Was haltet ihr vom verbot?
Montag, 5. April 2010, 08:23
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heii.. mich würde mal interessieren was ihr über das killerspielverbot in der schweiz denkt. hier mal ein bericht dazu:
der Ständerat hat am Donnerstag nach dem Nationalrat entschieden, besonders brutale «KillerGames», bei denen Gewalt zum Spielerfolg beiträgt, zu verbieten. Nun muss der Bundesrat ein entsprechendes Gesetz ausarbeiten und dafür sorgen, dass bestimmte Videospiele nicht mehr verkauft werden. Eine unmögliche Aufgabe.
SP-Politikerin Evi Allemann, die mit ihrem Vorstoss auf ein absolutes Verkaufsverbot von extremen «Killer-Games» abzielt, und der Berner SP-Grossrat Roland Näf von der Vereinigung gegen mediale Gewalt dürfen sich als Sieger der monatelangen Debatte fühlen. Das Signal ist klar: Die Politik will nicht mehr länger zusehen, wie Spiele für Erwachsene in Kinderhände gelangen. Diese Absicht ist zu begrüssen, die geplante Umsetzung ist jedoch mangelhaft und naiv.
Ein Verbot von bestimmten Videospielen wird unweigerlich dazu führen, dass diese dank Fachzeitschriften, Internetforen und durch Mund-zu-MundPropaganda noch reizvoller werden. Die Hersteller werden für die Gratiswerbung dankbar sein. Zudem ist das Objekt der Begierde im Internet mit ein paar Klicks schnell beschafft. Auch die Piraterie wird also vom Entscheid profitieren.
Statt einem Verbot, welches Gelder und politische Ressourcen verschlingt, bedarf es einer gesellschaftlichen Aufklärung. Spiele für Erwachsene sind auf der Verpackung bereits entsprechend gekennzeichnet und dürfen in der Schweiz nicht an Minderjährige verkauft werden. Hier sind vor allem die Ladenbesitzer härter anzupacken. Auch die Eltern und Lehrer müssten in Sachen Medienkompetenz besser geschult werden. Politiker sollten zudem selbst in die virtuelle Welt eintauchen, um einen Eindruck von dem zu erhalten, was sie überhaupt verbieten wollen.
Das Verbot wird die Politiker beruhigen, doch damit gelangen Spiele für Erwachsene trotzdem in Schweizer Haushalte und somit in Kinderhände. Die Folge ist eine Bevormundung der erwachsenen Spieler, womit auch die Medienfreiheit auf dem Spiel steht.


10 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Roman sagt:

    Totaler Schwachsinn. Das ganze Killerspielfieber ist wegen diesem Tim Kretschmer auch bekannt als Amokläufer von Winnenden ausgebrochen, zumindest in Baden-Württemberg. Leute in seinem Alter laufen nicht Amok wegen Killerspielen, sondern wegen dem was sie erleben, was mit ihnen passiert, wie sie behandelt werden, Freunde etc. Solche Killerspiele sind VILLEICHT eine Anregung so was auch zu machen wie im Spiel. Die wissen einfach nicht was sie machen sollen, die sind psychisch am Ende und wollen nicht mehr leben, dann sieht er keinen anderen Weg mehr sich um zu bringen und noch ein paar andere mit in den Tod zu ziehen. Und dann beschließt irgendein Politiker mit weniger Hirnzellen als so ein Amokläufer Psyche, die Ballerspiele Egoshooter, Killerspiele oder wie man sie auch nennen mag zu verbieten, damit so ein Amoklauf nicht nochmal passiert. TOTALER SCHWACHSINN

  • crazykit sagt:

    Der Artikel drückt sehr deutlich aus, warum dieses Verbot an der Realität vorbei geht.
    In unserer Gesellschaft ist es ja in letzter Zeit „in“ alles verbieten zu wollen – ist darin vielleicht eine Renaissance der Intoleranz zu sehen?
    Auf die“Ballerspiele“ bezogen wird nicht hinterfragt, wie viele Spieler ihre Aggressionen vor dem PC abbauen und sie eben nicht in die Öffentlichkeit tragen.
    Und solange Verbote per Schlagzeile dogmatisiert werden ein klares NEIN!

