Abzocke bei Deutschlands bekanntestem Sozialverband?
Freitag, 2. April 2010, 20:40
Abgelegt unter: Berge

Nach Recherchen von NDR Info verdient die AWO im schleswig-holsteinischen Neumünster an Ein-Euro-Jobbern gleich doppelt! Denn sie setzt sie für 1,25 Euro pro Stunde unter anderem als hauswirtschaftliche Betreuer für bedürftige Senioren ein – und kassiert von den Senioren einen Stundensatz von acht Euro!
Zusätzlich erhält die Arbeiterwohlfahrt von der Bundesagentur für Arbeit rund 200 Euro pro Monat für jeden Ein-Euro-Jobber. Dieses sogenannte „Regiegeld“ ist dafür gedacht, Hartz-IV-Empfänger beispielsweise durch Weiterbildung zu beschäftigen und mögliche Ein-Euro-Jobs zu bezahlen.
Auch das Bundesarbeitsministerium interessiert sich jetzt für den Fall.
Nur die Spitze des Eisberges ?


9 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

Hinterlase deinen Kommentar!

  • Florence sagt:

    Nein – nicht die Spitze des Eisbergs – nur der Anfang
    alle Firmen, Instituten und dergleichen welche Menschen für 1 € arbeiten lassen, kassieren doppelt und dreifach.
    Doch ich könnt mich kringeln wenn es nicht so traurig wäre. Dem Bundesarbeitsministerium dürfte das ganze nicht unbekannt sein, wird es doch von da über die ARGE gefördert, Hauptsache die Statistiken stimmen.
    Hier wurde mal wieder ein Opfer heraus gesucht, AWO hat in letzter Zeit zu viel kritisiert und nun sind die an der Reihe.
    Wer der Regierung zu unbequem wird, wird bloß gestellt, ob hier da oder woanders.
    Meiner Meinung nach ein abgekartetes Spiel, auch wenn die Fakten auf beiden Seiten stimmen dürften.
    @Heidi – nicht nur der Wohlfahrtsverband. Als einer der ersten war es die Innere Mission, gefolgt von vielen anderen. Doch gefordert und unterstützt wird es von unserer Regierung wie auch ARGE und dergleichen. Begründung: Arbeitslose zu betreuen kostet Geld, also umsonst gibt es nichts, auch nicht da.
    Es ist ein eingefahrenes Spiel und wiederholt sich tagtäglich.
    Der Satz für betreutes Wohnen (1x in der Woche Besuch des Arbeitslosen, Behinderten etc zu Hause oder bei denen im Büro, im Wechsel) liegt bei täglich ca. 21 €uronen. Zahlt die ARGE oder das Sozialamt.
    So wurde es mal beschlossen.
    Und nun regt man sich künstlich im Ministerium auf, ich könnt laut lachen, wenn es nicht zum heulen wäre ..

  • Anni sagt:

    Meine Freundin hat beim DRK gearbeitet und hauptberuflich 1 Euro Jobber vermittelt und betreut. Was da zu Tage kam war noch schlimmer, das ist erst die Spitze des Eisbergs. Letztlich viel sie der Arbeitspolitik selbst zu Opfer, ein halbes Jahr hat die Agentur 50% des Bruttolohns gezahlt und dann kam der Nächste. Begründung war: Keine Pädagogische Ausbildung, dafür Psychologie studiert. Bei der Nachfolgerin hieß es anders rum.
    Die Kritik geht jedoch in die richtige richtung. Es heißt endlich mal nicht mehr, die Hartzler sind zu faul und können für ihre Miete und Grundsicherung arbeiten, es gibt ja nicht nur 1 Euro.

  • Heidi sagt:

    Die Spitze ist der Paritätische Wohlfahrtsverband, der sich neuerdings der Betreuung von Arbeitslosen annimmt…PIA, Paritätische Initiative für Arbeit e.V. Sie „schult“ Arbeitslose in kuriosen Seminaren und „vermittelt“ sie! Sollte also eine Bewerbung eines Arbeitslosen Erfolg haben kassiert der paritätische Wohlfahrtsverband die Vermittlungsgebühr. Auch dann wenn der Arbeitslosen sich diese Stelle selber suchte. Ein-Euro-Jobs vergibt er natürlich auch und kassiert damit nochmal! Alles auf Kosten der Steuerzahlerhttp://www.derwesten.de/staedte/muelheim…http://hartzkritik.bplaced.net/Topic/201…

