Drei SWR-Produktionen für den „Prix Europa“ nominiert Preisanwärter sind die Kindernachrichten „Minitz“, der Onlineauftritt „Alpha 0.7-Total Control“ und das Hörspiel „Alpha 0.7: Neuanfang“
Samstag, 24. September 2011, 22:23
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Baden-Baden (ots) – Zwei Multimedia-Projekte und ein Hörspiel des SWR sind für den diesjährigen „Prix Europa“ nominiert worden. Unter zahlreichen internationalen Einreichungen wählte die Jury das Online-Angebot der multimedialen SWR Kindernachrichten „Minitz“ und die Internetseite „Alpha 0.7 – Total Control“ (www.alpha07.de) für die Kategorie „Online“ sowie das 30-minütige Hörspiel „Alpha 0.7: Neuanfang“ für die Kategorie „Radio Fiction“. Der „Prix Europa“ ist einer der renommiertesten europäischen Medienpreise und wird unter anderem vom Europäischen Parlament und dem Land Berlin getragen. Der Preis wird am 29. Oktober in Berlin in 14 Kategorien vergeben.
Das nominierte SWR-Onlineangebot „Alpha 0.7 – Total Control“ sowie das Hörspiel „Alpha 0.7: Neuanfang“, erste Folge einer sechsteiligen SWR-Hörspielreihe, sind Teil des transmedialen Projekts „Alpha 0.7 – Der Feind in dir“, das der SWR in Zusammenarbeit mit der Produktionsfirma Zeitsprung verwirklichte. Das Hörspiel (Redaktion: Katrin Zipse) von Sebastian Büttner und Oliver Hohengarten (Buch) sowie Leonard Koppelmann (Regie) erzählt von einer Gruppe von Menschen, die sich dem immer weiter um sich greifenden Überwachungsstaat des Jahres 2017 widersetzen wollen. Das Onlineangebot (Redaktion: Bettina Fächer und Sebastian Hünerfeld, Creative Directors: Sebastian Büttner und Oliver Hohengarten) griff das Thema formal und inhaltlich vielfältig auf und forderte die Nutzer unter Einbindung von Social Media und spielerischen Formen dazu auf, sich mit Chancen und Bedrohungen der Welt von Alpha 0.7 auseinanderzusetzen.
„Minitz“ – das sind aktuelle Nachrichten für Kinder im SWR Fernsehen, im SWR-Hörfunk und im Internet. Dort finden Kinder täglich neu eine für sie zusammengestellte Auswahl an Nachrichten, die von den vier Comic-Moderatoren Alina, Leyla, Lucas und Hakki präsentiert werden. Die SWR-Kindernachrichten waren bereits 2009 für den „Prix Europa“ nominiert. Das Onlineangebot von „Minitz“ finden Sie unter www.minitz.de. Pressekontakt: Katrin Grünewald, Tel.: 07221-929-3631, katrin.gruenewald@swr.de
Originaltext: SWR – Südwestrundfunk Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7169.rss2



ZDF-Programmhinweis / Samstag, 24. September 2011, 17.05 Uhr / Länderspiegel / mit Ralph Schumacher / Samstag, 24. September 2011, 17.45 Uhr / Menschen – das Magazin / Wenn Essen zum Problem wird
Samstag, 24. September 2011, 22:17
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Mainz (ots) – Samstag, 24. September 2011, 17.05 Uhr
Länderspiegel
mit Ralph Schumacher
Ernteklau – Wie ganze Weinberge geplündert werden
Papstbesuch – Wie sich Thüringen auf Benedikt XVI. vorbereitet
Wasserkraft – Warum der Protest wächst
Hammer der Woche – Wieso die Waisenkinder von Oberammergau leer ausgehen
Samstag, 24. September 2011, 17.45 Uhr
Menschen – das Magazin
Wenn Essen zum Problem wird
mit Bettina Eistel
Essstörungen sind längst nicht mehr nur ein Problem junger Frauen, die ihren Mo-del-Idolen nacheifern. Auch immer mehr Männer leiden unter Bulimie und Mager-sucht. Seit seinem Abitur bestimmten Fressattacken Frank Menzels Leben, erst Jahre später erhält er die Diagnose Magersucht. Mit nur noch 54 Kilogramm kommt er in eine Wohngruppe des Vereins „Anad“, der von Aktion Mensch gefördert wurde. Während seiner fünfjährigen Therapie lernt der Münchner dort den richtigen Umgang mit dem Essen.
Kein Sättigungsgefühl kennen – damit leben Menschen mit Prader-Willi-Syndrom. Eines von 15 000 Kindern wird mit dieser Behinderung geboren. Ein Gendefekt ist die Ursache. Für Kinder wie David Holzkämper aus Celle und seine Eltern ist das bereits im Alltag eine ständige Herausforderung. Alles Essbare muss genau eingeteilt werden, und eine lebenslange medizinische Begleitung ist notwendig. Doch für Erwachsene mit Prader-Willi-Syndrom stehen zu wenige Zentren zur Verfügung, um diese komplexe Erkrankung zu behandeln. Bundesweit kommen Erwachsene mit PWS deshalb in das Hildesheimer St. Bernward-Krankenhaus.
Gewinner der Aktion Mensch- Lotterie: ZDF-text 560 und im Internet unter: www.aktion-mensch.de
Samstag, 24. September 2011, 18.00 Uhr
ML mona lisa
mit Barbara Hahlweg
Unschuldiger „Engel“ oder Mörderin? – Wer ist Amanda Knox?
Seitensprung – Warum Männer und Frauen fremdgehen?
Gaby Köster und ihr Schlaganfall – Wie erlebt sie ihre Rückkehr?
Samstag, 24. September 2011, 23.00 Uhr
das aktuelle sportstudio
mit Katrin Müller-Hohenstein
Gast im Studio:
Hans-Joachim Watzke, Geschäftsführer von Borussia Dortmund
Fußball-Bundesliga:
Bayern – Leverkusen
Schalke – Freiburg
Mainz – Dortmund
Wolfsburg – Kaiserslautern
Mönchengladbach – Nürnberg
Augsburg – Hannover
Stuttgart – Hamburg (Spiel vom Freitag)
Fußball, 2. Liga:
Fort. Düsseldorf – Cottbus / Union Berlin – Alemannia Aachen
Sonntag, 25. September 2011, 13.03 Uhr
Peter Hahne
Thema:
Sind wir noch Papst? Ein Streitgespräch nach dem Deutschland-Besuch.
Gäste:
Matthias Matussek, Der Spiegel
Richard David Precht, Philosoph und Bestseller-Autor
Sonntag, 25. September 2011, 13.30 Uhr
ZDF.umwelt
mit Volker Angres
Europas wertvolle Schutzgebiete
Die europäischen Naturlandschaften bieten den Menschen Erholung, sie sind Rückzugsgebiete für Tiere und Pflanzen und schützen das Klima. Auf der internationalen Schutzkonferenz debattieren vom 21. bis 24. September auf der Schwäbischen Alb Vertreter aus 36 europäischen Ländern über die drängenden Fragen des Naturschutzes. Beispiele aus ganz Europa zeigen erfolgreiche Projekte in punkto nachhaltige Entwicklung, sanfter Tourismus und erfolgreicher Artenschutz.
„Freischwimmer im Naturschutz“
Schulkinder bis zwölf Jahre können als Junior Ranger Deutschlands Naturlandschaften kennen lernen. Einmal im Monat unternehmen die Nachwuchs-Naturschützer gemeinsam mit einem erwachsenen Ranger Streifzüge durchs Schutzgebiet. Die Kids gewinnen Einblicke in die heimische Tier- und Pflanzenwelt, können Abenteuer erleben und dabei noch gleichgesinnte Freunde kennen lernen.
Albbüffel als Landschaftsarchitekten
Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb bietet dem Besucher eine tierische Besonderheit: Wasserbüffel. 250 dieser stattlichen Vierbeiner grasen seit sechs Jahren auf den grünen Hochflächen. Der Hüter der Wasserbüffel ist Willi Wolf. Ihm ist es gelungen, ein richtungsweisendes Schutz- und Nutzenkonzept in die Praxis umzusetzen. Dabei verbindet er naturnahe Tierhaltung mit der Vermarktung des schmackhaften Büffelmozzarellas und Büffelfleischs.
Klimawandel in den Alpen
Im Nationalpark Hohe Tauern erforschen Wissenschaftler der Universität Salzburg die Entwicklung des Dauerfrostbodens im Gebirge. Der gefrorene Boden trägt massiv zur Stabilität der Berge bei. Wenn er taut, kann es zu Steinschlägen, Felsstürzen und Murenabgängen kommen. Mit Hightech-Messungen dokumentieren die Forscher kleinste Veränderungen und wollen so Gefahrenzonen besser überwachen.
Leben im Totholz
Im Bialowieza Nationalpark, an der Ostgrenze Polens gelegen, findet man reichlich, was in unseren Wäldern rar geworden ist: Totholz. Abgestorbene Bäume und Äste werden dort nicht weggeräumt, sondern sind Futterquelle und Rückzugsgebiet für zahlreiche Lebewesen. Rund 60 Prozent der Arten im Nationalpark sind direkt oder indirekt vom Totholz abhängig. Schädlinge wie Borkenkäfer sind kein Problem. Abgestorbenes Holz fördert zwar ihre Vermehrung, aber auch die Entwicklung ihrer Feinde.
Sonntag, 25. September 2011, 17.10 Uhr
ZDF SPORTreportage
mit Rudi Cerne
Fußball-Bundesliga: Nachberichte
Fußball- Story:
Formel 1: Großer Preis von Singapur
Leichtathletik: Berlin Marathon
Rad-WM: Straße in Dänemark
Nachrichten-Block:
Sonntag, 25. September 2011, 0.15 Uhr
Der Papst in Deutschland
nachtstudio
Was heißt Katholisch sein heute?
mit Volker Panzer
Gäste im Studio:
Rita Süssmuth, CDU-Politikerin
Andreas Englisch, Papst-Biograph
Andreas Altmann, Autor
Arnd Brummer, Chefredakteur „Chrismon“
Detlef Pollack, Religionssoziologe
Der Papst kommt – und die Nation ist gespalten. Zum Auftakt seines viertägigen Besuchs in Deutschland vom 22. bis 25. September 2011 wird der Pontifex im Bundestag reden, im Berliner Olympiastadion eine Messe abhalten, dessen 70 000 Plätze alle vergeben sind, und wie ein Staatsgast von Bundespräsident Christian Wulff im Schloss Bellevue empfangen.
