Stimmt das, dass indigene Völker beim Sex eher frei und unverklemmt sind als die industrialisierten Völker?
Sonntag, 4. April 2010, 12:04
Abgelegt unter: Berge

Man hört und liest ja öfter, dass zum Beispiel afrikanische Völker viel freiere Sexualpraktiken hatten, bevor die Missionare ihnen die Missionarsstellung aufzwangen. Ebenso soll das bei vielen süd- und nordamerikanschen Indianderstämmen so sein, bei manchen Bergvölkern in China und ganz berühmt sind bestimmte Südseevölker wie die Trobriander. Ist das vor allem Wunschdenken? Wer kennt Belege?
Im Gegensatz dazu die westlichen Länder, in denen die christlichen Kirchen und die bürgerlichen Familien sehr sexualfeindlich waren. Dazu kommt noch, dass unser Leben stark von Arbeit geprägt ist, die uns wenig Zeit lässt um Sex zu haben (wenn man nicht arbeitslos ist.)
Habt Ihr das Gefühl, sexuell unterdrückt aufgewachsen zu sein? Ist die sexuelle Freiheit von heute vielleicht nur Einbildung, weil es vor ein, zwei Generationen noch viel schlimmer war? Haben die indigenen Völker etwas, das wir nicht haben?


5 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Petra sagt:

    Also, ich habe nicht das Gefühl, sexuell unterdrückt aufgewachsen zu sein. Aber du hast schon recht, das bei Völkern, die nicht einer der großen Weltreligionen angehören, ein viel offeneres Verhältnis zur Sexualität herrscht. Ich finde das auch besser, als z.B. den meist sehr verklemmten Umgang hier damit.

  • Inge Luett sagt:

    Das Problem ist die Perspektive.
    Für orthodoxe Juden oder strenggläubige Muslims geht es in den „westlichen Ländern“ schon ziemlich wild zu.
    Und manchmal habe ich das Gefühl, dass die indigenen Völker tatsächlich etwas haben, das wir nicht (mehr) haben: Schamgefühl.
    Klar, „die“ laufen nackt herum. Aber wenn Du genau hinschaust, gibt es bei allen Völkern bestimmte Grenzen dessen, was „geht“ und was nicht. Gut, die Grenzen sind unterschiedlich. Für Westler mag es merkwürdig sein, dass manche Indios mit einem hochgebundenen Bambusrohr zwischen den Beinen und ansonsten wenig Bekleidung herumlaufen. Für die hingegen wäre ein FKK-Strand oder die Entsprechung im Englischen Garten zu München überaus schockierend.
    Es kommt auf die Perspektive an.
    Und was die unterschiedlichen Sexualpraktiken betrifft: Du musst noch nicht einmal den Kontinent wechseln. Als die Römer ihre Gesetze in ihren Kolonien nördlich der Alpen durchsetzten, fielen die Germanen ausnahmsweise nicht vom Met betäubt auf ihre Bärenfelle, sondern vor Schock. Die modernen Römer bestimmten, dass Mädchen erst im Alter von 12 Jahren heiraten durften, Jungen mit 14. Das war in den Augen der Germanen nicht mehr und nicht weniger als üble Kinderschänderei.

  • allwissende Müllhalde sagt:

    die Vorstellung von Rousseaus edlem Wilden ist ein Mythos! Dazu gehört das Vorurteil, dass diese Völker im Einklang mit der Natur lebten und natürlich auch der Sex frei gewesen sei.
    Das erste ist widerlegbar und das zweite höchst unwahrscheinlich, da die meisten Naturvölker klare hierarchische und ethische Zwänge kannten. Warum sollte da grade der Sex frei sein?
    Ich hatte und habe immer Zeit zum Sex!

  • Remo sagt:

    Alle Religionen auf dieser Welt haben die Sexualität als zentrales Thema. Bei der einen wird sie verpönt, bei der anderen hervorgehoben.
    Der Umgang mit der Sexualität ist kohärent zur dort ansässign Religion.
    Es hat nichts mit der Industrialisierung zu tun. Denn auch in bettelarmen Slums und bei „Urvölkern“ ist der Umgang mit Sexualität an die Religion gekoppelt.

  • BOY sagt:

    kauf dir ein buch darüber



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