Abgelegt unter: Haustiere
Früher, als Opa noch lebte, waren die Mahlzeiten bei den Neumanns bedeutend fröhlicher. Doch jetzt steht da nur ein leerer Stuhl. Der Familienrat beschließt, dass sie es mit einem Hund aus dem Tierheim versuchen wollen. So ein netter, zutraulicher Vierbeiner, das wäre doch was. Und so kommt Balaban in die Familie. Gut, Balaban ist kein Schoßhund. Schon bei seinem ersten flotten Lauf durch die Wohnung räumt er alles ab, was nicht niet- und nagelfest ist. Auch vor Mutters Lieblingsvase hat er nicht die Bohne Respekt. Sein Schlafplatz ist selbstverständlich im Schlafzimmer der Eltern. Am Anfang verstehen die Neumanns Balabans unbändigen Hass auf Briefe aller Art nicht. Sobald diese im Briefkasten landen, zerfetzt er sie in unleserliche Konfetti-Schnipsel. Doch als die ersten Beschwerdebriefe der Nachbarn eintrudeln, Rechnungen über Kratzspuren an Metallic-Lackierungen von Autos, wird ihnen vieles klarer. Wie die Neumanns am Ende nicht nur einen Hund haben, den sie nicht mehr missen möchten, sondern dazu auch noch einen Ersatz-Opa bekommen, erzählt Sheila Och, die 1997 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis für Karel, Jarda und das wahre Leben ausgezeichnet wurde, auf erfrischend witzige Art. Die große Druckschrift lädt zum Lesen ein und die großzügig eingestreuten Bilder von Sabine Wiemers in der Art von Linolschnitten nehmen die witzige Stimmung auf. Es ist leider das letzte Buch dieser großartigen Autorin, die sich so gut in Kinder hineinversetzen konnte, denn Sheila Och verstarb 1999. –Manuela Haselberger
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
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