Hatte die DDR eine bessere Regierung als die UdSSR?
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Freitag, 9. April 2010, 05:43
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Ich habe gehört, dass die DDR konnte ihre Regierung besser als die Sowjetunion führen. Könnten Sie es mir erklären? Was sind die Vor- und Nachteile sie merken? Gibt es Menschen, die die DDR vermissen? Könnten Sie mir auch einige Filme empfehlen? Danke.
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Die DDR wurde ebenso wie die UdSSR von ihrer Einparteienregierung gegen die Wand gefahren. Beide Regierungen haben dem linken Lager mehr Schaden als Nutzen zugeführt.
Nun, viele politischen Häftlinge der DDR werden mir nicht zustimmen, aber das DDR-Regime konnte nicht ganz so rabiat gegen Andersdenkende vorgehen als es die Sowjetkommunisten mit ihrer Bevölkerung getan haben. Die DDR war ein Pünktchen liberaler als die UdSSR. Dieser Umstand war auch von der Sowjetunion so akzeptiert, da sie sich ein zu rigides System an der Nahtstelle zwischen Ost und West nicht leisten konnten. Die DDR war letztlich von der Gnade Moskaus abhängig. In den letzten Jahren der Existenz des Ostblockes hatte Gorbatschow diese Bande gelockert. Allerdings haben die DDR-Genossen diese Lockerung nicht an ihrer Bevölkerung weitergegeben.
Die Bundesrepublik und die DDR haben auf verschiedenartigste Weise den Wiederaufbau ihres Territoriums bewerkstelligt. Beide Staaten hatten enorme Belastungen durch Reparationsforderungen. Die Westalliierten haben allerdings relativ früh auf die Restzahlungen verzichtet. Im Gegensatz dazu mußte die DDR bis in die 80 er Jahre zahlen. Allerdings beteiligte die DDR sich nicht an der Wiedergutmachung an Israel. Auch das Problem der Eingliederung der Vertriebenen war in Ostdeutschland lange ein Problem. Im Gegensatz zur Bundesrepublik gab es keine Vertriebenenorganisationen. Ganz im Gegenteil, sie wurden unterdrückt. Aber trotzdem kann man die Eingliederung der Vertriebenen in die vorhandene Bevölkerungsstruktur als bestandene Herausforderung betrachten.
Auch wenn die Methoden, in Form von Enteignung, Kollektivierung und Zwangskollektivierung zum Teil rabiate Formen annahm, sind die DDR-Methoden bei weitem nicht mit den Vorgehensweisen der Sowjetherrscher zu vergleichen, die komplette Völker umgesiedelt hat.
In meinen Augen war die russische Politik gegenüber ihrer eigenen Bevölkerung einfach nur Menschenverachtend.
Es gibt DDR-Bürger, die die DDR vermissen. Es sind nicht nur ältere Menschen. Auch Jüngere trauern ihr nach. Das merkt man zum Teil an der Verklärung der DDR, an den Ostalgieveranstaltungen.
Ich selber, auch ein ex-DDRler, bin froh, dass es das SED-Regime nicht mehr gibt. Ich war aber bei denen aktiv, die die DDR als Staat gerne behalten hätte. Nicht aus Trauer um die Vergangenheit, sondern aus Überzeugung, dass es Alternativen zu dem gibt, was die Bundesrepublik zu bieten hatte. Gut, die Menschen haben damals anders entschieden und ich gehöre nicht zu denen, die ein Lebenlang dem Verflossenem nach trauern. Ich lebe im Hier und Jetzt.
Es gibt einige gute Filme. Zum einen „Das Leben der Anderen“ und „Sonnenallee“ fand ich sehr authentisch.
Die DDR ist ein überschaubarer Landstrich mit 15 Millionen Einwohnern ca. 10 Flüssen, 1,5 „Gebirgen“ und mediterranem Klima gewesen. Die UdSSR hingegen ist ein gewaltiges Land mit 290 Millionen Einwohnern, mehr als 100 mal soviel Fläche (bei einem 10tel Einwohner pro Quadratkilometer), mehreren Klimazonen, völlig anderen Lebensbedingungen, anderen Anrainerstaaten und weltpolitischen Zwängen und einer größtenteils entkoppelten politischen Entwicklung.
Wie willst Du diese beiden Länder überhaupt vergleichen ? Ist die kubanische Regierung besser als die australische ?
Auf jeden Fall sind beide Länder von Moskau’s Autokratie dominiert worden. Ob man deren Wünschen in Tschetschenien, in der DDR oder im Ural besser nachgekommen ist wird wohl keine Einzelperson bewerten können, egal wieviel sie weiß.
