Die Liebe und der Wahnsinn….?
Montag, 5. April 2010, 00:33
Abgelegt unter: Berge

Es wird erzählt, dass alle Gefühle und Qualitäten des Menschen ein Treffen hatten. Als die Langeweile zum dritten Mal gähnte, schlug der Wahnsinn wie immer gewitzt vor:“ Lasst uns Verstecken spielen“ Die Intrige hob die Augenbraue und die Neugierde konnte sich nicht mehr zurückhalten und fragte:“Verstecken, was ist das?“
„Das ist ein Spiel“ sagte der Wahnsinn „Ich verdecke mein Gesicht und fange an zu zählen, von 1 bis 1Million. Inzwischen versteckt Ihr Euch. Wenn ich das Zählen beendet habe, wird der letzte den ich finde von Euch meinen Platz einnehmen um das Spiel fort zu setzen.“
Die Begeisterung und die Euphorie tanzten vor Freude. Die Freude machte so viele Sprünge, dass sie den letzten Schritt tat, um den Zweifel zu überzeugen und sogar die Gleichgülttigkiet, die sonst an nichts Interesse zeigte, machte mit.
Aber nicht alle wollten mitmachen: Die Wahrheit bevorzugte es sich nicht zu verstecken, wozu auch? Zum Schluss würde man sie immer entdecken und der Stolz meinte´, das es ein dummes Spiel wäre, (im Grunde ärgerte er sich nur, das die Idee nicht von ihm kam) und die Feigheit zog es vor, nichts zu riskieren.
„eins,zwei,drei,…. „der Wahnsinn begann zu zählen. Als erstes versteckte sich die Trägheit, die sich wie immer hinter den ersten Stein fallen ließ. Der Glaube stieg zum Himmel empor und die Eifersucht versteckte sich im Schatten des Triumphes, der es aus eigener Kraft geschafft hatte, bis zur höchsten Baumkrone zugelangen. Die Großzügikeit schaffte es kaum, sich selber zu verstecken, da sie bei allen Verstecken die sie fand glaubte, ein wunderbares Versteck für einen ihrer Freunde gefunden zu haben.
Ein kristallklarer See…. ein wunderbares Versteck für die Schönheit.Eine dunkle Höhle…. ein perfektes Versteck für die Angst. Der Flug eines Schmetterlings…. das Beste für die Wollust. Ein Windstoß…. großartig für die Freiheit, so versteckte sie sich auf einem Sonnenstrahl. Der Egoismus dagegen fand von Anfang an einen sehr guten Ort, luftig und gemütlich…. aber nur für ihn. Die Lüge versteckte sich auf dem Meeresgrund (stimmt nicht, in Wirklichkeit versteckte sie sich hinter dem Regenbogen).
Die Leidenschaft und das Verlangen im Zentrum der Vulkane. Die Vergesslichkeit… ich habe vergessen, wo sie sich versteckte, aber das ist auch nicht so wichtig.
Als der Wahnsinn „999 999“ zählte, hatte die Liebe noch kein versteck gefunden. Alle Plätze schienen besetzt zu sein, …. bis sie den Rosenstrauch entdeckte und berührt beschloss sich in der Blüte zu verstecken.
„Eine Million“, zählte der Wahnsinn und begann zu suchen. Die erste, die entdeckt wurde, war die Trägheit, nur drei Schritte, vom ersten Stein entfernt. Da nach hörte man den Glauben, der im Himmel mit Gott über Theologie diskutierte.
Das Verlangen und die Leidenschaft, hörte man im Vulkan vibrieren. In einem unachtsamen Moment fand er die Eifersucht und so natürlich auch den Triumph. Den Egoismus brauchte er gar nicht zu suche, ganz allein kam er aus seinem Versteck heraus, das sich als Bienennest entpuppt hatte.
Vom vielen laufen bekam er Durst und als er sich dem See näherte, entdeckte er die Schönheit. Mit dem Zweifel, war es noch einfacher, ihn entdeckte er auf einem Zaun sitzend, weil er sich nicht entscheiden konnte, auf welcher Seite, er sich verstecken sollte. So fand er einen nach dem anderen, das Talent im frishcen Gras und die Angst in einer dunklen Höhlen.
Nur die Liebe tauchte nirgendwo auf. Der Wahnsinn suchte sie überall. Auf jedem Baum, in jedem Bach dieses Planeten, auf jedem Berg und als er schon aufgeben wollte, erblickte er die Rosen.
Mit einem Stöckchen fing er an, die Zweige zu bewegen, bis ein schmerzlicher Schrei aufkam. Die Dornen hatte der Liebe die Augen ausgestochen. Der Wahnsinn war hilflos und wusste nicht, wie er seine Tat wieder gutmachen konnte. Er fing an zu weinen und entschuldigte sich. Er versprach Ihr, für immer Ihr Blindenführer zu sein.
Seit dieser Zeit, seit das erste Mal auf Erden Verstecken gespielt wurde, ist die liebe Blind und der Wahnsinn immer Ihr Begleiter.


4 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • globus dei°° sagt:

    ich hab jetzt echt lang gesucht für dich liebe sumsebiene…aber ich muss dich enttäuschen…kein autor bekannt….
    vielleicht kann ich dich mit dieser seite trösten…dort findest du weitere tolle geschichten…
    liebe grüße….globus..

  • Chiara sagt:

    sehr toll verfasst um jetz nich ein wenig dazu zu schreiben 🙂
    leider weiss ich keinen autor für solche geschichten ,finde sie aber klasse wenn auch sehr lange ….
    dachte jetz kommt noch ne grosse Frage dazu ggg
    nachtrag
    ja was is sie denn michl ??? 😀

  • Michel sagt:

    Die größte und wichtigste Eigenschaft eines Schriftstellers, ist die Geduld. Was ist die wichtigste Eigenschaft eines Lesers?

  • December sagt:

    Ich kenne diese Geschichte und finde sie schön!
    Ansonsten fällt mir nur das „Märchen von der traurigen Traurigkeit“ (von Inge Wuthe) ein:
    Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam. Sie war schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens. Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub auf dem Wege sass, schien fast körperlos. Sie erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen. Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte:
    „Wer bist du?“
    Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. „Ich? Ich bin die Traurigkeit“, flüsterte die Stimme stockend und leise, dass sie kaum zu hören war.
    „Ach, die Traurigkeit!“ rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte grüssen.
    „Du kennst mich?“ fragte die Traurigkeit misstrauisch.
    “ Natürlich kenne ich dich! Immer wieder hast du mich ein Stück des Weges begleitet.“ „Ja, aber…“, argwöhnte die Traurigkeit, „warum flüchtest du dann nicht
    vor mir? Hast du denn keine Angst?“ „Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weisst doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtling einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?“
    „Ich… bin traurig“, antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.“Die kleine alte Frau setzte sich zu ihr. „Traurig bist du also“, sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. „Erzähl mir doch, was dich so bedrückt.
    „Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen? Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht. „Ach, weisst du“, begann sie zögernd und äusserst verwundert, „es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest.“
    Die Traurigkeit schluckte schwer. „Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter. Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen.
    Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreissen. Und spüren das Reissen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen.“
    „Oh ja“, bestätigte die alte Frau, „solche Menschen sind mir schon oft begegnet.“ Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen. „Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu.“
    Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schliesslich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlte, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel. „Weine nur, Traurigkeit“, flüsterte sie liebevoll, „ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt.“ Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: „Aber … aber – wer bist eigentlich du?“
    „Ich?“ sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen:
    „Ich bin die Hoffnung!“



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