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Bielefeld (ots) – Die Euro-Rettung stellt alle Parlamentarier vor eine riesige Herausforderung. Nicht nur weil es hier um gigantische Summen geht, die als Bürgschaften bewilligt werden sollen. Es geht ja in der Tat um nicht weniger als unsere Währung, also um die Grundlage unseres Wohlstandes. Die Sache kann aber nur angemessen beurteilt werden, wenn sich der Blick europäisch weitet. Es geht hier eben nicht mehr nur um nationale Befindlichkeiten. Jeglicher Provinzialismus führt somit in die Irre. Nicht dass es unwichtig wäre, ob Angela Merkel am 29. September bei der Abstimmung zum Rettungsschirm eine starke eigene Mehrheit im Bundestag zusammen bekommt. Aber, ganz ehrlich: Im Moment gibt es wichtigere Fragen. Zum Beispiel ist es von entscheidender Bedeutung, ob Regierungschef Silvio Berlusconi tatsächlich sein Sparprogramm durchsetzt oder angesichts der Proteste wieder kneift. Der Euro kann nur gerettet werden, wenn die Finanz- und Wirtschaftspolitik tatsächlich enger zusammen wächst. Dazu gehört auch eine europäische Öffentlichkeit, die hinschaut, wie die einzelnen Eurostaaten mit ihrem Geld umgehen. Es gibt übrigens nicht nur negative Nachrichten. Portugal und Irland kommen in der Konsolidierung besser voran als erwartet. Und das spanische Parlament hat für die Aufnahme einer Schuldenbremse in die Verfassung gestimmt. Die Eurozone ist kein hoffnungsloser Fall. Auch wenn Griechenland das größte Sorgenkind bleibt. Offenbar fehlt es dort an staatlichen Strukturen, mit denen etwa die Privatisierungen in die Praxis umgesetzt werden können. Hier müssen sich die Retter noch einiges an Hilfe ausdenken. Zerbricht der Euroraum, wird das gerade in Deutschland jeder einzelne Bürger schmerzlich spüren. Die Euro-Rettung lohnt also alle Anstrengung. Auch wenn sie viel Geduld erfordert und einen ganz weiten Horizont.
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