Ist die Führung dieser Partei noch ganz frisch in der Birne?Denken die noch an das Volk?
Sonntag, 25. April 2010, 18:00
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Come-Beck oder Kapitulation?
Am Montag kehrt SPD-Chef Kurt Beck auf die politische Bühne zurück. Kann er seine Kritiker besänftigen und der SPD wieder Halt geben? Schon heute Abend will er in Berlin mit Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück die Krisenstrategie besprechen. Doch die Debatte um mögliche Beck-Nachfolger läuft.
Dagmar Metzger ist hessische Landtagsabgeordnete. Weil sie Andrea Ypsilanti die Gefolgschaft verweigerte, konnte diese sich nicht mit den Stimmen der Linken zur Ministerpräsidentin wählen lassen.
Natürlich war das, was Dagmar Metzger gemacht hat, auch ein Putsch. Aber so formvollendet, stilsicher und moralisch einwandfrei dürfte noch kein Politiker einen anderen abserviert haben. „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“ – wie Luther in Worms stoppte die 49-jährige Wirtschaftsjuristin aus Darmstadt die Wahl von Andrea Ypsilanti zur ersten von den Linken tolerierten SPD-Ministerpräsidentin im Westen. Hinterher stellte sie sich der Presse und versorgte die gleich noch mit aktuellen Fotos: strenge Hochfrisur, seriöses, graues Kostüm, wenig Make-up. Der perfekte Hintergrund für eine perfekte
Erklärung für ihren Putsch: „Am meisten verabscheue ich Lügen und Zyniker“, sagte Dagmar Metzger, und sie habe ihren Wählern nun mal in Hunderten von Hausbesuchen versprochen, dass die SPD nicht mit der Linken in Hessen zusammenarbeitet. Und als ob das nicht schon reichen würde, schob Metzger ihre Familiengeschichte nach. Sie sei in Berlin geboren, ihr Vater habe seine Mutter im Osten zurücklassen müssen, ihre Familie sei jahrelang durch den Mauerbau getrennt worden. Wie kann von solch einer Frau erwartet werden, den SED-Nachfolgern die Hand zu reichen?
Und wie bei allen erfolgreichen Putschisten setzten auch bei Metzger sofort Versuche ein, sie zu diskreditieren.


5 Kommentare bisher • RSS-Feed für KommentareTrackBack URI

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  • Abdul al Naseek ben Hamza sagt:

    Finde es auch schlimm das Ypsilanti mit Brechen und Biegen versucht an die Macht zu kommen, selbst vor der EX-SED schreckt sie nicht zurück

  • corleone sagt:

    Ich kann der Aktion von Metzger nichts Positives abgewinnen.
    Die Wählerinnen und Wähler in Hessen haben eine Suituation geschaffen, in der irgend eine Partei die Versprechen von vor der Wahl brechen muss. Die FDP hatte gesagt, für sie käme eine Ampelkoalition nie in Frage, und die SPD wollte sich keinesfalls von den Linken tolerieren lassen. Eine dieser Möglichkeiten ist jetzt aber nötig, damit Hessen eine Regierung erhält! Da die FDP weiter blockt, kann man Ypsilanti doch wirklich nicht vorwerfen, wenn sie eine Lösung sucht.

  • corleone sagt:

    Probleme über Probleme …..

  • Schwarzb sagt:

    das ist ein Bericht ,keine Frage.
    Ich weiss nicht was du wissen willst

  • ? ? Pope? ? sagt:

    Ein netter Situationsbericht. Aber irgendwie vermisst man am Ende die Frage …
    @ Corleone:
    „Eine dieser Varianten ist jetzt aber erforderlich, damit Hessen eine Regierung erhält“?
    Die halbe Wahrheit ist auch eine ganze Lüge, oder?
    Möglichkeit 3:
    Jamaica: Schwarz, Gelb, Grün. Warum verweigern sich die Grünen? Ist das weniger erwähnenswert als die Verweigerung der FDP gegenüber der SPD?
    Möglichkeit 4:
    Große Koalition. Natürlich ohne eine Ministerpräsidentin „Lügilanti“. Gibt es dagegen andere schwerwiegende Gründe als deren Ego (oder meinetwwegen auch „Machtgeilheit“, wie es andere nennen)? Kann der Rest der Welt was dafür, daß Koch zwar weniger Stimmen gekriegt hat als beim letzten mal, aber immer noch mehr als sie?



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