Was kann man als Honorar in der freiberuflichen Kunst verlangen? ?
Sonntag, 4. April 2010, 07:11
Abgelegt unter: Berge

Z.B. Stundenlohn, etc. Wer hat Erfahrung bezüglich freiber. Kunst, sei es nebenberuflich oder hauptberuflich und kann mir hierzu hilfreiche Tipps geben? Habe bereits etwas im Internet recherchiert, würde mich aber gerne mit „Betroffenen“ austauschen, da ich derzeit noch wie Ochs vorm Berg steh und nicht recht weiß, wie ich das angehen soll.


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  • Peaches sagt:

    Der Preis für die Kunst sollte von Dir so berechnet sein, dass Du nicht nur davon leben, sondern zufrieden leben kannst. Dazu eine kleine Rechnung, die Dir zeigt, wieviel Tage du arbeiten könntest, ohne NUR zu arbeiten:
    365 Tage pro Jahr
    – 114 Tage für Sonn- und Feiertage
    = 251 Tage pro Jahr
    – 30 Tage Urlaub pro Jahr
    = 221 Arbeitstage
    1.768 Stunden
    – 21 Tage für Weiterbildung, Krankheit etc.
    168 Stunden
    = 200 effektive Arbeitstage pro Jahr
    1.600 Stunden
    Nimm deine jetzigen Lebenshaltungskosten (Strom, Miete, Wasser, Esen, Versicherungen) und rechne alles auf das Jahr hoch. Teile die Summe der Kosten durch die Anzahl der effektiven Arbeitstage pro Jahr und du kannst erahnen, wiviel Du pro Stunde verdienen müsstest, um (über)leben zu können.
    Es gibt eine Lektüre, die könnte Dir weiterhelfen. Sie heißt:
    „Über die Kunst, Kunst zu verkaufen.“
    Mit Beiträgen von Claus C. Schmickler, Albert Baumgarten und Ralf Maurer
    Dieser Ratgeber hält zahlreiche unverzichtbare Tipps für Künstler bereit, die mit ihrer Kunst finanziell erfolgreicher sein möchten. Vom Selbstbild des Künstlers über wichtige Verkaufsgrundsätze bis hin zu den Spielregeln im Umgang mit Galerien und Agenturen werden verschiedene Aspekte der Professionalisierung beleuchtet, und unterschiedliche Wege aufgezeigt diese zu erreichen.
    64 S., 16 x 16 cm, Broschur, 2. Aufl., ars momentum Kunstverlag 2005

  • Jizz sagt:

    Prinzipiell stimme ich Adi G. und John D. zu, aber:
    Was ist denn – bitteschön – „freiberufliche Kunst“ ?!?! (bildend, darstellend, literatur, musik…)
    Wenn es hier um bildende Kunst geht – im Anbetracht Deines „wie der Ochs vorm Berg“-Stehens gehe ich davon aus, dass Du Anfänger bist -, dann ist der Vergleich mit den Preisen, die in „seriösen“ Galerien aufgerufen werden völlig daneben gegriffen…. sei froh, wenn jemand überhaupt etwas gibt!
    Bedenke auch – Faustregeln sind immer mit Vorsicht zu geniessen, „passen“ aber erstaunlich oft – dass ein „Künstler“ erst nach etwa 10 Jahren Praxis das erste WErk hervorbringt, dass eine gewisse Bedeutung hat.
    Was als „junge Kunst“ gehandelt wird, sind die Arbeiten von Künstlern um die 40 Jahre. (z.B. ging der letzte „Preis der Nationalgalerie für junge Kunst“ an Ceal Floyer, Jahrgang 1968)
    Es gibt einschlägige Literatur („Sammlungen von Faustregeln“, wie ich sie nenne, s.o.) z.B.:
    Hermann Demmel: Artmanagement – Von Kunst leben können, Yvonne Schwarzer: Über die Kunst, Kunst zu verkaufen, Petra Schneidewind: Betriebswirtschaft für das Kulturmanagement etc.
    Kunst zu machen hat in erster Linie etwas mit Leidenschaft und IDealismus zu tun – von VErdienstmöglichkeiten auszugehen ist ein völlig falscher Ansatz!
    – hoffe der vielleicht etwas scharfe Ton meiner Antwort ist hier nicht falsch angekommen – Alles Gute und nicht den Mut verlieren!
    p.s.: Und nicht vergessen: als „freischaffender Künstler“ (entspricht in steurlichen ANgelegenheiten dem Status eines „Freiberuflers“) ist die Meldung bei der Künstler Sozialkasse verpflichtend!

  • rotescam sagt:

    Also, ich verkaufe Bilder als 2. Standbein…
    Ich berechne das so. Arbeitsmaterial (Farben, Pinsel etc) und Zeit die ich brauche, kommt auch auf den Aufwand an…..es gibt „einfache“ Bilder, die sind günstiger im Stundenlohn sind und aufwendige Bilder, da berechne ich mehr….
    Meine Bilder haben eine Bandbreite von 15 Euro, das teuerste was ich verkauft habe war 4stellig, war im Format 1,20 auf 1,20m…..Leinwand ohne Rahmen….
    Künstler können mehr oder weniger willkürlich die Preise setzen. Wenn du einen bekannten Namen hast, kannst du locker das doppelte veranschlagen.
    Wenn du deine Bilder etc in einer Galerie ausstellst, gibt du die Galeriegebühr auch an die Kunden weiter…ist klar, oder?

  • Adi G. - what else? sagt:

    Da für mich der Prozess ausschlaggeben ist, setze ich den Preis beim Kraftakt, den es mich gekostet hat an:
    Unbezahlbar …
    Mach es so: Geh zu Künstlern der gleichen Richtung hin, schau was sie auf dem Preisschild haben, guck wieviele Werke als verkauft markiert sind und setz dann den Preis irgendwie so fest, dass du sagst:
    Soviel würde ich, für mein Werk auch bezahlen, wenn ich weiss, was andere Künstler so für ähnliches verlangen.
    An den meisten Vernissagen triffst Du Künstler an, die das gleiche tun 😉

  • John D sagt:

    Ein Honorar ist nie (NIE!!!) Stundenlohn. Ein Honorar wird für ein gesamtes Kunstwerk gezahlt; bei Auftragsarbeiten wird normalerweise vereinbart, dass ein Teil des Honorars bei Beginn der Arbeit fällig wird.
    Da es sich um Kunst handelt, gibt es keine Preisskala: der Markt bestimmt den Wert. Wer kann, nimmt Millionen, wer noch nicht so weit ist, muss bescheidener sein.

  • Sprendli sagt:

    Freiberuflich kannst Du jeden Betrag nehmen. Es kommt immer darauf an, ob der „Kunde“ es zahlt. Wenn ich ein Gemälde liefere bekomme ich garantiert weniger geboten, als wenn es ein bekannte Künstler fabriziert.

  • Mutter Schagalla sagt:

    Künstler und Stundenlohn? Das ist doch wohl nicht ernst gemeint? – Verlangen kann man ALLES! Bekommen meist nur recht wenig! Kismet.



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