Warum gibt es bei uns keine Amish-People?
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Dienstag, 6. April 2010, 00:21
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Ich habe gelesen, daß Amish People eigentlich in Europa entstanden und daß diese überwiegend von Südwestdeutschen bzw. Deutschschweizern abstammen. Jakob Ammann, der Gründer, war ein Schweizer.
Ich hab jetzt mal gegoogelt und gesehen, daß diese Gemeinden/Dörfer eigentlich nur noch in Amerika bestehen.
Weiß jemand, warum das so ist?
Vielen Dank
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Barracuda hat es richtig erkannt. So weit ist die Religionsfreiheit im ach so freien Europa nicht.
Die Religion der Mennoniten ist ueber 300 Jahre alt und kam tatsaechlich aus der Schweiz und Deutschland, war aber auch in den Beneluxlaendern verbreitet.
Sie waren die Begruender der Erwachsenentaufe. Was natuerlich auch ihre strikte Verfolgung in Europa nach sich zog. Sie waren einfach Protestanten, denen Luthers Reformation nicht weit genug ging. Fuer sie war nur das Glaubensbekenntnis eines Erwachsenen wirklich akzeptabel. Taufen ausserhalb der Kirche zu vollziehen, war verboten und mit Todesstrafe verurteilt. Da auch die staatlichen Gewalten durch die sogenannten Anabaptisten ihre Authoritaet gefaehrdet sahen, wurden offizielle „Anabaptistenjaeger“ losgeschickt um diese Menschen zu lynchen. Sie wurden entweder verbrannt, ertraenkt, gekoepft oder man liess sie im Kerker verhungern.
Dazu gibt es den sogenannten Maertyrer Spiegel. Wurde 1660 in Holland verfasst und spaeter auch ins Deutsche und englische uebersetzt. Ist ueber 1200 Seiten lang.
Die Amish kamen 1692 zustande, als sich die schweizerischen und deutschen Anabaptisten in zwei Stroemungen aufteilten. Die Mennoniten und die Amish.
Die Amish wanderten nicht nach Amerika aus, weil fuer ihre Lebensweise in Europa kein Platz war. Die unterschied sich nicht wesentlich von der Lebensweise anderer Menschen. Sie flohen vor ihren Verfolgern. Sie suchten politische Stabilitaet und religioese Freiheit. Diese waren nur in den Staaten gegeben. Sie verliessen Europa in zwei grossen Auswanderungswellen im 17ten und 18ten Jahrhundert. Es gibt heute gut 100.000 Amish in den Staaten. Sie leben nach den strikten Regeln von Feindesliebe, Vergebung (auch und vor allem von Beleidigungen), Gewaltlosigkeit und das Hinhalten der anderen Wange. Sie verweigern die Assimilation an den modernen Zeitgeist. Und dies ist in Europa wohl kaum moeglich, da ein Leben ausserhalb der Gesellschaftsnorm dort auch heute noch unwillkommen ist und kaum akzeptiert wird. Eine individualistische oder alternative Form zur gesellschaftlich Vorgegebenen, wird dort auch heute noch abgelehnt und durch strenge Kontrolle und Regulierung unterdrueckt.Das sieht im pluralistischen Amerika schon wieder anders aus. Individuelle Freiheit hat dort einen wesentlich hoeheren Stellenwert als in Europa. Natuerlich gibt es auch dort die gesellschaftlichen Normen. Jedoch wird ein Leben ausserhalb dieser Normen dort wesentlich eher toleriert als in Europa.
1963 unter den Schweizer und Elsässer Mennoniten (nach Menno Siemens benannt, urspruenglich die Taeuferbewegung) spalteten sich die Amische ab, die sich nach ihrem gruender Jakob Ammann nannten.
Die region wo sie lebten fiel unter franzoesische kontrolle, andersglaeubige wurden nicht mehr geduldet. So wanderte ein teil in die reichsdeutschen gebiete, und schloss sich wieder den Mennoniten an. Der andere teil floh nach Nord-Amerika… wo sie bis heue als Amisch bekannt sind. Ich denke das erklaert auch warum es keine Amisch in Europa gibt.
Zu den Mennoniten. Zur zeit leben in Deutschland ca 40.000 praktizierende Mennoniten in (auch;)) ca 190 gemeinden.
Der groesste teil der gemeinden wurde von Russlandmennoniten gegruendet, die im 18 Jh. nach Russland und Ukraina auswanderten (daher auch der name), und als dort die verfolgung begann aufgrund der religion und spaeter auch nationalitaet, nach Deutschland zurueckkehrten.
Ein Teil der Russlandmennoniten ging ebenfalls nach Nord-Amerika, Im 20 Jh. gruendeten sie ihre gemeinden auch in Sued-Amerika.
Weil Amerika das einzige Land war, dass die Freiheit bot, nach seiner ureigenen Überzeugung zu leben. Es sind nicht nur die Amisch-People deswegen nach Amerkia ausgewandert.
Wenn durch kriegerische Landnahme ein Gebiet von einem Katholiken erobert wurde, mußten alle katholisch werden und umgekehrt, war der Eroberer ev. hatten alle ev zu glauben.
Dass die Leute das nicht alle mitmachen wollten, ist ja nur allzu verständlich, Heimatliebe oder nicht. In Amerika konnten sie glauben wie sie wollten und niemand konnte ihnen verbieten, das Leben zu führen, von dem sie überzeugt waren, dass es so recht ist vor Gott.
Sie sind, um religiöser Verfolgung zu entgehen, nach Amerika ausgewandert. Da sie nicht an die Produkte des Fortschritts glauben, benutzen sie keine Flugzeuge, und außerdem geht es ihnen da, wo sie sind, gut. Wozu sollen sie also nach Europa zurück?
Anders ist das mit den Herrenhuttern und Bruderschaftsgemeinden, die mit den Amish religiös verwandt sind. Diese sind wesentlich mobiler, und man findet sie auch in unseren Breiten.
Das war so, weil damals in Europa galt, „cuius reigo, eius religio“, also in wessen Herrschaftsgebiet du dich aufhältst, dessen Religion musst du annehmen. Das hat den Amischen nicht gepasst, und weil sie offensichtlich genügend Geld hatten, haben sie nach Amerika übergesetzt. Damals konnte man dort ja noch endlos große Ländereien erwerben und dort seine eigenen Gesetze einführen. Es ist ja auch viel mehr Platz dort. Schau Dir mal die Mormonen an; denen gehört fast ein ganzer Staat (Utah). Mach das mal in Europa, dass Du mal eben das nächste Fürstentum okkupierst. Hier war ja schon alles voll, also, was hätten sie denn machen sollen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Amish#Gr.C3…
Naja… da wären:
1. Schulpflicht
2. Bauordnung
Neuwied ist (war) die Stadt mit den meisten Glaubensgemeinschaften und irgendwo habe ich gelesen das es im Westerwald noch welche gibt.
Die Möglichkeit bietet sich in keinen Staat Europas soweit ist die Religionsfreiheit nun auch nicht ausgebaut wie in den USA.
Weil Europa nicht die richtigen Entfaltungsmöglichkeiten für die Amish hat.
stai contento che esssi non esistono in italia
Weil diese Religion typisch amerikanisch ist und nur ganz wenig verbreitet. Sie würde im dichtbesiedelten Deutschland keine Anhänger finden.