„Das wird höllisch teuer“, witzelt die Anti-Presse. Mit 25 bis 30 Millionen Euro rechne man für den Deutschlandbesuch, so der Sprecher der deutschen Bischofskonferenz, Matthias Kopp, das Ganze vom Steuerzahler beglichen. In Berlin wird die Regenbogenfahne gehisst, der Solidarität mit Homosexuellen wegen. Abgesegnet vom regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit, der sich offen zu seiner Homosexualität bekennt und dem Protest gegen die Sexuallehre der katholischen Kirche und gegen den Besuch des Kirchenführers „großes Verständnis“ entgegenbringt. Neben der Diskriminierung homosexueller Menschen kritisieren die Papstgegner vor allem die restriktive Haltung des Papstes bei Kondomen und Abtreibungen, von „menschenfeindlicher Geschlechter- und Sexualpolitik“ ist da die Rede, von „Demokratie- und Frauenfeindlichkeit“, von nicht klarer Position zu den innerkirchlichen Missbrauchsfällen, vom Versuch, „religiöse Dogmen zu staatlichen Normen zu erheben“.
Wer ist Papst Benedikt XVI.? Rechtfertigt dieser Papst die hohen Kosten? Spaltet der erzkonservative frühere Kardinal Joseph Ratzinger und frühere Chef der Glaubenskongregation die römisch-katholische Kirche eher, als dass er sie versöhnt? Warum hält Papst Benedikt XVI. nach wie vor zölibatäre Männer für allein seligmachend? Warum sind Frauen in der katholischen Kirche nicht gleichberechtigt? Was ist aus dem zweiten Vatikanischen Konzil mit seinen Reformen geworden? Was bedeutet Katholisch sein? Was sind die Fundamente römisch-katholischen Glaubens? Welche geistlich-spirituelle Tradition verfolgt die römisch-katholische Kirche? Welche Visionen braucht sie? Und: Brauchen wir sie noch?
Diese Fragen und mehr diskutiert Volker Panzer mit seinen Gästen.
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GBTA und Egencia zeigen und untersuchen die europäischen Reiserichtlinien 2011
Samstag, 24. September 2011, 22:17
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PARIS, LONDON, MÜNCHEN, BRÜSSEL und AMSTERDAM, September 22, 2011 (ots/PRNewswire) —
Europäische Travel Manager erlauben mehr Premium Flugreisen
zu Regionen ausserhalb der EMEA
Mehr Firmen in Europa als in Nordamerika überprüfen derzeit
zusätzliche Gebühren
Die GBTA Stiftung, die Forschungseinrichtung der „Global Business Travel Association“, und Egencia(R), das Geschäftsreisemanagement-Tochterunternehmen von Expedia Inc., veröffentlichen heute die Ergebnisse ihrer zweiten jährlichen Studie über die europäischen Reiserichtlinien, in der die Trends und Effektivität der Reiserichtlinien untersucht werden.
Darüber hinaus können die Ergebnisse der Studie bezüglich der Aussichten der europäischen Abnehmer, auch mit denen der am 17. August herausgegebenen nordamerikanischen ‚Corporate Travel Policy: Benchmarking and Insight‘ Studie verglichen werden.
„Es ist äusserst wichtig, dass alle Firmen ihre Richtlinien von innen betrachten, um sicherzugehen, dass sie ihre Ziele auch erreichen. Bei jedem sich auf der Strecke befindenden Reisenden gibt es einen optimalen Ansatzpunkt, wo die Firmen ihr Geschäft effektivieren können, ohne einen Bruch mit der Geschäftsbank zu begehen und diese Studien erlauben uns, solche Punkte aufzudecken,“ sagte Paul Tilstone, Geschäftsführer der GBTA Europa. „Diese Studie zeigt uns, dass Richtlinien immer beständig bleiben trotz der steigenden Reiseausgaben – Die Wichtigkeit und der Fokus auf die Reiserichtlinien ist und bleibt ganz augenscheinlich ein wichtiger Faktor.“
Auf Grundlage der best practices und der Einsicht in 330 europäische Reiseeinkäufer, nimmt die Studie einen umfassenden Blick auf Richtlinien Aufträge versus Befolgung der Richtlinien, Konsolidierung, Buchungsprozesse , Servicequalität, Vorverkäufe, Genehmigungen vor Reiseantritt, Gruppen/Meetings und Notfälle, Reisenebenkosten, neben vielen anderen Faktoren – von denen wiederum alle Variablen beinhalten, die es erschweren, einen Reisestandard festlegen zu können.
„Mit Fluggesellschaften und anderen Reiseanbietern wie Hotels Ermässigungen zu verhandeln, gehört zu den Topzielen des Reisemanagements ,“ sagte Christophe Pingard, Senior Vize Präsident von Egencia EMEA & APAC. „Unsere Studie zeigt, dass mit der steigenden Zahl der Unternehmen, die kein bevorzugtes Hotelprogramm haben (seit 2010 von 5% auf 20% in 2011 gestiegen), auch das höher werdende Einsparungspotenzial auf diesem Gebiet. Zum Beispiel hilft das Egencia Consulting Team bei der Implementierung des Hotel Programms, das Flexibilität und Kontrolle über die Kosten verspricht, indem es die Hoteldaten analysiert, den Konsum je nach Stadt analysiert und dementsprechend Verträge mit den Hotels aushandelt.“
Bestärkung der Reiserichtlinien
Ergebnisse deuten an, dass europäische Organisationen ihre Reiserichtlinien regelmässig nachprüfen, 87% der Manager berichten, dass sie die Richtlinien innerhalb der letzten beiden Jahre überprüft haben.
Zusätzlich zeigt die Studie, dass europäische Firmen 2011 weniger tolerant bei Verstössen gegen die Reiserichtlinien geworden sind in Form von möglichen Nichterstattungen, die seit 2010 (14%) auf 21 % gestiegen sind, während die Zahl der Firmen, die keine Konsequenzen bei Verletzungen ziehen, von 20% auf 13% gesunken ist.
Premium Reisen
Die Prozentzahl der Travelmanager, die Premium Flugreisen in Regionen ausserhalb Europas erlauben, legte 2011 im Vergleich zu 2010 zu: 46% erlauben nun Premium Reisen nach Nordamerika (noch 34% im Jahre 2010), in den Asien-Pazifik-Raum 38% im Vergleich zu 28% in 2010 und in den Mittleren Osten/ Afrika 50% versus 38% in 2010.
Bevorzugte Leistungsträger
Üblicherweise verhandeln Travel Manager Ermässigungen bei Airlines und/oder anderen Anbietern basierend auf dem Volumen ihrer Reisenden.
– Ein Viertel (24%) der Firmen fordern ihre Reisenden dazu auf, Flüge von bevorzugten Airlines zu nehmen, wann immer sie verfügbar sind – Nur eine von zehn (10%) verlangt niemals von den Reisenden, die bevorzugten Airlines zu wählen – 72% der Reiserichtlinien begrenzen den Betrag, den Angestellte pro Nacht für das Hotel ausgeben können und 22% setzen eine Grenze für die buchbare Hotelkategorie
Zusätzliche Gebühren
Die Untersuchung sammelte Informationen darüber, ob und wie Firmen die zusätzlichen Gebühren überprüfen und kam zu dem Ergebnis, dass 63% der europäische Einkäufer die Nebenkosten überprüfen (vs. 21% der nordamerikanischen Einkäufer). Und von den 37% der europäischen Einkäufer, die derzeit noch kein Tracking der Nebenkosten machen, planen 25%, dies in den nächsten zwölf Monaten zu tun.
Travel Manager in Europa haben ausgesagt, dass sie am ehesten dazu tendieren, die folgenden Zusatzkosten bei Flügen und Hotels zu erstatten:
– Die häufigsten Annehmlichkeiten bei Flügen, die Reiseeinkäufer erstatten, sind Gepäckkosten (73%) Änderungen der Reiseroute (51%), Mahlzeiten auf dem Flug (30%) und bevorzugte Sitzplatzwahl (21%). – Die häufigsten Annehmlichkeiten bei Hotels, die Reiseeinkäufer erstatten, sind Parkgebühren (76%), Internetzugang (70%), Flughafentransfer (51%) und spätes Auschecken (25%).
Geringster verfügbarer Preis
Die Studie untersucht auch die Reiserichtlinienstandards rund um den geringsten verfügbaren Tarif, welcher den niedrigsten Tarif repräsentiert, der mit den Reiserichtlinien der Firma vereinbar ist.
– Buchungs-Zeitfenster: 56% der Befragten der Studie 2011 rechnen einen Spielraum in ihre Reiserichtlinien mit ein, den sie von den Reisenden erwarten, indem sie zugunsten eines günstigeren Tarifs einen früheren oder späteren Abflugzeitpunkt wählen als ursprünglich geplant – Anschlussverbindungen: 35% der Befragten fordern die Reisenden auf, Anschlussflüge zu akzeptieren, wenn dadurch Ersparnisse gemacht werden können und durch diese Anschlussverbindungen die Reisezeit nicht unzumutbar ausgedehnt wird. – Alternative Flughäfen: 29% der Befragten fordern das Anfliegen von Alternativflughäfen, wenn sie einigermassen nah zum aktuellen Reiseziel sind
Richtlinien für Mietwagen und Bahn
60 Prozent der Travel Manager verlangen von den Reisenden, bestimmte Anbieter bei Autovermietungen zu wählen, 39 % fordern Reisende auf, Mittelklassewagen (B/C) zu buchen, während 33% anordnen, Fahrzeuge der Kompaktklasse (A/B) zu mieten.
Was Bahnreisen betrifft, geben 87% der europäischen Firmen die Serviceklasse vor, welche die Reisenden im Zug buchen sollen. Davon genehmigen 33% Erste Klasse (was 2010 noch 42% waren) und 56% geben die Reise in zweiter Klasse vor (verglichen mit 64 % im Vorjahr).
Die ausführliche Studie „Reiserichtlinien im Geschäftsreisemanagement-Einblicke und Vergleiche 2011“ können Sie hier herunterladen: https://www.egencia.de/public/de/de/promotion/lan ding-travel-policy/?Campaign_ID=701200000004GQE und hier http://www. gbta.org/Lists/Resource%20Library/Forms/Foundation_Research_and_S urveys.aspx [http://www.gbta.org/Lists/Resource Library/Forms/Foundation_Research_and_Surveys.aspx ], und wurde bei der jährlichen GBTA Konferenz in Amsterdam vorgestellt.
