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Bild: thinkstockJahrelang wurde Ruth Jeffery online von einem Stalker belästigt, der ihr das Leben zur Hölle machte. Ihr Freund Shane Webber war einer der wenigen Menschen, denen sie noch vertraute. Umso böser das Erwachen, als die Polizei den ominösen Verfolger endlich stellte, denn: Es handelte sich um ihren eigenen Partner. Man muss unwillkürlich an den Filmtitel „Der Feind in meinem Bett“ denken. In dem Thriller aus dem Jahr 1991 war die von Julia Roberts verkörperte Protagonistin mit einem Mann verheiratet, der sie aufs Schlimmste tyrannisierte. Die 22-jährige Ruth Jeffery hat Ähnliches erlebt – allerdings wusste sie jahrelang nicht, wer hinter der Schikane steckte, die ihr das Leben schwer machte. Vor drei Jahren fing die Tortur nach Informationen der britischen Tageszeitung „Daily Mail“ für die Studentin an. Sie bekam per Internet sexuell anstößige Fotos und Videos zugeschickt. Auch von ihr selbst wurden Nacktfotos auf diversen Websites für Erwachsene veröffentlicht und zudem noch an ihre Freunde und Familie – inklusive ihrer Eltern – gemailt. Für Ruth Jeffery waren die Demütigungen nur schwer zu ertragen.Die Schikane fand nun endlich ein Ende, als die Polizei den Verantwortlichen hinter dem Online-Stalking ermittelte. Doch der Alptraum der jungen Frau fing damit erst richtig an: Der Täter war ihr eigener Freund. Offenbar waren es Missgunst und Eifersucht, die Shane Webber zu seinem unerklärlichen Verhalten trieben: Während seine Freundin an der Loughborough University studierte, war ihr gleichaltriger Partner arbeitslos, schreibt die „Daily Mail“. Aus Neid soll Webber dann die Online-Hetzjagd ausgeheckt haben. Unter anderem soll er Kontakt zu Männern aufgenommen und ihnen mitgeteilt haben, dass seine Freundin sexuelles Interesse an ihnen hätte. Er gab ihnen die Adresse der Universität, wo sie studierte. Einer der Männer tauchte sogar im Studentenwohnheim auf und musste abgewiesen werden.Lesen Sie auch: Falsche Ärztin zieht gesunden Zahn – Geldstrafe„Es hat mich krank gemacht und mich extrem belastet“Unbeirrbar verfolgte Webber seine Kampagne weiter, obwohl er sich durchaus bewusst war, wie sehr seine Freundin unter den Online-Attacken litt. Jeffery bekam Antidepressiva verschrieben, entwickelte Symptome einer Zwangsstörung und hörte mitunter sogar auf zu essen. Der Missbrauch wirkte sich auch auf ihre studentischen Leistungen aus: Eine Informatikprüfung musste sie wiederholen. „Es hat mich krank gemacht und mich extrem belastet, weil es jeden Tag passierte“, so die Frau gegenüber der „Daily Mail“. „Es gab Zeiten, da habe ich mit meiner Mutter telefoniert und gesagt ‚Ich will nicht mehr weiterleben.‘“ Und: „Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, dass mich jemand beobachtet und herausfindet, was ich mache.“ Das erste Mal hegte sie einen Verdacht gegen Webber, als Fotos in Emails von ihr auftauchten, auf die nur er Zugriff hatte. Doch er redete sich heraus und erklärte, dass ein anderer Freund Daten von seinem Computer geklaut hätte. Daraufhin meldete Jeffery den Bekannten der Polizei. Ihr Computer wurde beschlagnahmt. Letztendlich gelang es den Beamten, eine Email auf den Rechner Webbers zurückzuführen. Mittlerweile steht Webber vor Gericht und bekannte sich u.a. wegen Belästigung für schuldig. Das Urteil wird für nächsten Monat erwartet. „Ich will, dass er ins Gefängnis kommt, weil er mein Leben in den letzten dreieinhalb Jahren ruiniert hat“, so Jeffery. „Wir waren uns sehr nah. Wir haben alles zusammen gemacht. Ich habe ihm alles erzählt.“ Das ehemalige Paar kennt sich noch aus Schulzeiten. Während der gesamten Beziehung sei Webber etwas besitzergreifend und kontrollierend gewesen. Doch dass sein Verhalten solche Züge annehmen würde, hätte sich Jeffery nicht träumen lassen. Jetzt will sie Wiedergutmachung: „Ich möchte, dass den Leuten bewusst wird, dass nicht ich die Fotos und Nachrichten verschickt habe. Und ich will, dass der Fall andere Menschen davon abhält, etwas Ähnliches zu tun.“
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