Abgelegt unter: Haustiere
Erstlesebücher sind ja schön und gut, in der Regel jedoch viel zu kurz, um einen richtigen Spannungsbogen aufzubauen oder gar eine komplexe Handlung zu beinhalten. Trotzdem sollen und wollen Kinder das Lesen erlernen — und das klappt nun mal besonders gut anhand extrem überschaubarer Texte mit extragroßen Buchstaben. Einen willkommenen Mittelweg bietet endlich die Reihe Erst ich ein Stück, dann du: Etwas längere sowie in relativ kleiner Schrift abgefasste Passagen wechseln sich mit Textblöcken ab, die sonst nur in Erstlesebüchern zu finden sind. Dem gemeinsamen — beziehungsweise gegenseitigen — Vorlesen einer spannungsreichen Geschichte steht also nichts mehr im Wege. Camillo, ein Hund macht Ferien ist aus der Sicht des zotteligen Vierbeiners selbst erzählt. Anfänglich verwirrt, was es wohl mit den vollgestopften Taschen und dem Schwimmzeug im Kofferraum der Familienkutsche auf sich hat, begreift Camillo spätestens bei der Ankunft am Meer: Urlaub steht an! Sonne, Strand, eine „anbetungswürdige“ Hundedame und köstliche Geruchsvariationen, wohin er die Schnauze auch steckt. Als die Kinder Joschi und Jule — experimentierfreudig wie sie sind — zu weit vom Ufer wegschwimmen, nimmt Camillo all seinen Mut zusammen. Wild entschlossen, die beiden zu retten, paddelt er los. Ein Glück, denn Jule hat sich im starken Wellengang die Hand an einer Felsinsel verletzt. Mehr soll von Camillos Hunde-Abenteuer nicht verraten werden. Die bereits durch andere Kinderbuchreihen wie 3 freche Sardinen bekannt gewordene Autorin Patricia Schröder legt in jedem Fall eine unterhaltsame Lektüre vor. Treuherzig und „oberschlau“ wie er ist, dürfte Camillo heitere Lesestunden bescheren. Und da in so einem Büchlein Illustrationen natürlich nicht fehlen dürfen, steuerte Marina Rachner diverse farbige Zeichnungen von Camillo in allen möglichen und unmöglichen Lebenslagen bei. — Fenja Wambold, Literaturanzeiger.de
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