Ist die Jagd noch zeitgemäß?
Sonntag, 25. April 2010, 09:56
Abgelegt unter: Haustiere

Argumente gegen die Jagd
Jäger stellen nur 0,3 % der Bevölkerung, und trotzdem beherrschen sie fast unsere gesamte Natur. Die weit mehr als 300.000 Jäger (und die meisten sind Männer, nur 0,2 % der Jäger sind Frauen) durchstreifen schwer bewaffnet unsere Wälder oder sitzen im Hinterhalt auf Hochsitzen, die zu hunderten die Landschaft verschandeln, um die wehrlosen Tiere abzuschießen. Mindestens sechs Millionen Tiere metzeln die Grünröcke jedes Jahr in Deutschland nieder, hinzu kommen die von Jägern erschossenen Haustiere wie Hunde und Katzen.
Die Öffentlichkeit belügen die Jäger seit Jahrzehnten und stellen sich gerne als „Heger“ dar, die die Aufgabe der Raubtiere übernehmen und die Tierpopulationen regulieren müssten. Dass es die Jäger selbst waren, die sich an diese Stelle geschossen haben, die Wölfe, Luchse, Bären usw. ausgerottet haben, die Füchse gnadenlos verfolgen und nicht davor zurückschrecken, geschützte und vom Aussterben bedrohte Tiere, z. B. Greifvögel, zu erschießen, das verschweigen sie lieber. Vehement wehren sich die Jäger gegen die Wiederansiedlung dieser Tierarten. Hinzu kommt, dass die Unmengen von Bleimunition, die die Jäger verschießen, die Umwelt stark belasten.
Wenn Jäger in der Natur aktiv werden, tun sie es nie uneigennützig. Sie schaffen Futterplätze für das Wild, oft genug in Sichtweite zu Hochsitzen. Mit Getreide wird das Wild angelockt. Nicht selten sind dem Futter Medikamente und Hormone beigemischt – für eine prächtigere Trophäe. Fasane werden in Volieren gezüchtet und kurz vor einer Jagd im Wald ausgesetzt. Jäger handeln nach dem Motto: Die eine Hand füttert, die andere Hand tötet. Dabei ist die Jägersprache durchaus verräterisch: So wird ein Tier nicht ermordet, sondern „zur Strecke gebracht“ oder „geerntet“. Das Blut nennen sie „Schweiß“. Geht ein Jäger mit seinem Hund ins Revier, ist er auf „Besuch“. Und mit „Lüften“ verherrlichen die Jäger das Aufschneiden der Bauchdecke eines Schalenwildes. Ein ökologisches Verbrechen, ein blutiges Hobby wird so mystifiziert und verharmlost. Ganz Deutschland ist schon ein Schießstand – aber der Platz reicht noch lange nicht. Finanzkräftige Jäger führen ihren Krieg gegen die Tiere gern in fremden Ländern weiter. Angebote für Reisen mit Abschussgarantie auf Elefanten, Leoparden usw. finden sich in jeder Jagdzeitschrift. Die Jagd hat nichts mit Tier- und Naturschutz zu tun, sondern mit der Lust am Töten. Deshalb muss die Jagd endlich abgeschafft werden!
Behauptung 1: Ohne Jagd würden Wildtiere überhand nehmen
Falsch. Wie in vielen biologischen Untersuchungen nachgewiesen werden konnte, regeln sich die Bestände wildlebender Tiere durch soziale Mechanismen und Nahrungsangebot selbständig. Bei Füchsen beispielsweise bekommt in jagdfreien Gebieten nur ein kleiner Teil der Füchsinnen Nachwuchs, um die Populationsdichte nicht unnötig ansteigen zu lassen. „Geburtenkontrolle statt Massenelend“ nannten namhafte Forscher dieses Phänomen. Wo Füchse jedoch gnadenlos verfolgt werden, steigt die Anzahl trächtiger Füchsinnen drastisch an, wodurch die Verluste rasch wieder ausgeglichen wer-den. Wenn man einen Blick auf jagdfreie Gebiete wirft, wird man rasch feststellen, dass die Tierpopulationen dort keineswegs im Ungleichgewicht sind. Im Gegenteil: Die Populationen dort sind sehr viel stabiler, die Artenvielfalt größer als in Arealen, in denen gejagt wird.
Behauptung 2: Jagd schützt die Bevölkerung vor Tollwut und anderen Wildkrankheiten:
Falsch. Genau das Gegenteil ist der Fall – so führt Jagd beispielsweise zu einer beschleunigten Ausbreitung der Tollwut. Jagd kann die Gesamtzahl an Füchsen nicht reduzieren (s. o.), die steigende Geburtenrate führt jedoch zu einer höheren Zahl an Jungfüchsen. Diese Jungfüchse wandern im Herbst aus dem elterlichen Revier ab, um sich ein eigenes Zuhause zu suchen – und begegnen auf ihren langen Wanderungen vielen Artgenossen, was sie zu idealen Tollwutüberträgern macht. Je mehr Füchse man tötet, desto rascher breitet sich daher die Tollwut aus. Dass die Schweinepest von Wildschweinen auf Haustiere übertragen wird, ist als Gerücht zu werten. Vielmehr tragen Jäger, die (unerlaubterweise) Schlachtabfälle zum Anlocken von Beutegreifern verwenden, dazu bei, dass Seuchen von Hausschweinen in die freie Wildbahn getragen werden.
Behauptung 3: Die jagdliche Hege ist ein Beitrag zum Tier- und Naturschutz:
Falsch. Die jagdliche Hege dient in erster Linie dem Ziel, eine möglichst große Anzahl möglichst prächtiger Tiere zum Abschuss zur Verfügung zu haben. Darunter haben zunächst einmal alle Lebewesen zu leiden, die diesem Ziel zuwiderlaufen – Beutekonkurrenten wie Fuchs und Marder etwa, die im Rahmen der „Hege mit Flinte und Falle“ erbarmungslos verfolgt werden. Als Beitrag zum Naturschutz kann das schwerlich gewertet werden. Darüber hinaus werden im Rahmen so genannter „Biotopverbesserungen“ die Lebensbedingungen in Feld und Flur gezielt zugunsten jagdbarer Arten verän


