Das Leben während des 2. Weltkrieg?
Montag, 26. April 2010, 08:05
Abgelegt unter: Haustiere

Hallo an alle!
Mich würde interessieren wie das Leben während des 2. Weltkrieg in Deutschland aussah. Als Jahr habe ich mir 1940 ausgewählt, es ist aber natürlich egal, wenn ihr euch auf 1941, 42 bezieht.
Besonders interessieren würden mich:
1) Die Währung: Was konnte man zu dieser Zeit mit z.B. 1 Reichsmark kaufen?
2) Das Essen: Was gab es damals zu Essen (in reichen und armen Familien)?
3) Die Kleidung: Was haben reiche/arme Leute zu dieser Zeit angezogen?
4) Sprache: Gab es damals irgendwelche konkreten Unterschiede zu der jetzigen Sprache. Damit meine ich auch z.B. ob anders gegrüßt wurde, welche Wörter häufig verwendet wurden, etc.
5) Medien: Las man damals viel Zeitung, wie sah es mit Fernsehern aus? u. A.
6) Haustiere: Was war das typische Haustier zu dieser Zeit?
Fände ich klasse, wenn mir der ein oder andere bei einer Frage weiterhelfen könnte.
Ich will ausdrücklich betonen, dass diese Fragen NICHT! für die Schule sind, lasst also bitte Kommentare wie ‚Mach‘ deine Hausaufgaben doch allein!‘ sein.


6 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • herbieho sagt:

    Ich versuche es mal aus meiner 70 jährigen Erinnerung:
    1) Die Währung: Was konnte man zu dieser Zeit mit z.B. 1 Reichsmark kaufen?
    — Ein Jungen-Haarschnitt kostete etwa 0,50 RM.
    2) Das Essen: Was gab es damals zu Essen (in reichen und armen Familien)?
    — Wir gehörten zu den Durchschnittfamilien (ohne Vater, der im Krieg war) und hatten immer einen Blumen- und Gemüsegarten, Obstbäume, Hühner und Stallhasen. Wer das nicht hatte, musste so ab 1943 schon ziemlich kurztreten weil es da schon nicht mehr alles zu kaufen gab.
    3) Die Kleidung: Was haben reiche/arme Leute zu dieser Zeit angezogen?
    — Dazu kann ich nur sagen, dass meine Mutter eine tolle Mutter war. Die konnte Nähen, Häkeln und Stricken. Glaube, dass es so ab 1943 nichts ordentliches mehr an Kleidung zu kaufen gab. Da spielte es keine große Rolle, ob man arm oder reich war.
    4) Sprache: Gab es damals irgendwelche konkreten Unterschiede zu der jetzigen Sprache. Damit meine ich auch z.B. ob anders gegrüßt wurde, welche Wörter häufig verwendet wurden, etc.
    — Die Sprache war „Deutsch“. Damit meine ich, dass es weniger Anglizismen gab. Allerdings war in „gehobeneren Kreisen“ Französisch – oder zumindest einige französische Wörter beliebt. Wurde aber in der Öffentlichkeit tunlichst vermieden. Als Begrüßung war allgemein der „Deutsche Gruß“ üblich (Hei. Hit…!). Glaube nicht, dass man andere Wörter verwendete als heute. Der Wortschatz war allerdings der Zeit angepasst. Z.B. wurden viel mehr Wörter aus dem Kriegs- und Soldatengeschehen verwendet („Im Felde stehen“ = Als Soldat am Krieg teilnehmen).
    5) Medien: Las man damals viel Zeitung, wie sah es mit Fernsehern aus? u. A.
    — Als Medien gab es neben dem Radio, Zeitungen (viel Propaganda!) und Magazine. Fernsehen steckte noch in der Entwicklung und war absolut nicht bekannt.
    6) Haustiere: Was war das typische Haustier zu dieser Zeit?
    — Wie geschildert, hielt man vor allen Dingen Haustiere als Nahrungquelle (Ziege, Schwein, Huhn, Karnickel). Daneben waren allerdings auch Hunde, Katzen und Vögel beliebt. Hunde – wegen des Futters – allerdings nur in der Mittel- und Oberschicht. Jagd- und Hüttehunde waren auf dem Lande bis zum Kriegsende verbreitet. Danach ging es auch diesen etwas schlechter – bis so etwa 1948/50, als Deutschland langsam anfing, zur Normalität zurück zu finden.

