Warum gehört denen das Himmelreich, die arm sind vor Gott?
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Samstag, 3. April 2010, 16:22
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So steht es in der Bergpredigt:
„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich“
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„Arm vor Gott“ sind diejenigen, die mit leeren Händen vor Gott stehen. Das heißt: die nicht darauf aus sind, Gott mit ihren frommen Leistungen und Verdiensten zu beeindrucken. Die nicht meinen, Gott müsse sie dafür belohnen. Und die nicht glauben, sie seien etwas Besseres als diejenigen, die nicht so fromm und untadelig sind, wie sie selber zu sein glauben. Es ist also ein Satz gegen jede Art selbstgerechter Frömmelei.
„Arm vor Gott“ bedeutet nicht materiell arm, bedeutet nicht arm an Intelligenz oder Bildung, nicht arm an Kräften und Fähigkeiten u.s.w.. So als werde ein Mensch erst dann für Gott ansprechbar, wenn er gescheitert und völlig am Ende ist. Das ist häufig mißverstanden worden. Die Kirchen haben das natürliche Selbstbewußtsein des neuzeitlichen Menschen lange Zeit als gottlosen Hochmut beargwöhnt und verurteilt; daher haben sie es darauf angelegt, jedes natürliche Selbstvertrauen in ihm zu zerbrechen und ihm einzuimpfen, was für ein verdammter, verlorener Sünder er sei, um ihn dann mit der Zusage der göttlichen Gnade und Vergebung wieder aufrichten zu können.
Dietrich Bonhoeffer hat diese überaus fragwürdige Tradition kirchlicher Verkündigung scharf abgelehnt: „Wenn Jesus Sünder selig machte, so waren das wirkliche Sünder, aber Jesus machte nicht aus jedem Menschen zuerst einmal einen Sünder. Er rief sie von ihrer Sünde fort, aber nicht in ihre Sünde hinein … Gewiß nahm sich Jesus der Existenzen am Rande der menschlichen Gesellschaft, Dirnen, Zöllner, an, aber doch durchaus nicht nur ihrer, sondern weil er sich der Menschen überhaupt annehmen wollte. Niemals hat Jesus die Gesundheit, die Kraft, das Glück eines Menschen an sich in Frage gestellt und wie eine faule Frucht angesehen; warum hätte er sonst Kranke gesund gemacht, Schwachen die Kraft wiedergegeben? Jesus nimmt das ganze menschliche Leben in allen seinen Erscheinungen für sich und für das Reich Gottes in Anspruch“ (D.Bonhoeffer, „Widerstand und Ergebung“).
Mit dem Reich Gottes bzw. dem Himmelreich – im Matthäus-Evangelium, in dem die Bergpredigt steht, werden beide Begriffe synonym gebraucht – ist nicht einfach das Jenseits gemeint, sondern die befreiende, heilende, segnende, lebenschaffende Herrschaft Gottes, die bereits heute beginnen und auch schon das irdische Leben verändern kann und soll, deren endgültige Verwirklichung allerdings die Überwindung des Todes mit einschließt und somit auf ein künftiges Leben jenseits der uns bekannten Wirklichkeit weist.
Das Wesen des Reiches Gottes aber ist die Liebe. Und das ist auch der Grund, weswegen man sich das Reich Gottes nicht verdienen, sondern nur mit leeren Händen vor Gott treten und es sich von ihm schenken lassen kann: weil es im Wesen der Liebe liegt, daß sie nie erzwungen oder verdient oder gekauft, sondern immer nur geschenkt, mit Dankbarkeit angenommen und aus ganzem Herzen und ohne berechnende Hintergedanken erwidert werden kann.
Gott selber schaut eher abschätzig zu uns Menschen. Hätte er so „wenig“ Macht wie wir, wäre er ein genau gleicher 0 8 15 Fall wie die Leute die wir jeden Tag im Bus sehen.
Der Reichtum ist uns vergönnt. Aber zu leiden, zu sterben, zu schreien und zur Anbetung sind wir wieder gut „genug“.
Das sind diejenigen, die vor Gott ihre Nichtigkeit und Unwissenheit und Armseligkeit bekennen können, diejenigen, die nicht stolz sind auf ihre Besitz, auf ihren Intellekt oder auf ihr Können, sondern Dem Herrn die Ehre geben und bekennen, alles von Ihm und durch Ihn erhalten zu haben.
Eine Aufforderung zur völligen Demut vor Gott.
Wird von vielen Glaubensführern dafür genutzt, das „Volk“ sowohl materiell als auch intellektuell arm zu halten.
Unter diesem Aspekt ein perfider Satz.
Tja, als armes Kind im Ghetto aufzuwachsen, nichts als die Bibel und „das Beten zu Gott“, die Hoffnung in den Himmel zu kommen, weil man keine andere Wahl mehr hat. Im Leben kann nicht immer alles gelingen…… aber vielleicht im Himmel!
ja so ausgleichende Gerechtigkeit. Aber mit Himmelreich war ursprünglich nicht ‚Reich im Himmel‘ gemeint
Ja – so ist das eben