9 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • knb m sagt:

    Diese Frage muss man ganz klar mit „NEIN!“ beantworten. Die Jagd ist nicht mehr zeitgemäß.
    80% der Deutschen sind gegen die Hobby-Jäger! Immer mehr Menschen erkennen: Auch Tiere haben ein Recht auf Leben! Tiere fühlen ähnlich wie wir – Freude, aber auch Leid. Tiere lieben das Leben genauso wie wir. Es ist verwerflich, Tiere aus niederen Beweggründen zu töten!
    Wissenschaftliche Studien zeigen: Jagd schadet unserer Natur und schädigt das ökologische Gleichgewicht in unseren Wäldern. Es wird höchste Zeit, dass die Gesetzgebung in Deutschland endlich dem aktuellen wissenschaftlichen Erkennnisstand und dem Willen der Bevölkerungsmehrheit angepasst wird.
    Seit 2002 steht der Tierschutz im Grundgesetz und wurde zum Staatsziel erhoben. Die Jagd ist nicht mehr zeitgemäß!
    Theodor Heuss, der als erster Präsident der Bundesrepublik Deutschland aus Repräsentationsgründen häufig an Diplomatenjagden teilnehmen musste, formulierte treffend: »Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit.«
    Die »Jagdleidenschaft«, auf die die Jäger auch noch so stolz sind, ist eine gefährliche Perversion! Leo Tolstoi sagte: »Vom Tiermord zum Menschenmord ist nur ein Schritt!«

  • Caroline sagt:

