Harry Potter: Entmystifizierung der Magie und Fantasy?
Donnerstag, 29. April 2010, 13:44
Abgelegt unter: Haustiere

Ich frag nur, weil mich diese Art mit Fabelwesen und Mythen umzugehen irgendwie gegen den Strich geht.
Verwandlungen werden bei einer Behörde angemeldet, Magie wird auf der Schulbank gedrückt, Pegasi und Drachen sind Haustiere von Lehrern….geht da nicht das Geheimnissvolle und Mystische verloren?
Und…ist das gut für die Romantik dieses Genres?


4 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

Hinterlase deinen Kommentar!

  • Babsi B sagt:

    Ich finde ihre Herangehensweise gut. Lies mal per „Anhalter durch die Galaxie“ (ein Kultroman von Douglas Adams). Er hat auch dieses ganzes Genre mit unantastbaren Außerirdischen und hochintelligenten Robotern ins Lächerliche gezogen, es verwurstet und etwas komplett neues erschaffen, was dabei rauskam, ist heute Kult, weil es einfach nur gut und zum schreien komisch ist.
    Ich finde, man sollte auch neue Herangehensweisen an alte Stoffe wir Fabelwesen und Mythen gelten lassen. Denn wenn es eine Welt voll Zauberer und Mythentiere wirklich gäbe, müßten dort auch Regeln herrschen, also finde ich das, was Rowling mit ihrem Ministerium für Zauberei usw. erfunden hat, gar nicht mal so abwegig.
    Was auch noch dazu gesagt werden muß, ist das die meisten die sich darüber aufregen, höchtswahrscheinlich nur die Filme kennen. Die Filme bringen noch nicht mal einen Bruchteil dessen rüber, was die Bücher vermitteln. Die Büche sind sehr viel tiefgängiger, komplexer und lustiger als es die Filme sind.
    Lies es ruhig mal (ich hab mich auch lange gegen gewehrt und jetzt hat es mich voll im Griff), denn diese Bücher sind wie Crack, sie machen süchtig, ganz einfach weil sie gut geschrieben sind.
    @Fragesteller: Rowling ist nicht die erste, die griechische Mythologie verwendet. Sie geht an diese Thematik nur aus einer modernen Sichtweisen heran. Daß junge Leute, wie mein Vorredner so treffend geschrieben hat, nicht wissen, daß Tolkien und Vogel Greif etc. vor Rowling da waren, ist nicht die Schuld von Rowling, sondern die der mangelnden Schulbildung.
    Ich finde nach wie vor eine neue Herangehensweise an Fantasy sehr gut. Ich kenne mich, nebenbei bemerkt, sehr gut mit griechischer Mythologie aus und klar, ist mir aufgefallen, daß sie vieles verwendet was Homer aufgezeichnet hat. Aber, sie verwendet es – in meinen Augen – sehr gut in ihren Romanen, bindet es in ihre Geschichte ein. Und den Greif, den hat sie für die heutige Jugend und Kinder neu entdeckt, oder glaubst Du, daß heutige 13-17jährige in ihrem Leben schon mal was von Homer gehört haben oder eine Ahnung von griechischen Mythen haben? Nein, ganz sicher nicht. Wie gesagt, daß ist nicht die Schuld von Rowling, ganz im Gegenteil bringt sie diese Figuren wieder in die Literatur neu ein und das kann nicht schlecht sein. Wenn auch nur 1% der HP-Leser danach zur Ilias greifen oder sich die Abenteuer des Odysseus durchlesen, hat sie in meinen Augen schon einen Dienst an der Bildung geleistet.
    Und – da zeigt sich wieder, daß Du die Bücher nicht gelesen hast – Harry Potter ist sehr wohl sehr satirisch, sehr politisch.
    Wie gesagt, lies und urteile dann.

  • mac Mell sagt:

    Jeder mache mit seiner Phantasie was Ihm gefällt.
    Harry Potter´s sind super Kinderbücher und wer sagt den das die bisher bekannten Umgangsformen mit Fabelwesen die Richtigen sind?
    Thema Romantik schau dir die Teen´s an ich glaube deren Romantiknerv kribbelt ganz heftig bei diesem Thema.