Über die GBTA Foundation
Die GBTA Foundation ist die Bildungs- und Forschungsstiftung des Geschäftsreiseverbands Global Business Travel Association (GBTA), der weltweit wichtigsten Organisation im Bereich Geschäftsreisen und Konzernversammlungen. Die mehr als 5000 Mitglieder der GBTA managen ein Volumen von über $340 Billionen jährlich im Bereich Reisen und Meetings. GBTA stellt ein Netzwerk von 17000 Managern für Geschäfts- und Regierungsreisen sowie Meetings, wie auch Reiseservice Anbieter, Networking, Schulungen und berufliche Weiterbildung, Forschung, Nachrichten und Informationen sowie Interessenvertretung. Die Foundation wurde 1997 gegründet, um die GBTA Mitglieder und die Industrie als Ganzes zu unterstützen. Als führende Bildungs- und Forschungsstiftung in der Geschäftsreiseindustrie, ist die GBTA Foundation bestrebt, Initiativen zu finanzieren, die die Geschäftsreisesparte voranbringen. Die GBTA Foundation ist eine gemeinnützige Organisation im Sinne des Section 501 (c) (3) IRC. Weitere Informationen unter: gbta.org [http://www.gbta.org ] und http://www.gbtafoundation.org
Über Egencia, ein Unternehmen der Expedia, Inc. Gruppe Egencia ist das fünftgrösste Reisemanagementunternehmen der Welt. Als Tochterunternehmen von Expedia, Inc. , dem weltweit grössten Online-Reisebüro, ist Egencia als einziger Anbieter eines vollständig integrierten Geschäftsreiseservices ein wichtiger Pfeiler des Konzerns. Die Branchenkenntnisse von Egencia sowie die vom Unternehmen eingegangenen Partnerschaften tragen dazu bei, dass immer wieder innovative Lösungen entwickelt werden, die die Branche revolutionieren. Durch die Kombination aus überzeugenden Offline-Dienstleistungen und dem leistungsstarken Online-Portal stellt Egencia ein in der Geschäftsreisebranche einmaliges Angebot bereit, das von den weltweiten Marktkenntnissen des Unternehmens und der technologisch ausgereiften Plattform flankiert wird.
Weitere Informationen finden Sie unter http://www.egencia.de
Egencia und das Egencia-Logo sind eingetragene Warenzeichen oder Warenzeichen von Expedia, Inc. in den USA und/oder in anderen Ländern. Alle anderen in diesem Artikel aufgeführten Logos bzw. Produkt- und Unternehmensbezeichnungen sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber. (c) 2011 Egencia, LLC. Alle Rechte vorbehalten. CST # 2083922-50
For more information, go to http://www.egencia.com.
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Pressekontakt: KONTAKT: Meghan Henning, +1-703-236-1133, mhenning@gbta.org; Jamie Colunga, +1-212-446-1877, jcolunga@sloanepr.com; Raphaëlle Boissicat, +33-6-12-56-32-26, r.boissicat@egencia.com



Mit der IFRA Expo 2011 startet eine Woche voller Events für Zeitungen
Samstag, 24. September 2011, 22:16
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Darmstadt und Paris (ots) – IFRA Expo, die weltweit größte Fachmesse für die Zeitungs- und Medienbranche, kehrt nächsten Monat nach Wien zurück – diesmal in Verbindung mit dem 63. Weltkongress der Zeitungen und dem 18. World Editors Forum. Gemeinsam bilden die Veranstaltungen eine einmalige Mega-Woche der Zeitungen für Verlagsvertreter aus aller Welt. Im Messekomplex der Reed Messe Wien treffen sich vom 10. bis 12. Oktober Entscheidungsträger aus aller Welt. Geschätzte 10.000 Besucher aus über 80 Ländern werden sich auf der IFRA Expo an den Ständen von 287 Ausstellern über die neuesten Produkte und Trends im Bereich der Zeitungs- und Medienproduktion informieren.
Am gleichen Veranstaltungsort finden dieses Jahr im Anschluss an die IFRA Expo vom 12. bis 15. Oktober der Weltkongress der Zeitungen und das World Editors Forum statt – die jährlichen Gipfeltreffen der Weltpresse. Der Kongress mit Vertretern führender Verlage aus vielen Märkten beleuchtet die geschäftlichen Aspekte des Zeitungsbusiness, während das Editors Forum die weltweit wichtigste Konferenz für Chefredakteure und andere redaktionelle Führungskräfte darstellt.
Begleitet wird die diesjährige IFRA Expo von erstklassigen Veranstaltungen:
– Der Media Port präsentiert erfolgreiche Publishing-Fallstudien aus aller Welt – und die Technologie, die diesen Erfolg bestimmt (10. – 12. Okt.);
– The Power of Print, eine Reihe von Themenseminaren mit internationalen Fallstudien aus dem Print-Bereich (10. – 11. Okt.);
– Die 4. Internationale E-Reading- & Tablet-Konferenz zeigt die Möglichkeiten auf, die sich Zeitungsunternehmen durch neue E-Reader, Tablet-PCs und das iPad bieten (11. Okt.);
– Vorstellung der Preisträger der WAN-IFRA XMA Cross Media Awards (10. Okt.);
– Das jährliche Get-Together, bei dem die Teilnehmer bei Erfrischungsgetränken, Snacks und Musik mit Verlegern und Herstellern neue Kontakte knüpfen und alte Kontakte pflegen können (10. Okt.);
– und vieles mehr. Alle Einzelheiten zu den Veranstaltungen sind abrufbar unter http://www.worldnewspaperweek.org.
Die IFRA Expo ist die weltweit größte Fachmesse für die Nachrichten- und Verlagsbranche mit jährlich etwa 300 Ausstellern von Produkten und Dienstleistungen für alle Publishing-Plattformen. In Hamburg verzeichnete die Messe im vergangenen Jahr über 10.000 Besucher. Nachfolgend einige Messestimmen:
„Die Ausstellung hat das Potenzial, zum Mittelpunkt der Diskussion zu werden, wenn es um die Zukunft der Zeitungen und Verlage in den kommenden Jahren geht.“ Dr. Jan Schröder, Geschäftsführer, Forecasting Strategy Markets Group, Deutschland.
„Ein wichtiges Schaufenster für die Innovationsfähigkeit und Qualität unserer Branche.“ Markus Brehm, Geschäftsführer, Allgäuer Zeitungsverlag, Deutschland.
„Hamburg war drei Tage lang Heimat der Print- und Online-Kompetenz. Ein Besuch dort war sehr lohnenswert, auch (und besonders) für Online-Medien.“ Carsten Hebestreit, Redaktionsleiter nachrichten.at, OÖN, Österreich.
Bei über 90 Prozent der IFRA Expo-Besucher handelt es sich um Entscheidungsträger von Verlagshäusern: Anzeigenleiter, Betriebsleiter, Business Development Manager, Chefredakteure, Redaktionschefs, Chief Information Officer, Vorstufenleiter, Einkaufsleiter, Geschäftsführer/CEOs, IT-Leiter, Leiter für Forschung und Entwicklung, Leiter für Online- Publishing, Marketingleiter, Leiter von Produktion und Technik, Versand- und Vertriebsleiter.
Die IFRA Expo 2011 im Überblick:
Veranstaltungsort: Reed Messe Wien, Hallen A und B, Messeplatz 1, A-1021 Wien (Österreich). Zugang über Foyer A.
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch, 10. – 12. Oktober, 9.30 – 18.00 Uhr. Der Weltkongress der Zeitungen und das World Editors Forum werden vom 12. – 15. Oktober veranstaltet. Die offizielle Eröffnungsfeier der IFRA Expo findet am 10. Oktober um 9.30 Uhr am Media Port statt. Dort werden Jacob Mathew, Präsident von WAN-IFRA, Hans Gasser, Präsident des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ), Christian Oxonitsch, Stadtrat von Wien, und andere Personen vertreten sein, die noch bekannt gegeben werden.
Eintrittskarten für Expo-Besucher: ab 36 Euro inkl. MwSt. Online-Registrierung (auch für Voucher-Inhaber) unter http://www.ifraexpo.com .
Produktangebot in Halle A: Content-Produktion für Redaktionelles, Anzeigen und Werbung; digitale Medien und Systeme; Business/Strategie; Sonderbühne „Media Port“.
Produktangebot in Halle B: Printmedien, Versand/Vertrieb, Verbrauchsmaterialien.
Die fortlaufend aktualisierte Ausstellerliste ist verfügbar unter http://www.ifraexpo.com .
Hotelreservierungen: Austropa Interconvention, Frau Helga Eismair, E-Mail: helga.eismair@interconvention.at, Tel.: +43 (0)1 58800517, Fax: +43 (0)1 58800520.
IFRA Expo-Gruppen: Werden Sie Teil der IFRA Expo Community auf den bekannten Social Networks: Facebook, LinkedIn und XING (nach „IFRA Expo group“ suchen). WAN-IFRA „twittert“ auch. Auf www.twitter.com/newspaperworld können aktuelle Branchen-News verfolgt werden.
Über WAN-IFRA
WAN-IFRA, mit Sitz in Paris, Frankreich, und Darmstadt, Deutschland, sowie Regionalbüros in Singapur, Indien, Spanien, Frankreich und Schweden, ist der Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien und vertritt mehr als 18.000 Publikationen, 15.000 Online-Sites und über 3.000 Unternehmen in mehr als 120 Ländern. Vorrangiges Ziel des Verbandes ist die Verteidigung und Förderung von Pressefreiheit, Qualitätsjournalismus und redaktioneller Integrität sowie die Entwicklung von erfolgreichen Geschäftsaktivitäten.
