Sollte man chinesische Waren boykottieren ?
Samstag, 10. April 2010, 03:09
Abgelegt unter: Regierung

Nicht nur in der Vergangenheit sondern auch noch heute tritt die chinesische Regierung die Menschenrechte mit Füßen Wirtschaftswachstum geht über alles die Gewinne gehen an den Arbeitern vorbei….hilft ein Boykott?


12 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Agang sagt:

    Deine Frage ist wirklich sehr spannend.
    Was du eigentlich damit ausdrücken willst, ist:
    Wir unterstützen den politischen Kurs Chinas mit Wareneinkäufen aus China.
    Denn, falls keine Waren in die EU gelängen, wäre dies für die chinesische Entwicklung sehr kontraproduktiv.
    Somit unterstützt jede Person, die wissentlich Made in China kauft, die Politik der chinesischen Regierung.
    Den Arbeitern in China geht es gar nicht so schlecht wie du vermutest. Mittlerweile sind die Löhne nicht mehr am unteren Ende der Lohnskala (in Asien) und die können davon recht ordentlich leben, da in den Fabriken auch Wohnmöglichkeiten vorhanden sind und die Arbeiter verköstigt werden. Das meiste Geld könnten die Arbeiter sparen und unterstützen somit ihre Familie (auch Eltern usw.)
    Wenn hier einige Antworter die Menschenrechtsfrage andeuten, so kann ich nur soviel dazu beitragen, China ist ein Staat, indem die Menschenrechte eigenartig ausgelegt werden.
    Hintergrund:
    Das allgemeine Verständnis der Bevölkerung und deren Ausbildung sind gelinde gesagt „sehr gewöhnungsbedürftig“. Ja, Chinesen lernen aber sie lernen nicht ihr erlerntes Wissen anzuwenden. Sie sind seit Jahrhunderten in politische Systeme eingebettet, in denen das freie Denken nicht erwünscht war.
    Chinesen wollen auch nicht ihr Gesicht verlieren, dies ist sehr wichtig um China zu verstehen.
    Wer nur handelt nach Weisung kann auch keine Fehler machen und somit kein Gesicht verlieren. Dies ist charakteristisch für den Chinesen.
    Als Schlussfolgerung wirst du sehr selten Chinesen treffen, die in der Lage sind Entscheidungen zu treffen.
    Stell dir vor, du hast 1,3 Milliarden Menschen, von denen vielleicht 1.000.000 in der Lage sind Entscheidungen zu fällen und bereit sind die Verantwortung zu übernehmen. Macht´s Klick?
    Nun kommt das Spannendste!
    Seitdem die chinesische Regierung erkannt hat, dass nur gute Ausbildung den erhofften Wohlstand bringt, werden immer mehr Chinesen anfangen zu denken, Internet und Auslandsreisen helfen auch. Somit ist es nur eine Frage der Zeit, bis Veränderungen eintreten werden. Wann und wie dies geschieht, weiß natürlich keiner. Keine Regierung will ein Chaos in China, weder die Chinesische noch die nicht chinesischen Regierungen haben Interesse an Anarchie.
    Da steht auch der wirtschaftliche Aspekt im Vordergrund. Nun immer mehr Investoren gehen anstatt nach China in die benachbarten Länder und somit wird die Investitionsflut langsam abnehmen (2008 bereits rückläufig laut CCTV 2 – CCTV = chinesisches Staatsfernsehen).
    Ja, wir Konsumenten machen China reich – so einfach ist es. Wenn nun die Frage auftaucht, können wir China beeinflussen, dann kann ich nur sagen, Ja, aber nicht mit Boykott, nur mit Aufklärung und Geduld. Die müsste man schon mitbringen, wenn man asiatische Kulturen auf „westliche Denkart“ trimmen möchte. Aber sollten wir dies? Ist es nicht auch gegen Menschenrechte andere Kulturen zu formen?
    Wir Langnasen (so nennen uns die Chinesen in China) haben eine lange Tradition andere Kulturen zu verformen und zu vereinheitlichen. Wir sollten nicht mit einen Zeigefinger auf Andere deuten.
    Wir sollten ihnen vorleben, was unsere Art des Verständnisses bedeutet und die Chinesen könnten dann selbst entscheiden, welche Art sie bevorzugen. Somit hat keiner sein Gesicht verloren und Allen wäre geholfen.