Fakt ist, dass die DDR bei den wesentlichen und seltenen Möglichkeiten ein Modellstaat werden zu können versagt hat.
Dass ich aufgrund etlicher Entwicklungen die Freiheit ins Elbsandsteingebirge reisen zu können vermisse liegt am Versagen einer ganzen Reihe von gesamtdeutschen Politikern, Wissenschaftlern und Wirtschaftsangestellten und ist nicht zu vergleichen mit den Möglichkeiten die sich für einige Nutznießer im neuen System ergeben.
Die DDR ist von der Bundesrepublik Deutschland annektiert worden mit allen Konsequenzen die das nach sich zieht und gezogen hat. Sobald wir die Übergangsschwierigkeiten ernsthaft gemeistert haben und uns den Versuchen dieses System zu missbrauchen aufrichtig stellen konnten birgt dieses System mehr Chancen als sowohl die DDR und wohl erst Recht der Sowjetunion.
An dieser Konsequenz sind Lenin und Ulbrich genauso wie die Bolschewiken, Stalin oder Honecker Schuld, egal was ihre Absichten gewesen sein mögen. Falls die DDR ernsthaft liberaler als die CCCP gewesen sein soll, dann lediglich aufgrund der Verpflichtungen ihrer Vorfahren und Nachbarn denen sie sich stellen wollten/mussten.
Um Bedeutung ringt jeder Mensch, egal wie verkorkst er denkt.
Hoffe die Antwort ist Ihnen angenehm.
Das politische System der DDR war dasselbe wie das der UdSSR. Ob die Stasi weniger brutal war als der KGB und die DDR-Gefängnisse für politische Häftlinge weniger unmenschlich waren als die sowjetischen, erscheint mir eher zweifelhaft. Allerdings hat @Tobias K sicherlich Recht, wenn er schreibt, daß die massenhaften Deportationen ganzer Völker durch die Sowjetherrscher ungleich brutaler waren als die Enteignungen und Zwangskollektivierungen in der DDR. Vielleicht lag es daran, daß sich im Sowjet-System der Despotismus des Zarenreiches relativ ungebrochen fortgesetzt hatte (eine bürgerliche Gesellschaft mit entsprechenden freiheitlichen Idealen hatte es in Rußland ja nur ansatzweise gegeben), vielleicht aber auch einfach an den ganz anderen Größenordnungen in der UdSSR.
Insgesamt spielte sich in der DDR ja alles in einem sehr viel kleineren Rahmen ab. So habe ich die DDR bei meinen zahlreichen Besuchen überhaupt immer wieder empfunden: als klein und eng und unglaublich provinziell, nicht nur hinsichtlich ihrer geographischen Ausdehnung. Unsere Freunde in der DDR haben ironisch von „unseren sozialistischen Kleinbürgern“ gesprochen. Das Spießbürgertum ist wohl die ganze Zeit über ein gesamtdeutsches Phänomen gewesen und geblieben.
Als Frontstaat an der Grenze zum Westen und deutscher Teilstaat hat die DDR im Ostblock immer eine Sonderrolle gespielt. Der Lebensstandard war hier am höchsten, was aber wohl zum geringsten Teil das Verdienst des Regimes gewesen sein dürfte. Maßgebliche Faktoren waren:
1. der hohe Stand der industriellen Entwicklung, der bei der Gründung der DDR bereits übernommen wurde,
2. das Organisationstalent, die Gründlichkeit, der Fleiß und das Können der Menschen in der DDR,
3. insbesondere auch: der zinslose Überziehungskredit „Swing“ im innerdeutschen Handel.
Daß der Lebensstandard trotzdem weit hinter dem Westdeutschlands zurückblieb, lag außer an der mangelnden wirtschaftlichen Effizienz und Innovationsfähigkeit des Systems auch an den gewaltigen Reparationszahlungen an die UdSSR: sie haben sich in der gesamten DDR-Zeit auf das Fünffache dessen summiert, was im selben Gebiet im 2.Weltkrieg an Werten zerstört worden ist.
Trotz der erschwerten Bedingungen war die DDR-Industrie durchaus leistungsfähig: Ikea-Möbel, Salamander-Schuhe, MZ-Motorräder und vieles andere mehr ging in den West-Export, war jedoch für die Bevölkerung in der DDR selber oft gar nicht oder nur schwer zu bekommen. Diese Unfähigkeit, die eigene Bevölkerung mit den hochwertigen Produkten zu versorgen, die zu produzieren sie ja durchaus imstande war, muß als Unfähigkeit des Regimes gewertet werden. Führend war die DDR unter anderem im Lokomotivbau: die Bundesbahn wäre in den 1990er Jahren in ernsthafte Schwierigkeiten geraten, wenn sie nach der deutschen Einigung nicht die große Zahl moderner und grundsolide gebauter E-Loks der DDR-Reichsbahn hätte übernehmen können.