Erfahren Sie mehr über WAN-IFRA unter http://www.wan-ifra.org oder durch das WAN-IFRA Magazine unter http://www.wan-ifra.org/magazine
Originaltext: WAN-IFRA GmbH & Co. KG Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/pm/100050501 Medienmappe via RSS : http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100050501.rss2
Kontakt: Auskunft erteilt: Larry Kilman, Director of Communications and Public Affairs, WAN-IFRA, Tel: +33 1 47 42 85 00. Fax: +33 1 47 42 49 48. Mobil: +33 6 10 28 97 36. E-Mail: larry.kilman@wan-ifra.org



Kühlelemente + Schwefelsäure = Terrorgefahr
Samstag, 24. September 2011, 22:11
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Monatelang hatten sie die zwei verdächtigen Berliner beschattet, jetzt rückten 220 Polizisten zum Großeinsatz aus und nahmen Hani N. und Samir M. fest.Schwer bewaffnet führten Elite-Polizisten des Spezialeinsatzkommandos (SEK) am Donnerstagmorgen an der Heinrich-Schlusnus-Straße in Berlin-Neukölln einen Mann ab. Nachbarn wären wahrscheinlich von der Festnahme eines Angehörigen einer arabischen Großfamilie ausgegangen, wären sie Zeugen der geheimen Aktion geworden. Spektakuläre Polizeieinsätze finden im Süden Berlins regelmäßig statt – gegen Drogendealer, Menschenhändler oder Gewaltverbrecher.Die wahren Hintergründe sollten die Nachbarn allerdings erst später aus den Nachrichten erfahren: Berlins Polizei hat mit einem Aufgebot von 220 Mann offenbar kurz vor dem zehnten Jahrestag des 11. September 2001, der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus und dem Papstbesuch Ende des Monats einen Terroranschlag in der Hauptstadt verhindert.Ob die beiden mutmaßlichen Verdächtigen sich einen solchen Anlass ausgewählt hatten, teilten die Ermittler zunächst nicht mit.Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittele wegen des Verdachts der Vorbereitung einer staatsgefährdenden Gewalttat, hieß es.In Nachrichtendienst-Kreisen werden der Deutsch-Libanese Hani N. (28) aus Neukölln und sein aus dem Gaza-Streifen stammender mutmaßlicher Komplize Samir M. (24) als gefährliche Islamisten eingestuft. Sie seien seit längerer Zeit im Visier und seien „gut vernetzt“.Zumindest vorerst bleibt die Festnahme der Verdächtigen in Berlin aber ein Fall für die Hauptstadt-Behörden. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ermittelt nur bei „schwerwiegenden staatsgefährdenden Straftaten von besonderer Bedeutung“. „Dafür gibt es in diesem Fall keine zureichenden tatsächlichen Anhaltspunkte“, teilte die Behörde mit.Die Pläne der beiden Beschuldigten waren durch die Aufmerksamkeit von Geschäftsleuten schon vor mehr als zwei Monaten aufgeflogen. Bei einer Firma in Berlin und in Baden-Württemberg waren große Mengen von Kühlelementen beziehungsweise Schwefelsäure bestellt worden.In ersteren befindet sich Aluminiumchlorid, welches in Verbindung mit der Säure zum Bau einer Bombe taugt. Beiden Unternehmen kamen die Bestellungen verdächtig vor, sie informierten die Polizei.Das Vorgehen der Terrorverdächtigen erinnert an das des Attentäters Anders Behring Breivik in Norwegen, der in der Hauptstadt Oslo und auf der Insel Utøya 77 Menschen ermordete. Auch Breivik hatte für seinen Anschlag Chemikalien im großen Stil gekauft: Die 500-Kilogramm-Bombe, die er im Regierungsviertel von Oslo detonieren ließ, hatte er aus Kunstdünger hergestellt.Im Fall der Islamisten aus Berlin erkannten Staatsschutz und Staatsanwaltschaft den Ernst der Lage schnell: Die Besondere Aufbauorganisation (BAO) „Regenschauer“, die einer Sonderkommission ähnelt, wurde gegründet. Mobile Einsatzkommandos observierten die Verdächtigen rund um die Uhr.Dabei kam unter anderem heraus, dass sich die Männer mehrfach und auch über Nacht in den Räumen des „Islamischen Kulturzentrums für religiöse Aufklärung“, kurz IKRA genannt, in Berlin-Wedding aufgehalten hatten, wo mehrheitlich Arabisch und Deutsch gesprochen wird. Das IRKA hat einen Gebetsraum, der auch als „Ar-Rahman-Moschee“ bekannt ist.Als sich die Beweislage verdichtete, erwirkten die Ermittler Durchsuchungsbeschlüsse für das IKRA. „Gegen den Verein selbst richten sich die Ermittlungen nicht, allerdings befinden sich in dem Kultur-Zentrum zahlreiche Räume, die möglicherweise auch ohne das Wissen der Betreiber als Versteck für die Utensilien dienen könnten“, so ein Ermittler.Am Donnerstagmorgen schlugen die Ermittler zu: Als der 28-jährige Deutsch-Libanese Hani N. kurz vor neun Uhr auf dem Weg zu einem Amt seine Wohnung verließ, stand seine Festnahme durch das SEK bereits unmittelbar bevor.In seinen Räumen in der fünften Etage in einem Haus an der Heinrich-Schlusnus-Straße sollten die Elite-Polizisten nicht eindringen, weil zu befürchten stand, dass der Mann in letzter Sekunde die Bombe zünden und die Elite-Polizisten mit in den Tod reißen könnte. Deshalb wurde er beschattet und in einem günstigen Moment auf offener Straße überwältigt.Die SEK-Männer und Sprengstoffexperten der Berliner Polizei kehrten wenig später mit Hani N. zurück und sicherten die Räume. Zeitgleich wurde das „Go“ für die Festnahme des Komplizen in dessen Wohnung an der Urbanstraße in Berlin-Kreuzberg und für die Erstürmung des IRKA gegeben.Wenig später rückte die Polizei zum Einsatz aus. Dort drangen die Ermittler mit Rammen, schweren Vorschlaghämmern und Kuhfüßen in das IKRA ein. Mehrere dort anwesende Personen wurden überprüft und vorsorglich während dieses Prozesses mit Handschellen gefesselt. Mit dem geplanten Anschlag haben sie allerdings nichts zu tun.Am Donnerstagnachmittag folgte dann die Meldung der Polizei: Zumindest die Säure zur Herstellung der Bombe wurde in der Wohnung von Hani N. entdeckt und gesichert, ohne dass Menschen zu Schaden kamen – das SEK hatte den richtigen Riecher gehabt. Die Kühlelemente blieben allerdings vorerst verschwunden.Mit den Festnahmen und der Entdeckung der georderten Utensilien für die Bombe wurde die unmittelbare Gefahr gebannt. Doch wie auch bei den Attentätern des 11. September, der Sauerland-Zelle und den so genannten Rucksack-Bombern stellt sich die Frage – wer sind diese Männer? Wie haben sie gelebt und warum wollten sie zu Mördern werden?Samir M. wohnte seit etwa drei Jahren in der sechsten Etage eines Mehrfamilienhauses an der Urbanstraße in Kreuzberg. 400 Euro für 40 Quadratmeter. Der Mann wirkte im Gespräch mit männlichen Nachbarn höflich und freundlich, bei Frauen war er zurückhaltend, die Miete zahlte er stets pünktlich.Ein Nachbar berichtete, dass Samir M. ein sympathischer junger Mann sei. Er habe sich mit ihm einige Male unterhalten und hätte nie gedacht, dass er ein Terrorverdächtiger sein könnte. Häufig seien einige Männer bei ihm zu Besuch gewesen.Einigen Anwohnern allerdings war Samir M. negativ aufgefallen, sie beschrieben ihn als Fundamentalisten. Erst vor drei Wochen, so ein Bekannter, habe M. Ärger mit der Polizei gehabt, weil er ein libanesisches Pärchen mit Reizgas angegriffen hatte. Es hatte ihn gestört, dass sich die beiden in der Öffentlichkeit küssten.Bereits vor zwei Wochen soll die Polizei die Wohnung des jungen Mannes durchsucht haben, ebenso vor sechs Monaten. Diese ist karg eingerichtet: Ein kleiner Beistelltisch steht neben einer Matratze auf dem Boden, davor ein Fernseher.Auch Hani N. aus Neukölln, der laut dem Online-Auftritt der „Bild“-Zeitung Medizin an der Humboldt-Universität studierte, scheint in seinem Glauben radikal zu sein. Eine Frau berichtete, dass er regelmäßig junge Muslime angesprochen und ermahnt habe, wenn diese beim Fußballspielen die Trikots internationaler Mannschaften trugen.Der Berliner Verfassungsschutz schätzt die Zahl gewaltorientierter Islamisten in der Hauptstadt auf rund 450, den Palästinenserorganisationen Hisbollah und Hamas werden 300 Personen zugerechnet.Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) würdigte die Festnahme der Verdächtigen als „Fahndungserfolg der Berliner Polizei“. Es zeige sich, „wie wichtig die Wachsamkeit der Sicherheitsbehörden ist.“ Er hoffe, dass es gegebenenfalls auch im Umfeld der Verdächtigen weitere Ermittlungserfolge geben werde.Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte „Welt Online“: „Die Festnahmen heute in Berlin haben erneut gezeigt, dass Deutschland nach wie vor im Fokus mutmaßlicher Terroristen stehen kann. Es bleibt die vordringlichste Aufgabe aller Sicherheitsbehörden, alles zu tun, um solche Anschlagsvorhaben im Vorfeld aufzudecken.“ Wichtig sei dabei auch die vorgesehene Verlängerung der 2012 auslaufenden Terrorismusbekämpfungsgesetze sowie eine gesetzliche Verankerung von Mindestspeicherfristen für Telekommunikations-Verbindungsdaten.



Sienna Miller brachte falsche Storys über sich in Umlauf
Samstag, 24. September 2011, 22:11
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New York (dapd). Die vom Abhörskandal um die inzwischen eingestellte Zeitung „News of the World“ betroffene britische Schauspielerin Sienna Miller hat falsche Geschichten über sich in die Welt gesetzt, um ihre Familie und Freunde zu testen. Sie sei zunehmend paranoid geworden, erzählte die ehemalige Freundin von Schauspieler Jude Law in der „Today“-Show des amerikanischen Fernsehsenders NBC. Sie habe sich damals gefragt, warum intime Details aus ihrem Leben in dem Boulevardblatt landeten. Sie habe sogar ihre Mutter, Schwester und ihren Freund verdächtigt, Geschichten über sie an die Presse zu verkaufen. Sie sei misstrauisch geworden, als ihr Nachrichten auf der Mailbox hinterlassen wurden, die sie nie bekam. Miller, deren Mailbox von Mitarbeitern von „News of the World“ abgehört wurde, bekam eine Entschädigung von 100.000 Pfund (mehr als 110.000 Euro) von der Zeitung.© 2011 AP. All rights reserved



Union und FDP streiten über Vorratsdatenspeicherung
Samstag, 24. September 2011, 22:11
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Nach der Festnahme von zwei Terrorverdächtigen in Berlin ist der Streit zwischen Union und FDP über die Vorratsdatenspeicherung neu entbrannt. Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) forderte die Liberalen auf, ihren Widerstand aufzugeben. Er griff Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) scharf an, die an ihrem Nein zu einer vorsorglichen Datenspeicherung festhält.
Kauder verwies in den Dortmunder „Ruhr Nachrichten“ auf eine EU-Richtlinie, die die Einführung der Vorratsdatenspeicherung vorsehe. Eine Justizministerin, die die Umsetzung einer verbindlichen EU-Richtlinie verweigere, sei „ein Problem“, sagte er. „Wir müssen hier im Herbst in der Koalition zu einem Ergebnis kommen“, forderte Kauder.
Auch CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe mahnte die FDP, sie müsse sich bei der Vorratsdatenspeicherung „endlich bewegen“. „Wir können uns keine Lücken im transatlantischen Sicherheitsnetz leisten“, erklärte Gröhe anlässlich des zehnten Jahrestags der Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) warf der Justizministerin im „Hamburger Abendblatt“ vom Samstag „Arbeitsverweigerung“ vor.
Die schwarz-gelbe Koalition streitet seit Monaten um die Speicherpraxis: Während Leutheusser-Schnarrenberger die vorsorgliche Datenspeicherung strikt ablehnt und stattdessen für das Einfrieren von Daten im konkreten Verdachtsfall, das sogenannte Quick Freeze, plädiert, fordert Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) die Vorratsdatenspeicherung für sechs Monate. Der Minister sei „zuversichtlich, dass es bald eine Lösung geben wird“, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums.
Die neue Debatte hatte sich an der Festnahme von zwei Terrorverdächtigen am Donnerstag in Berlin entzündet. Die 24 und 28 Jahre alte Männer arabischer Herkunft sollen laut den Ermittlern größere Mengen Chemikalien bestellt haben, die zum Bau von Sprengsätzen geeignet sind. Konkrete Anschlagspläne sind den Behörden nicht bekannt. Noch am Freitag sollte über einen möglichen Haftbefehl gegen die beiden Männer entschieden werden.
