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Bei einem tragischen Unfall bricht sich der 22-jährige Aaron Denham den Hals. Die Ärzte geben die Hoffnung auf und die Familie ist kurz davor, die lebenserhaltenden Maschinen abstellen zu lassen, als er plötzlich seinen Arm bewegt.Als der Brite Aaron Denham nach einem Fahrradunfall mit einem vollständig durchtrennten Rückenwirbel ins Krankenhaus eingeliefert wird, räumen ihm die Ärzte nur eine sehr geringe Überlebenschance ein. Fünf Nächte lang liegt der 22-Jährige im Koma, bis die Familie erstmals darüber nachdenkt, die lebenserhaltenden Maschinen abstellen zu lassen. Denn die Ärzte sind sich sicher: Sollte Aaron Denham überhaupt jemals wieder aufwachen, wird er vom Hals abwärts gelähmt sein. Doch dann geschieht das Wunder: Aaron Denham bewegt seinen Arm. Heute – nur drei Monate nach dem Unfall – kann er sogar wieder selbstständig laufen. Lesen Sie auch: Krankenfahrstuhl schleicht über Autobahn„Das Rückenmark ist der zentrale Informationsträger vom Gehirn zu den peripheren Muskeln. Da es so eine wichtige Rolle spielt, ist es von den Wirbelbögen umgeben, die an den Wirbelkörpern angewachsen sind“, so Prof. Dr. Peter Biberthaler, Leiter der Unfallchirurgie am Klinikum Rechts der Isar in München zu Yahoo! Nachrichten. „Wenn nun ein Wirbel bricht, kann durch die Gewalteinwirkung auch das Rückenmark zerstört werden oder aber es wird durch Teile des gebrochenen Knochens beschädigt. In beiden Fällen kann das Rückenmark Informationen vom Gehirn nicht mehr an die peripheren Muskeln weiterleiten, was zur Lähmung des Patienten führt.“Das Rückenmark erholt sich in den seltensten FällenLeider könne man bis heute Verletzungen des Rückenmarks mit der Computertomographie(CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) nur sehr schlecht erkennen. Werden Patienten mit geschädigten Rückenmark – wie Aaron Denham – in die Unfallchirurgie eingeliefert, werden sie laut Prof. Dr. Biberthaler immer nach dem gleichen Schema behandelt: „Sie werden stabilisiert und die Knochensplitter oder sonstige Faktoren, die auf das Rückenmark drücken, entfernt. Dann bleibt auf das zu hoffen, was anscheinend im Falle von Aaron Denham passiert ist: Dass sich das Rückenmark erholt. Dies geschieht allerdings nur sehr selten.“ Zu den wichtigen Faktoren für diese medizinischen Wunder zählten laut Prof. Dr. Biberthaler unter anderem eine gute Rehabilitationsfähigkeit beim Patienten, die bei jungen Menschen wesentlich höher sei. Außerdem dürfe das Rückenmark nicht zu sehr gequetscht sein.Nach seinem Unfall – er wurde auf seinem Fahrrad von einem Auto angefahren, überschlug sich und landete auf dem Genick – hat Aaron Glück im Unglück. Am Unfallort ist eine ehemalige Krankenschwester zur Stelle, die ihn sofort stabilisiert und damit schlimmere Auswirkungen verhindert. „Sie hat sein Leben gerettet“, wird Aaron Denhams Mutter von „The Telegraph“ zitiert. Nach einigen Wochen Rehabilitation sind sich Aaron Denhams Ärzte heute sicher: Er wird sich zu 95 Prozent von diesem Unfall erholen können. „Das ist außergewöhnlich. Wir haben nicht allzu große Hoffnungen in die Rehabilitation gesetzt, da sein Rückenmark so weit gedehnt war. Er hat uns alle überrascht “, so Dr. Andy Eynon, Leiter der Trauma-Klinik in Southampton, zum „Telegraph“. Neben all den medizinischen Gegebenheiten spiele laut Denhams Mutter auch der Charakter ihres Sohnes in dieser unglaublichen Geschichte eine große Rolle: „Der entscheidende Faktor ist die Tatsache, dass Aaron ein Kämpfer ist. Das war er schon immer.“
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