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Unrealistische Zeitpläne und Aufwandsschätzungen gelten nach personellen Mängeln als zweitgrößter Risikofaktor von Softwareentwicklungsprojekten. Vor allem den Tests wird angelastet, die Auslieferung zu verzögern und Ursache teilweise erheblicher Budgetüberschreitungen zu sein. Dabei macht der Testaufwand je nach Komplexität und Kritikalität der zu entwickelnden Software zwischen 10 % und 50 % des gesamten Projektaufwands aus. Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Aufwandsschätzung in der Softwareentwicklung sind rar, da die meisten Methoden praktischen Ursprung haben und nicht wissenschaftlich begründet sind. Methoden speziell zur Testaufwandsschätzung werden in der wissenschaftlichen Literatur nicht zufriedenstellend behandelt. In der Praxis wird die Testphase häufig als Puffer für Verzögerungen im Projektverlauf betrachtet und der Testaufwand unsystematisch sowie ohne definiertes Ziel geplant. Sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus praktischer Sicht besteht also großer Bedarf an systematischen, fundierten und effizienten Vorgehensweisen zur Testaufwandsschätzung. Die vorliegende Forschungsarbeit stellt solch eine Vorgehensweise bereit. Dazu werden zunächst die potenziellen Einflussfaktoren des Testaufwands in der Softwareentwicklung identifiziert. Im Anschluss wird eine Methode entwickelt, wie mit statistischen Mitteln aus diesen Einflussfaktoren die jeweils in einer Organisation bedeutendsten selektiert werden können und darauf aufbauend Testaufwand geschätzt werden kann. Anhand von umfangreichen Fallstudien in zwei Softwareentwicklungsunternehmen werden die vermuteten Einflüsse auf den Testaufwand untersucht und die Methode erprobt. Dadurch trägt die Arbeit zum besseren Verständnis des Testaufwands in Softwareentwicklungsprojekten bei und gibt dem Praktiker systematisch begründete Handlungsempfehlungen, wie mit vertretbarem Aufwand frühzeitig im Projekt Testaufwand geschätzt werden kann. Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Georg Herzwurm, Universität Stuttgart
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