Die Festnahmen zeigten, dass die terroristische Bedrohung in Deutschland nach wie vor „sehr hoch“ sei, sagte Kauder. Leutheusser-Schnarrenberger sagte im rbb-Inforadio, dies sei aber kein Anlass, um „jetzt schon wieder mit der Vorratsdatenspeicherung zu kommen“. FDP-Generalsekretär Christian Lindner wandte sich gegen eine „neue Placebo-Debatte“. Nach dem Urteil des Bundsverfassungsgerichts könne es keine Neuauflage der gleichen Regelung geben.
Das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung war im März 2010 vom Bundesverfassungsgericht wegen Verstoßes gegen das von Grundgesetz geschützte Fernmeldegeheimnis gekippt worden. Seither ringt die Koalition um eine Lösung.
Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, nannte eine sechsmonatige Datensicherung als Mindestvorraussetzung. Nur dann seien die Daten eine wirksame Ermittlungshilfe, sagte er im Deutschlandfunk. Berlins Innensenator Erhart Körting (SPD) sagte dem selben Sender, er halte eine Vorratsdatenspeicherung „für eine bestimmte Zeit“ für eine sinnvolle Maßnahme“.
Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth forderte das Ende der Vorratsdatenspeicherung. Die schwarz-gelbe Koalition habe den Schutz der Bürgerrechte als politisches Ziel „längst aufgegeben“, kritisierte sie.



Mein kleiner Bruder, der Papst
Samstag, 24. September 2011, 22:07
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Niemand kennt Papst Benedikt XVI. so gut wie sein älterer Bruder Georg Ratzinger. Ein Gespräch über Kindheit, Glaube, Ehrgeiz – und bissige Hunde.Welt am Sonntag: Sie haben einen Teil des Sommers in Castelgandolfo verbracht. Wie geht es Ihrem kleinen Bruder vor der Reise nach Deutschland?Georg Ratzinger: Normal, wie immer. Ich habe keine großen Unterschiede gemerkt, habe aber den Eindruck, dass doch auch das Alter ihn erreicht allmählich. Das Gehen wird anscheinend mühsamer. Die Stimme ist auch etwas leiser geworden. Nur geistig gibt es überhaupt kein Nachlassen.Welt am Sonntag: War Spanien ein Triumph für ihn?Georg Ratzinger: Ja, aber er war wirklich müde hernach.Welt am Sonntag: Sind Sie in Berlin dabei?Georg Ratzinger: Nein. Diese Reisen sind immer so voll, mit Begegnungen und Ereignissen, für die er seine ganze Aufmerksamkeit braucht. Da würde ich bloß im Weg stehen und komm lieber nach Rom …Welt am Sonntag: … als nach Berlin?Georg Ratzinger: In geistiger Hinsicht unbedingt.Welt am Sonntag: Nach seiner Wahl sind Sie nicht ans Telefon gegangen, als es Sturm klingelte. Haben Sie heute ein „rotes Telefon“?Georg Ratzinger: Ja, ich habe ein Telefon, dessen Nummer nur er kennt. Da weiß ich immer gleich, dass er es ist.Welt am Sonntag: Klingelt es oft?Georg Ratzinger: Mehrmals die Woche.Welt am Sonntag: Sprechen Sie Benedikt XVI. noch mit Joseph an oder mit Heiliger Vater?Georg Ratzinger: Mit Joseph natürlich, alles andere wäre unnormal und ein Krampf.Welt am Sonntag: Und wie geht es Ihnen? Haben Sie sich Ihren gesunden Appetit bewahrt?Georg Ratzinger: Der Appetit ist nimmer so toll. Er war einmal gut, das stimmt …Welt am Sonntag: … und immer besser als der Ihres Bruders?Georg Ratzinger: Das kann sein.Welt am Sonntag: Und auch Ihr Durst?Georg Ratzinger: Mein Durst sowieso. Darum hat mich auch schon als Knabe in der Bibel die Geschichte Josephs in Ägypten immer sehr interessiert. Da hab’ ich voll verstanden, dass der Mundschenk begnadigt wurde, der Mundbäcker aber nicht – weil ich selbst eben immer Durst hatte.Welt am Sonntag: Können Sie und Ihr Bruder noch miteinander scherzen wie früher?Georg Ratzinger: Scherzen tun wir nimmer, nein. Das entspricht unserem Alter an sich nicht mehr. Da tauschen wir unsere Erinnerungen aus oder Gedanken und dergleichen, aber keine Scherze mehr, nein.Welt am Sonntag: Können Sie sich denn noch an das letzte gemeinsame Gelächter erinnern?Georg Ratzinger: In der Tafelrunde geschieht es natürlich auch heute noch, dass jemand einen guten Witz erzählt. Das passiert immer wieder, das kann man nicht datieren. Da fällt mir zum Beispiel gerade ein schöner ein. Darf ich den rasch erzählen?Welt am Sonntag: Ich bitte darum.Georg Ratzinger: Es handelt von einem bedeutsamen CDU-Granden, der früh nach Amerika kam. Da wurde ihm auf einem Empfang Jackie Kennedy vorgestellt. „Kenn i di?“, hat er darauf zurückgefragt: „I glaub net. Ich bin zum ersten Mal in Amerika.“Welt am Sonntag: Sehr komisch. Reden Sie mit Ihrem Bruder Deutsch oder Bairisch?Georg Ratzinger: Barisch. Unsere Muttersprache ist nicht Deutsch, sondern Bairisch – eine eigene Sprache sozusagen, neben dem Deutschen.Welt am Sonntag: Was ist Ihre allererste Erinnerung an Ihren kleinen Bruder?Georg Ratzinger: Das kann ich jetzt so nimmer sagen. Den ersten Eindruck? Sehr in Erinnerung ist mir jedenfalls geblieben, wie wir als kleine Kinder in Marktl zusammen zum Kaufhaus Lechner gepilgert sind, er zwischen unserer älteren Schwester Maria und mir, die hatte ihn rechts an der Hand und ich links.Es war die einzige Weihnachtsauslage im Ort, die uns sehr angezogen hat, und wo dann im Schaufenster der nette Teddybär ausgestellt war, von dem er nicht genug bekommen konnte.Welt am Sonntag: Den Bären hat er ja später in sein Wappen aufgenommen. Als Kind bekam er noch ein Pferd, eine Ente und einen Hund zu seinen Plüschtieren. Sein Hang zu Katzen ist legendär. Bei seiner Priesterweihe sah er hinter dem Altar eine Lerche aufsteigen. Gibt es Tiere, die er nicht ausstehen kann?Georg Ratzinger: Er mag keinen bösen und bissigen Hund. Hunde an sich hat er gern. Aber einen bissigen Hund mag er absolut nicht. Und Wespen und so Viecher. Da geht es ihm wie mir, zum Beispiel gestern, als ich bei unserem Nachbarn eingeladen war und in ein Stück Zwetschgendatschi gebissen habe, auf der schon eine Wespe saß, weil ich ja nicht gut sehen kann.Die hat mich in die Unterlippe gestochen. Der Stachel war noch nicht ganz drin. Den hat der Nachbar rausgezogen. Frösche mögen wir auch nicht, so Sachen, wissen Sie.Welt am Sonntag: Was ist aus seiner Tierliebe geworden? Hat er eine Katze im Palazzo?Georg Ratzinger: Nein, nein. Doch früher waren überhaupt viele Katzen im Vatikan und die sind nimmer da. Das tut ihm leid. Er hatte sich auch immer gefreut über eine besondere Katze im Campo Santo, die immer eine freundliche Gesinnung zu ihm hatte. Wobei man sagen muss, dass die italienischen Katzen alle eher ein bissel unfreundlich, struppig und nicht so kommunikativ wie unsere Katzen sind. Nicht so verwöhnt vielleicht.Welt am Sonntag: Hat er auch keinen Kanarienvogel wie Pius XII.?Georg Ratzinger: Nein, zu Vögeln haben wir auch kein so inniges Verhältnis, im Gegensatz zu unserer Mutter, die immer ein Vogelhäusl aufgestellt hat und zu Vögeln ein ganz gutes Verhältnis hatte. Wir Buben nicht.Welt am Sonntag: Hatten Sie in der Familie auch Spitznamen?Georg Ratzinger: Nicht wirklich.Welt am Sonntag: Nicht Sepp und Schorsch statt Joseph und Georg?Georg Ratzinger: Diese Namen wurden ein wenig variiert, klar, das ist richtig.Welt am Sonntag: Wie hat er Sie denn als Kind genannt?Georg Ratzinger: Gell, das ist jetzt zu privat. Das wollen wir natürlich nicht verraten.Welt am Sonntag: Die Autorität der großen Brüder ist eine unangefochtene Konstante in vielen Familien. Gab es solch eine natürliche Hierarchie auch bei Ihnen, dass Ihnen in gewisser Weise ein kritisches Machtwort zustand über Ihren Bruder?Georg Ratzinger: Nein, nein. Da hat mich schon mal irgendjemand gefragt, wie steht’s bei Ihnen? Da sagt der: Ich bin der Älteste und habe Schwierigkeiten bei meinen Brüdern, die Jüngeren bei der Stange zu halten. Das hat es bei uns nie gegeben. Dass einer was über den anderen zu sagen hatte, das war eigentlich nie der Fall bei uns. Ich weiß, dass er vernünftig und verantwortungsvoll ist, und bemühe mich auch darum. So war es immer.Welt am Sonntag: Sie haben dem Journalisten Michael Hesemann für das Buch über Ihren Bruder erzählt, dass Sie ein kleines Genie der Unordnung waren. Auf welchem Gebiet war Ihr Bruder damals genial?Georg Ratzinger: Genie ist wohl zu viel gesagt und übertrieben, ich war gescheit unordentlich, das ja. Bei meinem Bruder war es genau das Gegenteil. Er hat immer Ordnung gehabt.Sein Schreibtisch später war von Anfang an immer in Ordnung – aber auch er muss dort manchmal suchen. Ich muss in meiner Unordnung suchen und weiß immer genau, wo ich etwas finde in meinem System. Und ihm geht es in seinem Ordnungssystem wohl genauso. Doch suchen müssen wir beide.Welt am Sonntag: Wann haben Sie zum ersten Mal gedacht, dass Ihr Bruder ein Genie ist?Georg Ratzinger: Das hab’ ich eigentlich nicht gedacht. Ich hab’ natürlich früh gesehen, dass er in der Schule mit Abstand der hellste Kopf war. Dass er „fei recht g’scheit“ war, wie man in Bayern sagt, hat jeder gesehen, der ihn erlebt hat von Kindesbeinen an. Dass er eine außerordentliche Auffassungsgabe hat, ist schon in der Volksschule bekannt geworden. Er war ein Schüler, an dem ein Lehrer nur immer große Freude haben konnte.Welt am Sonntag: Ihre Eltern haben 1920 am 9. November geheiratet. Es ist ein deutsches Schicksalsdatum. Spielte das Datum in Ihrer Familie eine besondere Rolle?Georg Ratzinger: Überhaupt nicht. Wir haben es lange überhaupt nicht beachtet. Erst der Religionslehrer hat mich später darauf aufmerksam gemacht, dass wir dieses Datum feiern sollten. Es ist ja auch ein großes Fest der Kirchengeschichte, nämlich der Weihe der Lateran-Basilika im Jahr 324, „der Mutter und dem Haupt aller Kirchen“, auch wenn das nicht mehr sehr gefeiert wird.Darauf bin ich erst später gekommen. Und dass es dann ein deutsches Datum wurde und ein Festtag der Nazis, das haben wir immer zurückgeschoben. Das war immer mit einer großen Negation behaftet. Selbst dass am 9. November 1989 die Mauer fiel, haben wir nie wirklich persönlich genommen.Welt am Sonntag: Es heißt, Ihr Bruder hätte dem Begräbnis von Karl Valentin in Planegg beigewohnt. Jetzt waren Sie bei ihm, als Loriot starb. Wie hat er auf dessen Tod reagiert?Georg Ratzinger: Das haben wir zufällig erfahren, ich glaube in den deutschen Nachrichten. Nun wissen Sie, in unserem Alter sind mit solchen Todesnachrichten, von denen wir mit der Zeit ja immer mehr erlebt haben, keine besonderen Aufregungen mehr verbunden. Der ist jetzt auch gestorben, und der und der.Die Nachrichten sind voll davon. Bei Loriot aber hat mein Bruder von dessen Ring der Nibelungen fröhlich erzählt. Das hat uns gut gefallen.Welt am Sonntag: Schaut er noch oft Nachrichten? Deutsch? Italienisch?Georg