Pazifistischer Staat?!?
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Samstag, 10. April 2010, 09:43
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Wenn wir eine Regierung hätten die Deutschland zu einen pazifistischen Staat machen will was würdet ihr davon halten? Und glaubt ihr das das in der heutigen Zeit funktionieren würde und wie würde es eurer Meinung nach aussehen/funktionieren?
mfg Blub
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Pazifismus ist eine sehr feine Idee. Wer diese aber konsequent umsetzen will, muss sich auch mit schwerwiegenden moralischen Fragen befassen.
Der wichtigste Punkt, der Pazifismus funktioniert solange, wie alle beteiligten „Kontrahenten“ nach den gleichen Regeln spielen. Für die Durchsetzung seiner Ziele darf nur der Dialog gelten und eine gemeinsame Rechtsgrundlage. Wir haben, global gesehen, zwar das internationale Völkerrecht und auch die internationalen Menschenrechte, aber nicht jeder Staat akzeptiert diese. Die islamischen Staaten haben Anfang der 90er Jahre ihre eigenen Menschenrechtschartar geschrieben, mit der Begründung, dass die UNO-Menschenrechtkonventionen nach dem christlich-jüdäischen Weltbild formuliert worden sind. Diese stehen nicht im Einklang mit der Scharia. So da hast Du erstmal den ersten Konfliktpunkt.
Ein weiterer Konfliktpunkt ist die Unverhältnismäßigkeit. Als Beispiel: ein kleinerer Staat will sein Teritorium schützen, da es Separationsbestrebungen in einem Teil der Bevölkerung gibt, die sich gerne im Nachbarstaat sehen will, weil man dort besser lebt ( als Beispiel ). Das Mutterland kann dies aber nicht hinnehmen, da diese kleine Enklave gerade den einzigen Hafen hat. Wenn die Enklave abfällt, verliert dieser Staat einen Teil seiner Souveränität. Dies kann er nicht hinnehmen. Der andere Staat, zu dem die Separatisten aber hingezogen fühlen, fühlt sich nun aber auch zuständig. Nicht jeder Politiker besitzt die Größer, auch mal eine Entscheidung zu treffen, die einem Weh tut, aber Leben schohnt. Wie dem auch sei: wir schauen zu, weil das Land ein paar tausend Kilometer weg ist. Man fängt an zu stacheln, man fängt an zu reden, man fängt an zu intregieren. Nichts passiert weiter, außer dass die Lebensgrundlage der Bevölkerung immer schlechter wird. Wir haben ja weiter keine Möglichkeit ausser zu vermitteln, da uns das Völkerrecht grenzen setzt und wir außerdem ein pazifistischer Staat sind, wo dem anderen klar ist, außer Boykott kann nicht viel passieren, diese dünnen Jahre vergehen. Aber den Leuten geht es immer schlechter und der entstandene Hass bricht sich mit Gewalt seine Bahnen. Jetzt gibt es Tote. und alle schauen zu. Was nun?
Ein Szenario dieser Art hatten wir in Bosnien. Irgendwann, nach Screbeniza, konnten wir nicht mehr nur reden. Die UNO blockierte sich gegenseitig. Also hat die Nato einseitig eingegriffen. Für viele, vorallem Russen und Serben handelte es sich hierbei um einen Angriffskrieg der Westmächte. Auch viele linke Gruppen im Westen haben den Angriff als Verbrechen gewertet. Hinzu kamen noch Äußerungen von politisch verantwortlichen Menschen im Westen, die äußerst Zweifelhaft waren ( Hufeisenplan ). Aber trotz alledem gebe ich den Kriegsgegnern kein recht. In Bosnien wurde vorgeführt und gelogen und gemordet. Gerade den bosnischen Serben was es völlig Gleichgültig, was die Großen gesagt und gedacht haben. In solch einem Moment halte ich es für gerechtfertigt zu sagen: Halt bis hierher und keinen Schritt weiter. Das ist aber eine Drohung und eine Drohung muß ich untermauern können.
Ein weiteres Problem für den Pazifismus ist die Auflösung von Staaten. Kannst Du Dich noch an den Völkermord zwischen den Hutus und Tutsis erinnern? Wie will man vermitteln, wenn die Kontrahenten nicht miteinander reden wollen und können? Man muß sie auseinander bringen und dass möglichst schnell, damit nicht noch mehr Leid geschieht. Gerade die Gewaltlosigkeit der UN-Truppen vor Ort haben den Rebellen Mut gegeben, noch brutaler aufeinander einzuschlagen. Und dass ist nur ein Beispiel.
Ich glaube an eine friedliche Welt, in der es keine Armeen mehr gibt, in der die Konflikte friedlich gelöst werden. Für diese Welt müssen wir aber noch viel Arbeit leisten.
Dazu gehört
Bildung-> als allgemeines Gut für jeden Menschen auf dieser Welt
Wohlstand für alle Menschen->wobei wir den Wohlstand für uns auch neu definieren müssen
eine gemeinsame Rechtsgrundlage -> weltweit
Solange nichts für die elementarsten Dinge getan wird, wüssen wir, die es können, auch Verantwortung zeigen. Verantwortung muss auch heißen, zur Not mit Gewalt die Kontrahenten auseinander bringen.
Deutschland ist ja mehr oder weniger ein Pazifistischer Staat – es führt keine Angriffskriege. Es hat halt im Falle von Afghanistan aber eben eine Verplfichtung der Weltgemeinschaft gegenüber und kann nicht einfach sagen: Wir machen da nicht mit, macht ihr das mal alleine.
Pazifismus ist eine nette Idee, die aber nur dann funktioniert, wenn ALLE pazifistisch eingestellt sind. Schröder hat versucht, standhaft zu bleiben, aber am Ende stehen unsere Soldaten doch am Hindukusch. Es ist nicht umzusetzen, nicht in einem Land, die international solch eine tragende Rolle spielt wie Deutschland. Meine Meinung.
Pazifismus hat noch niemandem geschadet. Es gibt sogar ein Vorbild: Costa Rica
Wenn Deutschland unbewaffnet wäre, würde es trotzdem keiner wagen, uns anzugreifen. Zu wertvoll ist unser funktionierendes Staatswesen, die Infrastruktur. Unsere Straßen führen von Polen bis Frankreich, von der Finnmark bis Sizilien, vom Ural bis zur Algarve. Nur wer sich selbst schaden möchte, wird das zerstören. Zudem wird er als böser Aggressor kommen, wenn wir uns nicht verteidigen, werden uns die Nachbarn zu Hilfe eilen.
Mit dem eingesparten Geld ließen sich sofort alle Schulden bezahlen, die Steuern könnten dauerhaft gesenkt werden. Gegen Unruhen gäbe es dann eine etwas robustere Polizei, die dann auch wieder Bundesgrenzschutz hieße. Die Schweiz hat auch keiner angegriffen.
Nichts. Pazifismus stellt den Frieden über andere menschliche Werte und scheut die Abwägung unter diesen. „Die Pazifisten von damals haben Auschwitz erst möglich gemacht!“ (Heiner Geissler). Damit meinte er die Appeasement-Politik der britischen Regierung 1938.