In der DDR gab es die politische Unterdrückung durch die stalinistische Einparteiendiktatur, aber – und das gehört zu ihren positiven Seiten – für den Einzelnen weder wirtschaftliche Existenz- und Überlebensangst noch die extremen Einkommensunterschiede, die sich im Westen entwickelt haben und auch in Deutschland immer weiter eskalieren. Man könnte es auf die Formel bringen: der Mangel in der DDR war um ein Vielfaches gerechter verteilt als der Reichtum in der Bundesrepublik. Das Problem aber war, daß am Ende einfach nicht mehr genug ökonomische Substanz da war, um das ganze System zu tragen. Unsere Freunde in der DDR sagten damals nach der Wende: „Wir können froh sein, daß der politische Zusammenbruch der DDR vor dem wirtschaftlichen erfolgt ist. Sonst hätten wir (gewaltsame) Verhältnisse wie in Rumänien bekommen.“
Ich bin Westdeutscher, habe jedoch von je her gesamtdeutsch gedacht und empfunden. Ich habe immer die staatliche Einigung Deutschlands erhofft und die Bundesrepublik genauso wie die DDR immer nur als zugunsten Gesamtdeutschlands zu überwindendes Provisorium gesehen. In den 1980er Jahren habe ich zum nationalen Flügel der Friedensbewegung gehört, der gesamtdeutsche Blockfreiheit propagiert und über deutsch-deutsche Konföderationsmodelle zum schrittweisen Zusammenwachsen der deutschen Staaten diskutiert hat.
Die friedliche Revolution, mit der die DDR-Bevölkerung im Herbst 1989 die SED-Diktatur gestürzt hat, war innerhalb der deutschen Geschichte eine historische Leistung ersten Ranges. Von der Entwicklung war auch die Bundesregierung ziemlich überrascht und – trotz jahrzehntelanger Lippenbekenntnisse zur deutschen Einheit – nicht gerade begeistert. Denn beide deutsche Staaten und ihre jeweiligen Systeme hatten sich im Grunde genommen gegenseitig stabilisiert: die DDR konnte alle Mängel im eigenen Land der Wühlarbeit des westlichen Imperialismus anlasten, und in der Bundesrepublik gehörte der Antikommunismus mehr als in jedem anderen westlichen Staat zur Staatsraison: wie oft wurde linke Systemkritik mit einem „Dann geh doch rüber (= in die DDR)!“ abgewürgt! Außenminister Genscher hat noch im Herbst 1989 mit der damaligen britischen Premierministerin Thatcher darüber diskutiert, wie man verhindern könne, daß die sich abzeichnenden Umwälzungen in der DDR eine Dynamik in Richtung deutsche Einheit bekämen.
Ich habe die deutsche Einigung damals lebhaft begrüßt. Allerdings hätte ich sie mir ursprünglich anders vorgestellt: für eine kurze Zeit hatte ich den Traum, die Deutschen aus Ost und West werden gemeinsam ein neues, besseres Deutschland bauen, in das sie das jeweils Beste aus ihren bisherigen Teilstaaten einbringen werden. Es folgte jedoch die mehr oder weniger hundertprozentige Ausdehnung des westdeutschen Systems auf die nunmehr um die östlichen Bundesländer erweiterte Bundesrepublik. Das war, wie der Wahlsieg der CDU in der DDR zeigte, von der Mehrheit der DDR-Bevölkerung damals durchaus so gewollt. Die Vertreter eines dritten Weges zwischen bzw. jenseits der bisherigen Systeme standen dadurch zunächst einmal ziemlich im Abseits. Aber der Atem der Geschichte ist bekanntlich lang, und je mehr offenbar wird, daß sich das westliche System in seiner bisherigen Form zu Tode gesiegt hat, könnten diese Ideen neue Aktualität gewinnen.
Ich frage mich echt was andere hier für einen echten Scheiß schreiben, obwohl sie das Leben in der DDR nie selbst gekannt haben.
Die DDR und die SU kann man nicht vergleichen, schon wegen der Größe des Landes.
Viele Politiker und Mitarbeiter in gewissen Führungsetagen der DDR waren nicht so versifft und korrupt wie die A Löcher der BRD.