  • Nannerl sagt:

    Die Männer waren im Krieg, die Frauen mussten alle Arbeit alleine machen. Vieles gab es nicht, anderes wurde getauscht. Man zog Wickelbänder auf, um Socken zu Stricken, trennte Kleidung auf, wendete den Stoff und machte was Neues daraus.
    Was die Bauern erwirtschafteten, mussten sie teilweise abgeben, Tiere durften nicht einfach geschlachtet werden, das wurde kontrolliert und auch davon durfte nicht alles behalten werden. Einmal hatten sie zu spät gemolken und die Sahne nicht abgegeben. Trotz Angst vor Ärger meinte meine Uroma, sie würden die Sahne jetzt mal selber essen. Dann gab es Fliegeralarm und die Sahne war hin, weil der Putz von der Decke fiel…
    Die Nächte müssen auch der Horror gewesen sein. Aus dem Schlaf gerissen, zum Bunker gerannt und dann warten voller Ungewissheit. Alle saßen zusammen, viele haben laut gebetet. Meine Uroma wollte nie mit in den Bunker. Sie muss eine mutige Frau gewesen sein, weil sie sich auch von denen, nicht einschüchtern ließ, die etwas zu sagen hatten. Weil sie in der Landwirtschaft Felder zu pflügen hatten (mit Ochsen und Körperkraft), bekamen sie einen französischen Kriegsgefangenen zugeteilt zum Helfen. Es gab Regeln, wie man mit ihnen umzugehen hatte, sie durften z.B. nicht mit der Familie essen. Meine Uroma hielt sich nicht daran, sie sagte:“Wer mit mir schafft, soll auch mit mir essen!“
    Meine Mutter hat auch erzählt, dass sie ihren Vater so selten sah, dass sie ihn für einen Fremden hielt und das er sein Gewehr mitbrachte, wenn er auf Urlaub war.
    Ihre Haustiere waren Katzen und Kaninchen, die aber gegessen wurden. Dazu hatten sie Hühner, einen Ochsen und ein Schwein.

  • Night Wolfe sagt:

    Von was mir meine Oma erzählt hat:
    Essen waren am Anfang wie heute, am ende nach dem Krieg, haben die Leute Kartoffelschalen gegessen und was sie halt sonst so fangen konnten (Dachhasen).
    Kleidung findest Du garantiert Bilder, kann ich nicht beschreiben, man trug halt die damalige Mode, bis nach dem Krieg, dann warst Du froh über was Du hattest.
    Die Sprache war weniger durchsetzt mit englischen Worten, ansonsten auch etwas sauberer als heute.
    Fernsehen gab es erst in den 50ern, alle anderen Filme waren für die Kinos oder auch Lichtspielhäuser genannt.
    Meine Oma hatte einen Hund. Später hatte sie Katzen. Also die Haustiere waren fast die gleichen, allerdings bin ich mir sicher, das Kids zu der Zeit garantiert keine Ratten haben durften.

  • Freistaa sagt:

    Zu 1): kA
    Zu 2): Das war regional verschieden. Mein Vater zum Beispiel war in Franken zu der Zeit und da gab es oft Knödel oder so. In der Regel einfache Sachen, nicht international. Er hat mir mal erzählt, dass eine Grapefruit damals zum Beispiel ein Weihnachtsgeschenk gewesen wäre.
    Zu 3): Siehe Heinz-Rühmann-Filme 😉
    Zu 4): eigentlich nicht. Ein wenig verändert sich Sprache immer, aber es fällt von ’40 auf heute nicht auf.
    Zu 5): Informiert wurde man über Radio (Siehe mal Wikipedia: -> Volksempfänger); Fernseher: seeeehr selten; man ist ins Kino gegangen um dort in der „Wochenschau“ Nachrichten zu sehen (natürlich mit Propaganda)
    Zu 6): Hund

