Fliegen die ersten Deutschen jetzt bald auf den Mond?
Freitag, 9. April 2010, 11:45
Abgelegt unter: Regierung

Berlin (ddp). Eine unbemannte deutsche Mission zum Mond
könnte nach Ansicht des Koordinators der Bundesregierung
für Luft- und Raumfahrt, Peter Hintze (CDU), in Deutschland
viele neue Arbeitsplätze schaffen. Durch die dabei entwickelten Technologien könnten mehr Jobs entstehen als durch so manch anderes Regierungsprogramm, sagte Hintze am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin». Die Kosten für ein Mond-Programm
bezifferte er auf etwa 1,5 Milliarden Euro über fünf Jahre. Dies
sei gut investiertes Geld. Für die Abwrackprämie allein seien fünf Milliarden Euro für ein Jahr bereitgestellt worden.
Ich zitiere weiter:
Hintze wollte am Mittwoch das Programm für eine deutsche
Mission zum Erdtrabanten dem Kabinett und der Öffentlichkeit vorstellen. Es sei nicht geplant, deutsche Astronauten auf den
Mond zu schicken. Die Arbeit solle stattdessen von
automatisierten Systemen erledigt werden. Die dabei erzielten Erkenntnisse in der Robotik könnten beispielsweise auch in der Pharmaindustrie zum Einsatz kommen, sagte Hintze. Neben der Erforschung des Sonnensystems könnte eine Mond-Basis ihm zufolge auch bei der Abwehr von Gefahren aus dem All, etwa Einschläge von Asteroiden, genutzt werden.
Was haltet Ihr davon? Die erste Deutsche Mondmission 😉


6 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

Hinterlase deinen Kommentar!

  • funship sagt:

    Deine Frage hast du dir ja schon selbst beantwortet – nein, es werden auf absehbare Zeit keine Deutschen zum Mond fliegen.
    Was das Thema einer Mondmission grundsätzlich angeht: Ich finde die Idee gar nicht schlecht. Hat ja auch schon einmal funktioniert – Kennedy hat damit eine ganze Nation dazu gebracht, nach vorne zu schauen und zu sagen: Hey, wir sind wer, und zwar nicht irgendwer, sondern wir sind die Größten!
    Das hat eine ganze Weile funktioniert. Irgendwann war dann aber auch Schluss, als die Nation ihren Spaß daran verloren hat.
    Ob so ein Abenteuer sich wirtschaftlich jemals auszahlt, wird man niemals wirklich ausrechnen können. Unzweifelhaft ist aber, dass die USA in der Zeit des Apollo-Programms wissenschaftlich auf sehr vielen Gebieten eine Spitzenstellung erreicht haben, und das betrifft nicht nur technische, sondern vor allem auch wirtschaftliche Bereiche. Projektmanagement z.B. wurde in dieser Ära praktisch erst erfunden, und die Erkenntnisse daraus haben sich selbst heute noch nicht flächendeckend durchgesetzt, obwohl sie seit Jahrzehnten gelehrt werden (und im Rahmen dieses Projekts erfolgreich eingesetzt wurden).
    So ein Programm stellt keinen Wert an sich dar. Es ist letztlich nur ein Aufhänger, mit dem man ganz massive Investitionen in die Forschung und Entwicklung (und damit in die Zukunft) „verkaufen“ kann. Von Anfang an ist klar, dass man da erstmal viele Jahre lang einen Haufen Geld ausgibt – aber wann und wie sich das in Dollar, Yen oder Euro wieder auszahlt, kann kein Mensch genau sagen und selbst 50 Jahre später nicht berechnen.
    Nichts anderes ist beispielsweise die Förderung erneuerbarer Energien durch das entsprechende Gesetz in Deutschland: Da wird ein irrsinniges Geld ausgegeben (50 Cent Einspeisevergütung für Strom, den ich auf dem Weltmarkt für 6 Cent kaufen kann) – aber der Gedanke, der dahinter steht, ist klar: Mit dieser Förderung entwickle ich die Technologie und die Industrie, mit der ich dann zum Marktführer werde – und das kann ich später auf dem Weltmarkt gut verkaufen und streiche satte Gewinne ein. Wenn ich mir heute den Stellenmarkt anschaue, weiß ich, welche Branche derzeit einen enormen Boom erlebt. Und da muss ich sagen: Hut ab, das hat unsere Regierung sehr gut gemacht.
    Aber das ist eben auch Politik: Ich muss eine gute Idee, die sich vielleicht erst in 20 oder 30 Jahren auszahlt, allen entscheidenden Leuten schmackhaft machen können. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz ist insofern ziemlich genial, da es zwar jeden ein paar Euro kostet, aber viele auch die Chance haben, davon (wenigstens langfristig) zu profitieren. Und unter dem Strich ist es für Deutschland ein Forschungsförderungsprogramm, dessen positive Auswirkungen schon jetzt deutlich messbar sind.
    Eine Mondmission wird sich sicherlich nicht so gut verkaufen lassen. Auch wenn ich einigermaßen davon überzeugt bin, dass sie sich langfristig auszahlen würde, hat sie schon allein deswegen ein schweres Manko. Das ist halt nicht neu, das haben die Amis schon vor 40 Jahren gemacht – was soll das bringen?
    Ich persönlich würde mich ja eher auf das Thema Tiefsee konzentrieren. Da kann man wirklich viel erforschen, von dem wir noch gar keine Ahnung haben. Und es gäbe so viele Erkenntnisse zu gewinnen…

  • DR Eisendraht sagt:

    Das ist eine schlichte Milchmädchenrechnung, denn eine alleindeutsche Mission wäre zum Einen unbezahlbar und zudem nicht empfehlenswert, denn wie sollte man auf die Ergebnisse anderer womöglich bereits verwertbarer Forschungen zurückgreifen können?
    Das aber würde nicht nur Kosten sparen!
    Automaten benötigen gemeinhin ausgesprochen wenig Personal. Wer hier einen Schub für den Arbeitsmarkt erwartet, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht.
    Nicht umsonst ist die NASA in den USA aus dem Space-territorium weitgehend zurückgetreten… Die Nutzeffekte waren sicher deutlich geringer als der zu tätigende Aufwand!

  • Sandy89 sagt:

    Soll das die schwächliche Antwort der CDU auf die Arbeitsplatzvisionen von Steinmeier sein?
    Meine Meinung:
    So etwas ist unnötig. Das Geld soll bitte lieber in die Bildung investiert werden!
    „Zack hier bin ich“ hat vollkommen Recht 😉

  • John D sagt:

    Hintze ist IMHO der öligste, einfallsloseste und blasseste Politiker weit und breit.
    Da hat er sich mal wieder ins Gespräch bringen müssen – egal, ob das jetzt Sinn macht oder nicht. Den Unterschied kennt er sowieso nicht.

  • Zack hier bin ich sagt:

    Dann sollen sie Merkel und Co mitnehmen. Dann sparen wir uns sie hin zuschießen.
    JJ

  • carolus sagt:

    Wir sollten erst einmal unsere Schulden abbauen, bevor wir uns mit der Raumfahrt befassen.



Einen Kommentar hinterlassen