  • Tintenfi sagt:

    Zur sog. Menschenrechtsdebatte:
    Im Jahre 2001 wurden die sogenannten Tiananmen Papers veröffentlicht und danach in die wichtigsten Weltsprachen übersetzt. Es handelt sich um Schriftstücke, die – den Erklärungen der Herausgeber zufolge – Geheimberichte und vertrauliche Protokolle des Entscheidungsprozesses wiedergeben, der zur Unterdrückung der Protestbewegung führte. Es ist ein Buch, das nach den Absichten seiner Herausgeber die extreme Brutalität einer (kommunistischen) Führung beweisen soll, die nicht davor zurückschreckt, einen »friedlichen« Protest in ein Blutbad zu verwandeln. Doch nach einer aufmerksamen Lektüre dieses Buches ergibt sich letztlich ein ganz anderes Bild von der Tragödie, die sich in Peking zwischen Mai und Juni 1989 abspielte. Lesen wir da und dort ein paar Passagen: »Mehr als 500 Armeelastwagen wurden an Dutzenden von Kreuzungen in Brand gesetzt. (…) Auf dem Chang’an-Boulevard wurde der Motor eines Armeelastwagens abgestellt, und zweihundert Aufrührer stürmten das Führerhaus und erschlugen den Fahrer. (…) An der Cuwei-Kreuzung bremste ein Lastwagen mit sechs Soldaten an Bord ab, um nicht in eine Menge hineinzufahren. Eine Gruppe von Aufrührern warf sodann mit Steinen, Molotowcocktails und brennenden Fackeln nach dem Lastwagen, der sich nach links neigte, als Nägel, die die Aufrührer verstreut hatten, einen Reifen durchbohrten. Dann warfen die Aufrührer brennende Gegenstände in den Lastwagen, wodurch sein Tank explodierte. Alle sechs Soldaten verbrannten.« (S. 607)
    Mehrmals wird nicht nur auf Gewalt zurückgegriffen, manchmal kommen auch überraschende Waffen ins Spiel: »Den Panzerwagen und Panzern, die gekommen waren, um die Straßensperren zu beseitigen, blieb nichts anderes übrig, als am Brückenkopf in Stellung zu gehen. Plötzlich rannte ein junger Mann herbei, warf etwas in einen Panzerwagen und eilte davon. Ein paar Sekunden später sah man, wie der gleiche gelblichgrüne Rauch aufstieg, während Soldaten herauskletterten, sich auf die Straße hockten und sich vor Schmerz an die Kehle griffen. Jemand sagte, sie hätten Giftgas eingeatmet. Aber den wütenden Offizieren und Soldaten gelang es, die Beherrschung zu bewahren.« (S. 594)
    Später wird der bewaffnete Charakter der Revolte noch offensichtlicher: »Am Liubukou haben die Aufrührer am hellichten Tag und direkt unter unserer Nase Panzerwagen gekapert und stellen auf deren Dächern Maschinengewehre zur Schau.« Dennoch werden die dem Heer ereilten Anweisungen nicht wesentlich geändert: »Das Notstandskommando muß allen Einheiten unmißverständlich klarmachen, daß sie das Feuer nur im äußersten Notfall eröffnen dürfen.« (S. 585)
    Diese Fakten werden bewusst verschwiegen !

  • Abcd A sagt:

    Ich kaufe sowieso nicht bei Chinesen, weil mir ihr Essen nicht vertraut ist und auch habe ich anderer Modegeschmack.
    Etwas habe ich allerdings gemerkt, dass bei H&M Kollektion aus China kommt (es ist eben keine gute Qualität a la Zara) und die meisten Handys sind „made in China“.
    Die meisten Fabriken in Amerika und Westeuropa haben geschlossen, weil im die Produktion im fernen Osten billiger ist (z.B. kostet ein Modeteile, der in Kambudja produziert wird nur 3 €, während in einer Modehaus in der Stadt für 100 € verkauft wird).
    Wenn du chinesische Waren bykottieren möchtest, dann blockiere auch noch Lidl, weil sie ihre Mitarbeiter in Deutschland schlecht behandeln, oder boykottiere indische Waren, weil da 8 jährigen zum Arbeiten bezwungen sind für Hungerlöhne zu arbeiten).

  • Annemarie R sagt:

    Alles hat seine Entwicklungszeit, seine Lernvorgänge.
    Bis zur Hitler-zeit wurden auch in Deutschland die Menschenrechte mit Füssen getreten.
    In den USA war noch bis in den 70 er Jahren des vorigen Jh
    Rassentrennung.
    Auch in den Industrieländern werden die Menschenrechte oft gebeugt und gebrochen.
    Oder findest Du das richtig, wenn in der Deutschen Großindustrie langjährige Mitarbeiter des Diebstahls beschuldigt werden, um so den Kündigungsschutz aufzuheben
    und diese ihre Nicht-schuld vor dem Arbeitsgericht beweisen und mit einer schäbigen Abfindung entsorgt werden?
    CHINA ist ein guter Kunde und pünktlicher Zahler für Deutschland.
    CHINA macht seinen positiven Weg.
    Die Mehrzahl der Chinesen sind von der Faszination Lernen begeistert.
    2007 machten 40.000 Ingenieure
    in Deutschland ihren Abschluss.
    Die USA, mit 295 Millionen Einwohner brachten
    75.000 junge Ingenieure.
    In China machten 400.000 Ingenieure ihr Staatsexamen.

