Ist Deutschland zu proletarisch?
Freitag, 9. April 2010, 23:52
Abgelegt unter: Regierung

Ich finde, dass sich eine zu große Anzahl des deutschen Volkes einfach zu sehr auf die Seite des Volkes schlägt und die Arbeitgeber, Arbeitgeberverbände, die Regierung, oder sogar z. B. Vermieter als die Bösen gesehen werden, die eh nur das Geld des gemeinen Mannes wollen. Die „Obrigkeit“ wird als böser Geldaussauger gesehen. Man macht den Staat für den Mangel des monatlichen Einkommens schuldig. In den USA z. B. wird der Staat nie für Einkommensdefizite verantwortlich gemacht, da wird einfach mit den Schultern gezuckt und noch ein zusätzlichen Job angenommen. Ich will keine amerikanischen Verhältnisse, nicht falsch verstehen. Aber wieso muß man unbedingt wegen 0,5 % mehr Lohn auf die Straßen gehen und streiken. Sollten die Gewerkschafter nicht einfach froh sein, dass sie noch einen Job haben zu so schlechten Zeiten. Betriebsräte stellen sich wegen der kleinsten Kleinigkeiten an. Sitzen jeden Tag in ihren Büros, auf Kosten der Arbeitgeber, beziehen dafür vollen Lohn, und quatschen über Belanglosigkeiten, wie Warnschilder für die Maschinen im Lager. Vermieter müssen sich ihre Mieter ganz genau anschauen, bevor sie ihre teure Wohnung vermieten, weil sie sonst ein Mieter bekommen, der sich nur daneben benimmt und nicht einfach mehr so gekündigt werden kann.
Ich habe nichts gegen die Gewerkschaften, Betriebsräte, usw als Solches. Aber geht das nicht zu weit? In den Medien erfährt man nur von „geknebbelten“ Mietern, Arbeitnehmern, usw. aber die Probleme der Gegenseite wird nie gezeigt.
Was meint ihr?


6 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • coolcat2 sagt:

    Das ganze Elend hat mit der Einführung des Euros angefangen: Halbierte Löhne und verdoppelte Preise! Jedem, der rechnen kann, war doch klar, dass das nicht gutgehen kann! Alles, was in Jahrzehnten mühselig an Rechten erkämpft wurde, wird seit Jahren wieder gestrichen. Die Politiker haben es machbar gemacht, dass clevere Arbeitgeber mit einem Minimum an Geldeinsatz ihren Läden in Schwung halten und der sichere Arbeitsplatz in Deutschland zu einem Auslaufmodell wurde. Man läßt kostenlos Probearbeiten, findet einen Weg, an 1-€-Jobber zu kommen, nimmt kostenlose Praktikanten auf, stellt Minijobber ein, etc. Es gibt Leute mit einem Stundenlohn von 3,50 €, die volltags arbeiten und noch Zuschüsse vom Staat benötigen, um überhaupt überleben zu können. Die großen Konzerne haben „Leiharbeiter“ geholt, die genau die gleiche Arbeit machen, wie ihre Angestellten, nur das die „Leiharbeiter“ ca. 6 € bekommen und die betriebseigenen Leute das 3fache. So konnte man sich bei den gelockerten Gesetzen von vielen Angestellten trennen, um mit den Billigkräften gleiche Leistung für wenig Geld zu erzielen. Die Liste ist noch unendlich fortsetzbar.
    Im Gegensatz zu den drastisch gesunkenen Einkommen (außer denen der Oberschicht, wo man für kriminelle Aktionen noch mit 20 Millionen verabschiedet wird) sind Mieten, Mietnebenkosten, wie Wasser, Strom, Gas, Müllabfuhr, etc. zum Teil um bis zu 30% erhöht worden. Die Lebensmittelpreise sind stark gestiegen, auch wenn sie jetzt gerade wieder etwas gesenkt werden, was ja auch nur der Augenwischerei dient.
    Die Arbeitgeber, Arbeitgeberverbände, die Regierung, oder sogar z. B. Vermieter als die Bösen zu bezeichnen ist doch dann ganz normal! Schließlich ging es früher vielen Leuten einmal gut, was heute nicht mehr der Fall ist.
    Und für die Dinge, auf die der einzelne Mensch keinen Einfluß hat, die Fehler bei sich selbst zu suchen, verstehe ich jetzt einfach mal als Witz???? Oder meinst Du das ersthaft??? Zu Deinem letzten Absatz in Details: „Wenn man meint, dass man nicht genug verdient…“: Ich frage mich, was in Deinem Kopf vorgeht! Wir haben über 4 Millionen „offizielle“ Arbeitslose und mindestens noch einmal so viele, die mit irgendwelchen Schulungen, Maßnahmen etc. aus der Statistik gekickt wurden. Kuck Dir mal die Stellenanzeigen an: Gesucht wird bis max. 35, mit 40 bist Du schon zu alt, mit 45 bist Du ein Grufti, und ab 50 gehörst Du zu den Verweserlis! Es würden Millionen Leute gerne arbeiten, aber man läßt sie nicht. Und härter und effizienter? Das ist kaum noch möglich, da die schlechtzahlenden Arbeitgeber ihre Arbeitskräfte ausquetschen wie Zitronen!
    Aufgrund Deiner Aussagen kann man nur annehmen, dass Du zu einer dieser Gruppen gehörst, die Du als die „Bösen“ angeprangert siehst. Nur so ist Deine Frage hier halbwegs zu verstehen. Wer ewig auf der Sonnenseite steht, sollte sich ersteinmal Gewitter; Sturm, Hagel, Schnee und Regen um die Ohren pfeifenlassen, ehe er darüber schreibt.Sorry, das ist nicht böse gemeint, ich äußere hier ja auch nur m e i n e Meinung!

