Wie wechseln Ölfirmen den Diamantbohrer?
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Montag, 1. Februar 2010, 03:58
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Wie kann man einen Bohrer herauf holen ohne die ganzen hohlen Rohre wieder herauszuziehen? Mir fällt einfach nicht ein wie es möglich ist den Bohrer zu wechseln wenn er die größe des Loches hat dieses aber durch die Rohre verkleinert ist?
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Tatsächlich werden die Rohre – mit dem Meißel unten dran – vollkommen wieder aus dem Bohrloch geholt. Das kann je nach Tiefe des Lochs und Höhe des Bohrturms schon mal 2 Tage dauern! Das ist aber mehr oder weniger eine Routinearbeit. Die Rohre sind meist um 9 – 10 m lang und können verschraubt werden. Bei großen Bohrtürmen kann man drei Rohre am Stück abstellen, ansonsten muß jedes Rohr abgeschraubt werden, was natürlich entsprechend dauert.
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Bei einem 3 km langen Loch hängen da schonmal 100 t dran. Aber ja, man kann alles wieder rausziehen. Es ist zwar immer eine Stützflüssigkeit im Loch (eine Wissenschaft für sich übrigens), aber abschnittsweise wird das Loch „zementiert“, also um ein eingezogenes Rohr zuzementiert. Anschließend wird mit einem kleineren Meißel weitergearbeitet. Das offene Loch ist aber trotzdem immer in Gefahr, einzustürzen, was es gelegentlich auch tut!
Mein Vorantworter hat so gut wie alles eigentlich schon beantwortet, hier nur noch einige Details. Die Stützflüssigkeit ist ein Gemisch aus Wasser, Tonmineralen und einigen chemischen Zusätzen. Wenn sie bewegt wird ist sie flüssig, sorgt dafür, dass das Bohrmehl ausgespült wird, der Bohrkopf gekühlt wird und vor allem der Bohrer auch angetrieben wird. Wird der Bohrstrang zum Wechsel des Kopfes ausgebaut, steht die Flüssigkeit und wird quasi fest wie Pudding. Sie hält so das Bohrklein in der Schwebe, so dass es das Loch nicht verstopft. Es stimmt, es wird betoniert oder auch schon mal mit Stahlrohren gearbeitet, um das Loch zu stabilisieren.
Es gibt übrigens eine Technik, den Bohrkopf durch den Strang hindurch zu wechseln. Hier wird eine Turbinenmotor zusammen mit einem faltbaren Bohrkopf durch den Bohrstrang hindurch komplett ausgewechselt. Diese Technik ist sehr teuer und wird in der Regel nur bei wissenschaftlichen Kernbohrungen eingesetzt, vor allem in Russland. Dort ist das auch entwickelt worden.
Das Gewicht des Bohrstranges setzt übrigens die Grenze wie tief so eine Bohrung sein kann. Ab einer gewissen Länge des Bohrstranges reisst er einfach durch sein eigenes Gewicht. ab ca. 10 Km ist Schluss. Die übertiefen Bohrungen in Russland (Kola, Krivoi Rog etc. bis 14 Km) sind mit Titanbohrsträngen gemacht worden.