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In diesem Buch, das aktueller nicht sein könnte, geht es um einen Fuchs (Arved, der Expeditionsleiter), einen Wolf (ein ganz besonderer, weil weiß und sehr sehr selten) und ein Rudel Huskys (die eigentlichen Helden, was sich allein an der Dominanz der Bilder zeigt). Aber der Reihe nach. Aktuell ist das gewichtige und reich bebilderte Werk vor allem deswegen, weil es das Thema Klimaerwärmung und deren fatale Folgen so drastisch vor Augen führt. Genauer: vor Arved Fuchs‘ seine und demzufolge vor die der Leser. Der ausgewiesene Arktisexperte reist seit Jahren in die kältesten Regionen der Erde — in etlichen Büchern hat er darüber berichtet –, aber schockiert muss er bei jenem Trip auf der nordkanadischen Ellesmere Island feststellen, dass die Erwärmung in den vergangenen Jahren deutlich stärker vorangeschritten ist als in der Zeit zuvor. Konkret: Nach 44 Tagen und weit über 500 Kilometer Wegstrecke musste das Abenteuerteam die Reise abbrechen. Mit Temperaturen um den Gefrierpunkt war auf dem Eis kein Weiterkommen mehr möglich. Es war einfach zu warm, und das in diesen hohen Breiten. Statt des ewigen Eises, das zeigen die Fotos, schimmert oft der kahle Erdboden hervor. Doch in dem Buch „Die Spur der weißen Wölfe“ vereinen sich die durchaus deprimierenden Beobachtungen nicht zu einem nicht enden wollenden Klagelied. Für die Beschreibung der faszinierenden, spannenden und emotionalen Aspekte dieses ungewöhnlichen und kraftzehrenden Großprojekts bleibt viel Platz. Und es geht dabei nicht nur um Schnee, Eis und Hundeschlitten, sondern auch um die Beziehungen zwischen den vier menschlichen und elf tierischen Expeditionsteilnehmern. Ja, und eben um die Beziehung zu einem Teilzeitgast der besonderen Art: einen weißen Wolf, der die Gruppe für einige Tage begleitet. — Christian Haas
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