Swiss Connection. Die verborgene Seite der Schweizer Finanzwirtschaft. [Broschiert]
Dienstag, 6. September 2011, 16:27
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„Geld stinkt nicht“, offenbar vor allem dann nicht, wenn es schweizerische Bergluft atmen durfte. Gian Trepps Beschreibung der Mechanismen und Hintergründe der Geldwäscherei, des „Desodorierens kontaminierter Geldströme“, liest sich über weite Teile wie ein spannender Enthüllungsroman. Doch der Bericht ist keine Fiktion, sondern beruht auf recherchierten Fakten, die er von Insidern und aus Ermittlungen der Justiz zusammentrug. Schweizer Banken spielten beim „Desodorieren“ eine zentrale Rolle. Spezialisiert auf „Privat Banking“, also der Vermögensverwaltung für reiche Einzelpersonen, machten sie keinen großen Unterschied zwischen schmutzigem und sauberem Geld. Steuerhinterziehung gilt immer noch als Kavaliersdelikt, Diskretion ist (rechtlich garantierte) Ehrensache. Geradezu ideale Voraussetzungen für Mafiosi, Geld aus Drogenhandel zu waschen und korrupten Politikern zuzuschieben. Was zuletzt die Mailänder Sonderermittlungsgruppe „Mani Pulite“ (saubere Hände) herausfand, ist erschreckend: Unter anderem über die P 2 Loge waren führende italienische Politiker, höchste Staatsbeamte aus Verwaltung, Polizei und Geheimdienst, ja ganze Parteien in ein System von Korruption und Bestechung eingebunden. Namen wie Silvio Berlusconi und Giulio Andreotti fielen, und es wurde Anklage gegen sie erhoben. Viele der „Transaktionen“ wurden über die Drehscheibe Schweiz abgewickelt. So z.B. über die Genfer Bank UBP, bei der auch Jürgen Schneider seine 245 Millionen DM geparkt hatte, bevor er sich nach Miami absetzte. Dabei bekommt die Schweiz immer mehr Konkurrenz von sogenannten Offshore-Finanzplätzen. Auf den Seychellen beispielsweise legte Präsident Rene 1996 ein Gesetz vor, das Ausländern, die 10 Millionen Dollar in lokale Projekte investieren, „absolute Immunität gegenüber internationalen Kriminalverfahren gewährt.“ Da kann selbst die Schweiz nicht mehr mithalten. –Manfred Schwarzmeier


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