Ratzinger: Gewöhnlich einmal am Tag. Um 8 Uhr hat er bereits die italienischen Nachrichten angehört, zwischendurch die deutschen, die ja meist etwas komprimierter sind. Er kombiniert das. Entweder italienisch oder deutsch. Doch es passiert gelegentlich, dass das ausfällt, weil etwas anderes los ist. Er liest aber den „Osservatore Romano“ und andere Zeitungen und durchblättert sogar die alte Heimatpresse.Welt am Sonntag: Wie schafft er eigentlich das enorme Arbeitspensum, mit der Arbeit bis spät in den Abend hinein?Georg Ratzinger: Er hat immer enorm viel gearbeitet. Doch nach dem Abendessen arbeitet er im Allgemeinen nicht mehr. Das war schon immer so. Er kann sich untertags enorm konzentrieren und arbeitet sehr schnell und konzentriert, aber er ist überhaupt kein Nachtarbeiter – auch wenn das Licht in seinem Arbeitszimmer vielleicht noch länger leuchtet. Und im Alter wird alle Leistungsfähigkeit reduziert, das merken wir natürlich auch.Welt am Sonntag: Sie waren niedergeschlagen, damals bei seiner Wahl 2005 …Georg Ratzinger: … ja, war ich, ja.Welt am Sonntag: Sind Sie nicht noch niedergeschlagener angesichts der Aufgaben, die noch vor ihm liegen?Georg Ratzinger: Eigentlich nicht. Ich habe mich mit dem ganzen Komplex versöhnt. Dass sehr viel an ihn herankommt, war mir von vornherein klar. Dass dadurch eben unser Kontakt sich verändert, war auch klar. Doch wer diese x Aufgabe hat und Ja dazu gesagt hat, muss das annehmen.Welt am Sonntag: Hat er sich danach verändert?Georg Ratzinger: Er ist immer noch der Alte. Als Mensch hat er sich nicht verändert. Er tut sich keinen Zwang an. Er versucht sich nicht zu verstellen. Er schlüpft in keine Rolle. Er trägt keine Maske. Vielleicht leuchtet der Heilige Geist über ihm, wenn er öffentlich auftritt. Ansonsten ist er nach wie vor der gütige, freundliche und bescheidene Mensch, der er immer war, herzlich und ganz ungekünstelt.Welt am Sonntag: Er wollte schon mit vier Jahren Kardinal werden. Hatte er denn einen Karriereplan? War er ehrgeizig?Georg Ratzinger: Niemals, also wirklich nicht! Für 2002 hatte er fest die Pensionierung erhofft. Er hatte so oft geglaubt, an der letzten Station angekommen zu sein – etwa in Regensburg, beim Grab der Eltern. Aber er war immer pflichtbewusst und hat jede Last, die man ihm auferlegte, nach bestem Vermögen getragen.Dabei hatte er immer seine Zweifel, ob er das, was von ihm verlangt wird, auch wirklich auf die bestmögliche Weise erledigt und tut, was er kann, um dem Vertrauen gerecht zu werden, das in ihn gesetzt wurde.Welt am Sonntag: Hatte er nicht doch insgeheim mit der Wahl zum Papst gerechnet?Georg Ratzinger: Bestimmt nicht! Völliger Blödsinn, wenn Hans Küng behauptet, er habe immer eine Position in der kirchlichen Hierarchie angestrebt. Dafür kenne ich ihn zu gut. Er war überzeugt von seiner besonderen Begabung, Theologie zu vermitteln, und von der Gnade, diesen Glauben recht zu denken und zu leben. An äußere Ehrungen hat er nie gedacht. Die waren ihm immer eher unangenehm.Welt am Sonntag: Ihm hatte der Kindergarten nicht gefallen, auch nicht das Internat. Die Gemeinschaft kam ihm als Folter vor. Wie ist ihm da heute zumute, wenn er die Massen vor sich sieht?Georg Ratzinger: Mei, des ist ja was anders. Das sind doch irgendwie große Gottesdienste. Da steht jeder Priester auch lieber vor einer gläubigen Gemeinde, die den Kirchenraum ganz füllt, als vor zwei Leuten in den Kirchenbänken. Es ist also etwas ganz anderes, wenn man als Kind in der Schülermasse drinsteht oder wenn man ihr gegenübersteht.Und dann stellen sie sich ein Volk vor, das positiv eingestellt ist und in dem Bischof und Papst einen von Gott gesandten Boten erkennen will. Durch den Gott sie anspricht. Das ist eine völlig andere Situation.Welt am Sonntag: Leidet er unter Angriffen in den Medien?Georg Ratzinger: Er ist sehr sensibel, aber weiß auch, aus welcher Ecke die Angriffe kommen. Er weiß, was meist dahintersteckt. Dadurch überwindet er das leichter – und es hilft ihm natürlich auch die enorme Sympathie, die er immer wieder erfährt.Welt am Sonntag: Sie haben kritisch einen Priester erwähnt, der sich „nicht verheizen“ lassen wollte, und über ihn gesagt, er habe dann den falschen Beruf erwählt. Sieht Ihr Bruder das auch so?Georg Ratzinger: Ich nehme an, ja. Wir haben darüber nicht gesprochen. Wer so etwas sagt – „ich lass mich nicht verheizen“ –, der hat sich sicher nicht mit dem Sinn des priesterlichen Dienstes auseinandergesetzt. Die Kirche lebt ja im Grunde von Priestern und Menschen, die sich verheizen lassen. Die Welt wird wärmer von Priestern, die sich verheizen lassen.Dass die menschliche Schwäche auch im Priester vorhanden ist, natürlich, das müssen wir nicht mehr vertiefen, und dass ein natürliches menschliches Sich-Aufbäumen auch unter Priestern immer wieder festzustellen ist. Doch gerade für uns ist doch das Beispiel Christi entscheidend, der sich ganz für uns hingegeben hat. Der Sinn des priesterlichen Lebens ist die radikale Nachfolge Christi.Welt am Sonntag: Dass viele Menschen – auch Katholiken – in unserer Zeit eher eine Form des Atheismus praktizieren als den christlichen Glauben, haben Sie auch gesagt. Denkt Ihr Bruder, dass diese Entwicklung gewendet werden kann?Georg Ratzinger: Ich hab’ mit ihm nicht darüber gesprochen und muss Ihnen deshalb meine persönliche Ansicht dazu als Antwort geben. Ich glaube, dass der Mensch schon immer in einem gewissen Widerspruch zu Gott gestanden ist, der uns gerufen hat. Dass dieser Widerstand immer wieder und überall feststellbar ist. Dass aber andererseits auch das Ja zu diesem Angesprochenwerden immer da ist – und dass also das Negative und das Positive immer zugleich da sind.Welt am Sonntag: Wieso halten Sie es erklärtermaßen für einen Schmarrn, dass Günter Grass so tut, als sei er Ihrem Bruder im Kriegsgefangenenlager bei Bad Aibling begegnet?Georg Ratzinger: Weil mein Bruder ein so ausgezeichnetes Gedächtnis hat. Er könnte sich mit Sicherheit auch heute noch daran erinnern, wenn er mit einem begabten Mitgefangenen, der höher hinauswollte, in einem Erdloch über die Zukunft gesprochen und gewürfelt hätte. Die Geschichte klingt schön. Nur wahr ist sie nicht.Welt am Sonntag: Sie haben berührend von der Rückkehr Ihres Bruders und Ihrer Rückkehr aus dem Krieg gesprochen. Welche anderen Ereignisse reichten noch daran heran?Georg Ratzinger: Was uns noch tiefer getroffen hat, war natürlich der Tod der Eltern und der Schwester, und bei ihrem Sterben dabei gewesen zu sein – in unserer Gemeinschaft, die da reduziert wurde. Da fällt einer nach dem anderen aus dem Kreis heraus. Jetzt sind nur noch wir zwei.Welt am Sonntag: War die Wahl Ihres Bruders zum Papst nicht dennoch bewegender?Georg Ratzinger: Die kann man damit nicht vergleichen. Das war auf einer anderen Ebene. Die hatte einen ganz anderen Stellenwert.Welt am Sonntag: Als kleiner Bub konnte Ihr Bruder auf einer Wiese sitzen und stundenlang Blumen pflücken. Kann er sich heute noch genauso entspannen?Georg Ratzinger: Nein, das kann er nimmer, glaub’ ich, nein, nein. Stundenlang war es ja auch damals wohl nicht, nur er hat sich sehr, sehr freuen können, in den Blumen.Welt am Sonntag: Kann er sich immer noch so freuen?Georg Ratzinger: Ja, er kann sich schon noch sehr freuen. Das ist richtig. Sehr spontan, über gute Nachrichten, an Blumen oder an guten Menschen, natürlich auf eine andere Weise, in einer anderen Etage sozusagen. Er hat sich aufrichtig gefreut, wenn mir seine Bücher gefallen haben – und mich hat es gefreut, wenn ihn eine CD von mir besonders berührt hat.Welt am Sonntag: Wann haben Sie das letzte Mal abgetrocknet, nachdem Ihr Bruder den Abwasch gemacht hat?Georg Ratzinger: Das kann ich Ihnen genau sagen. Das war in Pentling nach Weihnachten 2005, als wir in seinem Haus dort zusammen zu Abend gegessen haben. Danach hat mein Bruder gespült und ich habe das Geschirr getrocknet, wie immer.Welt am Sonntag: Als Papst? Er ist doch im April 2005 gewählt worden!Georg Ratzinger: Nein, nicht als Papst natürlich. 2004 war er nach Weihnachten gekommen, als Kardinal, und ist dann bis zum 6. Januar geblieben, circa bis Dreikönig 2005. Das war das letzte Mal.Welt am Sonntag: Wie sehen Sie ihn heute vor allem?Georg Ratzinger: Er ist genau das geworden, worin er seine Bestimmung sah und was er immer sein wollte: ein guter Lehrer.Welt am Sonntag: Was liegt ihm nach Ihrer Sicht in seinem Amt am meisten am Herzen?Georg Ratzinger: Er muss natürlich auf vieles reagieren und ist da nur selten frei. Die Pontifikate werden ja nicht vom Willen des Papstes bestimmt. Dass aber die Liturgie würdig und richtig gefeiert wird, daran liegt ihm sehr. Denn es ist ja gar nicht mehr so einfach, noch eine Kirche zu finden, wo der Pfarrer seinen Gottesdienst noch nach den Vorschriften der Kirche feiert. Viele Priester glauben, sie müssten da etwas hinzufügen und dort etwas ändern. Mein Bruder hingegen wünscht sich eine ordentliche und gute Liturgie, die den Menschen ergreift als Anruf Gottes.xWelt am Sonntag: Was haben Sie und Ihr Bruder gemeinsam?Georg Ratzinger: Zunächst einmal die religiöse Einstellung. Das ist die Grundstimmung, die uns trägt, die uns beide als Gläubige doch sehr froh sein lässt, vor allem der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes. Dass es einmal gut ausgeht bei den Menschen, die einigermaßen einen guten Willen haben. Das ist unser Glaube. Und das ist uns auch der Grund der Hoffnung, wir sehen: Darauf geht es hin. Nicht auf irgendein Nichts.Es geht auf die gesamte Erfülltheit mit Freude hin. Wo nichts mehr dagegen ist. Wo kein Wurm mehr drin ist. Das erfüllt uns mit Freude. Und das trifft für uns beide zu: In einem würdigen und feierlichen Gottesdienst wird das schon vorweggenommen, in einem schönen Kirchenraum, mit wundervoller Musik, in der anbetenden Menge, wo die Leute mit einer Stille erfüllt sind, die nicht angeschafft oder befohlen ist, sondern mit einer Stille, die von selber kommt, wo alle menschlichen Sinne gepackt werden.Das Auge, das Ohr, vor und nach der Wandlung, und dann aber auch der Geruchssinn durch den Weihrauch. Das ist etwas, was man so in einem weltlichen feierlichen Rahmen nicht hat, auch in dem allerschönsten Konzert nicht.Welt am Sonntag: Und was ist für Sie Glück?Georg Ratzinger: Ebendies. Diese Erfülltheit und das Getragensein von irgendwo anders her. Diesen Vorgeschmack des Himmels in einem feierlichen Gottesdienst. Glück, wissen Sie, das ist die Anbetung Gottes!



