Mit dem Trinken aufgehört – kuriose Probleme.?
Samstag, 3. April 2010, 11:20
Abgelegt unter: Berge

Hallo,
Ich bin 20 und habe wie die Überschrift schon sagt, mit dem trinken aufgehört. Das erste mal trank ich mit 16 und hatte einen üblen Absturz. Mit ca. 18 fing ich mit dem kontinuierlichem trinken an. Fast immer wenn gesoffen wurde, habe ich es übertrieben. Ich kannte meine Grenzen, habe diese aber oft bewusst überschritten um noch besoffener zu werden. Es machte mich fast immer glücklich. Angefangen so viel zu trinken habe ich auch nur, weil ich oft total depressiv war. Ich hasste mich selbst, ich fand mich hässlich, hatte sehr schlechte Freunde und kein Hobby. Ich wollte mir oft das Leben nehmen wegen der Probleme zu Hause. Meine Eltern sind geschieden. Meine Mutter macht mir den ganzen Tag nichts zu essen und gibt mir auch kein Taschengeld damit ich selbst zu Recht komme würde. Sie macht mich oft fertig, weil sie total cholerisch ist. Und das ganze schiebt sie auf ihre Krankheit. Sie hat Rheuma.
Durch den Alkohol fühlte ich mich irgendwann durchgehen glücklich, weil ich irgendwann während der Zeit, wo ich noch trank feststellte, dass es meine Schuld war, wenn ich depressiv war. Ich war immer total pessimistisch und daher stellte sich meine Gefühlsebene auch total aufs traurig sein ein. Wie ich nur noch optimistisch war merkte ich, dass ich durchgehend Glücklich sein konnte. Ich dachte immer, das Leben ist wie eine Berg und Tal-Fahrt. Manchmal geht es einem total gut, manchmal eben total schlecht. Aber irgendwann ging es mir dann nur noch gut, weil ich wusste, dass Mann die Täler herbeiruft, wenn man sich darauf einstellt.
Aber das war nun mal während ich noch getrunken habe. Vor 2 Wochen habe ich mich dazu entschlossen, nachdem ich es wieder übertrieben habe. Es war eine ganze Flasche Wein, was für mich eigentlich noch gar nichts ist, da ich sonst Bier bis zum erbrechen getrunken habe. Aber normal war es auch nicht und daher nahm ich mir vor komplett aufzuhören. Leider habe ich vor einer Woche dann noch mal 2 Bier getrunken, weil mir mein Freund diese angeboten hatte und ich ihm zuvor nicht gesagt habe, dass ich aufhören möchte. Und statt sie weg zu kippen habe ich mich halt noch ein mal überwunden. Komplett Alkoholfrei bin ich also seid einer Woche, wenn man diesen kleinen Rückfall mitzählen sollte.
Nun da ich aufgehört habe, entdecke ich so viel schönes am Leben wieder, was ich so vermisst habe. Ich weiß nicht ob es Einbildung war oder die Wahrheit. Ich glaube, ich konnte mich zur Zeit des Alkohols einfach nicht verlieben. Wo ich aufhörte fühlte ich plötzlich wieder die vermissten Schmetterlinge im Bauch. Ich bin viel Sportlicher, konzentrierter. Zuvor konnte ich mich oft nicht mit jemandem unterhalten, weil ich mich nie am Gespräch beteiligen konnte. Mir fiel einfach nichts Gescheites ein was ich sagen wollte und wenn doch war es mir zu peinlich. Nun habe ich immer tausend Einfälle und bringe manchmal die Runde zum Lachen.
Aber es gibt auch Sachen die mir nicht gefallen. Das mir einige falsche Freunde sagen „Du bist uncool, du trinkst nicht mehr“ finde ich noch total scheiß egal. Aber es gibt nun wieder Momente in denen ich so ein bisschen depressiv bin. Auch mit meiner optimistischsten Einstellung kann ich nichts daran ändern. Ich bin dann einfach unglücklich und oft gibt’s keinen Grund dafür. Dann denke ich mir wieder, das Leben sei eine Berg und Thal Fahrt, aber zurzeit wo ich Alkohol konsumierte ging es doch.
Sachen die mich nicht interessierten als ich trank, verfolgen mich nun wieder. Ich bin Jungfrau, mit 20 -.-. Ich habe ein mal ein Mädchen geküsst und sie tat es aus Mitleid. Ich hatte einfach bisher noch kein Glück mit Frauen. Und dieses Gefühl als Teenager so viel verpasst zu haben, wo andere so viel Abenteuer hatten macht mich einfach krank.
Nun wo ich nicht mehr trinke, mich daher nicht daneben benehme, besser auftrete, mich selber auch hübsch finde und denke dass ich eine Change hätte, hat sich noch nichts ergeben und die Warterei und noch viel mehr die Sucherei und der damit verbundene Liebeskummer, wenn es mal wieder nicht klappte, macht mich verrückt. Und viele Frauen lehnen schon in dem Alter ab, weil sie meinen einer Jungfrau alles beibringen zu müssen -.-
Außerdem brauche ich manchmal um mich trotzdem glücklich zu fühlen viel Kakao oder Zucker. Das macht mich dann lustig und manchmal überdeckt es dann das traurig sein. Aber eben nicht immer. Und bei zu viel Zucker glaube ich schnell Diabetiker zu werden.
SEHR lange Rede, kurzer Sinn.
Was ich von euch gern wissen möchte ist:
Kann es sein dass die kleinen Depressionen noch Entzugserscheinungen vom Alkohol sind?
Wie lange muss man warten um komplett sagen zu können, dass die Alkohol-Toleranz nachgelassen hat und man keine Entzugserscheinungen mehr hat?
Kennt ihr solche kurzzeitigen Depressionen und wisst ihr etwas dagegen?
Ist es schlimm mit 20 Jungfrau zu sein?
Wie kann ich mich damit zu frieden stellen, so viel verpasst zu haben? Hat das auch was Gutes?
Kann man nur von Zucker und Traubenzu


