FDP wählen = Neuauflage der Grossen Koalition ?
6 Kommentare bisher • RSS-Feed für Kommentare • TrackBack URI
Hinterlase deinen Kommentar!
Freitag, 9. April 2010, 21:15
Abgelegt unter: Regierung
Abgelegt unter: Regierung
Wenn jetzt so viele zu Guidos “ Steuersenkungspartei “ von der CDU abwandern –warum auch immer — ist dann nicht im Endeffekt wieder die Grosse Koalition die nächste Regierung ? Denn wenn die Frau M nicht genug Stimmen hat, weil die alle –sinnlos –in der FDP versammelt sind — dann reicht es wieder nicht für Schwarz- Gelb … sind also FDP- Wähler eigentlich Befürworter der Grossen Koalition ?
6 Kommentare bisher • RSS-Feed für Kommentare • TrackBack URI
Hinterlase deinen Kommentar!
Einen Kommentar hinterlassen
FDP und Union bezeichnen sich als Parteien des bürgerlichen Lagers. Mit dem bürgerlichen Lager ist aber nicht ein gewöhnlicher Arbeiter oder Angestellter gemeint. Wenn die FDP ihre Bürgerlichen meint, sind es die, welche von ihren Kapitaleinkünften (nach Steuern) luxuriös leben kann. Ihre politischen Auftragsgeber sind die Parteispender und deren nahestehenden Personen (Banker, Manager, Großaktionäre, Konzernchefs usw.). Die FDP ist rechts von der CDU/CSU politisch einzuordnen. Beide meinen mit dem bürgerlichen Lager die Reichen, wobei die FDP noch kapitalorientierter als die CDU/CSU ist. Das „bürgerliche Lager“ bespendet die FDP und garantiert mit ihrem Kapitaleinfluss im Bundestag ihre neoliberale und freimarktwirtschaftliche Politik durch Verdrängung sozialer Arbeitnehmerinteressen. FDP-Politiker sagen und schreiben nicht, was sie meinen. Mit ihrem BT-Wahlslogan „Arbeit muß sich wieder lohnen!“ sind mit Sicherheit nicht die Arbeiter und Angestellten gemeint. Sonst könnten sie ja schreiben: „Arbeit muß sich wieder lohnen für die Arbeiter, Angestellten, Niedriglohnempfänger, Leiharbeiter, Ein-Euro-Jobber) Aber das ist nicht ihre Klientel. Wer FDP wählt, wählt die unsoziale Politik ihrer Parteispender (Lobbyisten). Union und FDP bekommen von allen Parteien die meisten Parteispenden (Schmiergelder).
Nein, FDP Wähler wollen sich hauptsächlich von der grossen Steuererhöhungskoalition befreien, auch lehnen sie eine mögliche rotrotgrüne Regierung/Mehrheit im Bundestag ab.
Wovon sie kommen ist klar, 2005 kam der Anstieg von 6 bis 10% hauptsächlich von ex CDU Wähler die eine bürgerliche Koalition als Ziel hatten, bei dieser Wahl wird der übrige Anstieg bis zu 12, 13% hauptsächlich von enttäuschten Linkspartei/SPD Wähler und weniger aus der CDU da der Höhenflug der Linkspartei in 2005 nichts bewirk hat und die SPD sich in einen Mehrheitsbeschaffer der CDU verwandelt hat.
Ansonsten ist die FDP die einzige Partei die ein wirkliches Gegengewicht gegen eine Fortsetzung der grossen Koalition ausüben könnte, wenn es für andere Koalition nicht reicht.
Man darf nicht übersehen, dass die Wirtschaftpolitik von CDU und SPD sozialdemokratisch geprägt ist und die FDP ein Korrektiv ist. Die große Koalition hat zwar einen gewissen Charme, aber beraubt die CDU natürlich auch vieler Gestaltungsmöglichkeiten. Die CDU wird bei 35% landen und die FDP wird aber auch viele Stimmen aus dem SPD Lager bekommen, da liberale Sozialdemokraten den Linkskurs nicht mitmachen werden. Insofern ist mit einer halbwegs stabilen gelb-schwarzen mehrheit zu rechnen. Ich denke, dass mittelfristig FDP und SPD beide bei 12-15% liegen werden.
FDP-Wähler sind in allererster Linie Befürworter der Politik, die die FDP vertritt. Natürlich ist ein Wahlergebnis denkbar, das eine Fortsetzung der Großen Koalition als einzige Möglichkeit hervorbringt, eine stabile Regierungsmehrheit zu bilden. Wenn es dazu kommt, ist es aber bestimmt nicht der Wille der FDP-Wähler, genauso wenig wie der Wille „des Wählers“ an sich.
Ob die Stimmen des bürgerlichen Lagers jetzt bei der CDU oder der FDP sind, ist für den Gesamtanteil offensichtlich egal.
Abgesehen davon geht der Stimmenzuwachs der FDP in erster Linie auf die SPD zurück.
@Bernard: Das ist bei den LANDTAGSWAHLEN so gewesen (kein Wunder, wenn die SPD mit der Einstelligkeit kämpft :-D) – du aber hast von der BUNDESTAGSWAHL geredet.
Und da rate ich dir, dass du dir die Wählerwanderungen 2005 und 2002 anschaust: Der Löwenanteil der jeweiligen FDP-Gewinne stammt dort von der SPD. Ein kleinerer Teil von der CDU. Und das wird sich in vier Wochen so fortsetzen.
Was die Verwendung des Wortes „bürgerlich“ in der politischen Debatte angeht, so scheinst du da eine Lücke zu haben, die zu groß ist, als dass man sie hier beseitigen könnte. Ich rate dir dazu, dich kundig zu machen. Beginnen könntest du hier:http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrger…
P.S.: Schulterzuck. Das kannst du selbstverständlich halten, wie du willst. Aber wenn du mitreden möchtest, solltest du schon die allgemein in der Politologie und Soziologie verwendeten Fachbegriffe benutzen… :->
Ich fürchte, wenn es für Schwarz-gelb nicht reicht, dann könnte Grün denen zur Mehrheit verhelfen. Diese Möglichkeit gibt es schon im Saarland und in Thüringen. Wir werden sehen.
Aber die grüne Basis will das nicht und wäre sehr enttäuscht.