  • RessiX sagt:

    „killerspiele“ sollte verboten werden… also das wort meine ich 😀
    es sind und bleiben Ego-Shooter um die es hier geht! sonst müsste auch super mario verboten werden weil man da äusserst brutal per sprung auf den hut arme kleine pilze tötet 😀
    gennerell ist so ein verbot totaler blödsinn… es bringt eh nichts… was sollte es denn auch bringen? weniger brutalität?
    sorry, aber von ego-shootern wird man nicht zum killer… da gehört viel mehr dazu… sehr viel mehr!
    in den 80ern und anfang der 90er waren die horrorfilme schuld wenn mal nen jugendlicher ausgeflippt ist, heute sind es halt computerspiele.
    selbst wenn sie verboten werden, is doch egal… saugt man sie halt aus’m netz, geht doch hier in deutschland auch… oder wie sonst kommen die ganzen kiddies an ihre FSK18 spiele?

  • Ostseekü sagt:

    Das müsste nicht nur auf Deutschland, sondern Weltweit verboten werden. Und noch weitergehend: ALLE Spiele mit kämpferischen Darstellungen sollten verboten werden und die Herstellung solcher Spiele verboten werden (weg damit, bevor es einen Schwarzmarkt gibt).

  • lacy48_1 sagt:

    Ich halte von Verboten gar nichts. Weder vom Rauchverbot noch vom Spieleverbot. Meinetwegen sollte man auch Marihuana freigeben.

  • Nanny sagt:

    Alles, was verboten ist, ist besonders interessant. Ich denke, Verbote bewirken eher das Gegenteil des Gewollten.

  • Ralph Wiggum sagt:

    Also ich finde das ist eine gute Idee,weil die „Killerspiele“doch gar nichts bringen.

  • Burkii sagt:

    Is ***** ..
    Muss eig. ab 18+ sein aber -.- °!°
    ist net gut manche werden es sonst illegal tun.

  • J0E11 sagt:

    Hallo Baggy,
    also, ich seh das Verbot zweischneidig:
    Zum einen denke ich, dass gerade durch das Internet ein Verbot wie von Dir zitiert, ziemlich ins leere laufen wird. Sicher gäbe es auch da Möglichkeiten, eine Verbreitung einzuschränken und/oder zu kontrollieren, allerdings nur mit erheblichen Eingriffen in das „Fernmeldegeheimnis“.
    Ob eine Indizierung tatsächlich zu einer Gratiswerbung bzw. zu erhöhter Nachfrage führen würde ist fraglich: Die Personen, die speziell nach solchen Spielen suchen, hätten das Spiel auch so gekauft. Diejenigen, die nach einem guten, interessant gemachten Spiel suchen, überlegen es sich dann vieleicht zweimal, zumal wenn evtl Kinder im Hause sind.
    Dass die Piraterie davon profitiert ist klar, aber vielleicht bringt gerade das die Spieleschmieden dazu, die Spiele zu entschärfen und so nicht zu viel Geld durch Raubkopien zu verlieren.
    Ich denke jeder wird zustimmen, dass auch im Internet nicht jeder „Dreck“ weiterverbreitet werden soll und darf. Ob das nun extremistische Propaganda, gewaltverherrlichende oder volksverhetzende Programme oder Medien sind. Aufgrund der Internet-Struktur geht so etwas aber nur mit internationalen Bestrebungen und man muss diese Zensur sehr streng gegen die Freiheit abwägen.
    Was den Jugendschutz angeht, so muss man alle Erwachsenen, insbesondere die Eltern, ermutigen, bei den Kindern genau hinzuschauen und regelnd einzugreifen. Die Erziehungsberechtigten sollten wissen, was das Kind am Computer treibt (das geht auch ohne jede Mail zu lesen!). Das erfordert Wissen, aber auch Vertrauen.
    Naja, soweit mal meine Meinung.
    Beste Grüße,
    JOE

  • Darkhoun sagt:

    @Ralph erst mal: Also… töte niemals Tetris-Bausteine, Lego-Piraten oder Pokémon-Sammelkarten… sie alle haben ein Ego und eine Persönlichkeit! *g*. Ach so, Raumschiffe hatte ich glatt vergessen, selbst bei Kartenspielen „schlägt“ der König die Dame… verboten?
    Und zu der Frage, was es „bringen“ soll, stelle ich eine Gegenfrage: Was bringen Dir Kinderspiele, Puzzlespiele oder von mir aus auch Autorennen und dergleichen?
    Auch nichts…, außer momentan mal gerade „Spaß“.
    Aber warum sollte es euch in der Schweiz besser gehen, als bei uns hier in Deutschland?
    Hier gibt’s sowas doch auch nur noch bestenfalls so zensiert, dass es auch „Ü-18“ (ja, ja, auch ganz normale Erwachsene ballern vielleicht gerne mal auf Pixelhaufen, OHNE anschließend Amok zu laufen oder den Dönerladen zusammen zu prügeln! (Beides auf Youtube gesehen).
    Nein, generell kann das keine Lösung sein, denke ich. Da schaue ich mir in den Nachrichten Berichte an, die bedeutend realistischer und vor allem ekeliger sind für Jugendliche, aber dafür gibt’s kein Verbot. Zeitungen sind voll mit solchen reisserischen Stories und Blutbad-Bildern, nur weil das irgendwelche Rentnerfreaks, die Panik haben, den Müll nach draußen zu bringen (weil sie da bestimmt zusammen getreten oder automatisch per Sniper-Rifle mit einem Headshot gekillt werden), ja lesen wollen.
    Es ist heute weniger „Sex sells!“, sondern vielmehr „Gewalt sells!“ – und dann wird einfach ein Schuldiger gesucht, dem man das aufdrücken kann. Ist im Moment groß in Mode bei den „Killerspielen“, aber auch nur, weil irgendwelche blöden, echt gestörten Kids zu viel Freizeit haben, keinen Anstand und Respekt vor dem Alter mehr haben (aber das sind auch wieder nur Extreme, keinesfalls „Alle!“. Hier sind 90 % nett und zuvorkommend von den Teenagern, komisch?!? Ich gehöre nicht zu deren Opfern….) – und weil sie das jedes Mal gleich mit dem eigenen Handy filmen und bei Youtube und Co. reinstellen, um damit Aufmerksamkeit zu erregen
    .
    Alles, was man heute irgendwie zu Geld machen kann, wird auch ver- und gekauft. Gewalt und „wie kann man nur?“ an erster Stelle – damals war’s Heavy Metal, dann die Horrorfilme.
    Was ich hier nicht kriege, kriege ich da. War bei Filmen immer so, bei Musik, später bei Computerspielen – und durch das Netz wird es nur noch leichter. So riesig wie das Netz ist, kann man vielleicht mal große Fische fangen und einen „illegalen Schwarzhandlerdealer“ ausfindig machen, aber dann gewiss nicht alle. So viele Kontrolleure wie Dealer gibt’s ja weltweit nicht mal und stetig wächst deren Zahl.
    Genau wie bei der „Fidschi-Industrie“… (Zigaretten oder Fake-Markenklamotten) oder Polen-Sprit. Irgendwann könnte man erwischt werden…, aber es sind immer nur wenige. Sonst müsste man jeden PKW und LKW stundenlang kontrollieren – und bei dem Ansturm…
    Solange das für die Händler lukrativ erscheint, werden sie es tun, also ich finde (als Ü-18) es auch nicht verwerflich, mir von dort ungeschnittene Spiele zu bestellen – ich bin schließlich ein volljähriger Bürger, dem (ursprünglich) mal das Recht eingeräumt wurde, sowas auch zu spielen!
    Jetzt wird mir dieses Recht genommen? (Früher gab es mal das „Besitzschutzrecht“, das konnte mir nicht mal der Staat nehmen).
    Zum Bundeskanzler für die Verantwortung eines ganzen Staates dürfte ich mich aufstellen lassen und kandidieren, Millionen Schulden machen, aber ich darf nicht selber entscheiden, welche Filme ich in meiner Freizeit gucke, welche Musik ich höre oder welche Games ich spiele? Echt arm…



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