  • Ravean sagt:

    Eine sehr gute Frage… Ja, Du hast vollkommen recht und ich teile hier Deine Ansicht zu 100 %. Aber nicht nur das ist eine Frechheit, sondern auch, daß Mrs. Rowling sich, meiner Auffassung nach, unzählige Lorbeeren eingeheimst hat mit Sachen die sie lediglich geklaut hat. Nehme man z.B. mal den Pegasus, den Basiliken, Die Nazgul (Verzeihung, ich meinte die Dementoren oder wie die heißen), den Hippogreifen, Phoenix, Zerebus usw. usw. Sie lässt diese Dinge in ihre Geschichten einfließen als wären es ihre Hauseigenen Erfindungen und lässt sich sogar noch damit rühmen (schon oft habe ich mitangehört was diese Frau doch angeblich für eine Phantasie hat der tollen Fabeltiere wegen, die jedoch Großteils aus der griechichen Mythologie geraubt wurden und jedem Rollenspiel-Spieler schon als Grundwissen mit in die Rollenspiel Wiege gelegt werden). Das Fass zum Überlaufen brachte es bei mir jedoch ein Kommentar einer Tussie die mit ihrem Freund in der Premiere von Herr der Ringe vor mir in der Reihe saß und am ende des Films zu ihrem Freund meinte, Herr der Ringe sei ja lediglich ein Abklatsch von Harry Potter. Das ist Blasphemie… Tolkien war wegbereitend für die Geschichte der Fantasyliteratur und vieles wäre ohne seine Darstellungen zur Thematik garnichterst vorhanden (Orks mal als bestes Beispiel vorangehend).
    Naja… genug Dampf abgelassen
    Gruß zu Fuß

  • Mynnia sagt:

    Hmmm….
    Ich mag die alten Legenden und Fabelwesen. Sie sind halt ziemlich eindimensional.
    HP hat ihnen einen Platz in unserer Zeit eingeräumt. Sogar einen Platz – ich meine, wer von unseren Vorfahren hat bitte je einen Pegasus gesehen? Achja, das war vor ihrer Zeit, das war, als man die Stadt gegründet hat, wo sie leben.
    Wer hat je Götter gesehen? Och, die leben am Olymp, da kommt keiner hoch…Götter leben da bestimmt, und Fabelwesen, aber wir können sie nicht sehen, da sie außerhalb der physischen Reichweite sind.
    Wir haben alle physischen Reichweiten entdeckt. (Jedenfalls ist ein Zentaur am Mariannengraben physiologisch unwahrscheinlich)
    Auf jeden Fall waren diese mythologischen Wesen:
    1. zuerst Sachen, die man als wahr angenommen hat, als Erklärung
    2. dann Metaphern für…komische Sachen in der Renaissance. Da hat man die Antike zu Sternzeichen, Elementen und weiteren Sachen umgedeutet.
    3. romatisches Zeug und Stoff für Fantasien, nichts ernst zu nehmendes.
    Ja, und wir sind meiner Meinung nach auf 3 geblieben. Wir setzen das einfach in den jeweiligen Kontext. Das mag hübsch anzusehen sein wie im 19-20. Jahrhundert auf Bildern (wahnsinnig schöne, wie von Edward Burne-Jones). Das mag sich, etwas später, auch im Kontext unserer Zeit wiederfinden, wo es etwas kollidieren könnte, weil unsere Wissenschaft einfach dem keinen Platz mehr einräumen kann.
    Naja, Frau Rowling hat jedenfalls sicher ihre Quellen studiert, sogar besser als manch Privatschüler. Wenn man es liest und um die Quellen weiß, hat man sogar noch mehr Vergnügen. Auf jeden Fall kann sie einen an genau diese Quellen führen. Wenn du was von diesen seltsam umnebelten Kentauren liest, ist es nicht so weit, dass du dir über die Wiki Kentauren in der Antike ansiehst, und damit die Legenden um Chiron, der Lehrer von Achilles und Jason…
    Ich glaube, dass genau solche Bücher eher zur Wiederentdeckung führen.
    Diskussion erwünscht, aber durch die Yahoo-Answers-Software vermutlich ned möglich 😀



Einen Kommentar hinterlassen