SWR Fernsehen Programmhinweise für das SWR Fernsehen von Samstag, 17.09.11 (Woche 38) bis Dienstag, 25.10.11 (Woche 43)
Samstag, 24. September 2011, 22:07
Abgelegt unter: Allgemein

Baden-Baden (ots) – Samstag, 17. September 2011 (Woche 38)/16.09.2011
Geänderten Beitrag für SR beachten!
18.45 (VPS 18.42) SR: MENSCH LEUTE Die Hunsrück-Hirtin Ute Braun und ihr Leben in zwei Welten
Samstag, 17. September 2011 (Woche 38)/16.09.2011
Geänderten Beitrag beachten!
05.30 (VPS 05.28) Rot und rund: die Tomate (WH von DO)
Sonntag, 18. September 2011 (Woche 38)/16.09.2011
Geänderten Programmablauf für RP beachten!
21.45 RP: Flutlicht mit Nachrichten
22.35 (VPS 22.30) RP: Großstadtrevier Der Sheriff von Cranz Fernsehserie Deutschland 2006
23.25 (VPS 23.20) RP: 60 Jahre Bundesverfassungsgericht Wortwechsel extra Prof. Andreas Voßkuhle (Präsident des Bundesverfassungsgerichts) mit Dr. Frank Bräutigam (ARD-Rechtsexperte)
23.55 (VPS 23.50) RP: Die Vier Musketiere Spielfilm Großbritannien 1974
01.35 (VPS 01.30) RP: Die Vier Musketiere (WH) Spielfilm Großbritannien 1974
03.15 RP: Northumbria – Küste der Pilger und Piraten
(bis 03.30 – weiter wie mitgeteilt)
Mittwoch, 21. September 2011 (Woche 38)/16.09.2011
Geänderten Programmablauf beachten!
23.00 (VPS 22.59) Gaddafis Geheimnisse Luxus und Terror
23.30 (VPS 23.00) Blutrot (Red) Spielfilm USA 2008
00.55 (VPS 00.25) Leben live Nachtschwärmer – Wenn es dunkel wird in Rheinland-Pfalz
Nachts in Rheinland-Pfalz. Wer ist noch wach und warum? Und was haben die Menschen zu erzählen. Die „Leben live“-Reporter Kai Diezemann und Viola Laske sind nachts durch rheinland-pfälzische Städte gestreunt. Dabei haben sie späte Kneipengänger getroffen, schlaflose Krankenhauspatienten und Tänzerinnen eines Nachtclubs. Ein lettischer Opernsänger hat für sie am Dönerstand eine russische Ballade gesungen, ein junger Mechaniker sich ausgezogen, um seine Tattoos zu präsentieren. Zwei bosnische Freunde, die in Deutschland leben und aufgewachsen sind, erzählen, wie der Krieg in der fernen Heimat Jugoslawien ihre Eltern geprägt hat und wie fern das alles heute für sie ist, die sie sich gleichermaßen als Deutsche, als Bosnier und als Moslems fühlen. Zufallsbegegnungen – die Reporter kommen ins Gespräch und tauchen für kurze Zeit ein in eine andere Welt. Zwischen Mitternacht und Morgengrauen haben die Menschen mehr Zeit, sie sind gesprächiger.
01.25 (VPS 00.55) Leben live Schlaflos durch die Stadt – Nachtgeschichten
01.55 (VPS 01.25) Schlaglicht (WH) Schlaflos durch die Stadt Neue sommerliche Nachtgeschichten
02.25 (VPS 01.55) REPORT MAINZ
02.55 (VPS 02.25) BW: SWR Landesschau Baden-Württemberg (WH) RP: SWR Landesschau Rheinland-Pfalz (WH) SR: aktueller bericht (WH)
03.25 (VPS 02.55) SR: kulturspiegel (WH)
03.45 (VPS 03.15) RP: Hierzuland Albessen – Ein Ortsporträt
03.55 (VPS 03.25) BW+RP: SWR1 Leute night Dr. Edgar Most, Banker SR: SAARTEXT
04.25 (VPS 03.25) BW+RP: SWR1 Leute night Dr. Edgar Most, Banker
04.35 (VPS 04.05) Planet Wissen (WH) Der Zahn der Zeit – Dem Verfall auf der Spur
(bis 05.35 – weiter wie mitgeteilt)
Donnerstag, 22. September 2011 (Woche 38)/16.09.2011
Sendung ist keine WH von MI!
07.00 nano
Die Welt von morgen
Donnerstag, 22. September 2011 (Woche 38)/16.09.2011
Geänderten Beitrag für SR beachten!
02.45 (VPS 02.42) SR: MENSCH LEUTE (WH von SA) Die Hunsrück-Hirtin Ute Braun und ihr Leben in zwei Welten
Samstag, 24. September 2011 (Woche 39)/16.09.2011
23.45 Elstner Extra
„Spiel ohne Grenzen – soziale Verantwortung des Fußballs“ Frank Elstner im Gespräch mit Karl Kardinal Lehmann und Uli Hoeneß
Fußball! Für den einen ist es die schönste Nebensache der Welt, für den anderen dreht sich fast das ganze Leben ums runde Leder. Karl Kardinal Lehmann, Kirchenmann und Fußballfan, diskutiert mit Uli Hoeneß, Exprofi, Präsident des FC Bayern München und Fußballverrückter.
Welchen Gefahren sind die jungen Spieler in dem Millionengeschäft Fußball ausgesetzt? Wer übernimmt hier Verantwortung? Was verbindet Kirche und Sport? Und gibt es noch Fairplay im Fußball? Diese und andere Fragen diskutieren die beiden Freunde der klaren Worte in der Coface Arena in Mainz. Geführt wird das Gespräch von Frank Elstner.
Die Sendung wird am 26.9.2011 um 18.10 Uhr im SWR Fernsehen für Rheinland-Pfalz wiederholt.
Mittwoch, 28. September 2011 (Woche 39)/16.09.2011
00.55 Leben live
Billig! Billig!
„Deutschland braucht mehr Klopapier!“ brüllt Thomas Tanklay in die leere Lagerhalle. Draußen entladen seine Helfer tonnenweise Toilettenpapier, zweilagig, 300 Blatt, 64 Rollen pro Paket, Marke „No-Name“, Herkunft Polen. „Vierzig Tonnen Klopapier“, grinst Tanklay, „das hämmern unsere Händler ab morgen für 4,99 raus, und die Kunden kloppen sich drum“. Es kommt schon mal zu Polizeieinsätzen und Verwüstungen, wenn Thomas und sein Bruder Timur „Schnäppchenalarm“ schlagen. In Asendorf, zwischen Hannover und Bielefeld, betreiben die beiden Brüder einen Großmarkt für Ramsch und Retouren. Sie versorgen Schnäppchenmärkte im ganzen Norden mit Billigem und Billigstem. Wenn die Wirtschaft schwächelt, haben die Billighöker Hochkonjunktur.
Die Ware, die in Asendorf umgeschlagen wird, kommt aus der ganzen Welt: elektrische Weihnachtskarten mit Melodie aus Taiwan für 57 Cent, Fliedershampoo aus Indien für 38 Cent, Restposten Gesichtscreme direkt vom Hersteller, Versandhausretouren, Versicherungsschäden, Unfallware, Konkursmasse. „Was im normalen Einzel- und Versandhandel nicht mehr geht, wird auf dem Billigmarkt verramscht“, erklärt Timur Tanklay, „und wir sind die Zentrale.“ Ob Billigwaren-Messe oder Neueröffnung von Schnäppchenmärkten, die Tanklay-Brüder sind immer mit dabei, als Lieferanten, Berater oder Sprücheklopfer.
Mittwoch, 28. September 2011 (Woche 39)/16.09.2011
01.25 Leben live
Kaufrausch in der Sofaecke
Monika Sommer ist süchtig, sagt sie, süchtig nach den Porzellanfiguren, die es im Teleshopping-Sender zu kaufen gibt. Ob Lampen, Staubsauger, Küchengeräte, Kleidung oder Zimmerspringbrunnen, das meiste in der Wohnung der Sommers wurde im Wohnzimmer vor dem Fernsehgerät geordert. Im Nonstop-Verkaufsprogramm der Teleshopping-Sender werden fast alle Kaufbedürfnisse befriedigt und täglich neue Wünsche geweckt. „Das ist bequem und außerdem sind die Moderatoren immer so nett“, findet Frau Sommer.