  • gigispin sagt:

    suche bei wikipedia

  • Peggy sagt:

    Das Leben während des 2. Weltkrieges und seine schrecklichen Folgen
    Die Person, über die mein Bericht handelt, ist mein Opa. Er wurde am 4. Dezember 1923 geboren und war bei Kriegsausbruch 16 Jahre alt. Ich werde allerdings kein Erlebnis meines Opas erzählen, sondern über sein Leben während des 2. Weltkrieges berichten.
    Während des 2. Weltkrieges (1939 – 1945) hatte sich der Tagesablauf nach dem Bericht meines Opas zumindest in den ersten Kriegsjahren nicht wesentlich verändert. Der Ablauf war selbstverständlich den Bedürfnissen angepasst. So wurden zum Beispiel Frauen vermehrt in den Rüstungsbetrieben eingesetzt, es mussten Verkehrsbeschränkungen für den zivilen Bedarf hingenommen werden und mit Einbruch der Dunkelheit mussten die Fenster zum Schutz gegen Fliegerangriffe verdunkelt werden. Die Versorgung der Bevölkerung war während der Kriegsjahre mit Grundnahrungsmitteln gesichert. Ausgenommen waren jedoch die Bevölkerungsteile, die sich mit zunehmender Ausweitung des Kriegsgeschehens in den umkämpften Landesteilen aufhielten. An die Bevölkerung wurden Lebensmittelkarten ausgegeben. Sie enthielten Felder für die Art und das Gewicht der jeweiligen Lebensmittel. Das sah ungefähr folgendermaßen aus: 1000g Brot, 100g Fleisch, 100g Butter oder Fett usw.. Jugendliche unter 18 Jahren bekamen Zusatzmengen.
    Eine Zugehörigkeit zur Hitler-Jugend war Pflicht. Mein Opa wurde bereits mit 17 1/2 Jahren zum Wehrdienst eingezogen. Sein erster Einsatz erfolgte im Ostern (genauer in Russland-Mitte), wo er seine erste Verwundung erlitt. Er wurde von einer Kugel in die rechte Hand getroffen und war folglich längere Zeit nicht einsatzfähig. Sein zweiter Einsatz fand in Afrika-Sardinien-Elba statt. Dann folgte noch Italien-Mitte, wo er zum zweiten Mal schwer verwundet wurde. Dieses Mal trafen ihn mehrere Granatsplitter in das linke Bein und er kam in britische Gefangenschaft. Im Herbst 1944 erfolgte ein Gefangenenaustausch der verwundeten Soldaten, deren Verletzungen so schwer waren, dass sie für den Kriegseinsatz nicht mehr in Frage kamen. Der Austausch war, soweit dies meinem Opa bekannt ist, eine einmalige Aktion zwischen England und Deutschland und fand in Schweden statt, das zu damaligen Zeit ein neutrales Land war.
    Meine Oma, die bei Kriegsausbruch ebenfalls 16 Jahre alt war, war zur Kriegszeit als Verkäuferin beim Kriegshilfsdienst (ähnlich dem Ersatzdienst, bei der Bundeswehr Zivildienst) tätig. In einer Heeresmunitionsfabrik leistete sie Arbeitsdienst und später war ihre Aufgabe Flakscheinwerfer-Helferin.
    Meine Oma lebte während des Krieges in Traunstein. Mein Opa musste bei Beginn des Krieges aus seiner Heimatstadt Aussig (Sudetendeutschland) flüchten. Seine rechte Hand kann er nicht mehr ganz öffnen, da seine Nerven durchgetrennt wurden. Sein linkes Bein ist kürzer als das rechte Bein. Dadurch hinkt er und hat ständig Schmerzen im Rücken- und Beckenbereich. Mein Opa und meine Oma waren jedoch, wie wahrscheinlich alle anderen Menschen auch, sehr froh, als der Krieg ein Ende fand.



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