Warum sind Röntgenbilder schwarz weiß und nicht bunt?
Dienstag, 2. Februar 2010, 21:11
Abgelegt unter: Fotos

Kann mir das jemand verständlich erklären? Würde mich wirklich interessieren!
Danke im Vorraus


4 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Jens sagt:

    Die ersten beiden haben es sehr gut erklärt, aber es gibt auch bunte Aufnahmen, allerdings nur dann, wenn sie durch einen Computer geschickt werden, die CT, aber auch auf dem Flughafen des Gepäcks wird mit verschiedenen Farben gearbeitet und um verschiedenen Materialen zu erkennen.

  • P4 sagt:

    Röntgensysteme beim Arzt arbeiten mit einer Durchleuchtung („Schattenbilder“). Auf einer Seite ist die Röntgenröhre, auf der anderen Seite der Film (oder ein anderer Detektor), dazwischen ist der Körper. [1] Die entstehenden Bilder werden als oft als schwarz-weiß-Bilder bezeichnet. Neben den Farben schwarz und weiß enthalten die Bilder aber auch verschiedene graue Farbtönen.
    Bei Röntgenbildern wird nur die Information „Röntgenstrahlung durchdringt Körper“ ausgenutzt. Je dunkler der Röntgenfilm, desto mehr Strahlung konnte den Körper durchdringen. Knochen absorbieren die verwendeten Röntgenstrahlung besser, sie sind hell zu sehen.
    (Wenige Systeme drehen die Grauskala um, dann sind die Knochen dunkel. Es ist wie bei den „normalen“ Fotos, neben den Filmen gibt es Papierabzüge, deren Grauwertverlauf genau umgedreht ist.)
    Bei modernen Digitalen Röntgengeräten [2] könnten die Graustufen auch farbig dargestellt werden (sogenannte Falschfarben). Doch die Ärzte haben die Arbeit mit s/w Bildern gelernt.
    Im Gegensatz dazu „normale“ Fotos bunt, weil sie Licht mit verschiedenen Farben darstellen. Beim Röntgen wird aber (im wesentlichen) Röntgenstrahlung einer Wellenlänge benutzt, daher gibt es keine Informationen über verschiedene Wellenlängen. Je nachdem was der Arzt auf dem Röntgenbild sehen will wird Röntgenstrahlung in einem anderen schmalen Wellenlängenbereich benutzt.
    Technisch wären Systeme, die ein Wellenlängenspektrum der Röntgenstrahlung („bunte“ Röntgenstrahlung) verwenden, wesentlich aufwendiger und teurer als die Systeme mit einer Wellenlänge („einfarbige“ Röntgenstrahlung). Bei der Durchleuchtung mit Röntgenstrahlung ist die Absorption im Körper abhängig von der Wellenlängen der Strahlung. Die Intensität (und damit indirekt die Absorption im Körper) pro Bildpunkt könnte wellenlängenabhängig gemessen werden. Der wellenlängenabhängig gemessene Absorption kann dann als Farbe des Bildpunkts dargestellt werden. So könnte der Arzt mehr Information über das Gewebe bekommen. Vermutlich würde sich die zusätzliche Information für den Arzt sich nicht lohnen, daher werden diese Systeme nicht gebaut. Auch würde bei solchen Geräten die Strahlenbelastung für den Patienten sehr wahrscheinlich größer werden als bei den existierenden Systemen mit Röntgenstrahlung einer Wellenlänge.
    In der Technik werden Geräte genutzt, die mit verschiedenen Wellenlängen arbeiten. [3] Doch wird dabei in der Regel auf ein Bild verzichtet. Es wird nur eine Stelle betrachtet, entspricht einem Punkt auf dem Röntgenbild. Dieser Punkt wird dann als Spektrum dargestellt. Spektrum meint die Darstellung der Helligkeit (bzw. umgerechnet als Absorptionsgrad) bei verschiedenen „Farben“ (Wellenlängen).
    Etwas Suche ergab doch eine Verwendung von „zwei-farbiger“ Röntgenstrahlung in der Medizin: Die Technik nennt sich Dualenergie-Röntgenabsorptiometrie kurz DXA-Technik. Diese Technik zeigt bei Knochen den Mineralgehalt, ist also nützlich für die Osteoporosediagnose [4]. Bei Gewebe kann zwischen Fett- und Magerweichgewebe unterschieden werden. In [5] steht mehr zu der Technik, es gibt auch einen Screenshot. Das Gerät verzichtet auf eine farbige Darstellung, gibt dafür die Zahlen aus.
    Also existieren auch in der Medizin Röntgengeräten, die mehr als Graustufenbilder liefern.

  • weihnachtsmann s sagt:

    Tja. Röntgenaufnahmen geben nur zwei Farben her, weil die Röntgenaufnahme wie Echo funktioniert: entweder der das Echolot/Röntgenstrahl trifft auf etwas wo es nicht durchdringen kann (dann kommt ein Signal zurück, welches man aufzeichnet – dort ist das Bild weiß), oder es kommt keines dort zurück: dann ist es dort an der Stelle auf dem Bild schwarz.
    Andere Informationen als Signal und Kein Signal kann man nicht erhalten, deswegen ist das Bild auch zweifarbig.

  • 1/i = -i sagt:

    Naja, dazu muss man erklären wie das Bild entsteht:
    In Grunde schickt man Röntgenstrahlung durch Materie. Bei medizienischen Anwendungen nimmt man niederenergetische Strahlen, um den Patienten zu schonen, bei Anwendungen wie Gepäckkontrolle nimmt man hochenergetische Röntgenstrahlen.
    wenn diese durch die Materie durchdringen wird diese teilweise absorbiert, d.h. die Intensität der Strahlen nimmt ab. Das was man hier schon sieht: Mehr als Kontrastunterschiede kann da nicht raus kommen.
    (auch wenn amn „bunte“ Strahlen nehmen würde, würde das nichts ändern @P4 😉 )
    In diesen Intensitätsunterschieden ist die Information über die Materie enthalten.
    Wenn man diese nun auf eine Photoplatte oder einen Detektor schießt werden diese registriert.
    (wie im Detail hängt ganz davon ab, was man genau benutzt)
    Ergistriert wird eigentlich nur: „hohe“ intensität … „weniger“ Intensität. Und das verteilt über die gesamte Fläche.
    da wo eien hohe Intensität ist wird das Röntgenbild dunkler … dort wo weniger ist, bleibt es hell.
    Es geht auch umgekehrt … je nach Fotofilm, den man verwendet.
    Dies geschieht letztendlich durch chemische Veränderung der Oberfläche des Films …
    dadurch entstht das „schwarz/weis“ Bild das man von typischen Röntgenaufnahmen kennt. Obwohl es richtiger wäre es „hell/dunkel“ Bild zu nennen …
    (z.B.: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/co…http://www.tierklinik-oberhaching.de/ima… )
    Später kann man diese Bilder einfärben, in abhängigkeit der intensität … dadurch entstehen die „farbigen“ Bilder, die einer zuvor angesprochen hat.



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