Hessische SPD will sich von „kommunistischer Chaotentruppe“ tolerieren lassen – Déja vu?
Dienstag, 27. April 2010, 12:38
Abgelegt unter: Regierung

Vielleicht kommt es mir nur so vor, aber vieles von dem, was sich jetzt an Debatten abspielt, erinnert doch sehr stark an das Verhalten bei der ersten Tolerierung einer SPD-geführten Regierung durch die Grünen in Hessen (von der ersten Regierung ganz zu schweigen).
Die gleiche irrationale Hetze aus dem bürgerlichen Lager, die gleiche Distanzierung von Teilen der Bundes-SPD, die gleichen präventiven Vorwürfe bezüglich ungenügender Abgrenzung zum sozialistischen System, irrealen Forderungen, unsicherem Abstimmungsverhalten…
Irgendwie gabs das alles schon mal, und was ist draus geworden?
Daß die Beteiligung der Grünen an einer westdeutschen Regierung den Untergang des Abendlandes bedeutet, behauptet heute doch keiner mehr ernsthaft, und selbst wenn es von bürgerlicher Seite mit Panikmache versucht wird, bemüht man sich heutzutage zumindest um einen halbwegs sachlichen Ton.
Sollte das nicht zu denken geben, ob es richtig ist, die gleiche Reflexablehnung nochmal ablaufen zu lassen?


8 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • verdinand . sagt:

    Du ziehst die Parallele zu den Grünen zu Recht.
    Bleibt nur zu hoffen, dass sich Die Linke nicht genauso korrumpieren läßt, wie mittlerweile die Grünen, die für Regierungsbeiteiligungen ihre originären Ziele verraten haben.
    Es ist doch nicht vermittelbar, dass eine Partei, die ein Wählerpotential von ca. 10 % -15% hat vom parlamentarischen Prozess ausgeschlossen bleiben soll.
    Was ist denn dann mit der FDP, der Splitterpartei der Steuerhinterzieher?
    Die sind jedesmal froh, wenn sie überhaupt ins Parlament kommt, aber deren Koalitions- und Regierungsfähigkeit zweifelt keiner an.
    Es wird Zeit, dass sich was ändert im Land.

  • difra sagt:

    Ich sehe die Linke mittlerweile als ganz normale und vor allem extrem wichtige Partei. Ohne diesen sogenannten Linksruck würden wir kleinen doch nur noch mehr abgezockt. Und davon abgesehen hat der Herr von Beust in Hamburg vor einigen Jahren ein Bündnis mit der Schill Partei(extrem rechts) eingegangen um dort die SPD abzulösen. Die Bürgerlichen Parteien schreien doch nur deshalb so laut weil Sie Angst haben die Macht zu verlieren.

  • kurt j sagt:

    wie gesagt das Spiel hatten die Hessen schon einmal und was ist daraus geworden?? und ein guter Demokrat akzeptiert auch eine Niederlage wenn sie auch nur 3400 stimmen enthält

  • Pante sagt:

    Zeigt mir einen Politiker der nicht sagt, „was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“.

  • sgxsu sagt:

    Die SPD hat derzeit mit den Linken eine perfekte Strategie bei Wahlen zu punkten, sie können mit meist denselben Inhalten der Linkspartei Walkampf machen um ihre Wählerschaft besser zu mobilisieren aber gleichzeitig weichen sie ihre Regierungsverantwortung mit einer Abgrenzung zur Linkspartei und verstecken sie sich hinter in Koalitionen mit der Union. Lange wird diese Strategie nicht dauern, schliesslich sind die SPD Wähler nicht so dumm um die SPD Inhalte zu wählen und was anders zu bekommen

  • Mylady sagt:

    Es ist doch immer wieder dasselbe. Das ist der erste Schritt auf die Koalition zu. Den Parteien ist doch egal, was sie vor der Wahl gesagt haben, Hauptsache, sie kommen an die Macht. Dabei bedenken sie überhaupt nicht, dass sie durch solche Aktionen, die Politikverdrossenheit noch mehr fördern und damit auch den Rutsch nach rechts. Die Wahlbeteiligung war in Hessen schon erschreckend niedrig und wird weiter sinken. Und das mach dann wiederum die kleinen Parteien stark. Aber die SPD konnte vier Jahre regieren. Dafür nehmen sie auch Wahlbetrug in Kauf.

  • Karlchen * sagt:

    Es wird so kommen und wenn die SPD, Herr Beck an die Macht kommen will wird er vor den LINKEN in den Staub fallen und um ihre Gunst betteln.
    Warten wir es ab bis zu den nächsten Wahlen.
    wenn der Sumpf der korrupten Manager und Politiker trocken gelegt wird kommt es so.
    Warum legt ein ehemaliger Innenminister nicht seine Einkünfte offen.
    Ein Gesetz das er mit verabschiedet hat.
    Für mich sind das alles elende Kanalratten.

  • sozialge sagt:

    Für das konservative Lager ist jede Partei, die sich dem Raubtierkapitalismus entgegenstellt grundsätzlich „Teufelszeug“ und der Anfang vom Untergang des Abendlandes.
    Natürlich wird diese Meinung von der Presse, die längst von der Wortschaft kontrolliert – und ja auch bezahlt wird – kräftig geschürt. (manche sagen auch gleichgeschaltet)
    Dass der kommende Wahl-Sonntag, bei dem mit 9% Stimmen für „Oskar“ zu rechnen ist, die Manipulation der Menschen eine Grenzen zeigt, lässt mich aber wieder hoffen.
    Wer Oskar einen Kommunisten nennt – immerhin mal Parteichef einer westlichen Partei – sollte auch bedenken, dass er mit Frau Merkel eine FDJ Sekretärin gewählt hat.
    Ob die „Schreihälse“ in den Foren nun bezahlte oder unbezahlte Schergen der Kapitalisten sind – sollte uzns nicht berühren.
    Übrigens Wahllüge:
    Ich wohne 5 km von der neuen Fraport Landebahn Nord entfernt – Herr Koch hatte bei Ausbau absolutes Nachtflugverbot versprochen ……….
    Dies wird mein Leben wohl mehr beeinflussen – oder?



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