Die Lage in Birma droht zu eskalieren. Kann das noch verhindert werden ?
Samstag, 10. April 2010, 08:58
Abgelegt unter: Regierung

Auch der Dalai Lama solidarisierte sich mit den Mönchen. Freiheitsliebende Menschen auf der ganzen Welt sollten derartige friedliche Bewegungen unterstützen, erklärte das geistliche Oberhaupt der Tibeter. Er rief die Militärregierung in birma auf, in Übereinstimmung mit der buddhistischen Lehre zu handeln, die Mitgefühl und Gewaltfreiheit postuliere.


4 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • eris_kur sagt:

    „Kann das noch verhindert werden?“ Hoffentlich nicht!
    In Myanmar, wie das Land heute offiziell heißt, ist seit zig Jahren ein stark repressives Militärregime an der Macht. 1988 wurde eine große Revolte niedergemetzelt – tausende Tote! Und das Regime existierte weiter…
    … nun wird es hoffentlich endlich zu einem Umsturz kommen, weil sich die Mönche (zumindest die jüngeren) nun auch auf Seiten der Demokratiebewegung geschlagen haben. Die Proteste wurden im Laufe des Monats immer größer, am Sonntag waren es in der zweitgrößten Stadt des Landes mehr als 10000 Leute, darunter 4000 Mönche.
    Und bisher gab es noch keine größeren Zwischenfälle – schon mal ein gutes Zeichen – wenn auch am Anfang in Zivil gekleidete Polizisten die Anführer der Studentenbewegung festgenommen haben. Diese hatten den Protest nach der Ölpreiserhöhung um mehr als 400% angefangen, nun haben sich zum Glück auch die Mönche, die in Myanmar/Burma die höchste „moralische Instanz“ darstellen, an der Demonstration beteiligt, und es werden von Tag zu Tag mehr…
    also: wir können hoffen, dass es bald eine weitere Demokratie gibt und die Militärregierung abgesetzt wird, aber es gibt mindestens vier Szenarien, drei davon sind eher „typisch“, eins speziell für Myanmar:
    a) Die Militärregierung dankt ab. Das gab es in der Geschichte schon in anderen Staaten, aber nur ziemlich selten. Die Demokratiebewegung würde dann die Macht übernehmen und eine verfassungsgebende Versammlung einberufen. – aber es ist wohl ziemlich unwahrscheinlich, nicht zuletzt weil auch die 88er Revoolte niedergeschlagen wurde.
    b) Es kommt zum offenen Kampf. Dabei würde die Demokratiebewegung zunächst verlieren, weil sie weder Waffen hat, noch sich die Mönche an dem Kampf beteiligen werden. Möglich wäre noch eine Intervention von außen, aber eher unwahrscheinlich – Ausgang ungewiss.
    c) Es kommt direkt zu einer Intervention von z.B. der UN oder EU. Dafür müsste sich die Demokratiebewegung, namentlich Aung San Suu Kyi (die „Anführerin“ der Bewegung, in den letzten 25 Jahren zig Jahre im Gefängnis und den Rest unter Hausarest), müsste sich an eine der Institutionen wenden, ob sie eingreifen ist ungewiss.
    d) das Horrorszenario: China greift ein und annektiert das Land genauso wie Tibet. Kein anderer mächtiger Staat würde es wagen sich danach noch einzumischen, Myanmar würde zu einem weiteren unfreiwilligen Teil Chinas werden.
    Ich persönlich halte b) für am wahrscheinlichsten, aber wie gesagt, ist es unwahrscheinlich, dass die Demokratiebewegung bei einer offenen Schlacht den Sieg davonträgt. In dem Fall müsste die UN ziemlich schnell eingreifen oder die Deutsch-Französische Truppe hätte noch Kapazitäten in der Nähe. Das Großbritannien oder die USA eingreifen halte ich für unwahrscheinlich, Russland sicher auch nicht, da schon eher China.
    Tja, also bis auf den Eingriff durch China dürfte die Demokratie in jedem Fall siegen. Interessant wäre auch noch wenn Indien endlich seiner Rolle als Regionalmacht nachkommt und eingreift, aber auch das halte ich eher für unwahrscheinlich. Ich tippe auf einen deutsch-französischen Eingriff nach einer Eskalation, darauf folgt dann erstmal eine Kosovo-ähnlich Situation, bis sich die etablierte Friedensbewegung auch in Wahlen legitimieren kann. Da sich aber die Bevölkerung im wesentlichen einig ist – keine Militärregierung mehr – gibt es nicht sonderlich viel Auswahl was das langfristige Ergebnis betrifft. Ich tippe auf ein Entscheidungsdatum ca. am Freitag.

  • MrPipeli sagt:

    Ich hoffe auch eher, als dass ich schwarz sehe – eine neue Regierung wäre wünschenswert und ich glaube in der heutigen Medienwelt und bei dem offenkundigen Medieninteresse kann man sich so große Massaker so ohne weiteres gar nicht mehr erlauben.

  • istdasbl sagt:

    Ich war letztes Jahr 5 Wochen in Myanmar. Ein wirklich schönes Land.. aber leider bitter arm
    (10 $ beträgt der durchschnittliche Monatslohn)
    Damals wurde der Preis für Reis um 100% erhöht da die Machthaber eine komplett neue Hauptstadt gebaut hatten und das muss ja irgendwie finanziert werden. Wenn mn sich mit den einfachen Leuten unterhalten hat hat man schon gemerkt dass es rumort und dass man die Chinesen nicht besonders mag da sie sich teilw. genauso aufführen wie seiner Zeit die Engländer .
    Ich hoffe dass die Militärregierung jetzt kühlen Kopf behält und zu Zugeständnissen bereit ist.. denn das Schlimmste was sie jetzt machen können wäre auf Mönche zu schießen .
    Über 40 Jahre wird Myanmar nun schon von einer Militärdiktatur regiert aber erst jetzt scheint es den Westen zu interessieren was in dem Land abgeht
    (Kambodscha lässt grüßen)

  • Ruben sagt:

    kannst ja mal im weissen kartenhaus in washington nachfragen beim welt-oberpolizisten, denen ist birma so egal wie ein sack reis, dort gibt es ja nichts zu holen, also können die sich ruhig gegenseitig nieder metzeln, das ist und bleibt der welt wirklich total egal. wir machen lieber tralala in afghanistan und im irak, dort gibt es was zu verdienen …. aber in birma…..??? dort kann man sich nicht den sack voll machen.



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