Wer zahlt denn die Geburtstagsparty von diesem Beck? 700 geladene Gäste, so etwas gab es in der DDR nicht und zahlen tun wir das alle nur er nicht.
Die Regierung der DDR bestand nicht nur aus Honecker und seinem kleinem Gefolge, die Politik wurde einige Etagen tiefer gemacht.
Die DDR war wirtschaftlich gesehen ein sehr starkes und hoch entwickeltes Land.
Was gab es denn in der BRD aus der DDR zu kaufen?
Ja das wissen die Über schlauen hier nicht.
50 Prozent der Produktion der DDR ging in das NSW.
Der Tunnel von Frankreich nach England wurde hauptsächlich mit Beton aus der DDR gebaut.
Möbel, Ikea Billy Regale, Musikinstrumente, Schreibwaren, Schmuck, Süßwaren, Haushaltsgeräte und Textilien vieles kam aus der DDR und die BRD Bürger konnten billig alles kaufen.
Die Billy regale wurden zu 100 % in Dresden Hellerau für Ikea produziert.
Wenn ihr bescheid wisst antwortet, schwafeln und dumm schwätzen kann jeder, nur wissen muss man etwas.
Die DDR vermisse ich nicht direkt, aber vieles war sozialer.
Wir leben eben wieder im tiefsten Kapitalismus, wo sich selbst bankrotte Manager Millionen Boni von unseren Steuergeldern auszahlen.
Das ist die Realität und der kleine Arbeiter kämpft um das nackte Leben.
Die DDR war auf keinen Fall besser als die BRD, schon der Name ist eine Lüge, sie war weder demokratisch noch eine Republik, ob sie wirklich deutsch war kann man auch differenziert sehen. Es ist schade das es Leute gibt die der DDR nachtrauern denn sie ist mit Schuld daran das es im Osten so ein großes Problem mit Rechtsextremen gibt, bzw. das diese gewählt werden. Es gab nie eine ’68 Generation wie im Westen und dadurch fehlt hier im gewissen Maße die aufarbeitung des geschehenen. In Folge der Mangelwirtschaft und der Flucht aus der SBZ vieler Menschen, musste man um ein laufendes system zu behalten manche posten mit „Ex“-Nazis wiederbesetzen. Siehe Fälle wie Freya Klier oder Johanna Krause.
Zu karlchen
– wegen des Kaufens: Es gab keine Bananen, keine echten Manderinen (die Castro zählen nicht), Fernseher, echte Autos, Telefon… soll ich weiter machen oder reicht das als beweis für die Mangelwirtschaft.
– die DDR wäre bereits 1980 bankrott gewesen wenn sie nicht anleihen aus dem ausland bekommen hätte, welches über die situation nicht genau bescheid wusste
– du hast Recht der große Empfang zu Ehren Gorbatschows hat nie stattgefunden, genauso wenig wie die Feiern zu jedem jahrestag, wo NUR politiker hinkammen. und sowieso sind die ja alle lieb und nett gewesen, die stasi hat niemanden ausspioniert…bloss so als tip die Stasi hatte 6mal so viele mitarbeiter wie die gestapo und noch mehr mit IM’s…denk mal drüber nach
– die werkstätten hellerau haben nie für Ikea billy regale produziert…glaubste nich dann ruf dort mal an
– zum sozialen komm ich gar nicht erst und sage nur … du sollstest mal ganz dringend das buch“DER TURM“ lesen um auf den Boden der tatsachen zurückzukommen, es ist eine schande das manche leute noch in der vergangenheit leben und sich mit der zeit so gar nicht auseinandersetzen.
Nein, sie hatten vielleicht die besseren Klamotten. In Wandlitz hatten sie sogar Westartikel. Das Volk ist aufgestanden und hatte die Schnauze gestrichen voll. Es soll wohl Landstriche gegeben haben, da konnten sie nur den schwarzen Kanal und Aktuelle Kamera sehen. Nee, die bessere Regierung hatten sie wohl nich. Sie hatten aber mehr Sehnsucht nach Freiheit, Bananen und Glitzerwelt. Die ist ihnen dann wohl schnell wieder vergangen.
uuuh hier fühlen sich aber welche gleich angesprochen. Ist doch ein gutes Gefühl einfach so die Meinung zu äußern.
Das wäre in the GDR nich so gut angekommen wa?
Da es beide nicht mehr gibt werden ihre Regierungen wohl nicht so toll gewesen sein.Es gibt immer ein paar ewig gestrige.