  • James T sagt:

    Ja klar, aber überlege einmal, was inzwischen alles aus China kommt. Du wärst überrascht, wie leer manche Regale aussehen würden.
    Und noch ein Punkt:
    Wärst Du bereit, dann teils deutlich mehr für die Ware zu bezahlen, die nicht in China gefertigt wurde? Wir leben doch in der Zeit von „Geiz ist geil“, bei der keiner viel bezahlen oder viele Dinge (möglichst alles) kostenlos haben will. Lies doch nur die Fragen hier, die da häufig mit „Wo bekomme ich … möglichst kostenlos und ohne Werbung“. Keiner dieser Fragesteller denkt darüber nach, dass er jetzt bzw. später für seine Arbeit auch bezahlt wird bzw. werden will…
    @Canda:
    Nö, alles benötigen wir sicher nicht, aber verdammt viele Schuhe (auch die namhafter Markenhersteller), Computer (Komponenten), u.v.m. werden überwiegend in China gefertigt. Wir könnten natürlich alle barfuss laufen und eine gewisse zeitlang keine neuen Computer mehr kaufen. Wir warten dann einfach, bis es diese Dinge wieder aus anderen Ländern gibt, dann eben nur ein Vielfaches kosten.
    Spätestens, wenn es an den eigenen Geldbeutel geht, schwindet die Bereitschaft zum Boykott.
    @Annemarie:
    Du klingst wie eine in China beheimatete Bloggerin, die hier Propaganda im Auftrag der Regierung Chinas macht. Um Deine Liste ein wenig zu vervollständigen:
    Aus China kommen weltweit die meisten Plagiate und Produktfälschungen. Damit schaden sie der Wirtschaft in anderen Ländern ganz erheblich, und es ist Diebstahl geistigen Eigentums! Hinzu kommt, dass Umweltstandards häufig nicht eingehalten werden (Stichwort „Gift in Kinderspielzeug“). Die genannte große Anzahl ausgebildeter Ingenieure sollte sich also daran setzen, eigene Produkte zu ersinnen, die umweltverträglich und nicht einfach nur geklaut sind!

  • funship sagt:

    Es besteht eine gewisse Hoffnung, dass aufkommender Wohlstand mit zunehmend verbreiteter Bildung und einer allmählichen Demokratisierung einhergeht, und dass in diesem Zuge sich auch die Menschenrechtssituation verbessert. Keine Frage, dass das ein sehr langwieriger Prozess sein wird.
    Ob es den Nordkoreanern wirklich besser geht, darf bezweifelt werden.
    Mal ganz davon abgesehen, dass unser Leben wirklich erheblich teurer werden würde, wenn wir keine Waren mehr aus China bezögen. Und dass unsere Wirtschaft ein großes Problem hätte, wenn sie keine Waren mehr nach China verkaufen könnte.

  • Zack hier bin ich sagt:

    Man sagt immer zb. Die Politik sollte sich aus dem Sport raus halten
    warum hält sich die Politik nicht auch aus dem Konsum raus?? Die Leute können alleine Moralisch über den Artikel Konsum aus solchen Ländern mit Boykott und Konsumverzicht antworten, wenn sie es für richtig halten.
    JJ

  • Pan sagt:

    Hallo ich hatte einen Bosch Artikel in einen Fachgeschäft gekauft drin wahr made in Hongkong,und hat nur 1 Std, gehalten,für mich nie wieder Bosch.
    Deutsche Industrie bestellt es in China und behauptet wäre ein Nachbau.Massen Verdummung)
    Des weiteren kaufe ich nichts mehr was eine AG ist nur Mist.
    r

  • sagt:

    Wir sollten erst einmal vor der eigenen Haustüre kehren.
    In Deutschland sitzen tausende Menschen für Meinungsverbrechen in den Gefängnissen, trotz angeblicher Meinungsfreiheit.

  • Kapaun sagt:

    Du willst chinesische Waren boykottieren? Da hättest du aber ein echtes Problem…

  • kolsch sagt:

    ja,aber man muss dann auf verschiedene preissgünstige waren verzichten.

  • a200 sagt:

    willste eher die Waren aus Uganda oder Sudan mit schlechterer Qualität haben?



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