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Wir gelten in Deutschland als sehr tierlieb. Viele haben Haustiere, die sie lieben, hegen und pflegen (bis hin zur absoluten Übertreibung und Vermenschlichung). Wir regen uns auf über das Abschlachten der süßen Robbenbabies, verurteilen das Abschießen von Großwild usw. Auf der anderen Seite aber akzeptieren wir ohne weiteres die industrielle Massentierhaltung, die Jägerlobby, das Halten von Tieren für kosmetische Versuche uvm.
Warum ist das so? Gibt es in unseren Köpfen zwei Klassen von Tieren? Haben bestimmte Arten (sog. Nutztiere) weniger Recht auf artgerechte Haltung, würdige Lebensumstände und Respekt vor dem Leben?
Wie seht ihr das?
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Klar die mind. 2 Klassen hatt doch jeder im Kopf. Die Robbenbabies, Wale, Singvögel etc. mag fast jeder. Die Jagd und der Verzehr werden verurteilt. Im Gegensatz dazu werden z.B. Insekten im Haus gejagt und getötet. Und ich behaupte mal daß 99,9999% dabei kein Mitleid mit den Tieren haben.
Wenn es um unsere Nutztierhaltung geht sagt doch auch fast jeder die Tiere müssen Artgerechter gehalten werden (was das auch immer heist) aber kaum jemand ist bereit dafür auf Schnitzel, Steaks etc. zu verzichten oder das wesentlich teurere Biofleisch zu kaufen. Ich glaube das das ganz eng mit unserer Bequemlichkeit zusammenhängt. Was uns und unserem Leben keine Veränderung aufbürdet sind wir gerne bereit anzuklagen. Wenn wir aber dafür unser Leben umstellen oder wesentlich tiefer in die Tasche greifen müssen verdrängen wir ganz schnell was an Tierquälerei dahintersteckt.
Gruß
im Grunde hast du die Frage doch schon selbst beantwortet…
So wie du das dargestellt hast, kann man durchaus sagen: Ja, es gibt eine 2Klassen-Gesellschaft bei Tieren in Deutschland.
Wer könnte sich schon vorstellen seinen hund, seinen lieben treuen Kameraden, abeds auf dem Teller zu haben? Ich denke mal keiner. Aber beim leckeren Wiener-Schnitzel sieht kaum einer das Kalb dahinter das dafür sein leben lassen musste.
Ich denke, es liegt bei den meisten Menschen einfach daran, dass sie zu manchen Tieren (insbesondere ihre eigenen) eine emotionale beziehung haben, während für sie das Fleisch auf dem Teller eben Fleisch ist und kein totes tier mehr.
Interessant ist aber auch, dass sich in der Gesellschaft gewisse Tiere als besonders „gern gegessen“ herauskristalisiert haben. Ich denke mal, hier in deutschland würde doch niemand gerne Katzen essen, oder Mäuse, oder ratten, oder Maden, oder Insekten.
ja, leider ist das so! ein schwein „darf“ man essen, ein pferd nicht? es kommt doch einzig und allein darauf an, dass es das tier gut hatte!!!
Definitiv. Ungerecht aber ist so.
Wie Pulp Fiction schon sagt: Man isst nix was ne Seele hat.
Ich kann das nicht nachvollziehen warum ein Pferd ne Seele hat und ne Kuh nicht.
Na ja… wo soll das enden ?
Ich müsste dann auch konsequenterweise jeder Stechmücke einen würdigen Lebensumstand geben, jeder Bettwanze und jeder Staubmilbe.
Man könnte jedem Tier seinen Lebensraum gönnen bis hin zur totalen Selbstaufgabe.
Daher müssen wir selektieren, wo wir es sinnvoll erachten, das Leben eines Tieres zu schützen – und wo wir es weniger sinnvoll erachten.
Die Einstufung von Tieren ist religiös bedingt. Schon seit es Menschen gibt, werden Unterschiede bei Tieren gemacht. Dies ist allerdings von Land zu Land und von Religion zu Religion unterschiedlich. Kaum jemand würde in Deutschland Insekten essen. Ebenso wenig verbreitet ist das Essen von Pferden in Deutschland.
Bzgl. des Pferdes ist es so, dass die Germanen (Heiden) früher einen Götterglauben hatten. Das Pferd war unter den Heiden ein heiliges Tier. Es ist vergleichbar mit der Kuh in Indien. Daher durfte es nicht gegessen werden. Diese Haltung hat sich bis heute in Deutschland gehalten, obwohl das Heidentum größtenteils abgeschafft wurde, ist diese Haltung zu Pferden weiterhin überliefert worden.
Man kann jetzt jedes Tier nehmen und wenn man in der Geschichte nach diesem Tier sucht, wird man eine verschüttete religiöse Haltung finden, welche überliefert wurde.
Ich habe mich früher im Rahmen einer Studienarbeit intensiv mit den Versuchstieren auseinandergesetzt und kann nur sagen, dass es an der fehlenden Durchsichtigkeit bzw Aufklärung in der Gesellschaft liegt, denn jeder, dem ich ein paar Zeilen meiner Arbeit vorgelesen habe, stimmte mir vollkommen zu: “ Diese Art mit Leben umzugehen kann nur als Perversion der Respektlosigkeit bezeichnet werden, und führte, gäbe es einen Gott, ganz sicher zur Fegefeuerverdammnis der verantwortlichen Professoren, welche (und das ist bewießen) schlicht zu faul sind, die neuen, genauso sicheren „in Vitro“ methoden zu erlernen!