Worin besteht das Peinliche in der Ermittlungspanne Tim K.?
Freitag, 9. April 2010, 17:39
Abgelegt unter: Regierung

Die Ermittler müssen sich nun verteidigen,dass sie so schnell reagierten,weil die Opposition (SPD) hier eine Möglichkeit
sieht, einzuhaken und die CDU-regierungsgelenkte Aktion lächerlich zu machen. Ich finde es schlimm,dass man soetwas benutzt, um sich für den nächsten Wahlkampf zu profilieren! Die Taten des Tim K. waren so entsetzlich und die Hintergründe dermaßen unklar,dass man die Ermittler nicht für einen miesen fake verantwortlich machen kann, der überall und ständig passieren kann. Zumal die Person des Amokläufers scheinbar nicht mal den Eltern bekannt war. Sie dementierten zumindest seine psychischen Probleme und die sind belegbar,glücklicherweise. Das zeigt doch,welches Doppelleben der Junge geführt haben muss.Weitere ermittlungstechnische Irrtümer sind also immer denkbar, soll man deshalb lieber sämtliche Erkenntnisse auf das nächste halbe Jahr sperren? Ich finde, dass die Öffentlichkeit ein Recht auf Information hat, auch wenn sie sich vielleicht mal als Irrtum herausstellt. Fehler sind möglich und menschlich, Perfektionismus ist eine Anforderung, der niemand in Realität gerecht werden kann. Es ist eine Illusion.
Ich plädiere für das Recht auf Irrtum.
Wie seht ihr das?


9 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Anton99 sagt:

    Fahndungs- und Ermittlungspannen hat es schon immer gegeben, wird es immer geben, sind oft auch unvermeidbar.
    Die Polizei stand unter mächtigem Druck, eine Pressekonferenz jagte die andere. Da soll quasi in letzter Minute vor einer dieser Pressekonferenzen ein untergeordneter Ermittler dem Podium den Hinweis gegeben haben, die Tat wäre im Chat angekündigt worden. Natürlich wurde das veröffentlicht. Hätte man es „unterschlagen“ und hätte es gestimmt, wäre es falsch gewesen. Die Medien, die Öffentlichkeit forderten Erklärungen. Und nun soll die Chat-Ankündigung ein Fake gewesen sein. Na und?
    Das gesamte Geschehen ist in der Analyse viel zu facettenreich, um ernsthaft für wechselseitige politische Vorwürfe benutzt werden zu können.
    Die Tat, Hintergründe, Auswirkungen werden noch lange die Fachleute beschäftigen. Dabei sollte (und wird) sicher ernsthaft und verantwortungsbewusst vorgegangen werden. Alles wird aber nichts daran ändern, dass solche Taten nie gänzlich verhindert werden können. Es gibt eben leider „menschliche Ausreisser“, wie sie Tim K. gehabt haben muss, und es wird sie immer wieder geben.
    Man sollte sich in diesem Zusammenhang statt Vorwürfe zu erheben lieber einmal lobend über die Polizei äußern (bin kein Polizist!). Da haben nämlich viele Menschen für weniger als 2000 E mtl. ihr Leben riskiert, um die Situation in den Griff zu bekommen und noch Schlimmeres abzuwenden.
    Konkret zu Deiner Frage eine ganz langweilige Antwort: Ich bin Deiner Meinung.
    Die unterschiedlichen Darstellungen zur psychischen Behandlung des Tim K. beruhen übrigens darauf, dass er mehrere „Beratungstermine“ hatte. Die Eltern vertreten die Auffassung, Beratung sei noch keine Behandlung. Die Polizei ist gegensätzlicher Auffassung.

  • Rosario sagt:

    Wer glaubt, er müß´te mit so einer Tat auch noch Eigenwerbung für die Wahl veranstalten, wird von mir bestimmt nicht gewählt!
    Ich finde es einfach eine Frechheit, sich mit so einer schrecklichen Tat auch noch profilieren zu müssen.
    Ermittlungstechnische Irrtümer sind immer möglich, weil die Politiker in Berlin ja selber nicht nehr durchblicken, was sie da eigentlich verzapfen. Polizisten wenden nur diese irre führenden Paragraphen an, die und vollziehen sie. Mehr nicht. Jeder gute Anwalt zerpflückt das Gesetz bis auf den kleinsten Schnipsel. Geseze sollen zwar hart aber gerecht durchgreifen, aber auch von jedermann leicht

  • Pia K sagt:

    Ermittlungsfehler können sich immer einschleichen, die Sache war so brutal und schlimm.
    Man muss sagen die Polizei war schnell Vorort und hat sehr schnell gehandelt, das jetzt irgendwelche Politiker meinen sie könnten darauf rumreiten das der Fehler mit dem Chat passiert ist ist einfach nur abartig.
    Wie schlimm muss es für den Polizisten gewesen sein der dort zum Einsatz gerufen wurde und seine Frau die an dieser Schule Lehrerin war erschossen vorfand, er hat trotzdem seinen Dienst weitergemacht.
    Jetzt sollte man sich in erster Linie sich um die Angehörigen der Opfer, den Freunden, den Schulkamaraden die es hautnah miterleben mussten und denen die noch im Krankenhaus liegen
    kümmern .
    Es gab in so vielen Fällen schon Ermittlungspannen denen man kein gewicht beigemessen hat warum wird das jetzt so ausgeschlachtet.
    glg Pia

  • ischdem sagt:

    – peinlich –
    die journalisten voller polemik in der berichterstatung
    ebenso die politiker –
    wo bleibt die traurige „sachlichkeit“
    jetzt schreien alle – dann ist es schnell vergessen und was lernen wir daraus ???
    nichts geschieht –

  • gcp sagt:

    Bei solchen Ermittlungen sollte man Experten losschicken und keinePolizisten, die Chats höchstens aus einem Schnellkurs kennen. So etwas darf einfach nicht passieren. Die Kritik ist vollkommen gerechtfertigt.
    @Ischdem : Wenn man sich mal die Nachrichte im TV(sowohl bei öffentlich-rechtlichen als auch bei privaten Sendern)anschaut, dann kann man nur noch sagen : Die Sachlichkeit sitzt irgendwo in einer Ecke und heult sich die Augen aus.

  • rubikum sagt:

    natürlich hat die Öffentlichkeit das Recht auf Information
    aber was dann als Information präsentiert wird ist ne ganz andere Sache

  • Aftab C sagt:

    Die SPD ist nicht in der Opposition sondern die sind selber in der Regierung!!!

  • nora777 sagt:

    Das sehe ich auch so. Ich fand daran auch nichts peinlich. Peinlich ist eher die Diskussion, die jetzt geführt wird.

  • Mo Jo sagt:

    Ich sehe es genauso. Was ist für Dich ein Fake?



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