  • Wolfgang S sagt:

    Ich kann dazu nur Folgendes sagen – bei uns im Betrieb wurden 1 € Jobber eingesetzt, von 4 Menschen haben nacher 2 eine Festanstellung erhalten und werden jetzt in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis nach Tarif bezahlt. Die beiden anderen Jobber sind schon nach wenigen Tagen nicht mehr zum Dienst erschienen.
    Deine Frage impliziert, dass hier organisierter Betrug innerhalb der Wohlfahrtsverbände als Regelfall zu sehen ist – es kann möglicherweise vereinzelt vorkommen, ist aber nicht durchgängig so. Im Übrigen finde ich es hochgradig paradox, dass Leute, die sich als bekennende H4er outen und sich hier immer über Vorurteile gegenüber H4 Empfängern auslassen, offenbar selbst bei jeder sich bietender Gelegenheit in Stammtischmanier in die gleiche Kerbe schlagen, die Entlassung irgendwelcher (ihrer Meinung nach überflüssiger) Arbeitnehmer fordern (damit alles noch billiger wird) und gleichzeitig jammern, dass die Arbeit immer weniger wird.
    Am Ende würde mich brennend interessieren, wie Du reagieren würdest, wenn sich herausstellen sollte, dass sich die Vorwürfe gegenüber der AWO als unbegründet erweisen.

  • Peter K sagt:

    Missbrauch im 1€-Jobber-Dunstkreis ist so alt die diese „Einrichtung“ – Neben der Abzocke kommt ja noch hinzu, daß durch die Beschäftigung der 1-€_Jobber reguläre Arbeitsplätze verdrängt oder erst gar nicht geschaffen wurden – Bedarf gab es ja offenbar an hauswirtschaftlichen Helferinnen –
    Bleibt zu Hoffen, daß neben der Rückzahlung der Regiegelder auch eine saftige Strafe folgt und vor allen Dingen – diese unsägliche Praxis unterbunden wird –

  • GrafKönig Baron von habe nichts sagt:

    Ja ja Ja die lieben Politiker jetzt tun sie so als hätten Sie von nicht gewusst, ich hoffe nur das alles Menschen die zu einen niedrigen Stundelohn demnächst alle vor Arbeitsgericht gehen können und das die Verbrecher alles Ihr Geld nach bezahlen dürfen, ich bin nun 30 Jahre in ein und der selben Firma beschäftigt und muß auch schon 3, 5 Jahre 2,5 Stunden pro Woche kostenlos Arbeiten und der Betriebsrat hat das auch abgesegnet aber wenn ich demnächst in Rente gehen werde ich das auch vor Gericht überprüfen lassen ob das alles so Rechtens war, wenn nicht dann müssen diese Firmen all Ihr Geld nach bezahlen, dabei wünsche ich denen jetzt schon viel Spaß dabei…..

  • Lola sagt:

    War doch von vornherein klar, daß 1-EUR-Jobber nur ausgenutzt werden. Das Ziel wird nie sein, daß solch jemand eine Festeinstellung erhält. Warum auch? Die 1-EUR-Jobber rücken nach und meine Schwiegermama freut sich auch, nach einem halben Jahr, die sie pausieren muß, wieder dort zu arbeiten. Die Moral ist total am Boden. Es geht wirklich nur noch um Geld. Der Mensch wird mit Füßen getreten. Wir sollten uns alle schämen.

  • hulga sagt:

    bei uns in mittelfranken läßt die awo behinderte für ein taschengeld arbeiten und verdient an den hergestellten waren, sehr gut.
    ich denke, dass die liste von mißbrauch, von arbeitskräften, sehr lang ist.
    soweit zu einer sozialen institution.

  • Pan sagt:

    Hallo
    In Brandenburg war so was ähnliches irgend ein Wohlfahrtsverein (Treberhilfe) der Vorstand hat sich einen Maserati geleistet und zwei tolle Villen Chef entmachtet.Ist durch eine Verkehrskontrolle aufgeflogen (zu tief geflogen).Glaube die Staatsanwaltschaft beschäftigt sich jetzt damit.Der ganze Verein soll seinen Sozialtitel Gemeinnützig verlieren.
    r



Einen Kommentar hinterlassen