Abgelegt unter: Haustiere
Die Willows leben mit ihren fünf Kindern auf einer heruntergekommenen Farm im australischen Busch. Der Vater führt ein brutales, autoritäres Regiment, das umso strenger wird, je mehr leere Bierflaschen er neben sich stapelt. Meistens hat er es aber auf Jordan abgesehen, der einzige seiner Söhne mit blonden Haaren. Obwohl Jordan bereits zwanzig Jahre alt ist, wird er von seinem Vater bei jeder sich bietenden Gelegenheit brutal verprügelt. Grace, die Mutter, kann ihm schon lange nicht mehr helfen. Sie weiß selbst nicht mehr, wann sie damit begonnen hat, sich ganz in sich zurückzuziehen. Sie verläßt ihr Zimmer kaum noch. Die einzige Freundin, die immer zu Jordan hält, ist seine ältere Schwester Michelle. Die beiden haben ein ganz besonderes Verhältnis zueinander. Michelle und seine wunderschönen Vogelzeichnungen trösten Jordan über die Schläge des Vaters hinweg. „Daß Griffin Jordan schlägt, ist die Bestrafung von der sie glauben, daß sie sie verdienen, ungeachtet der Entbehrungen, die sie bereits ertragen müssen: die Eintönigkeit ihres Lebens, ihrer völligen Abgeschiedenheit, des armseligen Zustands der Farm.“ Eines Tages biegt der junge Maler mit dem seltsamen Namen Bow Fox und seinem klapprigen Wohnwagen in den Hof und zerstört ein eingespieltes Gleichgewicht des Schreckens. Die junge Australierin Sonya Hartnett wurde mit ihrem Roman Schlafende Hunde für den Jugendliteraturpreis 1999 nominiert. Und dieses atemberaubende, beklemmende Buch hätte eine Auszeichnung verdient, denn es lauert eine unbestimmte, nicht benennbare Aggression im Hintergrund des Romans, die dem Leser den Atem verschlägt.–Manuela Haselberger
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