Die „Leben Live“-Reporter Katharina Gugel und Ulf Eberle sind hinter den Kulissen des größten deutschen Teleshopping-Senders auf eine bizarre Welt zwischen Kitsch und Verkaufsdruck gestoßen. Da werden Nachwuchsverkäufer kameratauglich getrimmt, die Umsatzkönigin berichtet von ihrer Fangemeinde und gute Kunden wie das Ehepaar Sommer geben Einblick in die tieferen Gründe des Erfolgs der Kaufverführer. „Unsere Wohnung verlassen wir nur selten“, sagen die Sommers, „wir haben ja keine Freunde“.
Mittwoch, 5. Oktober 2011 (Woche 40)/16.09.2011
00.30 Leben live
Traumhochzeit mit 80 – Wenn es dunkel wird in Rheinland-Pfalz
Karin Matzner und Helmut Hill sind ein außergewöhnliches Brautpaar. Zusammen bringen sie 144 Jahre Lebenserfahrung vor den Traualtar. Ihren Traumtag wollen sie mit dem ganzen Dorf und einem riesigen Fest feiern. Als Karin Matzner ihrem Helmut den Heiratsantrag machte, erzählt sie mit feuchten Augen, da habe er nur kurz gezögert und dann schnell entschieden: „Wenn, dann aber richtig“. Und das bedeutet: Sie feiern an seinem 80. Geburtstag gleich auch ihre Traumhochzeit. Seit einem Jahr planen die beiden den großen Tag. Damit nichts schief geht, lassen sie sich von der Hochzeitsplanerin Christine Bitz bei den Vorbereitungen helfen. Das ist auch nötig, denn nichts wollen sie dem Zufall überlassen und auch möglichst alle ihre Ideen und Wünsche umsetzen: extra angefertigte Biedermeier-Kostüme, ein beeindruckender Brautzug vom Wohnhaus zur Kirche, 300 geladene Gäste für die kleine Dorfkirche, die Fischer-Chöre, ein Hochzeitsfoto in Herzform mit den 100 Familienmitgliedern und natürlich ihr eigens einstudiertes Lied, mit dem die Brautleute ihre Gäste begrüßen wollen. Wird die Hochzeitsplanerin die Wünsche des Brautpaares umsetzen können? Wird die Braut mit ihren detaillierten Vorstellungen überhaupt glücklich sein können? Wird der Bräutigam an seinem 80. Geburtstag mit dem ganzen Trubel fertig und als galanter Ehemann bis tief in die Nacht feiern? „Leben Live“ begleitet das Brautpaar und seine außergewöhnliche Hochzeit.
Mittwoch, 12. Oktober 2011 (Woche 41)/16.09.2011
00.45 Leben live
Fahndung aus der Luft – Im Einsatz mit der Bundespolizei
Rainer Philipp springt als letzter in die EC 1505, einen der modernsten Hubschrauber der Welt. Ohne den Kopiloten von der Bundespolizei kann die Maschine nicht abheben. Er bedient die Fahndungsgeräte, leitet den Einsatz. Heute muss sein Team ein Fußballspiel mit gewaltbereiten Hooligans aus der Luft kontrollieren. Rainer Philipp gehört zur „Fliegerstaffel Mitte“ der Bundespolizei im nordhessischen Fuldatal. Die Piloten jagen Terroristen, fliegen Bundespolitiker und die Antiterrorgruppe GSG 9, sie kontrollieren das gesamte Schienennetz der Deutschen Bahn aus der Luft und retten Menschen aus lebensbedrohlichen Situationen. Wer hier arbeitet, muss belastbar sein: Nerven wie Stahlseile sind die Voraussetzung für einen Job am Limit, physisch wie psychisch. Aus 500 Meter Höhe können die Piloten und Fahnder mit Hightech- und Wärmebildkameras alles sehen, was am Boden passiert, zentimetergenau bei Tag und bei Nacht. Ihr Einsatzgebiet ist vorwiegend Hessen, doch wenn irgendwo in Europa die Wälder brennen, dann werden auch die Spezial-Löschhubschrauber aus Hessen alarmiert. Die Retter aus Fuldatal waren bereits 2001 bei den verheerenden Waldbränden in Portugal im Einsatz. „Leben-Live“-Autor Andreas Graf konnte mehrere Tage mit den Polizeipiloten mitfliegen und sie im Einsatz beobachten.
Dienstag, 25. Oktober 2011 (Woche 43)/16.09.2011
Tagestipp
22.00 Fahr mal hin Zwei Wagen westwärts – mit der Bahn durchs Zellertal
Eine Reise im historischen Triebwagen nach Westen! Mit der Zellertalbahn geht es durch das kleine, feine, kaum bekannte Zellertal zwischen Worms und Kirchheimbolanden, zwischen Pfalz und Rheinhessen. Eine Handvoll kleiner Orte – jede Station lohnt den Ausstieg. Wundervolle Rebhänge, Ausblicke zur Rheinebene und zum Donnersberg, die der Seele schmeicheln. Von Touristen fast noch ein bisschen „vergessen“, und beschirmt vom „Schwarzen Herrgott“ hoch über den Weinbergen, präsentiert sich das Zellertal zum Schwelgen schön.
Der Mönch Philipp wurde zum Motor des Tals, als er oberhalb des Flüsschens Pfrimm, im heutigen Zell, seine Bettzelle errichtete und Wein anbaute. Der „Zellertaler Schwarze Herrgott“ brachte Ruhm und Reichtum in die Region. Davon zeugen in den kleinen Orten wie Harxheim, Niefernheim oder Wachenheim viele weitläufige, herrschaftliche Schlossgüter.
Die Entdeckungsreise führt durch verwunschene Auenwäldern, barocke Parks und Gärten, in Gutsküchen und Weinschänken, eine Steinhauerwerkstatt, bei der man auch selbst mal den Speitel ansetzen kann, zu Spitzenklöpplerinnen und einem Kunst-Bahnhof. Eine Tour mit wundervollen Aussichten – „Fahr mal hin“ im Zellertal!
Pressekontakt: Simone Rapp, Telefon 07221/929-2285, E-Mail: simone.rapp@swr.de
Originaltext: SWR – Südwestrundfunk Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7169.rss2



Eigener Freund entpuppt sich als Stalker
Samstag, 24. September 2011, 22:07
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Bild: thinkstockJahrelang wurde Ruth Jeffery online von einem Stalker belästigt, der ihr das Leben zur Hölle machte. Ihr Freund Shane Webber war einer der wenigen Menschen, denen sie noch vertraute. Umso böser das Erwachen, als die Polizei den ominösen Verfolger endlich stellte, denn: Es handelte sich um ihren eigenen Partner. Man muss unwillkürlich an den Filmtitel „Der Feind in meinem Bett“ denken. In dem Thriller aus dem Jahr 1991 war die von Julia Roberts verkörperte Protagonistin mit einem Mann verheiratet, der sie aufs Schlimmste tyrannisierte. Die 22-jährige Ruth Jeffery hat Ähnliches erlebt – allerdings wusste sie jahrelang nicht, wer hinter der Schikane steckte, die ihr das Leben schwer machte. Vor drei Jahren fing  die Tortur nach Informationen der britischen Tageszeitung „Daily Mail“ für die Studentin an. Sie bekam per Internet sexuell anstößige Fotos und Videos zugeschickt. Auch von ihr selbst wurden Nacktfotos auf diversen Websites für Erwachsene veröffentlicht und zudem noch an ihre Freunde und Familie – inklusive ihrer Eltern – gemailt. Für Ruth Jeffery waren die Demütigungen nur schwer zu ertragen.Die Schikane fand nun endlich ein Ende, als die Polizei den Verantwortlichen hinter dem Online-Stalking ermittelte. Doch der Alptraum der jungen Frau fing damit erst richtig an: Der Täter war ihr eigener Freund. Offenbar waren es Missgunst und Eifersucht, die Shane Webber zu seinem unerklärlichen Verhalten trieben: Während seine Freundin an der Loughborough University studierte, war ihr gleichaltriger Partner arbeitslos, schreibt die „Daily Mail“. Aus Neid soll Webber dann die Online-Hetzjagd ausgeheckt haben. Unter anderem soll er Kontakt zu Männern aufgenommen und ihnen mitgeteilt haben, dass seine Freundin sexuelles Interesse an ihnen hätte. Er gab ihnen die Adresse der Universität, wo sie studierte. Einer der Männer tauchte sogar im Studentenwohnheim auf und musste abgewiesen werden.Lesen Sie auch: Falsche Ärztin zieht gesunden Zahn – Geldstrafe„Es hat mich krank gemacht und mich extrem belastet“Unbeirrbar verfolgte Webber seine Kampagne weiter, obwohl er sich durchaus bewusst war, wie sehr seine Freundin unter den Online-Attacken litt. Jeffery bekam Antidepressiva verschrieben, entwickelte Symptome einer Zwangsstörung und hörte mitunter sogar auf zu essen. Der Missbrauch wirkte sich auch auf ihre studentischen Leistungen aus: Eine Informatikprüfung musste sie wiederholen. „Es hat mich krank gemacht und mich extrem belastet, weil es jeden Tag passierte“, so die Frau gegenüber der „Daily Mail“. „Es gab Zeiten, da habe ich mit meiner Mutter telefoniert und gesagt ‚Ich will nicht mehr weiterleben.‘“ Und: „Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, dass mich jemand beobachtet und herausfindet, was ich mache.“ Das erste Mal hegte sie einen Verdacht gegen Webber, als Fotos in Emails von ihr auftauchten, auf die nur er Zugriff hatte. Doch er redete sich heraus und erklärte, dass ein anderer Freund Daten von seinem Computer geklaut hätte. Daraufhin meldete Jeffery den Bekannten der Polizei. Ihr Computer wurde beschlagnahmt. Letztendlich gelang es den Beamten, eine Email auf den Rechner Webbers zurückzuführen. Mittlerweile steht Webber vor Gericht und bekannte sich u.a. wegen Belästigung für schuldig. Das Urteil wird für nächsten Monat erwartet. „Ich will, dass er ins Gefängnis kommt, weil er mein Leben in den letzten dreieinhalb Jahren ruiniert hat“, so Jeffery. „Wir waren uns sehr nah. Wir haben alles zusammen gemacht. Ich habe ihm alles erzählt.“ Das ehemalige Paar kennt sich noch aus Schulzeiten. Während der gesamten Beziehung sei Webber etwas besitzergreifend und kontrollierend gewesen. Doch dass sein Verhalten solche Züge annehmen würde, hätte  sich Jeffery nicht träumen lassen. Jetzt will sie Wiedergutmachung: „Ich möchte, dass den Leuten bewusst wird, dass nicht ich die Fotos und Nachrichten verschickt habe. Und ich will, dass der Fall andere Menschen davon abhält, etwas Ähnliches zu tun.“