  • coolcat2… sagt:

    Teilweise hast Du recht, aber frage Dich selbst warum, denn das „Wechselspiel“ stimmt nicht mehr, zunehmend wird den „Kleinen“ die Basis entzogen und unsere Volksvertreter gucken zu. Was nützen denn volle Regale bunte verlogene Reklame, wenn der kleine Mann sich das nicht kaufen kann.
    Da kommt schon Verdrossenheit auf wenn die GROßEN in saus und braus leben und teilweise die Orientierung verloren haben.
    Unsere Regierung treibt jeden Tag eine andere Sau durchs Dorf.
    Merkel, treibt sich nur im Ausland rum, die belange im Inland scheinen der nicht zu interessieren.
    Die USA müssen wir uns nicht zum Vorbild nehmen z.B Opel etc.
    denen ihre Uhr tickt wahrscheinlich anders.

  • coolcat2… sagt:

    Nein, würde ich nicht sagen denn es kommt ja darauf an welche Medien man kosumiert. Aber was auffällt vor allem
    gut organisierte Gruppen von Arbeitnehmern will immer mehr während auf den „Rest“ eigentlich „vergessen“ wird, und sich damit entsolidarisieren, damit werden eigentlich gewerkschaftliche aber auch soziale und demokratische Grundsätze pervertiert. Ich würde mir wieder mehr „Augenmaß“ wünschen.
    Noch eine kleine Rechnung:
    + Einnahmen (Erlöse aus Verkäufen, aus Dienstleistungen)
    – Ausgaben (Energiekosten, Betriebsmittel, Löhne/Gehälter)
    – Steuern (eigentliche ja auch Ausgaben)
    = Gewinn oder Verlust
    Daher wird hieraus sichtbar das Betriebsräte, Gewerkschafter vorallem
    (wenn nicht ausschließlich) durch die Arbeitsleistung der Arbeitnehmer getragen sprich finanziert werden. Ich habe jedenfalls noch keinen Unternehmer gesehen der Betriebsräte aus der Privatschatulle bezahlt ? (Ja o.k. Korruption aber sonst……)
    Ich finde Unternehmer und Arbeitnehmer sollten sich wieder mehr miteinander beschäftigen und reden, Unternehmer nicht schnellen Profit hinterhecheln. (20 % Rendite müssen schon sein …?) viele erfolgreiche Unternehmen sind schon so kaputt gemacht worden !
    Es gibt immer zwei Seiten, aber in Zeiten der Globalisierung noch mehr, der mächtige Dritte ist der Kapitalgeber (Investor) wie sowas ausgeht siehe GM, die Firmenleitung hat genug Geld für Privatjets aber die „teuren“ Mitarbeiter sollen jetzt Schuld sein ?

  • dollarpr sagt:

    Ist doch bekanntlich der Proletarier , wie der Name sagt , ein Mensch , der für “ die Milch “ arbeitet , um seinen Lebensunterhalt zu sichern .
    Zumindest hat sich ab 1949 in Deutschland West , das dort
    arbeitende Proletariat über die Verdrängung der einfachen Handarbeiten,
    stabilen Löhnen und gesicherten Arbeitsplätzen , sein Klassenbewußtsein eingebüßt, zumal die Werbekonsumindustiemaschinerie mit ihrer „MUST-HAVE _IDEOLOGIE
    die Hirne vieler Malocher vernebelt hat .
    Jetzt , im 21 . Jahrhundert haben die häßlichen Seiten des Kapitalismus wieder einmal Hochkonjunktur – und zwar weltweit .
    Die wiedervereinigte Bevölkerung der BRD sollte sich meiner Meinung nach nicht gänzlich die „Butter vom Brot “ nehmen lassen ,
    weil die Ideologen des Freien Marktes in ihrer Zügellosigkeit
    zur Zeit mittels Kostenabbau und Lohnkürzungen , der Meinung sind ,
    der breiten Masse , noch mehr „Nichts “ aufzubürden .
    Vielleicht wäre es günstiger , das unter den Durchschnittsverdienern
    die Bedeutung des Wortes SOLIDARITÄT an Gestalt zu nimmt .
    Ein rein kapitalorientiertes Staatengebilde , wie die U.S.A. , kann nicht als Vorwand dienen , die deformierten Sozialstandarts der BRD
    noch mehr abzubauen .
    Was die Gewerkschaften anbelangt , so kommen die Arbeitervertreter allmählich wieder in Wallungen , zumal die außerparlamentarischen Kräfte seit der HARTZ-Murks_Reform an Bedeutung und Beachtung zugenommen haben .

  • alpenösi sagt:

    ich denke wer was kann der macht was daraus und stellt andere ein Neider gibt es immer die zu bequem sind kein Risiko eingehen wollen oder von der allmächtigen Sicherheit träumen wenn deutschland zu proletarisch wäre dann wollten die Leute arbeiten aber keine würde sie lassen deutsche kaufen meiner Meinung keine deutschen produckte weil sie angst vor mehr Arbeitsplätzen haben deutschland ist zu verwöhnt Harz 4 und Sozialamt macht die Leute faul und bequem arbeit sollte sinn machen und nicht die leute nur beschäftigen

  • Norbert A sagt:

    Das Problem ist ja nur, daß „oben“ immer mehr verdient wird und „unten“ immer weniger und da wird man schon mal mißtrauisch. Denn die da oben wären ohne uns unten nix genauso wie andersherum. Wir bedingen uns und deshalb muß man uns auch fair behandeln.



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