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Ich habe bereits gegoogelt und in den mir zur Verfügung stehenden Büchern nachgeschaut, aber ich weiß immer noch nicht, was eine >Ringparabel ist. Der Bergriff einer Parabel im literarischen Sinne ist mir durchaus klar, nur was bedeutet der Ring?
Ich frage das im Hinblick auf Lessings „Nathan der Weise“.
Ich habe die Ringparabel in diesem Stück zwar schon gelesen, und ich weis, das dies eine Parabel ist, aber den Ring kann ich nicht ausmachen.
Oder sind Ringparabel und Parabel das selbe?
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Die Ringparabel (nicht eine; es ist nämlich ein Eigenname) kommt in Lessings Theaterstück „Nathan der Weise“ vor, wie du ja schon gelesen hast.
Es geht um Ringe, daher der Ring. Jeder Ring symbolisiert eine der drei großen monotheistischen Religionen.
Der Ring ist echt ein Ring,bzw. ein Symbol für Religionen,Götter.
Lies mal diese interpredation von “ Nathan der Weise“
Die Parabel kann dahingehend entschlüsselt werden, dass der Vater für Gott, die drei Ringe für die drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam), die drei Söhne für deren Anhänger und der Richter für Nathan selbst steht. Eine Aussage der Parabel wäre demnach, dass Gott die Menschen gleichermaßen liebe, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, da alle drei Religionen sein Werk und alle Menschen seine Kinder seien. Nicht schlüssig zu erklären ist nach dieser Interpretation allerdings, wie man es sich vorzustellen hat, dass Gott seinen Ring von seinem Vater geerbt haben soll (der Ring wurde bereits über Generationen hinweg weiter vererbt).
Wichtig sei es, dass die Menschen sich nicht darauf versteifen, die „einzig wahre Religion“ zu „besitzen“, da sie das fanatisch und wenig liebenswert mache. Zudem sei es eine Zumutung, von Menschen zu verlangen, dass sie ihren Eltern vorwerfen, diese hätten sie zu einem „Irrglauben“ erzogen[3]. Also soll jeder seinen Glauben für den richtigen halten, dies aber nicht anderen gegenüber geltend machen, da jede authentische Religion letztlich ihren Ursprung in Gott hat.
Die Frage, welcher Ring der echte sei, müsse zurückgestellt werden, da keine der drei Religionen die Menschen so veredele, wie es der Fall sein müsste, wenn der echte Ring (die echte Religion) nicht verloren gegangen wäre, was nach Aussagen des Richters als Möglichkeit in Betracht gezogen werden müsse. Mit seiner Antwort weist also Nathan Saladins Frage nach der „einzig wahren Religion“ zurück.
Wie für eine Parabel typisch, gehen auch im dritten Akt von Nathan der Weise Realität und Fiktion ineinander über. Die Geschichte Nathans, welche er dem Sultan Saladin erzählt, soll die Frage Saladins auf eine indirekte Weise beantworten und die Frage zugleich zurückweisen, da nach Nathan (Lessing) jeder Mensch seinen eigenen Glauben finden und anerkennen müsse, ohne die Richtigkeit anderer Religionen in Frage zu stellen. Völlig gebannt von der ihm vorgetragenen fiktiven Geschichte, schickt Saladin den weisen Nathan weg, um über die Lektion, welche ihm Nathan soeben erteilt hat, nachzudenken. Dass ein Charakter die Lehre der Parabel annimmt, ist ein wichtiges Gattungsmerkmal; dieses Verhalten soll der Zuschauer des Stückes nachahmen.