6 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Chaco-Yekke Downyonder sagt:

    Erstmal Glueckwunsch, Du machst das richtig.
    So sehe ich die Sache:
    Uebermaessiger Alkoholkonsum kann zum Abbau der Vitamin B Reserven in der Leber fuehren – und das kann depressiv machen.
    Die Reserven wieder aufzubauen, kann je nach Ernaehrung unglaublich lange dauern – wer Industriezucker konsumiert (und Traubenzucker gehoert leider dazu), kann sich locker ein halbes Jahr rumquaelen. Schnellstenfalls ist man innerhalb von ca. 3 Wochen wiederhergestellt, wenn die Vitamin B Ressourcen weg sind, aber das setzt voraus, dass man alles meidet, was Vitamin B-Abbau beguenstigt.

  • k.kao.ma sagt:

    Du und Deine Mutter scheinen ein Wechselspiel zu treiben. SIE
    hat probleme: ihre Krankheit UND eine heranwachsende Tochter.
    Die sollte angepasst und „vorzeigbar“ sein. Weder mit „schlechten“ Typen herum ziehen, noch besoffen durch die Gegend wanken.
    Sie will ja nicht als >schlechte Mutter< dastehen, der es gleich ist, was aus dem Mädel wird. Als Frau weiß sie auch genau, wie gehässig Weiber sind! "Wenn Die mit den Burschen säuft, vö**** sie sicher auch herum! Dafür lassen sie die Kerle ja voll laufen!!!" DEIN Problem ist, daß Du in ein Alter kommst, wo Du selbstständig werden mußt! Schaue mal, daß Du auf eigenen Füßen stehst. Sobald Du einen Job hast, mußt Du nicht bei Muttern um Taschengeld betteln! (Ihre Angst: wenn sie Geld hat, hat sie auch was zum Saufen und wieder das alte Theater!) Solltest Du aber noch in der Ausbildung stehen, so zeige ihr auch da, daß Du keine rotzige Göre sondern eine junge Frau bist, auf die man sich verlassen kann. Einige Kröten kann man ja auch mit Ferial-Job´s und Nebenbeschäftigungen haben. Vielleicht wird das Problem leichter, wenn Deine Mutter sieht, daß Du Geld auf die Seite legen kannst? Und wenn Du als "Bedienerin" in fremde Häuser putzen gehst? 10 € sind auch Geld.... Was die Langzeitwirkungen von Alk betrifft: Bekannt ist, daß er Gift ist, und daß dieses Gift auf das Hirn wirkt. Auf ein jugentliches, in Entwicklung befindliches Hirn noch mehr! Wie weit es BEI DIR ist, kann nur der Neurologe sagen! Deine Depressionen werden wohl leichter, wenn Du versuchst, Deine Mutter mit IHREN Problemen zu verstehen. UND erwachsen wirst, auf eigenen Füßen stehst! Das stärkt dann Dein Selbstbewußtsein. Das beste Gegenmittel gegen Depressionen!

