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Im Universum auf einem Planeten auf einem Kontinent in einem Land in einer Stadt in einem Häuserblock, in dem jeder einen eigenen Hund hat, da lebt Madlenka. Jeder außer Madlenka hat so einen Hund, so einen knuffigen, süßen, schnuffigen: Kein Wunder also, dass auch das Mädchen unbedingt einen haben will. Erst malt sie sich einen, und dann beginnt sie zu betteln. Aber die Eltern laufen nur kreischend davon. Zum Glück kann Madlenka nicht nur prima malen, sondern verfügt auch über eine tolle Fantasie. Und dieser Fantasie legt sie einfach ein Halsband um und führt sie Gassi, rund um den Block. Dabei begegnet sie ihrer Schulfreundin Cleopatra (die ein imaginäres Pferd im Zaumzeug hat), dem Bäcker Herr Gaston, der ehemaligen Operndiva Frau Grimm, der chinesischen Künstlerin Michiko — und vielen anderen Figuren, die wir zum Teil schon kennen und lieben lernten in Madlenka, dem vorangegangenen, von seiner eigenen Tochter inspirierten Bilderbuch des New Yorker Illustrators Peter Sís. Und weil man Madlenkas Hund ja nicht sehen kann, ziehen all diese sympathischen Häuserblockbewohner andere Vierbeiner aus ihrem Zylinder. Aber eigentlich sind es gar keine Zylinder, sondern Baguettebleche, Trommeln, Koffer, Instrumentenkästen und Gemälde, aus denen die kläffenden und Schwanz wedelnden Tiere ihren Betrachtern entgegenspringen. All diese Dinge kann man nämlich aufklappen in Ein Hund für Madlenka — nur einer der zahlreichen zauberhaften Einfälle dieses wunderschönen Bandes. Es ist schon sehr erstaunlich, wie viel man erfinden kann, rund um ein unsichtbares, nur aus Halsband bestehendes Tier. Dass man Madlenkas Hund nicht sehen kann, macht also nichts: Denn die überbordende Fantasie von Sís hat uns Lesern Madlenkas Universum trotzdem wieder einmal mehr als anschaulich ausgemalt. –Thomas Köster
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