    Leider reicht auch bei mir der Platz nicht aus,um alle Deine ideologisch verbrämten Anwürfe zu widerlegen.
    Daß sozialromantischer Tierfanatismus seine absonderlichsten Blüten treibt,ist schon hinreichend bekannt und schlimm genug.
    Fanatisches Spinnertum hat,auch auf anderen Gebieten,noch zu keiner Zeit irgendetwas positives bewirkt.Im Gegenteil.
    Es sei in diesem Zusammenhang auch erwähnt,daß MILLIONEN von Tieren jeden Tag weltweit auf die Jagd gehen.Und wir Menschen verwerten die Tiere,die wir jagen und erlegen, ebenso.Und wer damit nicht klarkommt,soll seine Schuhe und Gürtel und Taschen wegschmeißen,auf jegliche Kosmetikprodukte verzichten,keine Seife mehr anrühren,und vor allem,keine Zecke mehr töten,keine Mücke erschlagen,und dafür sorgen,daß die malariaübertragende Tsetsefliege in Afrika unter Naturschutz gestellt wird.
    Kopfschüttel

  • Caroline sagt:

    was erwartest du jetzt für eine antwort? das war ja jetzt eine aussage oder?^^ und keine frage…

  • Caroline sagt:

    »Jagd ist nur eine feige Umschreibung für besonders feigen Mord am chancenlosen Mitgeschöpf. Jagd ist eine Nebenform menschlicher Geisteskrankheit.« Theodor Heuss
    Die »Jagdleidenschaft«, auf die die Jäger auch noch so stolz sind, ist eine gefährliche Perversion! Leo Tolstoi sagte: »Vom Tiermord zum Menschenmord ist nur ein Schritt!«

  • Caroline sagt:

    das ist keine frage, sondern ein gesellschaftspolitisches statement, dessen quintessenz ich genauso sehe wie du, die hier aber gar nichts zu suchen hat.
    darum habe ich das ganze mal als missbrauch gemeldet.

  • Caroline sagt:

    Die waidgerechte Jagd gehört zur Hege und Pflege von Wildbeständen. Ohne sie würden Kranke und Schwache unter den Tieren unnötig zunehmen!

  • Caroline sagt:

    Die Jagt ist notwendig. Gute Jäger sind auch Heger. Unsere Vorfahren haben ja die natürlichen Feinde der Tiere ausgerottet (Bär, Wolf, Luchs etc), die den Tierbestand natürlich regulieren könnten. Das ist die bittere Wahrheit. Ich bin kein Jäger, „nur“ Tierarzt.
    Deine Ausführungen deuten lediglich von managender Intelligenz, tut mir Leid, aber deine Tiraden kann man nicht anders Auslegen. Aber das ist in der heutigen „Zivilisation“ normal, oder? Denn denken ist Arbeit, und das ist nicht jedermanns Sache.
    Ich bin Jahrgang 1939, und musste in meinem Leben zu vile Tiere, auch Wildtiere, die von „zivilisierten“ Autofahrern angefahren wurden, in ihren Qualen einfach liegen gelassen wurden, einschläfern. Das ist eine Arbeit, die ich höchst widerwillig tue, aber leider nötig ist.
    Aber leider gibt es bei den Jägern auch schwarze Schafe, das heisst aber nicht, dass man alle in den gleichen Topf werfen soll.
    Roland H

  • jossipp1 sagt:

    Wo hast Du denn diese Tirade abgeschrieben?So viel Schwachsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen,denn wenn Du auch nur die kleinste Ahnung von der Jagd hättest,wüsstest Du,dass Deine „Argumente“ an den Haaren herbei gezogen sind.Übrigens…..,Dein Sonntagsbraten,ist der an einem Baum gewachsen???Aber bei solchen Menschen wie Du,ist das!!! ja wohl was ganz anderes.

  • mo sagt:

    Mit Deinem letzten Satz hast Du völlig Recht, der Platz reicht nicht aus, um alle Argumente aufzuzählen, auch die Argumente, die für die Jagd sprechen!
    Deine Argumentation wird sich ändern, wenn Dir mitten in der Stadt ein Schwarzkittel an die Wäsche geht. Dann kann man nur hoffen, dass Du es überlebst, Wildschweine sind in der Beziehung nämlich gnadenlos.



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