  • elric v.m. sagt:

    du wirst ab und zu dich nicht gut fühlen und dann wirst du auch mal glücklich sein . das ist normal und hat nix mit alkohol zu tun . grundsätzlich ist alc immer ein problem der wirt dir ewig nachlaufen weil wir in einer gesellschaft leben wo viele leute saufen.
    mm jungfrau mit 20 ? tröste dich , nicht alle die erzählen sie haben früh sex gehabt haben wirklich sex . viele lügen .ich selber habe meinen ersten sex mi einer frau erst mit 27 . und ich denke nicht das ich was verpasst habe . und zu denken das du was verpasst liegt nur an dir alleine

  • the_real sagt:

    was mir dazu einfällt, es ist noch kein glück, nicht unglücklich zu sein. und mit drogen schafft man es nur, weniger unglücklich zu sein, jedenfalls scheinbar, bis die nebenwirkungen akut werden.
    kakao ist eine ersatzdroge. bei zucker sollte man vorsichtig sein. sollte man. und, nein es ist ein lustiger zustand, mit 20 jahren jungfrau zu sein. weiter so!

  • benjamin sagt:

    Ich stimme mit Smelli Melli weitgehend überein: Deine Depressionen waren bereits früher da und deshalb hast du zur Flasche gegriffen. Das ist bei vielen so, die später richtige Alkoholiker werden. Sie wissen oft nichts über ihre Depressionen, fühlen sich einfach nur befreit,wenn sie etwas angetrunken oder sturzbetrunken sind.
    Fakt ist, dass deine Mutter dir nichts Gutes mitgegeben hat, warum auch immer. Du solltest wirklich dein Leben von ihrem komplett abkoppeln. Nicht viel darüber erklären- es einfach tun.
    Ein ständiges Glücksgefühl und Zufriedenheit gibt es nicht. Jeder von uns hat gute und miserable Tage, doch man sollte lernen, mit den miserablen umzugehen und sich davon nicht beeindrucken lassen.
    Auch von sogenannten „Freunden“, die einen nur akzeptieren, wenn man mitsäuft, muss man sich trennen. Das ist nämlich eigentlich nicht deine Welt. Du klingst für mich intelligent und hoch „ausbaufähig“, suche dir Freunde, die dir adäquat sind.
    Der Drang zu trinken, wird sich immer wieder mal einstellen, du solltest wirklich NICHTS mehr trinken, sonst wirst du zum Sklaven.
    Dein Körper ist bereits geeicht auf Alk., das musst du akzeptieren und mit deinem Willen und deiner Einsicht gegen steuern.
    Der Saufdrang wird dich noch mindestens drei,vier Monate lang begleiten, danach lässt es nach, doch ein einziger Rückfall und das Spiel beginnt von Neuem.
    Dass du noch Jungfrau bist, ist völlig uninteressant. Ein Mädchen, das dich wirklich mag, wird sich für die Hintergründe interessieren und auf dich eingehen! Tut sie das nicht, vergiss sie sofort.
    Du hast es nicht nötig, dich zu rechtfertigen oder gar zu schämen. Steh zu deinem Wesen, auch zu deinem background.
    Treibe Sport, mache deine Arbeit als Zivi so gut wie möglich und suche dir Interessensgebiete, die dich mental ausfüllen.
    Wenn deine Mutter dich schon nicht loben kann,— ich tu´s hiermit, du bist ein guter Junge, ehrlich, nachdenklich und gescheit. Ich bin stolz auf dich! Und andere hier würden dir das Gleiche sagen.
    Benjamina (Psychotherapeutin)

  • Smelli Melli sagt:

    Ich denke nicht dass die Depressionen vom Alkoholentzug kommen, du hattest doch schon Depressionen bevor du getrunken hast. Könnte der Grund nihct sein dass deine Mutter alles dran gesetzt hat dir einzuimpfen dass du wertlos und nicht liebenswürdig bist? Ich empfehle dir dich von ihr zu distanzieren, sie hat dir die Probleme verursacht. Du wirst es auch einfacher haben wenn du professionelle Hilfe holst. Nicht wegen dem Alkohol, ich glaube nicht dass das dein Hauptproblem ist sondern wegen deinen Minderwerigkeitskomplexen. Ich bin zuversichtlich dass du wieder auf die Beine kommst, denn dein Gehirn hast du dir noch nicht kaputt gesoffen, sonst könntest du nicht so einen Text schreiben. Und deine Teenagerzeit ist doch nicht verloren, wenn du dich jetzt änderst kannst du stolz auf diese Phase sein weil du es geschafft hast da raus zu kommen.
    Und die „Twenager“- Zeit hat eh viel mehr zu bieten als die Teenagerzeit. Ich wünsche dir viel Spaß dabei.



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