrumsnähe sprich Fußgängerzone wäre eine gute Lage, da wer seine Edelgeschäfte braucht, kauft weiterhin dort ein,
    und die anderen müssten nicht mehr so weite Wege auf sich nehmen, bis sie ihre Einkäufe erledigen können.
    Allerdings glaube ich auch, dass Einkaufszentren, die weit ab, von den restlichen Geschäften, also außerhalb der Stadtzentren, die Käufer aus der Innenstadt abziehen, da bei einem Bummel durch die Fußgängerzone zum Einkaufszentrum doch der ein oder andere noch in ein anderes Geschäft geht, Kaffeetrinkt, ect… Außerhalb bleibt man im Einkaufszentrum und zieht die Kaufkraft aus der Innenstadt ab.

  • dna_freq sagt:

    also hier wechseln die Läden nur so ihre Besitzer, aber nichts funktioniert auf Dauer. Die meisten Menschen nutzen große Zentren für ihren Einkauf, weil es ja bequemer ist und schneller geht.



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